Routinen sind das wichtigste im Leben von Kindern. Verdammt!

wecker chaos

Es gibt ja so Tipps, die einige Frauen und Mütter erhalten. Aber es gibt auch so Tipps, die einfach JEDE Mutter und JEDER Vater erhält. Dazu gehört: Schaffen Sie Routinen! Babys sind Spießer! Kinder brauchen gleiche Abläufe, Strukturen, äußere gleichbleibende Rahmenbedingungen.

Tja, Mist!

Das passt nämlich leider so gar nicht zu unserem Lebensstil. Wir sind Menschen, die sich gern überraschen lassen. Die gern aus Grenzen ausbrechen. Die mal einen Tag rumgammeln wollen und dann wieder einen Tag volle Action brauchen. Jeden Tag um sieben Uhr raus, weil es das Ritual so will? Auch am Wochenende? Oh Gott, denk ich da, das passt einfach nicht zu uns. (Noch nicht? ;-))

Wir sind schon fünf Wochen nach der Geburt unseres ersten Kindes mit ihm verreist. Zwei Monate später nochmal, da war es drei Monate alt. Knapp seinem ersten Geburtstag sind wir für drei Monate ins Ausland gegangen. Und zum Ortswechsel kam auch noch ein Personenwechsel hinzu. Während ich plötzlich Vollzeit arbeiten ging, war nun der Papa zuständig. Ihr merkt schon, das mit den Routinen, das ist bei uns so ne Sache. Aber wenn doch alle sagen, dass die so wichtig sind?

Es ist – auch – eine Grundsatzfrage: Passe ich mein Leben dem Kind an? Oder muss das Kind sich uns anpassen?

Selbstverständlich gibt es darauf keine passende Antwort. Beides ist richtig. Man muss sich dem Kind anpassen, aber natürlich kommt das Kind auch in eine Familie mit Vorgeschichte und Vorlieben, mit denen es im Leben zurechtkommen werden muss. Wir können ja nicht einfach auf Reset drücken, wenn ein Kind kommt und vergessen, welche Abenteuer wir schon erlebt haben, wie unstruktiert unser Arbeitsalltag als Journalist sein kann. Wir sind ja auch da reingewachsen.

Neulich saßen wir nach einem Ausraster eines unserer Kinder zusammen auf dem Sofa und haben überlegt, wie wir in Zukunft mit solchen Anfällen umgehen und was falsch gelaufen sein könnte, dass es so über ihn gekommen ist – und immer wieder kommt. Brauchen wir mehr Struktur? Mehr Routinen? Denn ja, auch heute fragen wir uns das manchmal noch. Sagt ja schließlich jeder.

Und ich freue mich zum ersten Mal darüber, dass es eine Schulpflicht gibt, dass da also eine äußere Struktur uns den Takt vorgibt. Denn dadurch haben ab dem sechsten Lebensjahr ja quasi alle Kinder hierzulande eine Struktur, egal wie ihre Eltern drauf sind. Fünf Tage Schule, Beginn immer zur gleichen Zeit, also auch morgendliches Wecken zur gleichen Zeit. Dann verlässlich zwei Tage frei und schon geht’s wieder weiter. Trotzdem fragten wir uns, ob es mehr braucht? Feste Abendessenzeiten? Feste Zubettgeh-Zeiten? Immer gleiche Abläufe?

Und ich sagte: Nein. Erstens sind es keine Säuglinge mehr und zweitens: Ich kann mich nicht mein Leben lang verstellen. Das merken die Kinder doch dann auch und das wird unterschwellig mit Sicherheit auch zu Frust führen. Ich bin so nicht. Wir sind so nicht. So durchgetaktet. So um-vier-gibt s-immer-Kakao, um halb fünf nochmal lernen, dann ein halbstündiges Zeitfenster zum Spielen, jeden Samstag baden und so weiter.

Gebadet wird hier, wenn man dreckig ist. Gegessen wird hier, wenn wir Hunger haben. Ich weiß, dass das für viele nichts wäre, aber bei uns ist das so. Vielleicht wäre es anders einfacher für die Kinder. Vielleicht sogar manchmal für uns. Strukturierter. Verlässlicher. Aber verlassen können sich die Kinder natürlich trotzdem auch auf uns. Auf unsere Spontaneität, auf unsere Flexibilität und nicht zuletzt natürlich auf unsere volle Unterstützung für sie in allen Belangen. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen: Es kommt nicht auf die äußere Verlässlichkeit an. Sondern auf die innere!

