Kontakt zu den Großeltern: Ein Kind hat welchen, das Baby nicht

Kontakt zu den Großeltern

Foto: pixabay

Hallo, mich beschäftigt momentan eine Frage und ich wüsste gern, ob jemand hiermit Erfahrungen zum Kontakt zu den Großeltern hat: Unser großes Kind ist drei Jahre alt und regelmäßig und schon seit dem Babyalter regelmäßig stundenweise mindestens einmal die Woche bei Oma und Opa. Er findet sie einfach toll.

Unser Verhältnis zu den Großeltern hat sich im letzten Jahr allerdings so verschlechtert, dass wir gerade versuchen, den Kontakt etwas zu reduzieren. Das ist aufgrund der aktuellen Wohnsituation in einem Mehrgenerationenhaus allerdings nur bedingt machbar.

Kontakt zu den Großeltern: Ein Kind hat welchen, das Baby nicht

Mittlerweile ist das Verhältnis von uns Eltern mit den Großeltern so stark belastet, dass nahezu keine Vertrauensbasis mehr besteht. Unser Baby ist ein halbes Jahr alt und hat bisher überhaupt keinen Bezug zu den Großeltern, da wir das sowohl aktuell als auch später nicht möchten. Nun ist der Große aber ja extrem auf die Großeltern fixiert und mich beschäftigt einfach, ob das unter den Geschwister selbst vielleicht später dann ein Problem darstellt?

Ich würde mich sehr dafür interessieren, ob es LeserInnen in ähnlichen Situationen gibt und wie sich dieses unterschiedliche Großeltern-Kind-Verhältnis auf die Geschwister im späteren Alter ausgewirkt hat.

Gibt es unter euren Lesern jemanden, bei dem das ältere Kind ein sehr enges Verhältnis zu Oma und Opa aufbauen konnte und be dem das zweite Kind aber eben keinen oder fast keinen Kontakt zu den Großeltern hat? Wie hat sich das später entwickelt, als die Kinder größer wurden? Danke viemals und liebe Grüße!


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11 comments

  1. Hallo,
    meine Familiengeschichte ist ähnlich wie bei euch liebe Lisa.
    Ich muss das nur in zwei Kapitel aufteilen.Zum einen das Wohnen in einem Mehrgenerationenhaus mit meinen Schwiegereltern und meinen drei Töchtern. Am Anfang, als die Mädchen noch klein waren war alles gut. Die Mädchen hatten ihre grundeigenen Befürfnisse, wie zum Beispiel spielen im großen Garten, mit Puppen, im Sandkasten und Klettergerüst. Dazu kam das Spielen mit den Nachbarskindern. Wir wohnten in einer Sackgasse. Mit der Zeit wurden die Konflikte mit meinen Schwiegereltern öfter und krasser. Ich war auch bei einer Familienberatung hier in unserer Stadt. Dort wurde mir dringend geraten wieder dort auszuziehen. Als die Privatsphäre unserer großen Tochter mit 17 nicht akzeptiert wurde von Seiten der Schwiegereltern kam es zum richtigen Krach und wir haben uns eine neue Bleibe gesucht.Der Kontakt von Kindern und Großeltern wurde stark eingeschränkt,aber nicht ganz abgebrochen, sie wollten selber die beiden besuchen.
    Jetzt sind unsere Töchter alle erwachsen und haben selber ihre kleinen Familien.
    Das zweite Kapitel hat damit begonnen, das alle Omas und Opas unserer Mädchen verstorben sind und mein Mann das Haus seiner Eltern geerbt hat. Somit begann eine lange Zeit des Umbaus . 2023 sind wir dann in die Sackgasse und ins Haus eingezogen. Nun wohnt unsere jüngste Tochter mit ihrer kleinen Familie mit hier bei uns. Wir sind alle auch frohen Mutes dieses Leben im Mehrgenerationenhaus nun besser zu gestalten. Es ist für mich persönlich Herz erfrischend meine Enkel aufwachsen zu sehen. Ich denke auch wenn man im Gespräch bleibt, auch wenn es schwer fällt, man sich respektiert und toleriert dann ist ein Gelingen möglich.
    Eine Garantie gibt es natürlich nicht.
    Ich hoffe dir etwas Mut gemacht zu haben eine Lösung bzw. Kompromiss zu finden.
    Wünsche dir und deinen Lieben alles Gute für die Zukunft.

