Ein behindertes Kind, dann eine Trennung – wie mein Leben auf einmal völlig neu begann

allein nach trennung

Ihr Lieben, wir wissen ja alle, das Leben mit Kindern ist niemals planbar. Manchmal überracsht es aber eben an so vielen Stellen, dass einem schon beim Zuhören der Atem stockt. So ging es uns mit diesem Gastbeitrag unserer Leserin Romina. Nach dem ersten Kind wurde sie mit Zwillingen schwanger. Einer der Zwillingsjungs kommt mit dem Down-Syndrom zur Welt. Dann verlässtauch noch Rominas Mann die Familie…

"Über die Zwillingsschwangerschaft freue ich mich wahnsinnig. Bereits auf meinen ersten Sohn musste ich lange warten. Noch einmal zwei Kinder zu bekommen, macht mich kribbelig vor Glück. Meinen kleinen Jungen liebe ich inständig. Die Endorphine überschlagen sich in meinem Blut, wenn sich seine kleinen Gummifüßchen nachts in meinen Bauch bohren. Mein Mann arbeitet zwar viel und ist selten zu Hause, aber auch er ist ganz angetan von der Vorstellung, bald drei kleine Jungs zu Hause zu haben.

Fett wie ein Buckelwal arbeitete ich bis zum letzten Tag. Ich schleppe den Großen in den vierten Stock und scheuchte ihn über den Spielplatz. Mittlerweile habe ich es in den neunten Monat geschafft. Als mich finstere Mienen mit grünem Mundschutz aufmachen, ist der Kopf des ersten Kindes bereits zwischen Bauchdecke und Gebärmutter zu sehen. Not-OP, Blutverlust. Dass wir drei überleben ist glücklicher Zufall. Doch nichts kann meine Euphorie trüben. Meine Kinder sind da und ich bin unzerstörbar.

Down-Syndrom? Die ersten Auffälligkeiten

Als ich die Babys nachts auf der Wöchnerinnenstation in meinen Armen liegen, bleibt mein Blick immer wieder an Zwilling Nathaniel hängen. Wirkt er nicht irgendwie fremdartig mit seinen mandelförmigen Augen, dem flachen Kopf mit den dunkel abstehenden Haaren? Je länger ich Nathaniel anschaue, desto ungewöhnlicher kommt er mir vor. Die marmorierte Haut, die kleine Nase. Ich klingele nach der Nachtschwester. Die fühlt sich nicht zuständig. Es gebe nicht umsonst die U-Untersuchungen, klärte sie mich auf. Da wisse man dann noch früh genug, ob etwas fehle. Einen Arzt könne sie jetzt auf jeden Fall so schnell nicht rufen. Die schlafen doch alle. Ich angele mein Handy vom Nachtisch und tippe hastig Suchbegriffe in die Google-App. Merkmale Down-Syndrom. Vierfingerfurche. Sandalenlücke. Alles da. Tränen laufen über mein Gesicht. Ich weine, bis die Sonne am nächsten Morgen aufgeht.

Die Kinderärztin nimmt Nathaniel mit ins Untersuchungszimmer und bestätigt meinen Verdacht. Es komme immer noch vor, dass die Feindiagnostik Behinderungen nicht erkenne. Dafür könnten die Kollegen nichts. Organisch ginge es dem Kind aber gut, erklärt sie. Er sei ein „ganz normales Baby“. Erst auf meine mehrfache Bitte wird der sozialpädagogische Dienst der Station herbeigeholt. Meine Verzweiflung trifft auf versteinerte Gesichtsausdrücke. Geschwister zu trennen richte unheilbaren Schaden an, sagen sie. Man stellt mir einen Bildband auf den Nachttisch. Fotos von Kindern mit Down-Syndrom.

"Es gibt keine Garantie auf ein gesundes Kind"

Die Ärztin aus der Psychosomatischen Abteilung meint, es gebe keine Garantie auf ein gesundes Kind. Auch die Krankenschwestern finden „so ein Kind“ toll. Ich habe das Gefühl, hier sei alles schon ohne mich entschieden. Ich sitze im Keller und man hat den Schlüssel weggeworfen.