Insofern muss der Tipp mit den Routinen für Eltern von kleinen Kindern vielleicht einfach nur angepasst werden: Es ist wichtig, dass Kinder Verlässlichkeit erfahren – vor allem die innere. Sie müssen sich auf unsere bedingungslose Liebe verlassen können, egal ob der Alltag durchstrukturiert oder überraschend ist.

Und im Falle eines Wutanfalls? War vielleicht nicht die fehlende Struktur ausschlaggebend, sondern einfach die Gesamtsituation doof. Zu wenig Schlaf, zu viele Hausaufgaben, zu plötzlicher Wachstumsschub. Was auch immer. Es muss nicht immer an den Routinen liegen, die alle immer für das A und O halten. Jede Familie lebt so, wie es zu ihr passt. Immer im Wandel, immer sich fragend, ob etwas besser laufen könnte. Deswegen fragen auch wir uns natürlich, ob es anders wäre, wenn wir die Dinge anders angingen. Aber am Ende siegte bislang immer die Erkenntnis, dass uns Authentizität wichtiger ist.

Denn Authentizität führt langfristig zu weniger Wutanfällen als ein Leben, hinter dem wir nicht stehen. Das ist jedenfalls unsere Hoffnung. 

Fotoquelle Pixabay

 

f7d1f12ce4e84ac28c6159c89c310aaa

Du magst vielleicht auch


24 comments

  1. Ich kann mich in dem Artikel
    Ich kann mich in dem Artikel sehr gut wiederfinden, insofern war ich nach dem Lesen eh positiv gestimmt ;-). Ich bin aber doch überrascht, dass sich nicht wenige etwas… gegängelt? fühlen? Ich habe den Artikel tatsächlich auch nur als persönliche Berichterstattung empfunden.

    Und ansonsten nehme ich schon auch die Tendenz wahr, dass Routinen einfach prinzipiell sehr hoch gehandelt werden, so als Allheilmittel. Unserem Kind scheinen die schon immer eher egal gewesen zu sein, insofern habe ich irgendwann auch nicht mehr übermäßig viel Energie in die Etablierung von Ritualen gesteckt, die ihn dann doch nicht gejuckt haben. Würde ich noch ein Kind bekommen, für das das sehr wichtig wäre, würde ich mich wohl wiederum darauf einstellen, so, dass es für alle Beteiligten bestmöglichst passt. Letzteres ist eh zentrales Ziel für jede Familie, finde ich.

  2. 😀 Meine Nerven
    Hallo,

    sehr toll geschrieben,meine Nerven liegen blank 😀 😀 😛

    Ich bin (leider) eine durchgeplante Person. Ich brauche das.. Irgendwie.. Evtl. liegt es an der Erziehung meiner Eltern,evtl. daran,dass ich HoFa gelernt habe und es mir während der Ausbildung angeeignet habe.

    Wir haben „fest-lockere“ Zeiten.. Um und bei 17 Uhr gibt es Abendbrot. Als Beispiel. Allerdings haben wir bei unserer Tochter (2,5 Jahre alt) gemerkt, dass wir das so machen müssen.

    Soll doch jeder machen,wie er will.

    Für mich wäre es nichts.

    Dennoch wäre ich manchmal gerne etwas gelassener.. 🙁

    Aber, auch ich kann evtl. noch etwas lernen..

    Liebe Grüße

    Jennifer

  3. Danke für den schönen Artikel
    Danke für den schönen Artikel. Ich lese schon lange keine Erziehungsratgeber mehr und habe Wörter wie Konsequenz aus meinem Wortschatz gestrichen. Uns geht es gut, wir kommen klar in unserem Leben, was soll ich mich um Leute kümmern, die sich unnötig stressen.
    Wir essen auch, wenn es nötig ist, mal zusammen mal nicht. Das was halt da ist. Wir machen das, wozu wir Lust haben und ich habe keine Lust, alles zu verplanen. Ich hasse das Wort Konsequenz. Ich kenne meine Kinder und ich nehme mir das Recht raus, der Situation angepasst spontan zu reagieren und nicht nach irgendwelchen Regeln oder Lehrbüchern.
    Klar, die Schule engt uns ein aber das ist wichtig und ok aber der Rest ist Freizeit und Freiheit.

