Interview mit Julia: Warum der Wiedereinstieg in den Job als Mutter so schwer ist

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Ihr Lieben, jede Mutter, die zurück in den Beruf geht, kennt diese Fragen:Soll ich voll-oder teilzeit arbeiten? Passt meine alte Stelle noch zu mir und meinem Leben? Was will ich beruflich noch erreichen? Unsere Leserin Julia ist Erzieherin und gerade sehr ernüchtert. Denn der Wiedereinstieg läuft ganz und gar nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat. 

Liebe Julia, Du bist Erzieherin in Hamburg und Mutter einer fast 9-Monate alten Tochter. Gerade planst Du den Wiedereinstieg in den Job. Erzähl doch mal, warum Du dich entschieden hast, jetzt wieder arbeiten zu gehen.

Es ist mir wirklich nicht leicht gefallen meine Elternzeit einzureichen bzw. zu beantragen. Was ist nun das Richtige? Bleibt man ein Jahr zu Hause, zwei oder drei Jahre? Das Mama-Herz sagte "Bleibe zwei Jahre zu Hause für dein Kind. Genieße die tolle Zeit. Sie kommt nie zurück!"… doch die Realität holte mich ganz schnell wieder ein. Ich habe mit meinem Lebensgefährten alles zehnmal durchgerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen. Sicherlich darf man nicht meckern… Sozialleistung wie Elterngeld gibt es in diesem Umfang nur in Deutschland. Dennoch ist es für uns unmöglich, von diesem wenigen Geld eine längere Auszeit zu nehmen. Also werde ich zum Spätsommer wieder arbeiten gehen müssen, dann ist mein Kind ca. 14 Monate alt.

Was bedeutet Dir Deine Arbeit?

Meine Arbeit bedeutet mir viel – aber mittlerweile nicht mehr alles 🙂
Ich habe bisher immer in Vollzeit gearbeitet und am Wochenende in der Uni gesessen und nebenbei studiert, da ich neuen "Input" brauchte. Ich habe mich also in meiner Freizeit weitergebildet und wurde mit dem Bachelor-Abschluss in der Tasche schwanger. Mein Ziel war es,in eine Position zu kommen, die mir Spaß macht und eine neue Herausforderung mit sich bringt  – zum Beipsiel irgendwann die Kitaleitung zu übernehmen. Mit einem Kind setzt du deine Prioritäten aber nochmal komplett neu! Das heißt, dass ich nun logischer Weise mein Kind im Fokus habe, mir meine Arbeitszeiten, kurzer Fahrtweg etc. natürlich viel wichtiger erscheinen, als das Gehalt oder die Position im Betrieb.

Du kannst nicht zurück in deine alte Kita – warum nicht?

Leider ist es so, dass es bei meinem Träger (der ca. 40 staatliche Kitas betreibt) seit kurzem eine Regelung gibt, die es mir verwehrt in der Kita zu arbeiten, in der auch mein Kind angemeldet wird. Ich musste mich also entscheiden, ob ich mein Kind dort anmelde oder dort weiter arbeiten möchte. Da mir aber alle weiteren Kitas im Umfeld für mein Kind nicht zugesagt hatten – und jede Mama weiß: Das Kind geht vor! – entschied ich mich dazu, mein Kind hier anzumelden und mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Im Rahmen meines Trägers (ich habe einen Festvertrag) muss es eigentlich möglich sein, mich irgendwo unterzubringen und zu versetzen.

Du sagst, es sei schwer, in einer anderen Kita einen Job zu finden. Was genau ist das Problem?

Eigentlich heißt es doch überall, dass Erzieher dringend gesucht werden. Mag sein, dass dem so ist. Meine Erfahrung jedoch zeigt, dass es meist Vollzeitkräfte sind, die gesucht werden. Und das ist das Letzte, was ich mir derzeit vorstellen könnte!

