Wie ich das mit Kindergeburtstagen halte

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Ihr Lieben, am Montag ist meine Große 5 Jahre alt geworden. Den ganzen Tag über erwischte ich mich, dass ich sie anstarrte und dachte: „ICH habe eine fünfjährige Tochter, KRASS!“ Irgendwie unglaublich.

Seit Wochen fragte sie, wann sie denn endlich Geburtstag habe, zig Freunde wurden gedanklich ein –und auch wieder ausgeladen, der Schokokuchen mit Streuseln bei mir bestellt. Und natürlich die Party geplant. Kindergeburtstage sind ja so ein Thema für sich und ich habe eine ziemlich feste Meinung dazu.

Ich mag keine Geschenkeschlachten. Ich finde es gruselig, dass Kinder heute so mit Geschenken überhäuft werden, dass sie am Ende gar nicht mehr durchblicken, was von wem kam. Ich glaube, dass sie das völlig überfordert und auch eine Einstellung prägt, die mir unangenehm ist. Daher bin ich schon vor einiger Zeit dazu übergegangen, konkrete „Aufträge“ an Paten und Großeltern zu erteilen. Oder ich bitte sie, sich an größeren Anschaffungen zu beteiligen.

Ich mag keine Hollywood-Geburtstage. Hüpfburgen für Zweijährige, Clowns, professionelle Kinderanimateure, das ist alles nichts für mich. Das liegt vielleicht daran, dass bei meinem Geburtstag früher der Rasensprenger das Highlight war und meine Mutter liebevoll, aber ohne zu großes Tamtam, die Feste ausrichtete. Dieses Jahr habe ich eine Piratenschatzsuche vorbereitet. Es gab verschiedene Stationen, an denen sie Aufgaben erfüllen oder Fragen beantworten mussten. Völlig glücklich rannte die Bande von Straßenkreide-Pfeil zu Straßenkreide-Pfeil, bis sie den Schatz (bestehend mit einem Tütchen für jeden mit einem kleinen Block, Schokolade und einem Flummi) fanden.

Ich mag keine riesen Geburtstage. Normalerweise galt bei uns die Regel: So viele Kinder wie Lebensjahre. Und diese Regel habe ich dieses Jahr gebrochen. Meine Tochter ist mit Zwillingen befreundet, also wars schon mal ein Kind mehr. Dann war nur ein Junge auf der Liste und ich dachte: „Nicht, dass der das doof findet, dass er der einzige ist.“ Daher haben wir noch einen zweiten Jungen dazueingeladen. Die beiden Jungs haben sich null komma null miteinander befasst – meine Sorge war also komplett überflüssig. Und auch sonst habe ich gemerkt, dass mit sieben Gästen und meinen zwei eigenen, die Sache einfach zu groß geworden ist. Nächstes Jahr gibt´s wieder eine abgespeckte Version.

Ich finde, dass heute einfach viel zu schnell viel zu viel geboten wird. Wo soll da dann noch eine Steigerung sein? Gibt´s dann ne Reise nach New York zum 12. Geburtstag?

Wir haben nach der Schatzsuche Pappmasken bemalt. Dazu habe ich Glitzersteine und Aufkleber gekauft, die die Kinder auch noch aufkleben konnten. Das kam richtig gut an und danach sind alle mit ihren Masken durch die Gegend gehüpft. Anschließend gab´s ein paar Klassiker: Topfschlagen, Stoptanz und so. Völlig easy, aber den Kindern hat es riesen Spaß gemacht. Weil es ja bei der Schatzsuche und morgens in der Kita schon Süßigkeiten bzw Kuchen gab, habe ich mir auch einen zusätzlichen Kuchen gespart, sondern einfach Kräcker und Salzstangen hingestellt. Abends gab´s dann Mini-Pizzen satt (ja, Tiefkühl-Kost, aber wer bitte stellt sich bei 9 Kindern noch richtig an den Herd????)

Als alle Gäste weg waren, habe ich meine Tochter gefragt, ob es ihr gefallen hat. Sie sagte: „Hundert Millionen mal toll war das!“

Ich war zwar völlig erschossen, aber auch sehr sehr glücklich!  