  4. Komisch
    Dass sich manche durch den Artikel angegriffen fühlen. Lisa schreibt doch nur wie es bei ihr läuft u sagt nicht: macht es auch so.6
    Da scheinen einige ein Problem mit ihrem Selbstbewusstsein zu haben, wenn die sich hier bevormundet vorkommen!

  5. Es wird wie es wird
    Hallo, wenn ich das richtig verstehe, dann sind ja bereits alle Kinder schulpflichtig, d. h. Sie kennen die Uhr, können sich äußern etc… Nur mal so ein Rückblick: als ich in die zweite Klasse ging, da ging es richtig rund um uns herum. Die Menschen marschierten auf den Straßen, jeden Tag waren andere Klassenkameraden nicht mehr da und auch die Lehrer waren zusehends weniger, über Nacht änderten sich alle politischen Rahmenbedingungen, meine Eltern wußten nicht mehr, wie lange sie in ihren Betrieben gebraucht werden. Mein Vater machte sich selbständig, arbeitete, wann immer er gebraucht wurde, schlief unterwegs im Auto, meine Mutter war plötzlich zu Hause, meine Schwester wußte nicht, was aus ihrer Ausbildung wird, ich wußte am Samstag nicht, ob Schule morgen überhaupt ist. Meine Mutter begann plötzlich im Schichtdienst zu arbeiten, fortan kam mein Vater zum Abendessen mit mir heim um wieder los zu fahren, ich sagte meiner Mutter am Telefon gute Nacht. In der Schule hatten wir keine oder völlig unterschiedliche Bücher, weil eigentlich keine zu dieser Zeit passten… Was soll ich sagen, Routinen gabs einfach keine. Und trotzdem bin ich und meine Freunde ihren Weg gegangen. Die meisten stehen ihre Frau/ ihren Mann im Leben. Und trotzdem wußte ich immer, dass ich mich. Auf meine Eltern verlassen kann, auch wenn das ganze Leben plötzlich ohne Routinen war. Was ich sagen will ist, dass Routinen auch erstmal zum Leben passen sollten… Was hätten unsere Eltern in der Zeit machen sollen, nein, ich kann nicht arbeiten, weil ich jeden Abend um sechs essen muss??? Nein Du gehst nicht zur Schule, da geht’s ja drunter und drüber… Nein, ich kann mich nicht selbständig machen, weil ich dann nie weiß, wann Urlaub ist… Ist doch Quatsch! Ich fands auch ein Abenteuer wenn mein Vati in den Ferien plötzlich am Abend meinte, so jetzt würde es gehen, dass wir 4 Tage weg fahren, wir nehmen mal den Atlas und schauen wohin, hat jemand Vorschläge?

  6. Schlaf
    Spätestens wenn ein Kind in die Schule geht ist mindestens eine Struktur wichtig und das ist ausreichend Schlaf. Daraus ergibt sich eine täglich ähnliche Zubettgehzeit, ein rechtzeitiges Abendessen. Alles andere kann man anpassen und ändern.
    Die meisten überleierten und gnatschigen Kinder sind müde.

  7. haben nicht alle ihre
    haben nicht alle ihre täglichen Routinen, auch im Alltag mit Kindern?

    Ich bin auch keine Mama, die immer pünktlich um 12 das Mittagessen fertig hatte und deren kinder um PUnkt7 im Bett liegen. Und trotzdem gibt es bei uns regelmäßige Abläufe, die immer gleich sind und den Kindern trotzdem Struktur geben:
    Zähneputzen immer erst nach dem Essen, nicht davor, nicht dazwischen.
    Händewaschen vor dem Essen!
    abendliches Kuscheln (beim Buch oder auch auf dem Sofa vor dem Fernseher)
    Gute Nacht kuss …
    (diese Liste lässt sich ewig fortsetzen)

    und so wie wir Gr0ßen unterschiedlich sind, sind auch unsere Kinder. Das eine braucht Mehr Struktur als ein anderes. Und ja, es ist wichig, den Kindern Strukturen aufzuzeigen.. Aber genauso wichtig finde ich es, dass Kinder lernen, mit veränderten Situationen klar zu kommen. Und das geht nur, wenn auch mal etwas Offener alles gehandhabt wird…