  2. Hallo liebe Fragestellerin,

    aus deinem Text und deiner Frage ist viel Verunsicherung und auch Leid zu lesen. Um deine Frage konkret zu beantworten, bräuchte es mehr Infos.

    Aber vielleicht kann dir folgendes helfen:

    1. Ist es für euch wichtig / nötig in unmittelbarer Nähe zu den Großeltern zu wohnen? Um so eine große Nähe auszuhalten, braucht es eine sehr gute Kommunikationskultur und ein krassen Willen zur Selbstreflektion (auf allen Seiten!).

    2. Habt ihr schon mal eine systemische Familienberatung probiert? Oft ist man so miteinander „verknotet“, dass man sich nicht mehr verstehen kann. Da hilft manchmal wirklich ein Blick von außen.
    Ich habe gerade selbst eine Mediation mit meinem Vater gemacht und habe jetzt Klarheit über unsere Struktur. Unsere Beziehung hat sich sehr dadurch verändert. Zu retten ist da nicht mehr viel, aber es ist jetzt okay für mich und die Kinder.

    3. Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu meiner Oma. Meine Mama hatte eine ziemlich schlechte Beziehung zu ihr. Sie hat das trennen können, worüber ich dankbar bin.
    Meine Kinder haben allerdings kaum Kontakt zu ihrem Opa, weil meine Kinder Angst vor seiner Freundin haben. Er darf die Kinder nur ohne sie besuchen.
    Ich will damit sagen, dass Familien und Situationen nicht miteinander vergleichbar sind.

    4. Warum möchtet ihr keinen Kontakt zwischen den Großeltern und dem Baby? Aus deinem Text geht hervor, dass das dreijährige Kind ein gutes Verhältnis hat und sich dort wohl fühlt. Überschreiten deine Eltern deine Grenzen oder die Grenzen deines Kindes? Bei erstem ist eine Konfliktberatung wirklich sinnvoll, bei zweitem der Schutz des Kindes.

    Deine Sorge um die ungleiche Behandlung deiner Kinder, kann ich verstehen und ich denke auch, dass diese absolut berechtigt ist. Hinzu kommt, dass du den Kontakt zwischen Großeltern und Kind, mit zunehmendem Alter des Babys / Kindes, weniger unterbinden kannst. Ich rate dir wirklich professionelle Hilfe zu suchen, bevor es eskaliert.

    Liebe geht raus!

    Gruß, Franziska

  3. Das jüngere Kind wird sich immer fragen, warum es kein Kontakt haben darf oder ob sie das andere Kind mehr lieben und wird denken, das er was falsch gemacht hat erst wenn es erwachsen ist und alles reflektieren kann werden beide Kinder es verstehen können. Wenn die Kinder gerne da sind und die Großeltern sich gut kümmern, sollte man seine eigenen Probleme vllt etwas davon trennen. Persönlich habe ich auch immer gedacht meine Oma würde mein großen Bruder und Cousin bevorzugen und lieber haben als mich, aber als ich erwachsen wurde und so manches Hintergrundwissen dazu bekommen habe, konnte ich es verstehen und sie hat uns alle trotzdem gleich geliebt, ich wünschte ich könnte sie nochmal sehen und mit ihr darüber reden und ihr sagen wie toll sie war. Entweder man bricht den Kontakt ganz ab, wenn es so schlimm ist oder beide Kinder haben Kontakt, alles andere wäre nicht Fair und würden die Kinder nicht verstehen. Vllt setz man sich einfach nochmal zusammen und redet über alles oder man sucht sich eine andere Wohnung, räumliche Trennung kann schon manchmal helfen. Ich hoffe ihr findet eine gute Lösung für alle.