Also lege ich mein hart erkämpftes Studium kurz bei Seite und suche zunächst innerhalb meines Trägers, schlicht und ergreifend eine Stelle als Erzieherin in Teilzeit. Wir haben jetzt Februar, meine Arbeitgeber können mir bis Dato noch keine Auskunft geben, ob im Spätsommer eine passende Stelle für mich vorhanden wäre….
Da wir keine Verwandschaft in Hamburg haben, der Papa um 6 Uhr das Haus verlässt und aufgrund langer Arbeitszeiten und Fahrtweg auch erst nach Kita-Schluß wieder zu Hause eintrifft, werde ich das Bringen und Holen von und zur Kita übernehmen. Und hier kommen meine scheinbar "zu hohen" Anforderungen ins Spiel…

Zum Einen möchte ich gern wohnortnah arbeiten und zum anderen, kann ich, aufgrund unserer Situation erstmal keine Randdienste (Früh/Spätdienst) übernehmen. Das ist meinem Arbeitgeber natürlich nicht flexibel genug. Diese Erfahrung habe ich in den letzten Wochen gemacht, als ich die Intitiative ergriffen habe und alle Kitas im Umfeld abtelefoniert hatte.

Ich bin die Letzte, die ein Team im Notfall im Stich lässt – aber wöchentlichen fixen Randdiensten kann ich nicht zusagen. Ich bin so ehrlich und sage dies meinen potenziellen Vorgesetzten im Voraus – ich habe es auch schon anders kennengelernt; sinngemäß "Hauptsache den Vertrag in der Tasche und mein Team muss dann zu sehen wie sie mich einsetzen."

Welche Sprüche musstest Du Dir schon anhören, weil Du ein Kind hast?

Obwohl man in einem sozialen Sektor arbeitet, habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Arbeitgeber "sozial" eingestellt, familienorientiert sind oder Kompromisse eingehen. Stattdessen bin ich in den letzten Wochen nur auf Ablehnung und Unverständniss gestoßen, was meine Arbeitszeiten angeht. Eine Kita-Leitung sagte zu mir am Telefon: "Na da hätten sie sich vorher überlegen müssen, ob sie ein Kind bekommen". Eine weitere Person sagte:"Na dann schaffen sie sich doch einen Babysitter an für Dienstags und Donnerstags. Dann haut das mit  den Diensten doch hin." Davon abgesehen, dass dies zwei sehr dreiste Aussagen sind, ist in meinen Augen ein Babysitter nicht dazu da und dieses Modell würde mein wenig verdientes Geld wieder zum Fenster herauswerfen…

Ganz generell: Wie geht die Gesellschaft Deiner Meinung nach mit arbeitenden Müttern um?

Es ist beschämend und verbitternd, dass man plötzlich stolze Mutter ist und gleichzeitig im Arbeitsleben so bestraft wird..nur weil man Kinder hat. Ich denke, es geht mittlerweile jeder zweiten Mutter so. Egal ob alleinerziehend oder nicht….. Sicherlich gibt es Betriebe, die voll und ganz auf Ihre Arbeitnehmer, auf die Mütter und Väter eingehen und die Dienste,Termine,Urlaube etc. so drehen,dass es für alle Beteiligten passt.
Es heisst immer, wir sind nicht flexibel genug. Der einzige der nicht flexibel ist,sind Sie, lieber Arbeitgeber! Denn wären Sie es,würden Sie auf Ihre Mitarbeiter und deren persönliche Rahmenbedingungen eingehen und Kompromisse finden.

Was müsste passieren, damit der Wiedereinstieg besser gelingen kann?

Man merkt, dass die meisten Arbeitgeber eher wirtschaftlich, als sozial denken und handeln. Das (Arbeits-) Leben besteht aber nicht nur aus Wirtschaft, Zahlen und Ergebnissen. Wo ist in Zeiten der Frauenquote die angespriesene Work-Life-Balance? Ich denke, dass hier bei den meisten Unternehmen noch Handlungsbedarf besteht, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. In meiner Branche könnte es zum Beispiel gelingen, wenn Kind und Mutter in einer Kita sein dürften oder es eine angesiedelte Betriebskita gäbe.

Hast Du einen Plan B, wenn Du keine neue Arbeitsstelle findest?

Um ehrlich zu sein: Nein. Es muss innerhalb meines jetzigen Arbeitgebers irgendeine Lösung geben, um erstmal wieder ins Berufsleben zu starten. Sicherlich werde ich mich noch anderweitig bewerben- auch wenn es dann heisst, Abstriche in Punkto Gehalt, Nähe oder Befristung zu machen…

Was wünscht Du Dir für Deine kleine Familie?