    Davon mal ganz abgesehen, dass sich Routinen auch ändern im Laufe des Lebens…

  8. 🙂
    Was für ein ganz wunderbar herzerfrischender Artikel, der mir aus der Seele spricht! Wir sind auch „so eine“ Familie und genießen dadurch maximale Freiheit. Ich mache mich nicht zum Sklaven der Uhr und richte mich lieber nach dem Bauchgefühl. Bei uns ist trotz fehlender fester Essens- oder Schafzeiten noch keiner verhungert oder tot umgefallen. Natürlich gibt es Regeln – aber man kann ja wohl auch mal 5e gerade sein lassen (außer beim Zähneputzen – da bin ich knallhart 😉 ). Der Nachwuchs und seine Freunde danken es mir mit viel Spaß und Ausgelassenheit, die ich bei so vielen Kindern heute vermisse. Ich habe eine extrem spießige Freundin, die mich immer vor den schrecklichen Folgen meines freien Erziehungsstils gewarnt hat – was soll ich sagen….deren Kinder sind hochgradig auffällig und in Behandlung, während mein Nachwuchs in der Schule glänzt und die Lehrer betonen wie beeindruckkend die Selbständigkeit und der Mut zu neuen Lösungswegen ist. Und genau das finde ich toll: Selbst Erfahrungen machen, mutig sein, selbst ausprobieren – und wissen, dass die Familie immer da ist um aufzufangen, wenn mal was schief geht. Ich würde es immer wieder so machen…

  9. Zwiegespalten
    Ich weiß auch nicht so recht, was ich von diesem Beitrag halten soll. Vor allem den Satz mit der Schulpflicht. Ihr wollt Euer eigenes Ding machen und freut Euch, wenn Euch der Staat diktiert, wann und wie lange Eure Kinder in eine Einrichtung gehen müssen? Gerade das ist doch schlimm. Es wäre doch viel toller, wenn auch Schule flexibler wäre und sich an unser Leben anpassen würde als umgekehrt, oder? Dafür sollten wir was tun. Und ich finde, ein gemeinsames Abendessen ist eine tolle Sache! Oder habt Ihr alle immer zufällig gleichzeitig zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten Hunger? So ein gewisser Rahmen ist sicherlich vom Vorteil, vor allem dann, wenn die Kinder zur Schule müssen.

    1. Liebe Julia, wir richten uns
      Liebe Julia, wir richten uns einfach innerhalb der äußeren strukturen ein. So war dass gemeint. In unserem Leben gibt es da eben diese festen Dinge und daneben ganz viel loses. Und klar essen wir zusammen Abendessen. Aber das ist eben nicht immer um 19 Uhr, weil es eben so ist, sondern mal schon um 18h oder manchmal eben auch etwas später.

  10. Ich finde dich so toll
    Lieb Lisa, immer wenn du schreibst, freue ich mich ganz besonders. Ich finde dich so authentisch und kann ganz viel nachvollziehen. Danke dafür!

  11. Irgendwie ungut
    Bei diesem Artikel beschleicht mich ein ungutes Gefühl, denn es sollte selbstverständlich sein, dass jede Familie ihre Zeit so gestaltet und gestalten darf), wie es für alle Familienmitglieder passt.
    Die einen brauchen nunmal Routine, feste Schlafenszeiten im Bett etc. Die anderen Eltern brauchen weiterhin ihre Freiheiten um gute Eltern sein/werden zu können und nehmen sie sich.
    Das alles hängt viel vom Wesen der Kinder ab und was diese benötigen und mitmachen.
    Aber indiesem Artiel schwingt irgendwie ein Teil Entschuldigung mit, für fehlende Routine (zumindest liest es sich für mich so) und ein Teil Vorwurf, dass (angeblich) das Routine-freie Leben vorverurteilt würde.
    Solche Artikel brauchen wir doch nicht- wir Mamas sind doch ohnehin tolerant und sollten uns gegenseitig darin bestärken, dass jede Mama am besten weiß, was für ihre Familie funktioniert.
    Der Artikel gießt Öli ins Feuer derer, die berichten, dass der Wettkampf der Supermamis noch lange nicht ausgefochten ist. Und das ist doch schade.

    1. So ein Quatsch
      Sie beschreibt doch nur, wie sie es regeln. Und dass sie eben manchmal darüber nachdenkt, ob das der richtige Weg ist. Das ist doch mehr als legitim. Ich weiß nicht warum man immer über all mehr rein interpretieren muss.

    2. Uups, da kam dann aber etwas ganz falsch an
      Liebe Anni, so sollte das keineswegs rüberkommen, da hab ich mich vielleicht aber auch einfach nicht klar genug ausgedrückt. Wie ich schon schreibe: Jede Familie ist anders und jede Familie gestaltet ihren Alltag anders. Und wir machen es eben so. Das ist in keinem Fall schlechter oder besser als bei anderen. Ihr kennt uns ja auch: Wir sin die letzten, die Interesse haben, die Gräben noch tiefer zu reißen!

