Knick-Senk-Fuß: Wer hat Infos über eine OP?

Knick-Senk-Fuß

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Liebe Stadt Land Mama-Leser*innen, mein Name ist Veronika und ich brauche mal eure Hilfe.

Mein Sohn (12 Jahre alt) hat einen stark ausgeprägten Knick-Senk-Fuß und soll nun durch eine OP eine Schraube/Dübel in beide Füße bekommen. Im Internet finde ich kaum Informationen bzw. Erfahrungsberichte über solch eine OP – und die Berichte, die ich finde, sind meist echt abschreckend.

Gibt es hier vielleicht Mamas, deren Kinder schon so eine OP hinter sich haben. Gerne auch Kinder, die schon etwas älter waren. Wurde die Situation durch eine OP wirklich besser? Würdet ihr so eine OP „empfehlen“?

Knick-Senk-Fuß: Meine Kinderärztin ist unsicher

Ich komme hier nicht weiter und kann mich derzeit zu keiner Entscheidung durchringen, da es so wenig Infos gibt. Der Chirurg will natürlich operieren, meine Kinderärztin ist aber auch unsicher, weil sie auch noch nie ein Kind mit so einer OP in der Praxis hatte.

Ich bin dankbar für jeden Hinweis und jede Info!


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12 comments

  1. Ich hatte auch schon seit Beginn an mit einem Knick-Senk-Fuß zu kämpfen. Mein alter Orthopäde ist leider in den Ruhestand gegangen. Daher bin ich nun auf der Suche nach einem neuen Orthopäden für meine anstehenden Fußoperationen.

  2. Zur OP habe ich leider keine Infos, aber vllt eine andere Idee, falls nicht schon versucht: Fusstraining, Barfusstraining. vllt gibt es Übungen die helfen könnten die Muskulatur so aufzubauen, dass es weniger Probleme gibt ? Vllt bin ich hier auch völlig auf dem Holzweg….denke nur daran weil früher ja feste Schuhe, Einlagen etc. die Empfehlung waren aber jetzt das genaue Gegenteil: Möglichst Barfuss.

  3. Hallo,
    Mein Sohn hatte die OP und ich war zunächst absolut dagegen. Habe mir bei mehreren guten Kinderorthopäden verschiedene Meinungen angehört.In unserem Falle hieß es andere Massnahmen wären wohl nicht effektiv. Man muss dazu sagen mein Sohn hatte einen sehr stark ausgeprägten Knick Senk Fuss beidseitig( man konnte es bei ihm sozusagen sehen und hören- er hatte eine Art platschenden Gang) ich weiss nicht wo dein Standort ist aber wir waren bei sehr erfahrenen Orthopäden, die sich auch auf diese OP spezialisiert hatten. Mein Sohn hatte die OP vor ca.2/3 Jahren und es geht ihm gut keinerlei Schmerzen oder Probleme.

  4. Ich bin selber Kinderärztin, habe solche OP noch nie gesehen, kann mir aber vorstellen, dass es in Einzelfällen sinnvoll sein könnte.
    Bei meinem Kind würde ich
    1. Mindestens einen weiteren Kinderorthopäden fragen, was er meint.
    2. Mir eine Spezialklinik dafür suchen
    Keinesfalls würde ich das von jemanden machen lassen, der das nur ab und zu macht. Also in ein großes Kinderorthopädisches Zentrum.
    Du hast keinen Zeitdruck. Informiere dich in Ruhe und hole verschiedene Meinungen ein. Es gibt keinen Grund die Entscheidung zu überstürzen. Operieren kann man nächstes Jahr noch, rückgängig machen nicht.
    Viele Grüße

  5. Vor einer OP gibt es immer die Möglichkeit sich eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen.

    Dies würde ich in diesem Fall auch tun. Hierzu würde ich möglichst einen erfahrenen zweiten Orthopäden/ Chirurgen, der auf Behandlung von Kindern spezialisiert ist, zu Rate ziehen, selbst wenn dieser ggf. weit vom Wohnort entfernt ist. Das wäre mir die Fahrt wert und falls es eine Privatpraxis ist, würde ich das auch aus eigener Tasche zahlen. Wichtig wäre mir, da eine fundierte Zweitmeinung zu bekommen.

    Falls der zweite spezialisierte Arzt auch die OP empfiehlt, würde ich sie durchführen lassen. Sonst würde ich mich eher an die konservative Behandlung halten.

    Deine Einschätzung, dass manche Chirurgen gerne mal recht schnell zu Operationen raten, teile ich. Daher finde ich ärztliche Zweitmeinungen hier sehr wichtig.

  6. Liebe Veronika,
    unser Orthopädiemechaniker hat uns erklärt, dass orthopädische Einlagen den Fuß nur stützen. Unser Sohn hatte jahrelang diese Einlagen ohne sichtbaren Erfolg.
    Er hat uns sensomotorische Einlagen empfohlen, die stimulieren den Fuß, sind deutlich flacher als andere Einlagen (ist beim Schuhkauf ein echter Vorteil) und mittlerweile hat sich das Gangbild deutlich verbessert. Unser Sohn ist jetzt 14 und hat die Einlagen seit ungefähr 3-4 Jahren, da müsste ich nachschauen.
    Leider zahlt das nicht jede Krankenkasse, kosten so ca. 250,-€ glaube ich, aber das war/ist es uns wert.
    Aber vielleicht ist das eine Alternative?