Generell wünsche ich mir für meine Familie: Gemeinsame Zeit, Zusammenhalt und vor allem Gesundheit. Denn das ist immer noch das wichtigste… Ich wünsche mir außerdem, dass ich eine geeignete Stelle finde, bei der meine junge Familie nicht zu kurz kommt, dass man am Nachmittag noch viele schöne Dinge erleben und gemeinsam die Welt entdecken kann….

—–ZUM WEITERLESEN: 

Vereinbarkeit – warum meisten etwas auf der Strecke bleibt

Chefs!Stellt Mütter ein – die können das!!!

Warum ich jeder Working Mom eine Lisa wünsche

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20 comments

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  3. Augen auf, MamavonM
    Da ist sie, die Arroganz. Julia hat ja offenbar nicht “die Wahl“ so wie übrigens viele Eltern in ganz Deutschland – auch in Bayern – nicht. Und weisst du was? Manchmal braucht man zwei Gehälter und zwar.nicht, um in den Urlaub zu fahren oder “teure Spesen“ zu bezahlen. Und selbst wenn man sie nicht braucht, gibt es Mütter und Väter (dein Mann?), die gerne arbeiten und deshalb trotzdem spielen, kochen, auf die Bedürfnisse ihrer Kinder achten. Und die bei der Wahl (die es ja leider auch nicht immer gibt, so wie die Wahl über die Dauer der Elternzeit) der Kita auf gute Erzieherinnen angewiesen sind, die den Mund aufmachen, wenn sie die Zustände in einer Kita nicht tragbar finden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in der grossen Stadt, in der Julia lebt, keine andere gute Kita gibt.

  4. Arroganz? Kinder sind anpassungsfähig? Genau!
    Genau wer die Wahl hat! 😉
    Ich betreue mein Kind zu Hause bis es in den Kindergarten kommt. Wir verzichten währenddessen auf teuren Urlaub und andere besondere Spesen. In Bayern bekommen wir 150€ Erziehungsgeld (Herdprämie) und Kindergeld. Mein Elterngeld hatte ich mir von Anfang an auf zwei Jahre auszahlen lassen. Ein Krippenplatz hätte für das letzte Jahr um die 600€ gekostet, da bleibe ich lieber zu Hause, betreue und koche selber und genieße die kostbare Zeit!

    Ich habe für alle Mütter Verständnis,welche ihr Kind fremd betreuen lassen müssen bzw aus persönlichen Gründen sich dazu entscheiden.
    Es ist kein Anspruchsdenken.
    Kitas sind auf die Bedürfnisse der Eltern angepasst, allerdings ist nicht JEDE Kita AUCH auf die speziellen Bedürfnisse der Allerkleinsten angepasst!
    Aber wie bereits oben beschrieben, sind Kinder anpassungsfähig und man sollte ihre Bedürfnisse nicht überbewerten…;-)

    Zum Glück entscheidet schlussendlich jeder Selbst, was für ihn und seine Familie am Besten ist!

  5. Überlegung zum Berufsbild der Erzieher
    Ich finde nicht, dass Julia zu hohe Ansprüche hat.
    Als Erzieherin arbeitet man nicht nur im Gruppendienst von 8h – 16h. Es fallen ebenso Teamsitzungen, Elternabende, Feste und Schulungen an. Diese finden nach 19h statt, meist, wenn das eigene Kind Bettfertig gemacht wird oder bereits schläft.
    Hinzu kommt noch der Anfahrtsweg und Heimweg.
    Dies alles bei einem Stundenlohn von ca. 13€.
    Überstunden werden zwar gutgeschrieben, aber in den meisten Fällen nicht angerechnet bzw ausgezahlt.
    Soll sich Julia nun von diesem Geld eine Babysitterin nehmen?
    Für 12€/Std. ?
    Ich gehe Mal stark davon aus, dass ihr Mann derzeitig der Hauptverdiener ist und deshalb nicht ganz so viel Zeit in die Betreuung investieren kann…
    Ich finde das voll in Ordnung, dafür übernimmt er vlt mehr Dienste am Wochenende!
    Zudem finde ich es unmöglich, dass sie als Erzieherin nicht die finanzielle Möglichkeit hat, ihr Kind zwei Jahre selbst betreuen zu können, sondern gezwungen ist, es fremd zu betreuen.