  4. hallo Lisa,
    ich bin in einer ähnlichen Situation. Meine Älteste hat eine starke Bindung zur Großmutter, diese wiederum hat kaum Interesse an unseren beiden jüngeren Kindern. Deine Frage war nun ob das mit den Kindern etwas macht:
    Das Problem ist, dass eine ungleichmäßige Behandlung der Geschwister immer eine Spaltung derer herbeiführt. dies zeigt sich durch Eifersucht und diese in unnötigen Streitereien. Die Bindung zwischen den Geschwistern wird dadurch kaputt gemacht.
    ich rate dir daher mit beiden Kindern gleich zu verfahren. Entweder haben beide Kontakt oder beide nicht. Du musst für dich selber entscheiden wie und wo ihr das macht, das kann ich als Außenstehender nicht sagen. Egal wofür ihr euch entscheidet, macht es aber mit beiden Kindern unbedingt gleich, ansonsten nehmt ihr den Großeltern-konflikt in eure Kernfamilie hinein. Eure Kernfamilie ist und bleibt das Wichtigste, hier leben die Kinder, eure Bedürfnisse stehen an 1. Stelle. ich wünsche euch, dass ihr eine gute Entscheidung für eure Familie findet mit der ihr gut leben könnt. alles Gute

  5. Ich finde es sehr traurig wenn Konflikte der Eltern und Großeltern auf Kosten der Enkelkinder ausgetragen werden. Ich lese hier Kommentare aus der Sicht der Eltern und deren Bedürfnisse. Die Bedürfnisse der Kinder und auch der Großeltern werden kaum beachtet. Die Konflikte liegen scheinbar tiefer und die räumliche Nähe scheint auch problematisch zu sein. Vielleicht sollte man überlegen, ob ein Umzug mit der verbundenen Distanz wieder Kompromisse und Toleranz möglich machen und man sich näher kommt. Dass ein Kind keine Beziehung zu den Großeltern aufbauen darf,ist mehr als nur fragwürdig und selbstverständlich hinterlässt das auch Spuren. Mir tun die Kinder und auch die Großeltern leid, die eine liebevolle Beziehung zu einem Enkel haben.

  6. Mehrparteienhaus heißt wahrscheinlich ihr wohnt im Haus der Eltern. Ihr bestimmt die Regeln? Ihr kränkt die Großmutter, weil ihr ihr den Kontakt zum zweiten Enkelkind verwehrt. Vielleicht solltet ihr euch eine neue Wohnung suchen.

    1. Hallo Helga,

      in der Regel ist es so, dass Kinder sich einen guten Kontakt zu ihren Eltern wünschen und viele innere Grenzen ignorieren, um die emotionale Nähe zu ihnen nicht zu gefährden. Wenn Kinder laut Grenzen setzen, steht dahinter eher ein „Müssen“ als ein „Wollen“.

      Wahrscheinlich ist die Großmutter gekränkt. Sie ist aber die Erwachsene und nicht das Kind. Ich bin selber Mutter, also trage ich die Verantwortung. Wenn meine Kinder mich kritisieren, höre ich zu und versuche sie zu verstehen. Auch meine erwachsenen Kinder haben ein Recht auf Respekt und Verständnis. Fun fact: sie verhalten sich übrigens genau so mir gegenüber.

      Sollte man mal drüber nachdenken.

      Grüße, Franziska

  7. Hallo du Liebe,
    Wir wohnen auch in einem Mehrgenerationenhaus und Absprachen sind mit der Oma nicht möglich. Sie hält sich an nichts und stellte es lange so dar als gäbe es keine Absprache. Seither läuft das schriftlich, hilft etwas aber vertrauen können wir trotzdem nicht mehr. Wir haben vier Kinder, wovon drei, regelmäßig ihre Oma sehen, da sie dies äußern und sie klar und deutlich kommunizieren können. Zb Wenn sie etwas nicht möchten oder sie wieder nach oben wollen. Das Baby wird frühestens dann mit ihr unbegleiteten Umgang haben, wenn es sich auch deutlich ausdrücken kann. So handhaben wir das seit Kind 2. Die Zeiten bestimmen wir, ich sag mal so „die dosis macht das gift“. Nur zwei Stunden am Stück und niemals direkt vor der Bettgehzeit oder über Mahlzeiten. Jedes Kind hat seine eigene Neziehung entwickelt. Aber es geht nie eines alleine zu ihr, das wollen sie selber nicht und kommt tatsächlich nicht von uns. Wenn es irgendein Problem gibt, klären wir es sofort, gemeinsam mit dem betroffenen Kind. Ich hoffe es hilft dir irgendwie weiter.

