Re: Ist Mama krank, zahlt sich Frühförderung bei Papa aus

brotdose

Mensch Caro, da hattet ihr ja gestern einen traumhaften guten Morgen für eure Beziehung: Einmal anschreien, bitte! Wenn nochmal irgend jemand behauptet, Kinder könnten eine Beziehung retten, dann kannst du ihm jetzt höchstpersönlich einen vor den Latz knallen von wegen Beziehungskiller und so. Ach apropos Latz. Nach deinen Schilderungen tut mir dein Mann ja schon so ein bisschen leid. Echt jetzt.

An seiner Stelle hätt ich auch rumgeblökt und dir mal aufgezählt, was ich schon alles so geschafft hab in meinem bisherigen Leben und dass in Afrika die Kinder verhungern und dass es Wichtigeres gibt, als PräKitaGang-Checklisten. Der muss sich ja dumm wie Bernd das Brot vorgekommen sein, als du mit dem Zettelchen vor seiner Nase herumgewedelt hast…

Das ist echt ein Anfängerfehler, Caro. Hab ich auch gemacht, deswegen hör ich jetzt auch mal auf, dir deswegen an den Karren zu p…

Ist ja auch nicht leicht, sein aktuelles Hauptprojekt (=Kind) plötzlich aus der Hand zu geben. Aber das ist eben  – auch mal ganz selbstkritisch gesagt – typisch Frau. Im ersten Babyjahr möchte sie es allen beweisen, alles selbst machen, alles am besten und tollsten machen. Und wenn ihr das dann zu blöd wird und sie auch mal wieder etwas anderes machen möchte, wundert sie sich, dass das ja gar nicht so einfach geht. Weil der andere eben keine so große Vorlaufzeit hatte und in gewisser Weise auch nach einem Jahr noch ein Anfänger ist (ist natürlich nicht überall so, ich hab es aber oft genug genauso gesehen) macht er´s nicht gut genug und am Ende macht´s die Frau dann doch selbst und wird noch frustrierter und schreit hysterisch: Alles muss ich allein machen. Ist doch so, oder?

Gewöhn dich also dran Caro, gib jetzt schon mal übungsweise ein bisschen Verantwortung ab, auch wenn Klein-Max dann mal keinen Apfelstick in seiner Frühstücksdose liegen hat. So what? Geht die Welt nicht von unter. Da muss du dann eben morgens mal rosenkranzartig vor sich hinmurmeln: Er ist genauso Elternteil wie ich, er ist genauso Elternteil wie ich, er ist genauso Elternteil wie ich… Und wenn dein Baby am Nachmittag zurück aus der Kita kommt, wird es genauso fröhlich sein, wie sonst. Wetten?

Also: Zurücklehen. Käffchen trinken. Mann machen lassen. Und wenn das Kind dann halt mit Nutella-Fruchtzwerg-Sabber um den Mund wieder nach Hause kommt, weil eben die Apfelsricks fehlten und Papa dem Kleinen mal was Gutes tun wollte… dann kannst du dich ja immer noch darauf berufen, dass du die nächsten Tage ja nicht mehr krank im Bett liegen wirst und das Kind in den nächsten 285 papalosen Tagen wieder gesunde Brotdosen-Inhalte futtern kann. Okay?

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