    Achso…Zu dem Kommentar von Mimi: Ich bin selbst Erzieherin,in Bayern, und kann das nur bestärken…Als Erzieherin gibt man sein eigenes Kind nicht in eine x-beliebige Kita, sondern bleibt BESTENFALLS Selbst zu Hause! Dafür gibt es genügend Gründe: ewiger Personalmangel, enormer Lärmpegel, schlechte Bezahlung, ewige Auseinandersetzung mit Krankheiten uvm…

    1. Vorsicht, arroganz
      Ich ergänze: sorry, aber als Mama- und nicht nur als Erzieherin-Mama gibt man sein Kind nicht gerne in eine x-beliebige Kita. Was ist das denn für ein grosser Mist? Wie kann ich dort mit gutem Gewissen andere Kinder von anderen Müttern betreuen, wenn ich mein eigenes Kind aufgrund vom Geräuschpegel, Personalmangel, schlechter.Bezahlung usw. NICHT dort angeben würde? Hallo? Sagt ihr das den Kindseltern, die der Einrichtung vertrauen (müssen) auch??? Oh man, da werde ich echt sauer. Es gibt sooo viele Mamas, denen nix andere über bleibt. Wenn ich hier die Rechnungen mit Babysitter und Mann lese, denk ich mir aber: wenn du die Wahl hast, dann mach doch einfach, was.du magst. Bleib zuhause- ohne eine Ausrede suchen zu müssen. Geh arbeiten- wenn du es denn wirklich willst. Aber such nicht die Gründe, wo keine sind 🙂

    2. Wer hat denn die Möglichkeit,
      Wer hat denn die Möglichkeit, sein Kind 2 Jahre selbst betreuen zu können? Und woher kommt dieses Anspruchsdenken, dass dies eine Selbstverständlichkeit ist? Ich empfehle dringend den Blick über den Tellerrand in andere Länder, in denen man sich über ein Jahr Elterngeld freuen würde. Ich finde, hier wird auf ganz schön hohem Niveau gejammert. Und auch in anderen Berufen hat man keinen 8-16 Uhr Job. Die meisten schaffen es aber, das mit Engagement und Eigeninitiative und ohne Gejammere zu organisieren. Und im Übrigen sind Kinder anpassungsfähiger, als man denkt und würden vermutlich auch in einer Kita klar kommen, in der nicht die eigene Mama gleich um die Ecke ist.

  6. Ich finde auch, dass Du mal
    Ich finde auch, dass Du mal anfangen solltest, in Deiner eigenen Beziehung Forderungen zu stellen. Unglaublich, dass es für Dich überhaupt kein Problem zu sein scheint, dass sich der Vater vollständig aus der Betreuung raushält und Du die alleinige Schuld bei Deinem Arbeitgeber suchst. Ich habe auch ein kleines Kind, bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen und das in Vollzeit. Das geht nämlich, wenn der Vater auch seinen Beitrag leistet.

  7. Flexibilität von allen Seiten
    Wie oben schon andere geschrieben haben, denke ich auch, das Flexibilität natürlich von allen Seiten zu erwarten wäre: Vom Arbeitgeber, vom Partner, von einem selbst. jeder muss halt schauen, wie er seinen Teil dazu beitragen kann. Immerhin hast du den Luxus und musst anscheinend nicht Vollzeit arbeiten. Das kommt in manchen Familien gar nicht anders in Frage, da es ohne zwei volle Gehälter gar nicht gehen würde. Eine Kita hat natürlich auch begrenzte Möglichkeiten flexible Arbeitszeiten anzubieten, da sie eben feste Öffnungszeiten haben, die abgedeckt werden müssen und für die Familien ja auch verlässlich sein müssen. Vielleicht kannst du ja doch dein Studium nutzen und dir eben einen anderen Job suchen. Ist ja schließlich noch eine Weile Zeit.
    Allerdings finde ich diese Regelung deines Trägers aus meiner Außensicht völlig unsinnig und sie nehmen sich dadurch selbst natürlich auch Flexibilität. Hier in unserer Kita arbeiten mehrere Erzieher, die auch ihre Kinder hier betreut haben – allerdings in anderen Gruppen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es da Probleme gibt…

