Drei Monate nach der Einschulung: So läuft es für Katharinas Erstklässlerin

Einschulung

Ihr Lieben, das Schuljahr ist in vollem Gange und neben einer Siebtklässlerin und einem Viertklässler habe ich ja auch eine Erstklässlerin. Und weil ich damals rund um die Einschulung so viele Nachrichten bekommen habe, dass ihr ebenfalls eine Einschulung vor euch habt und dass ich doch mal berichten soll, wie die ersten Wochen Schule waren, tue ich heute genau das.

Gehen wir also mal zurück in den September. Meine Tochter hat sich in den Sommerferien einen fiesen Virus eingefangen, lag die Woche vor der Einschulung mit hohem Fieber flach und wir hatten wirklich große Befürchtungen, dass sie nicht rechtzeitig gesund wird. Richtig fit war sie dann am Einschulungstag auch noch nicht, aber fit genug, um die einstündige Feier in der Schule zu schaffen, die Party im Garten danach haben wir aber abgesagt.

Sie war unfassbar stolz und auch definitiv schulreif. Durch den Lockdown und das Homeschooling ist sie schon früh mit Buchstaben und Zahlen in Berührung gekommen, sie konnte also bereits etwas rechnen und kannte alle Buchstaben. Die Schule fühlte sich für sie völlig vertraut an, schließlich kannte sie alle Räumlichkeiten vom Abholen der Geschwister und auch auf dem Schulhof kannte sie schon viele viele Kinder, weil der Großteil des Kindergartens auf diese Schule wechselte. Und so hopste sie völlig ohne Ängste oder Trennungsschmerz ab Tag 1 hinter ihrem Bruder zum Bus und fuhr mit ihm Richtung Schule.

Nach der Einschulung ins Krankenhaus

Nach knapp zwei Wochen Schule wurde unsere Tochter dann richtig krank und musste mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus, insgesamt fehlte sie zwei Wochen in der Schule. Der Zeitpunkt war natürlich mehr als schlecht, schließlich bilden sich gerade am Anfang erste Freundschaften, die Sitzordnungen werden festgelegt, es folgt eine Lernstandserhebung und überhaupt ist das erste Ankommen ja wirklich sehr wichtig. All das hat meine Tochter verpasst.

Heute, ein paar Wochen später, kann ich aber sagen, dass dies keinen Nachteil hatte. Sie ist gut integriert, hat neue Freundinnen und spaziert mit einer bewundernswerten Selbstsicherheit durch die Schule. Klar hilft es ungemein, dass die Lehrer ihre Schwester oder ihren Bruder kennen und sie selbst, sollte es doch mal ein Problem geben, immer zu ihrem Bruder oder seinen Freunden gehen kann.

Da unsere Schule erst um 8.30 Uhr beginnt und es im ersten Halbjahr auch noch keine Hausaufgaben gibt, sind uns also bisher Diskussionen um Hausaufgaben und frühes Aufstehen erspart geblieben. Ich kann also tatsächlich bisher nichts Negatives berichten. Es läuft einfach!

Schule ohne Prüfungsangst

Und so habe ich nun also drei Schulkinder, die alle unterschiedlich lernstark sind. Wir haben uns bei unserer ersten Tochter ganz bewusst für eine Montessori-Schule entschieden, in der die Kinder in ihrem Tempo gefördert werden – und bisher fahren wir sehr gut damit. Ich selbst hatte einige sehr harte Jahre auf der Schule, wäre einmal fast sitzengeblieben, hatte enorme Prüfungsangst und einige Lehrer, die heute so sicher nicht mehr unterrichten dürften. Ich bin gerne zur Schule gegangen, aber nur, weil ich dort meine Freunde gesehen habe. Spaß am Lernen hatte ich erst kurz vor dem Abi, als ich es eben vorwiegend Themen gab, die mich wirklich interessierten.

Ich bin froh, dass es meinen Kindern heute anders geht und sie mit einer ganz anderen Art des Lernens aufwachsen. Das heißt nicht, dass die beiden Großen nicht auch mal keinen Bock auf Schule haben, sich nicht auch mal in einigen Fächern schwertun. Aber sie kennen keine Prüfungsangst und vor allem knüpfen sie (bisher) nicht ihr Selbstwertgefühl an Noten. Bisher haben nämlich alle drei keine Noten. Sie schreiben Arbeiten und Test, die auch in Prozentangaben bewertet werden, aber das löst in ihnen nicht diese Panik aus wie damals bei mir die Ziffern zwischen 1 und 6.

Was ich euch mit diesem Text sagen will? Zu oft hören wir die Horrorgeschichten vor der Einschulung. Dass jetzt der „Ernst des Lebens“ beginne, die Kinder keine Zeit für Hobbys mehr hätten und schon Erstklässler völlig gestresst vom Schulallag seien. Das gibt es natürlich alles und vieles an unserem Schulsystem krankt. Aber es geht auch anders und ich möchte allen, bei denen die erste Einschulung noch ansteht, Mut machen: Es gibt auch sanfte Starts und Kinder, die gerne in die Schule gehen. Lasst euch also keine Angst machen, rechnet nicht immer mit dem Schlimmsten. Manchmal flutscht es auch und dann macht Lernen einfach Spaß.

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