Gemeckerfrei – wie wir zu den Eltern werden, die wir sein wollen

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Vielleicht gehörst du vom Alter her auch zu denen, die im Zuge der Rechtschreibreform viel neu lernen mussten: Da wurde zum Beispiel aus „Phantasie“ auf einmal „Fantasie“ und das war zu Beginn total ungewohnt. In der Rückschau jedoch ist die neue Schreibweise sogar einfacher, zumindest für all diejenigen, die die alte Schreibweise nicht kennen. Genauso ist es mit #gemeckerfrei. Denn #gemeckerfrei bedeutet in der Kurzfassung, dem eigenen Herzen zu folgen. Immer und immer wieder zu hinterfragen, was die Liebe tun würde. Würdevoll mit sich selbst und miteinander umzugehen. Sanft mit sich sein. Das innere Gemecker abzustellen und in der Konsequenz auch das äußere. Wissen, was Kinder zum Aufwachsen brauchen, und die Beziehung zueinander an die erste Stelle setzen. Regeln, Pflichten oder Ansprüche zu hinterfragen und nicht so wichtig zu nehmen. 

Dem eigenen Herzen folgen – oft gar nicht so leicht

Weil wir Eltern in unserer eigenen Vergangenheit selbst oft zu Objekten gemacht wurden, funktionieren oder uns Liebe verdienen mussten, fällt es uns oft schwer, im Umgang mit unseren Kindern unserem Herzen zu folgen. Oft wissen wir auch gar nicht, was das denn bedeutet: dem eigenen Herzen zu folgen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass unsere innere Stimme häufig verstummt ist. Zum anderen wird sie oft überlagert durch eigene Glaubenssätze und verinnerlichte Verhaltensmuster. Deswegen entsteht oftmals Verwirrung, wenn wir hören, man solle seinem Herzen folgen. Ist damit Intuition gemeint? Oder ein bestimmter Glaubenssatz? Wie in der Rechtschreibung: Wie schreibt man das jetzt gleich? 

Den Zugang zur eigenen Intuition wiederzufinden, das eigene Herz zu öffnen, ist mitunter genauso schwierig, wie eine alte Schreibweise zu verlernen. Denn in unserem Gehirn sind durch die unzähligen Wiederholungen „Trampelpfade“, also festgelegte Wege, entstanden, die uns sozusagen automatisch denken und handeln lassen. Deshalb ist es ein wichtiger Schritt auf deiner Reise zu einem #gemeckerfreien Familienalltag, zunächst alte Pfade aufzuspüren, um diese anschließend verlassen und neue Wege einschlagen zu können. 

Greifen wir noch einmal auf die Rechtschreibreform zurück: Früher war es korrekt „Phantasie“ mit „Ph“ zu schreiben. Das war dudenkonform, auch wenn wir uns hin und wieder gefragt haben, warum man einen Laut, den man „f“ spricht, nicht auch so schreiben kann. Wir gewöhnten uns an die Ph-Schreibung, weil es den Regeln entsprach. Genauso machen wir es auch in vielen anderen Lebensbereichen. In der Erziehung war es normal, Kinder mehr oder weniger autoritär zu behandeln.

