Ich möchte als Mutter da sein, wo mein Sohn ist – im Hier und Jetzt

jonahich

Kennst du die Geschichte vom Zen-Mönch? Seine schlauen Sätze fassen prima zusammen, was mich als Mutter immer wieder beschäftigt:

„Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich sitze,

dann sitze ich. Wenn ich stehe, dann stehe ich,

und wenn ich gehe, dann gehe ich.“

Da meinte der Fragende: „Aber das ist doch nichts

Besonderes, das tun wir doch alle“.

„Nein“, sagte der Mönch, „wenn du sitzt, dann stehst du schon.

Und wenn du stehst, dann bist du schon auf dem Weg.“

Grün (2001), „Das kleine Buch vom wahren Glück“

Schon in meiner Schwangerschaft ist es mir öfter passiert, mit dem Nestbautrieb, dem Hormongedöns und der ganzen Aufregung vor dem ersten Kind – kaum war ich wach, schon waren die Gedanken da: Was ich noch alles zu erledigen habe. Emails schreiben, Einladungen verschicken, Fliesen aussuchen, fluffige Kuscheltiere bestellen… Und ein ums andere Mal ist mir dank der Grübeleien fast entgangen, dass mein Sohn wach wurde. Zum Glück bewegte er sich immer wie ein kleiner Ausdruckstänzer in meinem Bauch, sodass es quasi unmöglich war, ihn nicht zu bemerken. Kennst du diese alienmäßigen Videos aus dem Netz, in denen aus einem schwangeren Bauch plötzlich deutlich ein Fuß herausschießt? So ähnlich. Und doch, manchmal habe ich diese Momente beinahe verpasst. Weil die Gedanken spazieren gegangen sind, und meine Aufmerksamkeit haben sie dabei mitgenommen. 

Ich kannte das natürlich schon vorher, aus dem Alltag: Hab ich mir vorhin die Zähne geputzt? Die Tür richtig abgeschlossen? Und (nicht ganz ungefährlich) war die Ampel eigentlich grün oder rot? Weil ich gleichzeitig in Gedanken versunken war anstatt ganz bei dem zu sein, was ich gerade tat. Aber durch meinen Sohn hat das Thema (Un-)Achtsamkeit für mich an  Bedeutung nochmal zugenommen.

Echt jetzt, schon wieder das Thema Achtsamkeit? 

Ich gebe zu, das ganze Ding mit der Achtsamkeit hat einen gehörigen Eso-Touch – die Wurzeln liegen ja auch im Buddhismus. Und ich kann verstehen, wenn jemand mit dieser fast schon etwas ausgelutschten „Im Hier und Jetzt“-Geschichte nichts anfangen kann, bei all dem Geatme und dem Yoga (was ich selbst nicht praktiziere, aber was super ist, um seine achtsame Wahrnehmung zu schulen). Aber nachdem ich mich berufsbedingt lange intensiv damit auseinandergesetzt habe, hat mich das Konzept überzeugt. 

Sie kann vielleicht keinen Krebs heilen und auch nicht alle Probleme lösen, die Achtsamkeit. Aber wer innerlich nur in der Vergangenheit oder Zukunft unterwegs ist, verpasst die Gegenwart mit allem Schönen, was diese zu bieten hat. Zum Beispiel dem Gestrampel meines Sohnes in meinem Bauch. Ich glaube daher, dass Achtsamkeit das Leben ein bisschen besser macht. Wenn man es schafft, im Alltagsstress immer mal wieder kurz inne zu halten und sich auf das zu konzentrieren, was gerade ist.

Na gut, wie funktioniert das denn mit der Achtsamkeit?

Das ist ja gar nicht so leicht: Mit der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein. Bewusst den Moment wahrzunehmen, oder die eigenen Gedanken und Gefühle. Und das, ohne zu bewerten oder etwas verändern zu wollen. Die heilsame Wirkung liegt ja auf der Hand: Es ist entschleunigend, wenn man hin und wieder im temporeichen Alltag achtsam innehält. Nicht nur als Mama: Auf der Arbeit läuft es besser – weil ich im Teammeeting aufpasse, anstatt innerlich schon den Feierabend zu planen. Und das Date am Abend merkt auch, ob ich mich voll und ganz auf mein Gegenüber konzentriere oder mit glasigem Blick in die Ferne schweife, weil ich gerade das Arbeitsmeeting im Kopf durchgehe. 

Natürlich passiert es mir immer wieder, dass ich innerlich abschweife. Ich bezweifle stark, dass der Dalai Lama so viel Zeit zum Meditieren hätte, wenn er Mutter wäre. Besonders bei sich häufig wiederholenden Tätigkeiten schaltet sich gern klammheimlich der Autopilot an, zum Beispiel beim Stillen. Aber diese Momente eignen sich auch besonders gut zum Üben: Indem ich versuche, meine abschweifende Aufmerksamkeit immer wieder sanft zurückzuholen. Ich lausche den leisen Schluckgeräuschen meines Sohnes und spüre seine warme Hand auf meiner Haut. 

„Es geht nicht um den Versuch, irgendwo hinzugelangen. Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben, genau dort zu sein, wo wir sind.“

Jon Kabat-Zinn (2009): „108 Momente der Achtsamkeit“

Na? Setzt da nicht unmittelbar eine muskelentspannende Wirkung ein? Ich muss nichts tun, nichts erreichen? Ich darf die Gedanken ausschalten und einfach nur den Moment mit meinem Sohn genießen? Ihn beobachten, wie er den flauschigen Panda an sich drückt und dabei quietscht vor Freude. Mir bewusst Zeit nehmen, mich zu meinem Sohn setzen und mich ganz auf den Moment einlassen. In der Gewissheit: Darum geht’s. Dieser Augenblick kommt nie wieder, wenn ich ihn unbemerkt verstreichen lasse. Und nichts ist so wichtig, dass es mich hiervon ablenken darf.

—–Mehr von Ann-Katrin könnt Ihr unter www.inspiriermich.de lesen. 

 

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