Da ich die Tage weinend im Bett verbringe, wird ein Helferkonsiliar herbeiorganisiert. Die Vertreter vom Jugendamt, der Ärzte- und Pflegschaft malen mir meine Zukunft in den hellsten Farben aus. Mein Mann wirke hilfsbereit und ich sei meinem Großen eine so liebevolle Mutter. Meine beiden gesunden Söhne würden von ihrem Bruder profitieren. In den beiden Betten neben mir präsentierten derweil Mittvierzigerinnen ihren Freunden und Familien den Nachwuchs. Man sieht sich aus logistischen Gründen nicht dazu in der Lage, uns ein Einzelzimmer zur Verfügung zu stellen. Nicht nur Behördenvertreter des Helferkonsiliars, auch Freundinnen und Familie sichern mir ihre Unterstützung zu.

Als Mama funktioniere ich zeitweise nur noch

Wenige Wochen später muss Nathaniel für zwei Monate in die Kinderklinik. Er nimmt die Flasche nicht, wächst kaum und gedeiht schlecht. Ich füttere ihn mit einem Löffel, aber das reicht nicht. Seine Physiotherapie schlägt nicht an, für die ich mit allen Kindern mehrmals die Woche mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ans andere Ende der Stadt fahre. Seinen Zwillingsbruder nehme ich mit auf die Station. Im Sozialpädiatrischen Zentrum verneint man den Zusammenhang von Gedeihstörung und Down-Syndrom. Eine kurze Suche im Netz bestätigt das Gegenteil.

Eine einzige Freundin kommt uns besuchen. Weihnachten, Grippewelle, Befindlichkeiten. Auch mein Mann findet seinen Weg nicht zu uns. Er lässt sich krankschreiben und verschanzt sich mit unserem großen Sohn vor dem Fernseher. So liegt es an mir, Fläschchen zuzubereiten, Inhalationen zu verabreichen, Monitore auf Auffälligkeiten zu beobachten. Ende des Jahres ist das Personal knapp und schlecht gelaunt. Braucht Nathaniel zu lange für seine Flasche, wird mir vorgeworfen, ich brächte den Fütterungsplan durcheinander. Einmal scrolle ich durch Fotos meines großen Sohnes auf meinem Handyspeicher. Die Schwester zischt vor sich hin, es wundere nicht, dass das Kind nicht trinkt, wenn der Mama das Smartphone wichtiger sei als ihr Baby.

Plötzlich möchte mein Mann über unsere Beziehung reden

Als wir entlassen werden, will mein Mann über unsere Beziehung reden. Er sei seit einer Weile nicht mehr zufrieden. Die schlechte Laune, der fehlende Sex. Es lägen ihm mittlerweile auch andere Optionen vor, die er nicht ewig in der Schwebe lassen könne. Ich will das alles gar nicht hören. Ich bitte ihn, eine Entscheidung zu treffen und mir diese mitzuteilen. Drei Wochen später zieht er zu seiner Freundin. Vorher bietet er mir aber noch an, Nathaniel eine Weile zu seiner Mutter zu geben, die Kinderkrankenschwester ist. Ich bin erleichtert. Da Nathaniel immer noch wenig trinkt und auch auf die Spezialnahrung mit Durchfall reagiert, habe ich panische Angst, ihn nicht alleine am Leben halten zu können. Gleichzeitig werde ich von einem quälend schlechten Gewissen geplagt.

In der Zeit danach kann ich mich endlich ausgiebig um meine beiden gesunden Söhne kümmern. Mit einem Zweijährigen und einem Baby, das normal trinkt und keine Therapietermine wahrnehmen muss, fühlen sich die Tage an wie Erholungsurlaub. Mein Mann meldet sich selten bei uns. Ich weiß, dass er seinen gut dotierten Job aufgegeben hat. Dass er für eine Mutter, die sich ihren Mutterpflichten verweigert, nicht den Zahlesel machen wolle, hatte er mir bereits mitgeteilt. Insofern erwarte ich nicht viel und verbringe den Rest meiner Elternzeit kostenschonend mit den beiden Jungs bei meinen Eltern.

Es wird alles zu viel

Von dort aus versuchte ich Nathaniel regelmäßig bei meiner ehemaligen Schwiegermutter zu besuchen. Dies gestaltet sich schwierig. Entweder das Baby schreit auf der stundenlangen Fahrt in wechselnden Regionalzügen oder mein Großer ist gelangweilt und verleiht seinem Unmut lautstark Ausdruck. Mein Körper fängt an, mir die strapaziösen Auswirkungen der Geburt aufzuzeigen. Der Medizinische Dienst der Krankenkasse verweigert mir die beantragte Mutter-Kind Kur. Sie schreiben, keine Beeinträchtigung meinerseits in der Mutterrolle erkennen zu können.