  7. Hallo,

    Unser Sohn hat ausgeprägte Knick- Plattfüße beidseitig, wodurch sich mittlerweile die Knie eindrehen und nun die Gefahr bestand, dass die Hüfte dadurch schief wird.
    Wir haben die OP gemacht, als er 13 war.
    Seit dem 5 Lebensjahr hatte er Einlagen und etappenweise Physio. Seine Fehlstellung war so massiv, dass er selbst die Einlagen weg gedrückt hat und sie den Fuß nicht stabilisiert haben.
    Wir haben vorher verschiedene Meinungen eingeholt. Physiotherapeuten, Schuhtechniker, verschiedene Orthopäden, SPZ und Kinderarzt. Alle hielten die OP für unumgänglich.
    Er hatte zwar im Moment keine akuten Beschwerden, nur nach längerem Laufen klagte er über Fussschmerzen. Aber langfristig hatten wir die Sorgen, dass sich durch die Fehlstellung der gesamte Bewegungsapparat verschiebt und er als Erwachsener massive Beschwerden bekommen wird.
    Wir sind in eine Spezialklinik gefahren (Arnstadt), 150 km von unseren Wohnort entfernt, da sie uns von mehreren Seiten empfohlen wurde.
    Die OP verlief komplikationslos. Nach einem Tag stand er wieder mit Krücken. Nach weiteren Tagen lief er ohne Krücken. Die Nähte verheilten sehr gut.
    Anfangs waren die Schrauben noch ungewohnt. Aber nach ein paar Monaten hat er sie nicht mehr bemerkt.
    Nach der OP hatte er noch eine Weile Physio. Die Therapeutin war absolut begeistert.
    Ein Jahr nach der OP gehen wir halbjährlich zur Verlaufskontrolle. Momentan sieht alles gut aus. Die Fussstellung hat sich sehr verbessert. Er hat keine Probleme beim Laufen.
    In 2-3 Jahren werden sie wieder entfernt.

    Wir denken, für ihn war es auf alle Fälle die richtige Entscheidung.

    Liebe Grüße und viel Kraft bei eurer Entscheidung.

  8. Das kommt auch darauf an, ob dein Kind dadurch Beeinträchtigungen, Beschwerden hat. Mein Sohn hat auch Knick- Senkfüsse, keine Einlage der Orthopäden hat in all den Jahren etwas verändert. Er ist jetzt auch 12 und damit an der Altersgrenze. Er hat aber keinerlei Probleme, kann prima laufen und Sport machen. Deshalb haben wir beschlossen, aktuell keine OP machen zu lassen. Zumal diese Schrauben auch Fremdkörper sind ( die auch abgestoßen werden können) und wie alle künstlichen Körperteile auch, unter Umständen, ersetzt/ neu eingesetzt werden müssen. Und wir haben auch festgestellt, daß die ganzen freiverkäuflichen weichen Einlagen besser geholfen haben als die teuren harten Orthopädischen.

  9. Hallo,

    unser ältester Sohn hat mit 12 diese OP gemacht. Er hatte Knick-Senk-Spreizfüße und ab 13 besteht die Gefahr, dass die Füße sich verknöchern und das alles irreversibel wird, so wurde uns gesagt. Die ganze Geschichte aufzuschreiben ist aber lang und mühsam, von daher darf gerne meine E-Mail weitergegeben werden und wir können dann vielleicht telefonieren, wenn gewünscht.
    Um es kurz zu sagen: Auf lange Sicht gesehen hat die OP etwas gebracht, es ist nicht komplett verschwunden mit den Fußproblemen, aber auf einem so niedrigen Niveau, das unser Sohn gut damit leben kann. Es ist definitiv besser als vor der Operation, aber es war langwieriger und schmerzhafter für unser Kind, als wir gedacht hätten. Er hat insgesamt 3 oder 4 mal Physiotherapie gemacht danach. Die Kombination mit Barfußschuhen dann und bestimmt einem Jahr insgesamt immer wieder Rückschlägen, hat dazu geführt, dass er fast immer schmerzfrei ist und alles an Sport machen kann, was er will. Lediglich wenn er rennt und man es weiß, sieht man noch, das alles nicht 100 Prozent natürlich ist.
    Wir und er bereuen nicht, es gemacht zu haben, aber es ist eben bei uns auch kein Zauberweg gewesen, wo schnipps nach der OP innerhalb von 3 Wochen alles gut war.

    Liebe Grüße May

  10. Eine Verwandte von mir hatte diese OP vor ca. 15 Jahren. Ich weiß aber nur, dass es damals hieß, in ihrem Fall ginge das nicht anders- Einlagen würden nicht genügen. Ihr geht es heute sehr gut damit.
    Was meinst du denn mit dem Satz „Der Chirurg will natürlich operieren“?
    Liebe Grüße

  11. Liebe Veronika, ich habe selbst Knick-Spreiz-Senkfüße und trage seit meiner Kindheit orthopädische Einlagen. Von einer solchen OP habe ich noch nie gehört! Hoffentlich erhältst du alle Informationen, die du für die Entscheidungsfindung brauchst. Alles Gute euch!

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