Lange waren Schläge auf den Po „normal“

Körperliche Züchtigungen waren lange ein gängiges Mittel im Familienalltag. Erst seit dem Jahr 2000 ist gesetzlich verbürgt, dass „Kinder (…) ein Recht auf gewaltfreie Erziehung (haben). Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“¹. Doch auch nachdem der Rohrstock verbannt war, galt der Klaps auf den Po noch lange als legitim. Bis heute wissen viele Eltern nicht, dass verschiedene Formen von Kindeswohlgefährdung – beispielsweise auch „geistige Gewaltanwendung“ wie Anschreien oder die verbale Androhung von Strafen jeder Art – einen Verstoß gegen die UN-Kinderrechtscharta darstellen. Als mir dies im Rahmen meiner Tätigkeit als Fortbildungsreferentin in Kitas bewusst wurde, war ich geschockt. Denn natürlich wurde ich selbst auch mal laut und nahm dabei in Kauf, dass sich meine Kinder durch mein Verhalten schlecht fühlten. Ich folgte dem Glaubenssatz, dass Kritik Kinder besser macht. Dass ich die Kinder wissen lassen müsste, was sie falsch gemacht hatten. Als ich erfuhr, dass mein Verhalten mitunter bereits eine Form von Kindeswohlgefährdung darstellte, wurde mir kalt und heiß gleichzeitig. Einige Tage dachte ich, ich würde nie wieder in den Spiegel schauen können. Denn im ersten Moment fielen mir nur diejenigen Aspekte auf, bei denen ich versagt hatte. Doch nachdem der erste Schreck überwunden war, wurde in mir der Wunsch wach, weiterzugehen. Noch klarer zu definieren, wie ich den Umgang mit Kindern haben will. Heute weiß ich, dass ich mit meinen Kindern zu jeder Zeit so umgehen will, wie ich selbst möchte, dass andere mit mir umgehen. 

Wie möchtest du selbst behandelt werden?

Magst du selbst gerne kritisiert oder angeschrien werden? Magst du unter Druck gesetzt oder lächerlich gemacht werden? Möchtest du würdelos behandelt werde? Wann immer du diese Fragen verneinst, wähle einen anderen Weg mit deinem Kind. 

An dieser Stelle möchten wir dich einladen, einen ehrlichen Blick auf deinen Familienalltag zu werfen. Dich zu hinterfragen, ob dieser so liebevoll und gleichzeitig klar ist, wie du ihn dir wünschst. Und dich einzulassen auf die Antwort, die in dir entsteht. Falls du dich dabei erst einmal schlecht fühlst, denke an die Rechtschreibreform: Alles war bisher gut und richtig, wie es war. Du hast Phantasie mit Ph geschrieben, und das war völlig in Ordnung. Genau so ist es auch bei dir: Du warst immer die beste Mama oder der beste Papa für deine Kinder. Denn du hast alles immer so gut gemacht, wie es dir möglich war. Niemand macht absichtlich Fehler. Durch die Auseinandersetzung mit #gemeckerfrei wirst du jedoch vermutlich Dinge neu betrachten und dann gegebenenfalls verändern. Du gehst einfach einen Schritt weiter. Du erlaubst dir, nicht perfekt sein zu müssen und lernen zu dürfen. Deine Kinder lernen dadurch, dass es normal ist, lebenslang zu lernen. Dass nichts Negatives am Lernenwollen haftet, dass Lernen Spaß macht und immer möglich ist. Niemand muss in irgendeinem Lebensbereich im Status quo verharren. Jede und jeder von uns kann in jedem Moment neu entscheiden, was für eine Mama oder was für ein Papa sie oder er sein will. Jeder darf wachsen. Dies ist die Rechtschreibreform deines Herzens und sie wird dich dabei unterstützen, Schritt für Schritt immer liebevoller mit deinen Kindern und mit dir selbst zu sein.


Dieser Text stammt aus dem Buch „#gemeckerfrei – warum Erziehung nicht funktioniert und wie wir Eltern sein können, die wir sein wollen“ von Uli und Bernd Bott.

  • Herausgeber : Verlag Herder
  • ISBN-10 : 3451604000
  • ISBN-13 : 978-3451604003
buch cover gemeckerfrei 2021

Fotograf: Philipp Uricher, Kostanz

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18 comments

  1. Finde es cool, dass es hier in den Kommentaren doch so viel Kritik an dem Artikel gibt. Mir lagen auch einige Dinge auf der Zunge, aber ich habe mir das diesmal verkniffen, da ich in den Kommentaren hier ja nicht immer den „Hardliner“ geben will.^^

    Auf die Fragen „Magst du selbst gerne kritisiert oder angeschrien werden? Magst du unter Druck gesetzt oder lächerlich gemacht werden? Möchtest du würdelos behandelt werden? “ kann ich allerdings folgendermaßen antworten.