Nach einigen Monaten holt mein mittlerweile Ex-Mann Nathaniel zu sich. Seine Lebensgefährtin kümmert sich um ihn. Sehen darf ich ihn ab diesem Zeitpunkt nur noch selten. Seine Versuche, unsere beiden anderen Kinder auch in seinem Haushalt großzuziehen, scheitern nach monatelangen Streitigkeiten vor Gericht. Sie dürfen bei mir bleiben. Eine befreundete Psychologin überlegt, ob meine postnatale Depression eine narzisstische Kränkung bei meinem ehemaligen Mann auslöste.

Umgangsrecht bei Kindern mit Behinderung

Während es in umgangsrechtlichen Streitigkeiten relativ normal ist, dass Umgang zeitnah gewährt wird, ist dies bei behinderten Kindern ungleich komplizierter. Zwischendurch streiten sich die Jugendämter um Zuständigkeiten. Die letztlich beauftragte Abteilung ist im Sommer wochenlang nicht erreichbar. Die kontaktierte Sachbearbeiterin legt ihr Amt wegen Burnout nieder, eine neue Fachkraft muss sich in unsere Akte einarbeiten. Da mein Ex-Mann weiterhin alles boykottiert, was meine Stellung in Nathaniels Leben betrifft, kann das Gericht erst nach Monaten Funkstille zwischen mir und meinem Sohn Umgang anordnen.

Mittlerweile sehe ich Nathaniel regelmäßig. Bald soll er ganz regelmäßig Zeit bei mir und seinen Brüdern verbringen dürfen. Meine anderen Kinder sprudeln geradezu vor quirliger Energie. Ihre kleinen klebrigen Ärmchen umschlingen mich am Tag und in der Nacht wie Tentakel. Wir sind ein glückliches Dreierteam. Ich muss sie ständig fühlen und riechen, ihre Händchen halten und mein Gesicht in ihr fusseliges Haar vergraben. Bei Nathaniel ist das noch ganz anders. Er so ruhig, zart und zerbrechlich. Andere Kinder machen ihm Angst. Sogar seine Brüder bringen ihn beim Spielen oft zum Weinen, auch, wenn sie sich relativ ruhig ihm gegenüber verhalten.

Wenn ich an Frauen denke, die künftig in meine Situation geraten, hoffe ich, dass ihnen Ähnliches erspart bleibt. Dass man ihre Trauer aushält. Und ihnen realistisch aufzeigt, was sie erwartet. Auch, wenn ihre Reaktion nicht dem rosaroten Märchenbild entsprechen, das die Gesellschaft scheinbar einfordert, wenn es um das Leben mit behinderten Kindern geht."

 

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17 comments

  1. Niemals würde ein Mann so über einen anderen Mann reden, aber Frauen sind grausam, anstatt sich gegenseitig zu unterstützen…
    Dass eine Frau mit 3 Kindern, die gerade entbunden hat, maßlos überfordert ist mit einem behinderten Kind ist klar. Viele sind es schon mit einem gesunden Säugling…
    Dass alle Träume über den Haufen geworfen werden und man nichts dagegen tun kann ist auch ein sehr traumatisches Erlebnis.
    Wenn dann auch noch die Partnerschaft schlecht läuft und der Mann eine neue Freundin innerhalb kürzester Zeit findet (oder schon in der Schwangerschaft fand), ist eine Depression vorprogrammiert.
    Und dann kann man schwer eine liebevolle Mutter sein und sich perfekt kümmern, auch wenn man es will.
    Und um ein behindertes Kind kann man sich schwer kümmern, denn viele Bemühungen werden enttäuscht, es ist oft ergebnislos mühsam und das Kind wird NIE wieder gesund.
    Dass es da einer fremden Frau ohne Bezug zum Kind leichter fällt, die Krankheit des Kindes zu ertragen, als der Mutter, ist klar.
    Aber von Außen betrachtet, über diese Mutter zu richten und den Ehemann zu verstehen, zeigt nur, welche unrealistischen Erwartungen an Mütter gestellt werden und wie böse und herzlos Menschen sein können.
    Ich denke, die Frau bereut es, sich jemals öffentlich so geöffnet zu haben…