  12. Sehe ich so ähnlich 🙂
    Klingt schon mal auch viel mehr nach uns. Nur kommt es ja auch immer ein bisschen auf das Kind selbst an. Wir haben zum Beispiel gemerkt, dass er als Baby abends immer das Gleiche gebraucht hat. Also nix mit Kind mal unterwegs irgendwo einschlafen lassen, nein, er musste immer in sein Bett und das irgendwann zwischen 7 und 8. Fande ich ja eher ungewöhnlich für ein Baby, aber so war es nun mal.

  13. Schwarz-Weiß-Malerei hilft niemandem
    Hallo!
    Ich frage mich gerade, was das Ziel dieses Artikels sein könnte.
    Geht es um Rechtfertigung für das Eigene oder die negative Bewertung des Anderen?
    Alles, was Du schreibst, Lisa, möchte ich sachlich unterstützen: die innere Verlässlichkeit zählt und Authentizität ist so wichtig!
    Was mich kritisch werden lässt sind Formulierungen, wie: „… die IMMER ALLE für das A und O halten…“
    Immer alle? Und geht es tatsächlich in so vielen Familien um künstlich geschaffene Routinen, um den Kindern Strukturen zu geben? Ich denke nein! Routinen entwickeln sich aus dem Leben selbst heraus. Wer regelmäßige Arbeitszeiten hat, entwickelt irgendwie vielleicht auch andere Routinen drumherum. Und ob es heute tatsächlich noch Kinder gibt, die samstags gebadet werden (ungeachtet der Tatsache, dass sie bereits dienstags ungut riechen)?
    Struktur heißt für mich nicht, sich dogmatisch an Zeitpläne und Routinen zu halten, sondern klare Haltungen zu vertreten, die mich zeigen und die verlässlich sind. Und ehrlich gesagt: solchen Arten strukturierter Familien, wie Du sie beschreibst, kenne ich kaum.
    Wie wunderbar, dass die Welt bunt ist und heutzutage jeder seinen individuellen Weg suchen und gehen kann!
    Liebe Grüße und alles Gute…
    Tanja

    1. Jedem das seine!
      Liebe Tanja, nicht alle unsere Artikel haben ein Ziel. Wir machen uns einfach manchmal Gedanken und teilen sie in kleinen Einblicken mit Euch. Auch wir machen nicht alles (oder sogar ziemlich vieles nicht) perfekt, das lest ihr bei uns oft zwischen den Zeilen. Aber negativ bewertet wird hier niemand, an keiner Stelle. Wir erzählen einfach, dass wir es nicht so strukturiert hinbekommen wie andere. Und wenn ich sage, das hört man immer von allen: Ich habe einfach von so vielen zu hören bekommen: Ein Kind braucht feste Zeiten und Rituale. Vom Kinderarzt bis zur Pekip-Leiterin. Nur das war gemeint. Erklärt es das ein bisschen? Liebe Grüße, Lisa

      1. Sinn des Artikels
        Ich denke schon, dass der Artikel seinen Sinn bzw. Zweck hat. Du willst den chaotischen Familien Mut machen, zu ihrem Chaos zu stehen. Du verkaufst das „Chaotische“ hier sehr sympathisch. Das ist auch ok, aber Du musst dann in Kaif nehmen, dass Deine Aussagen polarisieren. Du schreibst hier nur von Dir und Deiner Familie, aber dennoch lese ich hier raus, dass es (zumindest für Dich) der bessere Weg ist. Ein bißchen mehr Sorgfalt beim Schreiben, dann passieren weniger Mißverstädnisse. Und ich kenne wirklich keine einzige Familie, in der es immer die gleichen Essenszeiten gibt. Mit Kindern muss man flexibel sein, deshalb finde ich Dein beschriebenes Chaos als ganz normales Leben mit Kindern. Die Aussage mit der inneren Routine ist aber auf jeden Fall klasse. Man sollte dennoch nicht vergessen, dass es Kinder und Eltern gibt, die gewisse Rituale brauchen.

  14. feste Strukturen
    Liebe Lisa, du sprichst mir aus der Seele. Als sehr verlässliche Mama, aber als sehr inkonsequenter Mensch, sieht unser Leben, glaube ich, ähnlich aus.