    1. Ja ich mag kritisiert werden, wenn die Kritik berechtigt ist und die Person befugt ist, mich zu kritisieren. Das ist mir lieber, als wenn die Leute ihre Meinung für sich behalten und ich erst im Nachhinein erfahre, was ich hätte anders machen sollen.

    2. Ich habe kein Problem damit, wenn es im Streit mal ein Bisschen lauter wird. Es verletzt mich nicht, wenn mich jemand anbrüllt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mal bei der Bundeswehr war und ich da gelernt habe, dass ein rauer Ton und ein fairer Umgang sich nicht gegenseitig ausschließen.

    3. Unter einem gewissen Druck arbeite ich tatsächlich besser. Ich mag stramme Deadlines im Studium und im beruflichen Kontext.

    4. Lächerlich gemacht werden mag wohl niemand. Ich finde aber, dass es einen Unterschied gibt, zwischen mal einen harschen Befehlston anschlagen und jemanden gezielt vor Anderen bloßstellen. Ersteres mache ich durchaus. Letzteres vermeide ich.

    5. Niemand mag würdelos behandelt werden. Hierarchien klar zu leben und zu kommunizieren finde ich aber nicht würdelos. Nicht alles was nicht sanft und achtsam ist, ist gleich automatisch würdelos.

    Ich finde diesen ganzen Augenhöhefetisch insgesamt etwas problematisch in der heutigen Erziehung. Meine Kinder und ich sind nun einmal nicht auf Augenhöhe, weder im wörtlichen Sinne, noch vom Erfahrungsschatz, noch von ihrer Unabhängigkeit, noch im juristischen Sinne. Es gibt eine sich aus den tatsächlichen Verhältnissen ergebende Hierarchie, in der ich ihnen übergestellt bin. Authentizität bedeutet für mich, dies nicht zu negieren, sondern halt hin und wieder auch klare Ansagen zu machen, die dann zu befolgen sind.

    Man kann es im Straßenbild oft beobachten, was passiert, wenn Eltern die (objektiv nicht bestehende) Augenhöhe künstlich herstellen wollen: Sie machen in diesem Moment einen Kniefall, sowohl im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne.

  2. Interessant ist der Widerspruch zu diesem Artikel von vor ein paar Monaten. https://www.stadtlandmama.de/content/familienberaterin-eltern-duerfen-auch-mal-richtig-aus-dem-hemd-fliegen

    Dabei empfinde ich persönlich den Umgang mit dem Lautwerden in dem hier verlinkten Artikel deutlich realitätsnaher und ehrlicher den Familienmitgliedern gegenüber als im aktuellen Artikel.
    Ich schreie auch mal rum. Und ich entschuldige mich anschließend. Gleichzeitig stärke ich meine Kinder darin, mir in den Momenten Gegenwind zu bieten und mir laut und deutlich zu sagen, dass ich sie nicht anschreien darf. Genauso geht es umgekehrt, wenn sie mich anschreien. Und oh Wunder, nichts anderes holt uns so sehr aus den Situationen raus. Und küchenpsychologisch betrachtet ist das Anschreien in meinen Augen zwar herabwürdigend, aber gleichzeitig erlaube ich den Kindern mir auf Augenhöhe zu begegnen. Das funktioniert für uns besser als komplett Harmonie vorzuspielen. Das haben wir auch lange probiert und das Anschrei-Anmecker-Problem wurde dadurch aber eher verschärft.