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8 comments

  1. https://www.polydono.ch/hut-muetze-caps-bedrucken-besticken
    Oh das kenne ich zu gut. Ich überlege mir immer im Voraus mit was ich die Kinder beschäftigen kann, so dass sie Spass haben und ich mich gleichzeitig um die restlichen Gäste kümmern kann… Ist nicht immer einfach. Auf jedenfalls hatten sie grosse Freude, als ich kürzlich für meine Sohn und seine Freunde Caps besticken lies und es ihnen schenkte…;)

  2. http://www.ked-bastelshop.de/
    Hallo an alle, ich muss sagen das du schon recht hast. Ich weiss das jede Zeit etwas anderes mitbringt aber Kinder heute sind echt, meiner Meinung nach , verblödet geworden. Es tut mir leid, dass ich es so sage aber es ist einfach so. Fernsehen und Internet sind gut und die Kinder können viel daraus lernen, aber sie können auch das Gegenteil bewirken. Ich glaube, dass die Kinder eben die Kleinen Dinge schetzen solten. Ist ein toller Beitrag echt etwas zum nachdenken…

  3. Nicht jeder hat diese Möglichkeiten ….
    Nun hat ja nicht jeder einen Garten oder ein Waldstück neben dem Haus…. Vor allem nicht in der Großstadt. Da muss man sich schon ein bisschen was überlegen…

  4. Wir sind gerade mit genau der
    Wir sind gerade mit genau der selben Thematik konfrontiert worden und ICH MACH DA NICHT MIT!!! Geburtstagsparty Nr 1. in der Eislaufhalle mit Eislaufen, Krapfen essen, Pizza backen…für meine Tochter war es wunderbar- ich gönne ihr das- sie war NUR Gast. Geburtstagsparty Nr. 2 in einem Indoorspielplatz nur mit Jungs – kommenden Samstag, Töchterlein ist wieder NUR Gast und freut sich drauf – ich bin gespannt, was sie danach sagt!
    Ich weiß eines ganz genau und zwar: Meine Tochter wird sich solche Partys auch wünschen. Ich veranstalte gerne für meine Tochter eine Geburtstagsparty, aber nur unter der Bedingung, dass die Party bei uns zu hause statt findet und von mir organisiert wird! Die Kinderanzahl ist mir relativ egal, naja max. 10 Kinder würde ich sagen! Ich bin Kindergärtnerin, ich weiß mit einem Haufen Kindern umzugehen. Weiters gibt es KEINE Gastgeschenke – der Grund dafür liegt darin, dass meine Tochter bis jetzt von jeder Party mit einem Sack voll Süßem, Playmobilfiguren, Krims-Krams, etc. heim gekommen ist, die Sachen nie wieder angesehen hat und nicht mal die Süßigkeiten verputzt hat. Das ist doch nicht der Sinn der Sache!!!
    Im vorigen Jahr habe ich es auch so gehandhabt. 10 Kinder waren eingeladen, davon 9 Mädchen und 1 Junge! Ich hatte kein Problem damit, nur einen Jungen einzuladen und der Junge hatte sichtlich auch kein Problem damit! Die Kinder haben mit dem gespielt, was das Kinderzimmer her gab, haben gemalt, mit Schwungtuch gespielt, die Reise nach Jerusalem wurde gewünscht, Kuchen gegesssen und dann sind wir raus in den Garten! Schaukel, Kletterbaum und Trampolin waren der Hit und völlig ausreichend. Wer wollte konnte sich eine Wurstsemmel schnappen und zwischendurch etwas trinken! Nach 3, 5 Stunden wurden die Kinder abgeholt und ja stellt euch vor, es hat ALLEN gefallen. Töchterlein war weiterhin sehr beliebt und wurde weiterhin auf Partys eingeladen und das obwohl wir keine MEGA-PARTY geboten haben.
    Ich finde überhaupt nicht, dass es nur früher möglich war, solche „normalen“ Partys zu feiern! Kinder ticken immer noch gleich…sie lieben die Natur, die einfachen Dinge im Leben…man muss ihnen nur die Möglichkeit dazu geben, das alles kennen zu lernen! Und das haben nun mal wir Eltern in der Hand! Wir müssen doch nicht bei jedem „Blödsinn“ mitmachen, nur weil es andere auch so handhaben, oder??? In diesem Sinne wünsche ich euch Eltern da draußen, den Mut, auch einmal einen Schritt zurück zu gehen – WENIGER IST MANCHMAL MEHR!!!

    1. Danke!
      Ich finde es auch overdosed, diese organisierte Wir-gehen-in-einen-Indoor-Spielplatz-Geburtstagswahnsinn inkl. der sinnlosen Mitbringsel. Ein Geburtstagsfest, bei dem es Kuchen und einen bunt geschmückten Tisch, es Spiele im Garten oder Wald gibt, ist herrlich. Wir haben drei Winterkinder und – glücklicherweise einen Garten und Wald nebenan – und immer am Geburtstag gefeiert. Spiele draußen, Lagerfeuer, Stop-Tanz auf dem Trampolin, Schatzsuche im Wald, Tierfest im Garten. Herrlich.
      Aber auch ich bin etwas skeptisch, wie lange das ausreicht (4-7 Jahre jung) und die Kinder dann ein Fest für Große wollen. Aber der oberflächliche Glitzer oder der grelle Spielspaß in den Indoor-Spielplätzen zu eingeladenen Festen mit Limonade verblast zum Glück bei unseren Kindern ganz schnell. Das kann es nicht sein.
      Deshalb danke für den Aufruf, zum Mut einen Schritt zurück zu machen. Toll beschrieben.