  8. Ahhhh
    Die einzig wirklich schockierende Nachricht finde ich, dass eine Erzieherin ihr eigenes Kind offenbar nur in diese eine Kita ihres Trägers geben würde, in der sie selbst gearbeitet hat und alle anderen ihr “für ihr Kind“ nicht zusagen. Aha. Da kann man ja Vertrauen haben, wenn eine Erzieherin das über die Kitas ihres.Trägers sagt. Ansonsten finde ich das Gemeckere etwas unnötig. Wer hat schon den Luxus einen Wunsch-Kitaplatz zu bekommen? Vielleicht könnte ja auch Herr Papa was beitragen, dann kommt man auch mit fixen Randdiensten ab und an klar.

  9. Wirklich unglaublich dass
    Wirklich unglaublich dass sich der Vater komplett aus der Verantwortung zieht und die Mutter auch noch Verständnis dafür hat. Als Eltern sind einfach beide gefragt und nicht nur die Arbeitgeber der Mütter müssen Verständnis zeigen. Auch die Väter selbst und ihre Arbeitgeber. Es ist natürlich leichter das Problem beim Arbeitgeber zu suchen als in der eigenen Beziehung. Cora

  10. Wie man in den Wald ruft..
    Ich kann die Empörung nicht teilen. Weder finde ich es schockierend, dass eine kita jetzt im Februar keine feste stelle im Spätsommer versprechen kann noch finde ich dass du flexibel genug bist. Du erwartest viel, willst aber nichts investieren, diktierst Ort, zeit und Position, laut deinem Artikel hier mit einer selbstverständlichkeit, die niemanden dazu bringt, die entgegen zu kommen.
    Ich kenne das Problem. Ich habe ohne verwandschaft on berlin ein Kind bekommen. Das war meine entschscheidung, also muss ich die Verantwortung dafür tragen. Nach einem Jahr arbeiten gehen sehe ich weder als qualvollen zwang noch als zu viel verlangt – das ist für mich ganz normal. Wäre mein mann erfolgreicher Manager, wäre es anders . Aber wieso soll der Staat dafür aufkommen, dass du zu hause bleiben magst? Ich möchte meine steuern dafür nicht verwendet sehen.
    Mir war es nach 3 Monaten berufstätigkeit ohne Unterstützung in berlin auch zu viel. Also hab ich meinen Hintern bewegt und bin wieder nach Hamburg zu meiner Familie gezogen, mit meinem mann. Wir haben uns neue Jobs gesucht, arbeiten beide 40h, unsere Tochter ist ab 9 in der kita und wird um 16 uhr abgeholt. Wir arbeiten dafür zu allen möglichen tages und Abendzeiten und bieten unseren arbeitgebern mehrstunden schon im vorraus an, wenn wir wissen es geht.
    Ihr müsst an eurer Anstellung was tun, die erwartungshaltung ist abenteuerlich.
    Ein Unternehmen ist und bleibt ein wirtschaftsteilnehmer. Ich bin für eine verträgliche Familienpolitik, die von beiden Seiten mit Bereitschaft zu Ausnahmen und guter Zusammenarbeit versehen sein muss. Soziales handeln ja, aber die Eltern müssen auch es zurück geben. Es ist anstrengend, ja, aber darüber sollte man sich vorher Gedanken machen.

    1. Das sehe ich übrigens ähnlich
      Das sehe ich übrigens ähnlich bzw. sehe die Beschreibung als recht einseitig an. Gerade in den Berufen, in denen vorwiegend Frauen unterwegs sind, wird es irgendwann schwierig eine Einsatzplanung zu schaffen, die alle zufrieden stellt. Es kann ja auch nicht sein, dass die (noch) Kinderlosen sämtliche Rand- und Sonderdienste auffangen müssen. Nie während den Ferienzeiten in Urlaub fahren können, weil das von anderen schon belegt ist. Zur Schaffung einer flexiblen Lösung gehören eben beide Parteien, auch eben die Mütter, die nicht darauf bestehen können nur zwischen 8 und 16 Uhr eingesetzt zu werden.