    1. Huhuu liebe Bea. Mich würde interessieren, wo du den Widerspruch siehst zu deinem verlinkten Artikel?

      In meiner Welt gibt es keinen Widerspruch zu deinem verlinkten Artikel. Die Autorin schreibt zum „aus dem Hemd fliegen“ im letzten Abschnitt, dass es „wichtig ist, dass man das als Stoppschild wahr- und annimmt, sich hinsetzt und echt umdenkt. Oft schafft man das alleine, und manchmal hilft es einfach, wenn von außen jemand mitguckt, weil man den Wald vor lauter Bäumen echt nicht sieht oder auch einfach nicht ausreichend Inspiration hat, die eingeschliffenen Wege noch mal neu zu denken.“

      Und hier im Artikel schreibt Uli Bott: „Alles war bisher gut und richtig, wie es war. Du hast Phantasie mit Ph geschrieben, und das war völlig in Ordnung. Genau so ist es auch bei dir: Du warst immer die beste Mama oder der beste Papa für deine Kinder. Denn du hast alles immer so gut gemacht, wie es dir möglich war. Niemand macht absichtlich Fehler. Durch die Auseinandersetzung mit #gemeckerfrei wirst du jedoch vermutlich Dinge neu betrachten und dann gegebenenfalls verändern.“

      Es geht ja unterm Strich immer um einen Perspektivwechsel, der dann zu einem gemeckerfreien Familienleben führt. Ebenso schreibt die Autorin aus dem anderen Artikel, dass ein „gut geleiteter Perspektivwechsel dazu führen kann, dass sich die Fammilienatmosphäre total verändert und entspannen kann“.

      Und das kann ich so unterschreiben, weil ich es selbst bei mir so erlebt habe. Ich wollte vor zwei Jahren mein persönliches Geschrei nicht mehr hinnehmen, fühlte mich nicht gut damit und habe nach Lösungen gesucht und bin dann bei gemeckerfrei gelandet und feiere jeden Tag, dass wir uns hier jeden Tag mehr unseren gemeckerfreien Alltag erschaffen. In der Zwischenzeit arbeite ich als Pädogogin und Lehrerin auch im Team von Gemeckerfrei.

      Denn eins ist klar, als ich meine drei Kinder (jetzt 8, 6 und 5) noch immer mal wieder angeschrien habe, war ich selbst in größter Not, und andersrum genauso. Das ist von keiner Seite auf Augenhöhe passiert. Nur habe ich selbst alleine den Weg da nicht rausgefunden, habe aber dann enstschieden, dass ich da raus will.

      Und das ist in meiner Welt die einzige wichtige Frage, will ich etwas verändern an meiner Situation oder fühle ich mich wohl damit, wie es ist. Und wenn ich etwas verändern möchte, dann muss ich mir ganz ehrlich den IST – Zustand anschauen, auch wenn es vielleicht unangenehm ist.

      Und gemeckerfrei Leben heißt nicht „Harmonie vorspielen“, das funktioniert nicht. Das hast du ja auch schon erfahren 😉

      Es gibt coolere und effektivere Wege.

      Komm doch einfach zum kostenfreien Seminar von #gemeckerfrei: „Raus aus der Motzfalle“ am kommenden Sonntag und lerne uns und unsere Arbeit kennen.

      Unter folgendem Link kannst du dich anmelden: http://www.gemeckerfrei.de/wmf

      Wir freuen uns auf dich. Alles Liebe für dich von Doro

  3. Ich finde Emotionen dürfen auf beiden Seiten hochkochen. Wir sind Menschen und keiner ist perfekt. Jeder empfindet mal etwas als ungerecht oder hat die Nerven blank. Und das darf auch sein. Mit und ohne Corona.

    Wichtiger ist, dass man danach aufeinander zugeht, sich entschuldigt, versöhnt. Und Dinge klärt.

    Davon können beide Seiten nur profitieren.

    Was gibt für einen besseren Raum so etwas zu üben als den sicheren Familienhafen? Wo total klar ist, dass man trotzdem geliebt wird, auch wenn man mal übers Ziel hinausgeschossen ist, als man sich aufregte?

    1. Ja, da bin ich bei dir, dass der beste Raum zum Üben der sichere FAmilienhafen ist.

      Und bei gemeckerfrei geht es auch darum, dass alle Emotionen da sein dürfen und gefühlt werden dürfen.
      Nur wenn Emotionen „hochkochen“ bedeutet das, dass du ja schon meist viel vorher deine Emotionen übergangen, weggedrückt oder nicht beachtet hast. Dann nämlich zeigen sie sich wieder in stärkerer Form und bringen den Topf zum Überkochen.

