Ihr Lieben, ich habe noch ein Thema, das mir im Zuge eurer Teen Time-Kolumne in den Kopf kam und zu dem ich mich gern mal mit anderen austauschen würde: Unsere Kinder wachsen langsam in das Teenager-Alter rein und damit auch dem typischen Großeltern-Alter raus.
Teenager: Plötzlich distanzierter zu den Großeltern?
Das äußert sich nicht nur darin, dass sie deutlich weniger Lust auf Großeltern-Besuche haben. Sie tun sich auch schwerer in der Kommunikation, da die Großeltern manchen Themen – wie diversen Computerspielen – nicht folgen können, sondern auch daran, dass die Kinder immer schneller sprechen – also mit 12 deuliche schneller als mit 6 Jahren – und die Großeltern sie dann noch schwerer verstehen.
Nun kam auch noch dazu, dass die Kinder äußerten, dass sie nicht mehr so arg von den Großeltern geknuddelt und getätschelt werden möchten. Das ist bei einem Großelternpaar überhaupt kein Problem, weil sie das eh nicht machen.
Oma, Knuddeln und Tätscheln ist nicht mehr so angesagt
Bei dem zweiten führe das – sehr behutsame – Ansprechen zu Tränen. Das war natütlich überhaupt nicht unser Anliegen oder unsere Absicht! In unserer Kernfamilie wird viel gekuschelt, nur andere Menschen halten meine Kinder eben gern auf Abstand. Mache ich ehrlich gesagt auch so. Ich kann also den Wunsch meiner Kinder total nachvollziehen und wollte das einfach einmal ausgesprochen haben.
Darum meine Frage: wie ist es bei euch oder anderen – wieviel Körperkontakt erlauben größere Kids? Wie viel Großelternzeit ist noch angesagt?
Ganz großen Dank und liebe Grüße, eine Leserin mit größeren Kindern
8 comments
Bei uns ist es mit dem Grösser Werden der Kinder ebenfalls eine Veränderung zu der Beziehung der Grosseltern eingetreten. Die Kinder bleiben öfters alleine und die Grosseltern werden als “ Kindermädchen“ nicht mehr gebraucht! Auch das so heiss geliebte Übernachten bei Oma und Opa zieht hier keinen „Fast-Teenager“ mehr aus seinem Zimmer. Und die Grosseltern verlieren auch so langsam den Anschluss an das Leben der Kinder…Klamottentrends, Computerspiele, neue Hobbies etc. Ich denke, dass ist aber völlig normal! Aber wenn der Opa mal ein Problem mit dem PC hat oder die Oma mit dem Handy, dann sind die Kinder sofort zur Stelle und helfen gerne und erstaunlicherweise klappt das auch besser als wenn ich versuche meinen Eltern bei PC- Problemen etc. zu helfen.
Hallo, unsere Kinder sind jetzt 10 und 13 und hier beginnt es auch, dass sie nicht mehr ganz selbstverständlich eine ganze Woche in den Ferien bei den Großeltern verbringen möchten, sondern nur ein paar Tage, weil sie zu Hause auch Freunde treffen und zum Training oder in Camps möchten. Sie freuen sich allerdings noch immer über Besuche bei den Großeltern oder Besuche der Großeltern bei uns. Ja, die Beziehung verändert sich, aber hier geschieht es mehr so im Fluss, da sind zum Glück keine Extra- Ansprachen nötig, was erlaubt und was nicht erlaubt ist. Mein Sohn führt z. B. mit meinem Vater Fachgespräche über Fußball oder wenn ein großes Spiel kommt, dan telefonieren sie auch dazu. Die Oma näht mit der Kleinen und der Große wünscht sich, dass sie mit ihm shoppen geht, weil er einen ganz bestimmten Pulli im Kopf hat, dafür hat die Oma nämlich deutlich mehr Geduld als wir z. B. Ich habe auch eine große Nichte, da war es auch so, dass eine ganze Weiöe Großelternbesuche out waren und heute hat sie wieder ein engeres Verhältnis. Ich denke, dass ist ganz normal.
Werden die (neuen) Grenzen der Kinder/Jugendlichen ohne Vorwürfe oder Druck zu machen, respektiert, kann die Beziehung zwischen Enkelkindern und Großeltern auf eine neue, in anderer Weise innige Ebene wachsen. Unsere Kinder gehen mittlerweile gerne zum Schachspielen hin, erledigen ganz motiviert kleine Botengänge wie Pfandflaschen oder Altpapier wegbringen. Ihre älteren Cousins und Cousinen werkeln gerne mit im Garten oder ganz wichtig: leisten technischen Support bei Fernseher und Smartphone. Erst letzte Woche hat mir unser 13-jähriger zusammen mit der einen Oma sehr lustige Quatsch-Sprachnachrichten auf WhatsApp geschickt. Die beiden hatten mega viel Spaß zusammen!
Ich stimme Anna da voll und ganz zu! Es ist doch gut, dass die Kinder ihre Grenzen erkennen und benennen können. Aufgabe der Erwachsenen ist es nun, dies zu respektieren und den Kindern zu zeigen, dass das keinen Einfluss auf die bestehende Beziehung hat. „Oma hat dich auch dann noch lieb, wenn du kein Küsschen möchtest.“ Das wäre zwar eher die Formulierung für kleine Kinder, im Kern bleibt die Aussage aber natürlich die gleiche.
Verständlich sind die Tränen der Großeltern natürlich trotzdem, schließlich müssen sie sich von etwas verabschieden, was ihnen lieb ist.
Andererseits muss ihnen auch klar sein, dass sie auf Dauer viel mehr verlieren werden, wenn sie nicht bereit sind, die Grenzen der Kinder/Jugendlichen zu respektieren, weil das im schlimmsten Fall dazu führen könnte, dass diese sich noch mehr distanzieren und die Beziehung dauerhaft Schaden nimmt. Da hat dann ja niemand was davon.
Fliessede Tränen sind für mich aber schon sehr nah an emotionaler Erpressung
Ich hoffe doch sehr, dass es die nur gegenüber den Eltern und nicht vor den Kindern gab! Sonst stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Hoffe auch, es war nur gegenüber der Eltern. Und natürlich ist es ok Gefühle zu zeigen und ich kann den Kontext nicht beurteilen. Aber es kann auch gegenüber der Eltern ein Versuch von Beeinflussung und plusminus subtiler Manipulation sein….Oma/Opa sind ja sooo traurig
Wie viel Körperkontakt andere Kinder in dem Alter erlauben oder wünschen wäre für mich völlig irrelevant. Deine Kinder haben ihre eigenen Grenzen, und diese zu kommunizieren und zu wahren finde ich sehr, sehr wichtig und richtig. Wenn die Großeltern darüber traurig sind, ok. Wahrscheinlich müssen sie sich eben auch einfach von einer Phase verabschieden, in denen sie eine enge Beziehung zu den Kindern hatten. Die Trauer darüber können sie ja ruhig zum Ausdruck bringen, es sollte nur keine Vorwürfe geben. Kinder werden nunmal erwachsen und die Beziehungen im Familiengefüge verändern sich.