  11. Unglaublich
    Unglaublich, dass sich gerade ein Kita- Träger so anstellt… bei mir hat der Wiedereinstieg im öffentlichen Dienst 2 mal geklappt. Allerdings war ich zeitlich flexibel und habe „zugeschlagen“, als sich Gelegenheiten im Team ergeben haben. Das heißt, ich war bei beiden Kindern etwas länger zu Hause, als zum Kita- Start der Kids. Beim 2. Mal bin ich auch auf eine andere Stellenbeschreibung zurück gekehrt, da es meine Stelle schlicht nicht mehr gab. Ich hätte mit meinem Studium (welches ich in der Elternzeit beendet habe) auch gerne eine andere Stelle mit mehr Gehalt gehabt, doch habe ich mir diese in Teilzeit nicht zugetraut. Bei uns pendelt der Papa auch täglich 150 km einfache Steecke, jedoch holt er die Kids einmal die Woche ab, da auch bei mir mind. 1 langer Tag Bedingung war! Also vielleicht 1 Tag organisieren, an dem der Papa einspringt, Vereinbarkeit geht ja auch die Papas an… und auch die Arbeitgeber der Papas sind gefragt! Es war für meinen Mann auch nicht selbstverständlich, dass er an einem Nachmittag die Woche schon 15:30 Uhr Schluss macht, damit er die Kids 17:00 Uhr holen kann… und für mich war die Vorstellung, dass Beide an dem Tag so lange in der Kita sind, auch nicht schön! Doch es hat sich eingespielt! Es ist für mich jetzt auch ganz schön an 1 Tag die Woche 18:30 Uhr zum Abendessen nach Hause zu kommen. Kommt Zeit, kommt Rat!

  12. Erst gestern hatte ich ein
    Erst gestern hatte ich ein Gespräch mit einer in Personalfragen erfahrenen Freundin und mir wurde erklärt, dass meine Bitte um Teilzeit im Bewerbungsschreiben bedeutet: „Ich habe keine Lust viel zu arbeiten und will mich nicht anstrengen.“ Da wünsche ich mich manchmal nach Bayern zurück, wo man vor arbeitenden Müttern den Hut zieht, statt ihnen (wie hier in Berlin) Faulheit zu unterstellen, weil man sein Kind nicht 12h/ Tag in einer Kita und bei Babysittern abgeben möchte.

    1. Das ist ja der Wahnsinn
      Ist das denen ihr ernst?? Wie kommen die denn auf so einen unglaublichen Schwachsinn?! Wenn man nicht arbeiten möchte, macht man also Teilzeit, alles klar! Einen an der Waffel haben die doch! Hast du deine Freundin mal gefragt, ob sie das wirklich so sieht?
      Lieben Gruß von einer Vollzeit-Mama aus Bayern

  13. Freie Stelle
    Hi

    Unsere Kita in Hamburg Wilhelmsburg. Sucht eine gute Teilzeitkraft. Bei Interesse mail mir mal dann gebe ich dir die Kontaktadresse.

  14. Absurd von dem Träger
    Das ist ja eine absurde Regelung, dass die Eltern nicht in der Kita des Kindes arbeiten dürfen. Denn wenn das erlaubt wäre, gäbe es auch das Problem mit den Randdiensten nicht. Bleibt das Kind halt genau so lange da und man hat dann gemeinsam Feierabend. In unserer Kita ist das vollkommen normal.

  15. Amen
    Unbegreiflich, was sich Arbeitgeber hier leisten. Gleichberechtigung ist eine Farce.
    Da sieht man, dass solche Themen wie Frauenquote keinen Sinn machen, wenn die innere Einstellung nicht stimmt.
    Ich drücke dir und deiner Familie ganz fest die Daumen. Du wirst schon den richtigen Weg gehen.

  16. Unglaublich!
    Ich finde es unglaublich, dass einem der Wiedereinstieg in einem sozialen Beruf so schwer gemacht wird!
    Das wurde mir – als Beraterin – jahrelang vorhergesagt. Aber jetzt muss ich sagen, dass bei mir alles reibungslos klappt: Der Wechsel auf Teilzeit, das Beibehalten meiner Führungsposition und spannende Projekte!
    Mit jeder Geschichte, vor allem auch aus großen „familienfreundlichen“ Konzernen, schätze ich meinen kleinen, flexiblen Arbeitgeber mehr, der auch mich als Arbeitskraft schätzt!