      Emotionen sind einfach wie Hinweisleuchten am Armaturenbrett. Bei uns und unseren Kindern. Es geht darum sie lesen zu lernen. Und uns selbst anzunehmen mit all unseren Gefühlen.

      Und sie weder gegen uns selbst oder gegen unsere Kinder zu richten.

      Und unsere Kinder sind einfach die perfekten Seismographen, die uns schon spüren, bevor wir es meist selbst wahrnehmen. 😉

      Wenn du gemeckerfrei kennenlernen möchtest, dann lade ich dich ein in unser kostenfreies Seminar am kommenden Sonntag: „Raus aus der Motzfalle“. Du kannst dich anmelden unter: http://www.gemeckerfrei.de/wmf

      Alles Liebe von Doro vom Team gemeckerfrei

  4. Ganz ehrlich: Spätestens seit Pandemie-Beginn (und eigentlich waren wir vorher schon krisengebeutelt in der Familie) werde ich häufiger laut in Auseinandersetzungen mit meinen Kindern. Ich tue das niemals, weil ich es für richtig halte, sondern deshalb, weil meine Nerven total blank liegen und ich mich dann einfach nicht im Griff habe. Ich vermute , dass kaum ein Elternteil denkt, anschreien, herabwürdigen oder beschämen sei eine pädagogisch wertvolle Methode.

    1. Ich glaube auch man muss unterscheiden zwischen „absichtlichem“ Gemecker, Bestrafungen und Drohungen und dem, was ich mal „Stress-Gemecker“ nennen möchte. Wenn ich zum fünften Mal versuche meinem Mann etwas zu sagen und mein Kind schon wieder dazwischen redet, reagier ich genervt und mecker. Und wenn das große Kind dem kleinen Kind auf der Leiter die Füße weg zieht, c weil es eben zuerst hoch wollte, werd ich auch richtig laut. Das ist nicht pädagogisch wertvoll, aber ich kann dann nicht erst bis 10 zählen und durchatmen!
      Aber klar, man kann auch ruhig mal überlegen wie viel Kritik angebracht ist und ob man vielleicht auch generell n Tonfall drauf hat, den man selber nicht gut fände.

    2. Ja so ging es mir auch und irgendwo war ein Gefühl in mir, dass es doch anders gehen könnte. Und es geht auch in meiner Welt nicht darum sich ständig „im Griff zu haben“. Denn dann, und so habe ich es erfahren, gelingt es dir ein paar mal nicht zu explodieren und dann kommt aber ganz sicher die nächste Situation, in der alles rausplatzt. Vielleicht kennst du das auch.

      Das „sich im Griff haben wollen“ ist ja immer nur wie einen Topfdeckel krampfhaft auf einen kochenden Topf zu drücken. Irgendwann kannst du den Deckel nicht mehr halten, weil es zu stark brodelt.

      Wie sehr glaubst du, an deiner Situation was verändern zu können?

      Magst du wissen, wie ich es bei mir verändert habe?

      Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich ein gemeckerfreies Familienleben WILL. Und habe mir dann Unterstützung erlaubt. Habe mich nicht von Rückschlägen entmutigen lassen, sondern bin immer weiter gegangen.

      Ich will dich ermutigen, komm gerne in das kostenfreie Seminar von gemeckerfrei „Raus aus der Motzfalle“ oder in die Gemeckerfrei-Community auf Facebook.

      Wir teilen dort wertvolle Impulse für deine nächsten Schritte in dein gemeckerfreies Familienleben.

      Alles Liebe von Doro vom Team Gemeckerfrei.