  5. Geburtstag in der Turnhalle
    Letztes Jahr war der Geburtstag meines Sohnes, der nun fünf wird, bereits eine körperliche Herausforderung, die mein Mann und ich so nicht mehr haben wollen. Der enge Freundeskreis in der Kita besteht aus fünf Jungs, und ich verstehe auch, dass mein Sohn ohne sie nicht feiern will. Dazu kommen aber noch Söhne und Töchter unserer Bekannten, die wir wiederum gerne dabei haben wollen, weil wir zusammen in Ferien fahren, etc. Es sind also ungefähr zehn Kinder, überwiegend Jungs und wilde Mädchen, die in unserer Wohnung nach spätestens einer Stunde auch mit Piratenschatzssuche, schminken und basteln echt nicht mehr zu zähmen sind. Und wer will schon bei der Geburtstagsparty : „Bitte nicht über die Möbel springen“ „Das Elternbett ist kein Trampolin“ und „Bitte vertragt Euch“ brüllen?Rausgehen ist im Februar meist auch kein Vergnügen. Also feiern wir nun in einer Turnhalle mit der Turnlehrerin aus der Kita, deren Freund noch ein bisschen „zaubert“. Ich bin gespannt, wie es wird. Zumindest ist dann dem Bewegungsdrang keine Grenze gesetzt und wir können danach in eine heile Wohnung zurückkehren….

  6. Geburtstagspartys
    Mich nerven auch diese Giveaways, die zum Abschluss mitgegeben werden (müssen). Bei uns sagt man „Tschüss“, und gut. Noch komme ich damit durch, meine Kinder sind 6+4. Wer weiß, wie lange wir das noch aushalten, weil es alle Anderen machen. Komischerweise vermissen es die Kinder nicht. Ich wurde noch nicht einmal gefragt

  7. Geburtstagspartys
    … ja diese Geburtstagspartys werden aber immer größer… denn in der Schule gibt es ja dann noch mehr Freunde, als im Kindergarten. Zudem werden die Vorstellungen bei Schulkindern schnell größer. Mit fünf Jahren konnte ich meine Große und deren Gäste auch noch mit Topfschlagen und solchen Kinderspielen begeistern, aber das ändert sich. Und wenn dann das eigene Kind auf einer Party war, wo irgend etwas voll colles gemacht wurde, dann steht man schon in Zugzwang, seinem Kind und deren Gäste auch etwas Tolles bieten zu wollen/müssen. Bei den Geschenken gibt es einfach richtige Wünsche, damit nichts doppelt geschenkt wird oder Gutscheine. Keine Geschenke von den geladenenen Kindern ist ja sonst für das Geburtstagskind irgendwie nicht schön, zumal die Kinder ja auch bei anderen Partys eingeladen sind und dann sehen, was da gemacht bzw. geschenkt wird. Wir haben auch klein angefangen, aber es gab, in der Tat immer eine kleine Steigerung. Wer mag schon, dass die Kinder in der Schule dann über das eigene Kind lästern und sagen, dass die Party doof war, oder langweilig oder für Babys… Kinder sind ehrlich und das ist manchmal leider knallhart. Das verletzt dann das eigene Kind und einen selber, wenn das Kind dann weinend nach Hause kommt umso mehr. Es wird sich zeigen, ob Du es schaffst, weniger Kinder einzuladen und keine großen Kinderpartys daraus machst, aber ich denke, aus eigener Erfahrung, wird es schwieriger werden, anstrengender werden, aber deswegen nicht weniger schön. Die Erwartungshaltung hat sich geändert. Zu meiner Zeit gab es auch nur Spiele daheim, je nach Wetter drinnen oder im Garten, es gab Kuchen und das wars… damals fanden wir Kinder das auch toll, keine Frage, aber in der heutigen Zeit, kann man das ab einem gewissen Alter nicht mehr bringen. Wir hatten ja das große Glück dieses Jahr, für unsere Große, eine Geburtstagsplanerin gewonnen zu haben. Wir Eltern waren Publikum die meiste Zeit und mussten uns um fast nichts kümmern ;O) das war richtig toll! Aber auch die Jahre davor, haben wir uns mitreißen lassen und uns immer mehr einfallen lassen.