  8. Hallo,

    zunächst möchte ich meinen Respekt aussprechen, dass ihr in einem Mehrgenerationenhaus wohnt. Was das mitunter bedeutet, sehe ich bei meiner Freundin, die auch so wohnt. Das ist selbst für mich, als Besuch oft schwierig, wenn wir uns im Sommer im Garten nicht unterhalten können, weil sich ihre Schwiegermutter dazu gesellt.

    Wie sich die Beziehung und der Kontaktreichtum zu den Großeltern auf das Kind auswirkt, hängt von der Qualität ab. Ich kenne aus meiner Jungend Beispiele, wo durch den Tod der Großeltern dieser Unterschied entstand und es von Nachteil für das jüngere Geschwisterchen war. Weil es eine gute, wertvolle, bereichernde Beziehung zwischen allen war. Ebenso geht es umgekehrt. Und das scheint bei euch, wie bei uns, der Fall zu sein.

    Meine Kinder sind 8 Jahre auseinander, sodass ich den Einfluss der Großeltern am älteren Kind isolierter betrachten kann. Zudem bereits mit den Folgen. Die Beziehung zu den Schwiegereltern bröckelte bereits nach der Geburt und gipfelte als erstes nach 2,5 Jahren darin, dass mir Hausverbot erteilt wurde, weil ich meine Wünsche äußerte. (Was mit Unterlassen bestimmter Dinge seitens derer einher ging) Vertrauen konnte ich denen nie, da sie meinten sie dürften alles mit ihrem Status. Ohne Vertrauen konnte ich mein Kind nicht alleine lassen. Und dennoch wurde ich als Mutter in den 8 Jahren des Oma-Enkel-Kontakts während der Spielzeiten untergraben und intrigiert. Ich musste den Kontakt für mich und meine Kinder abbrechen. Als Folge dieses regelmäßigen Treffens, habe ich bis heute darunter zu leiden, dass mein Kind meint: „Mama, du musst nicht alles wissen.“ und mich belügt, beklaut, beschimpft. All die Jahre habe ich plötzliches Flüstern, wenn ich vorbeigehen, hingenommen. Oder Sprüche wie „Pssst, jetzt müssen wir leise sein, wir werden belauscht!“ durchgehen lassen. Dem lieben „Frieden“ willen und weil es ja seine Eltern sind. Einzig der rigorose Kontaktabbruch lässt Ruhe einkehren. Mein kleines Kind wird diesen Kontakt nie haben. Es hat sie nicht einmal gesehen und wird es auch nicht. Und bei der Entwicklung des Großen, kann es beim Kleinen nur besser werden!

    Wie habt ihr das vor, wenn ihr in einem Haus wohnt? Auch das kleine Kind wird größer… Und wie kannst du das vereinbaren, dass der 3-jährige dorthin geht, wenn kein Vertrauensverhältnis besteht? Mich würde das auffressen. Und die 8 Jahre haben auch bei mir körperliche und seelische Spuren hinterlassen.

    Ich hoffe, dass mein Kommentar in irgendeiner Form hilfreich ist.

  9. Hallo liebe Fragestellerin,
    Gäbe es denn die Option einer Familienberatung oder Mediation?
    Offenbar sind die Großeltern ja sehr liebevoll mit eurem Sohn.
    Gibt es die Möglichkeit dass sich das Verhältnis mit einer räumlichen Trennung etwas entspannt?

    Eure Kleine wird sicherlich später auch Interesse an einem Kontakt haben.

    Lg
    Lena

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