  5. Moin,
    eine vernünftige Einschätzung, was Kindswohlgefährdung ist, fände ich mal spannend. Das es nicht erst beim Zuschlagen anfängt, sehe ich auch so. So wie im Text pauschal Anschreien und Strafandrohungen drunterzufassen scheint mir aber realitätsfern und kontraproduktiv, unrealistisch hohe Maßstäbe zu setzen.
    Die Spitzfindigkeit, dass Gemecker über elterliches Verhalten auch Gemecker ist, sei hier kurz angemerkt.
    Und der Weg, aus liebevoller Selbstfürsorge heraus auch immerzu liebevoll mit den Kindern umzugehen, mag möglich sein. Vielleicht mal die Kinder kurz bei den Schwiegereltern geparkt und 10 Jahre in einem buddhistischen Kloster verbracht. Aber sicher nicht durch das Lesen eines Buches erreichbar. Andernfalls ist das gewünschte Verhalten für die Eltern nur eine Maske. Und ob das nun für die Kinder so viel besser ist, würde ich nicht pauschal mit Ja beantworten.
    LG

    1. 10 Jahre in einem buddhistischen Kloster, und dann ein entspanntes Familienleben auf Dauer, das wärs doch. 😉

      Und was wenn es gar keine 10 Jahre bräuchte? Was, wenn es viel schneller gehen kann und du für dein entspanntes, gemeckerfreies Familienleben weder deine Kindern noch deinen Mann wegorganisieren müsstest? Sondern mit ihnen zusammen dein Familienleben erschaffst, das DU gerne haben möchtest?

      Ok ich gebe zu, vielleicht brauchst du an dem ein oder anderen Wochenende noch die Schwiegereltern. ;-P

      Aber klar, du darfst das auch für völlig übertrieben halten und für Schwachsinn halten und weiter laut werden.

      Oder du machst dich auf deine Reise herauszufinden, wie gemeckerfrei für dich funktionieren kann. Herzliche Einladung dazu.

      Und ja es ist nichts für Leute, die gerne eine Maske tragen wollen und gerne „Friede Freude Eierkuchen“ vorspielen wollen. Für die funktioniert es nicht.

      Für alle anderen funktioniert es prima.

      Alles Liebe von Doro vom Team gemeckerfrei

      1. Liebe Doro,

        ich finde deinen Kommentar unerträglich besserwisserisch. Du hast also den perfekten Familienlebengestaltungsansatz gefunden? Alle anderen werden laut, tragen Maske und spielen Friede, Freude, Eierkuchen?
        Wenn es noch einen Grund gebraucht hat um „Gemeckerfrei“ einen großen Bogen zu machen, dann dein Kommentar!

  6. Also ich muss zustimmen, der Text ist tatsächlich unerträglich und völlig realitätsfremd. Natürlich kochen evtl. Nach einem langen Tag auf beiden Seiten die Emotionen Mal hoch, und natürlich wird man evtl Mal lauter. Und manchmal knallt dann eine Tür und man verträgt sich hinterher wieder.
    Aber Nein, es ist nicht gleich alles eine Kindeswohlgefährdung und nein, nur wenn Sie Mal kurz etwas lauter werden verstoßen Sie dabei nicht gegen die UN Charter 😉 (den Kollegen, der das Seminar gegeben hat möchte ich auch mal sehen.oder aber es war keiner von Fach…hoffe ich ja fast Mal)
    Aber dieses absolut künstliche ewig süßliche „wir bleiben immer ruhig und unglaublich liebenswürdig“ ist doch abseits jeglicher Realität. Ich würde mir eigentlich realitätsnahe Texte wünschen. Wir sind doch eh alle schon umzingelt vom ewigen Instagram Perfektionismus, da brauche ich nicht noch sowas obendrauf.

  7. Naja, ein bisschen Differenzieren ist ja nicht schlecht, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Körperliche und verbale Gewalt und Demütigungen gehen natürlich gar nicht, aber ein bisschen Gemecker, mein Gott… Die Kinder leben doch auch ihre Gefühle aus und zeigen ihre Emotionen. Und genauso sind Eltern Menschen mit Gefühlen, die sie zeigen dürfen, und keine perfekt kontrollierten Roboter.