    1. Ein entsetzlicher Bericht.
      Wirklich zum Schämen.
      Kinder müssen geliebt werden wie sie sind. Niemand hat das Recht Erwartungen an sie zu stellen. Wenn man das nicht kann sollte man keine Kinder bekommen. Sie sind Wundertüten und man weiß nie was man bekommt. In dieser Geschichte sollten sich alle schämen, wobei der Vater und seine neue wenigstens zu dem Zwerg stehen. Das er partnerschaftlich ein Mistvieh war, ist unbestritten aber immerhin kümmert er sich um den Sohn.

  2. Liebe Romina,

    ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute. Jeder kann nur soviel von sich geben und sich so sehr „weiten, wie das gerade in diesem Moment möglich ist. Seien Sie liebevoll und nachsichtig mit sich selbst.
    Wenn Ihr Mann schon die Phase vor der Geburt nicht ausgehalten hat, wäre er für das Leben mit Ihrer kompletten Familie – inklusive behindertem Kind – erst recht nicht geschaffen gewesen. Vielleicht können Sie ihm eines Tages vergeben. Ich wünsche Ihnen viel Liebe und Kraft bei der Heilung Ihrer Gefühle.
    Ich selbst habe auch ein behindertes Kind mit meinem zweiten Mann, mein großer Sohn wächst als Patchworkkind bei uns auf. Beide Kinder liebe ich abgöttisch, aber in der Ehe kracht es regelmäßig bis aufs Blut. Man ist sehr einsam mit diesem besonderen Weg und viele Urteile werden vom Umfeld gefällt, so dass irgendwann nur noch das Beten bleibt.

    Alles Liebe!
    Carolin

  3. Willkommen in der Realität
    Ich glaube viele verstehen den Bericht nicht, da sie selbst nie in so einer Situation waren und zum Glück nicht sein werden.
    In unserer angeblich perfekten Welt, gibt auch solche Schiksale.
    Und natürlich wirft einen dies aus der Bahn.
    Habe selbst ein behindertes Kind und es stellt das normale Familienleben auf den Kopf.
    Gute Ratschläge gibts obendrauf ne Menge.
    Der Vater ist für mich ne totale Null, leider erst nach der Geburt erkannt.
    Getrennt wird sich immer, nur sollte man wenn Kinder da sind auch etwas Anstand behalten.
    Und leider wurde auch hier mal wieder Hilfe durch eine wichtige MuterKindKur abgelehnt.
    Das wäre so ein wichtiger Schritt für die Mutter Kind Beziehung gewesen .
    Helft euch als Muttis lieber untereinander, als nur immer vorschnell zu urteilen.
    Ich wünsche der Mutti mit ihren 3 Kindern, hat nämlich nicht nur 2, ganz viel Kraft und riesige Freunde mit ihren tollen Kindern.
    Und vielleicht kommt nochmal ein toller Mann im Leben dazu.

  4. schade
    Mir tun die Kinder leid, die in so eine Ehe hinein geboren werden. Das man als Mutter eine Depression bekommen kann ist mir klar- warum man dagegen nichts tut und sich keine Hilfe holt – das verstehe ich nicht. Den Satz „ die Kollegen von der Feindiagnostik können nichts dafür“ macht mich wütend. Wofür können sie denn nichts? Für die Mutter die ihr Kind nicht annimmt weil es behindert ist? Oder den Vater der zu wenig unterstützt und alsbald verschwindet (sich aber wenigstens um das Kind mit Downsyndrom kümmert). Ganz ehrlich, den Umgang mit der Mutter hätte ich für mein Kind auch nicht gewollt.

  5. Was für ein mieser Vater
    Hier hat nur einer versagt= der Vater. Bereits in der Schwangerschaft sich hinter Arbeit verschanzt, keine Verantwortung übernommen nach der Geburt. Noch nicht einmal in finanzieller Sicht! Er verlangt auch noch Sex. Und lässt nur andere seine Pflichten erfüllen: seine Mutter, seine Lebensgefährtin. Und dann noch Gerichte beschäftigen. Schade, dass solche Männer ihre schwachen Gene weitergeben durften und sich überhaupt Vater nennen dürfen!