    1. Also ich verstehe die Kommentare hier nicht. Es ist doch ein Unterschied, ob mein Kind mich anschreit oder ob ich mein (evtl. noch kleines) Kind anschreie, das komplett auf mich angewiesen und von mir abhängig ist. Und es wird in dem Text doch nicht gefordert, dass man den ganzen Tag dem Kind etwas vormacht, nicht „nein“ sagen darf und seine Emotionen unterdrückt! Man kann auch klar sagen, was man möchte, ohne zu schreien und unfreundlich zu werden. Ich finde die Einstellung genau richtig, dass man mit Kindern umgeht, wie man möchte, dass mit einem selbst umgegangen wird. Und man wird sicher nicht zu einem gefühllosen Roboter, wenn man respektvoll und auf Augenhöhe mit seinen Kindern umgeht und auch ihre Bedürfnisse ernst nimmt. Klar ist das anstrengend, kann nicht immer funktionieren und sicher wird jeder mal laut. Aber da gibt es Unterschiede zwischen laut sein (ohne bedrohlich zu sein) und sein Kind unkontrolliert und auf eine aggressive Weise anschreien. Mit Druck und Strafe zu erziehen, hilft nicht und schadet auf Dauer nur. Und das hat nichts damit zu tun, dass ein Kind „machen darf, was es will“. Konfliktfähigkeit lernt man nicht durch unkontrollierte Emotionen auf Seiten der Eltern. Dadurch lernt man nur, Angst zu haben vor dem nächsten Wutausbruch.

  8. Dass Eltern auch Menschen mit Emotionen sind, die nicht immer perfekt kontrolliert werden können, lernen Kinder dann allerdings nicht.
    Konfliktfähigkeit auch nicht! Das Gegenüber ist ja dann immer ruhig und gelassen, meckert nicht und spiegelt nie, dass mein Verhalten nicht in Ordnung ist.

  9. Ich sag sowas selten, aber ich finde diesen Text grässlich. Und er macht mich sauer!
    Ich bin eine temperamentvolle Mama, die ihren (ebenfalls lauten und temperamentvollen) Kindern oft die Meinung sagt. Manchmal deutlich und laut! Manchmal zu laut, dann knallt hier auch mal ne Tür. Und mindestens einer von uns entschuldigt sich. Und ich finde, dass Kinder (von der Mama und dem Papa) manchmal eine deutliche Ansage brauchen! Wenn die Beziehung grundsätzlich intakt ist, ist das sehr hilfreich!
    Immer künstlich ruhig und liebevoll bleiben, setzt Eltern unter einen unrealistischen Druck. Kinder dürfen doch auch Gefühle wie Wut bei ihren Eltern erleben-und auch merken, was sie mit ihrem (evtl. provozierendem ) Verhalten bewirken können.

    Wichtig ist doch, dass man dann dem Kind zeigt, wie man wieder aufeinander zugehen kann und sich versöhnt!

    1. Und es ist so wundervoll, dass der Text dich sauer macht, weil es mit dir was macht und du für dich persönlich neu überlegen kannst, wie du es für dich in deiner Familie haben willst. Es zeigt einfach dein Potential, das in dir schlummert und gelebt werden will.

      Und es ist mega wundervoll, dass du temparamentvoll bist! Das meine ich wirklich ernst, denn deine Kinder brauchen dich in deiner vollen Größe und genau deine Qualität, die du als Mama lebst und du bist die beste Mama für deine Kinder in jedem Moment.

      Es geht niemals um „künstlich ruhig bleiben“. Dann steigt nämlich automatisch der Druck im brodelnden Kessel.

      Es geht darum, herauszufinden, wie du die Mama sein kannst, die du im Herzen gerne wärst, auf genau deine Art. Vielleicht liebevoll temparamentvoll.

      Die einzige Frage, die zählt ist: Ist mein Familienleben so, wie ich es gerne hätte?

      Und wenn du vielleicht doch Türen knallen und rumschreien nicht soooo cool findest, dann gibt es einen Weg.

      Finde heraus, ob gemeckerfrei was für dich ist.

      Alles Liebe für dich von Doro (Team Gemeckerfrei)

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