    1. Was ist das für ein unpassender Kommentar! Kennen Sie das Gefühl hormongeladen nach einer Geburt, die der positive Höhepunkt der Schwangerschaft sein soll, festzustellen, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Nicht ernst genommen zu werden und nicht zu wissen was auf einen zu kommt! Haben Sie das selbst erlebt? Nein – sonst hätten sie niemals solche Worte formulieren können! Wer er nicht erlebt hat, kann niemals wirklich wertschätzen was für ein Wunder ein gesunder Kind ist!

  6. Wow!
    Ich bin Psychotherapeutin und Mutter zweier Kinder, davon ein Babymädchen mit Herzfehler.
    Zunächst einmal schäme ich mich für allerhand Reaktionen, insbesondere der Facebook – Kommentare und bin entsetzt, wie genau doch einige wissen, was eine gute Mutter ‚tun muss‘ (von ‚alles für die Kinder aufgeben‘ bis zur optimalen sexuellen Verfügbarkeit), Umgang mit Down-Syndrom oder Depressionsbehandlung.
    Mir tut die betroffene Frau unendlich leid. Und ja, sie und jede/r andere darf überfordert, ängstlich, wütend und eifersüchtig sein. Eine Mutter, die ihr Kind ‚weggibt‘, sei eine Rabenmutter (wobei weg in diesem Fall unfreiwillig in familiäre pflegende Hände heißt), bei Vätern ist es total ok?! Sie sei vermutlich selbst schuld, ‚dass wegen ihrer Rumheulerei der Mann wegsei‘, Leute, da könnte ich kotzen (entschuldigt das Vokabular). Ich hoffe, Romina, Sie haben gute Unterstützung finden können, wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen! Alles, alles Gute!

    1. Sue
      Ich weiß nicht was Sie gelesen haben aber die Mutter wollte das Kind von Anfang an abgegeben. Und der Vater mit neuer Partnerin und seiner Mutter lieben und haben das Kind aufgenommen. Er hat sich nicht aus der Verantwortung gestohlen im Gegenteil! Er wollte auch offensichtlich die Geschwister (Zwillinge!) nicht trennen. Vielleicht bricht es auch einem Vater das Herz wenn er spürt das ein Kind so abgelehnt und nicht gewollt wird? Und das hat absolut nichts mit sexueller Verfügbarkeit zu tun, das ist Umkehrung der Tatsachen. Weil immer noch nicht benannt werden darf das eine Mutter eben ihr Kind freiwillig weggeben wollte?
      Ich bin selbst Alleinerziehende ( ich weiß was Belastung/ Überforderung ist), ein Kind mit Pflegestufe, aber dieses Väterbashing ist unter aller Sa.. ( Sorry aber manchmal hilft nur deutlich!) Auch Mütter sind Erwachsene die sich um sich kümmern müssen und sich Hilfe/ Lösungen SELBST suchen müssen das ist nie Aufgabe bzw ist nie Problem der Kinder!

  7. Was für Kommentare… und das
    Was für Kommentare… und das von anderen Müttern. Sie bestätigen leider das, was die Autorin in ihrer Not auch erlebt hat: Das Allein-gelassen-werden, das Nicht-Verstehen-Wollen, wenn eine Mutter nach einer Down-Diagnose nach der Geburt nicht so reagiert, wie von ihr erwartet wird: Nicht sofort zur Tagesordnung übergeht, die Situation annimmt und die typische aufopferungsvolle Mutterhaltung annimmt, sondern erstmal schockiert ist, trauert, unbequeme Fragen stellt, sich mit einer postnatalen Depression herumschlägt und keiner merkt‘s. Und keiner ist bereit, ihr angemessene Unterstützung zukommen zu lassen. Genau davon handelt der Artikel, von diesem Tabu.
    Selbstverständlich schildert er nur eine Seite, da er ja aus Sicht der betroffenen Mutter geschrieben ist, wie die meisten der hier erscheinenden Artikel. Was ist daran falsch und unverständlich?!

    1. Anna
      Ich verstehe die Überforderung und auch ehrliche Entscheidung das behinderte Kind abzugeben !!! Ich woll aber NICHT verstehen warum der Vater ( der das Kind liebt und aufnimmt) hier der Depp ist? Oder seine Mutter die eingesprungen ist für ihr Enkel, die Lebensgefährtin die ein ihr “ fremdes “ Kind betreut. Alle böse, alle nur Schuld an Verhalten/ Situation der Mutter? Sorry das ist unreif und unreflektiert und zeigt vielleicht am deutlichsten wo die eigentliche Ursache für die Probleme der Mutter liegen ( kann nicht Zug fahren mit Kindern? Keine Kur im 2. Anlauf oder mit Hilfe von Diakonie…ermöglichen? ). Ich bin auch alleinerziehend, ein Kind mit Pflegestufe und ich/ wir können das alles, ich muss das natürlich organisieren und mich selbst drum kümmern!

    1. Danke das nicht alle reflexartig auf arme Mama böser Vater anspringen. Mitgefühl pro Kind mit Down Syndrom habe ich hier von den tollen Muttis auch nicht gehört spart man lieber aus? Ich habe auch ein Kind mit Pflegebedarf, alleinerziehend und ich habe meinen Sohn nie anders als so gesehen/ geliebt. Meine Kinder sind doch Geschenke und kein Grund zum jammern???

  8. Gefährlich….
    Dieser Artikel. Wir erfahren nur 1 Seite der Medaille, es gibt viele offenen Fragen und somit könnte man nur mutmaßen was hinter den beschriebenen Handlungen steckt; und 90% dieser Mutmaßungen wären vermutlich falsch oder würden die Frau oder ihren ex Mann kränken.

    1. Gefährlich trifft es gut
      Ich dachte auch, dass hier vieles komplett unschlüssig ist. Es gab so viel Unterstützung mit Helferkonsil, trotzdem sind immer die anderen die bösen. Vielleicht hatte die arme Krankenschwester recht und die Mutter hat schon damals lieber gebloggt als das Kind gefüttert. Irgendwie kommt ziemlich häufig von Dritten auch in der Version der Mutter der Verdacht der Kindesvernachlässigung und die damit einhergehende Lebensgefährdung. Fehlt da vielleicht ein Teil der Geschichte, wieso die Mutter ihr Kind nicht sehen darf? Dann macht mir erst recht Angst, dass sie die Körperlichkeit zu den anderen beiden so zwanghaft wie eine Sucht beschreibt. Hat das behinderte Kind nicht ins Beuteschema gepasst? Ich hoffe sehr, dass der Artikel nicht aus diesen Gründen immer da lückenhaft ist, wo es um die Rolle der Mutter geht. Die getrennten Brüder tun mir sehr leid. Hoffentlich gehen sie daran nicht zugrunde.

      1. Das ist ein schweres Thema. Ich lese hier aber deutlich das die Mutter das behinderte Kind von Anfang an abgegeben wollte. Natürlich plädieren dann die Ärzte/ andere Fachleute das Geschwister ( Zwillinge!) Absicht trennen nicht gut ist. Da geht es um Kindeswohl ( Jugendamt, Ärzte, Hebamme haben natürlich ausschließlich Kindeswohl im Blick! RICHTIG SO) während die Mutter nur sich selbst übergangen fühlt.
        Und wieso wird auf dem Vater rum gehackt? Er und seine Lebensgefährtin und seine Mutter kümmern sich, wollen auch das behinderte Kind. Das macht man nicht ohne Liebe zum Kind! Obwohl die Lebensgefährtin ein ihr “ fremdes“ Kind pflegt.
        Ich verstehe wenn ein behindertes Kind überfordert, aber dann alles auf Andere schieben ( die versuchten zu vermitteln bzw das Kind lieben) und sich als Opfer hinstellen? Die Mutter hat das Kind von Beginn an nicht angenommen/ gewollt da bitte ehrlich mit umgehen, geschweige denn lese ich da Liebe. Und noch als Letztes, ich bin auch alleinerziehend und kann sehr wohl problemlos auch mit kleinen Kindern Bus und Bahn ( längere Strecken) fahren!? Und wenn eine Kur beim ersten Anlauf abgelehnt wurde nochmal beantragen oder gleich über die Diakonie o.ä. beantragen ( dann geht’s durch). Das zeigt aber die eigentliche Haltung und das Grundproblem der Mutter.
        Ich hoffe der Vater kämpft weiter für seine Kinder und Hut ab vor der neuen Partnerin die das übernimmt. Da weiß er das er die Richtige hat.

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