Fränzi Kühne: Ich stelle Männern Fragen, die sonst nur Frauen gefragt werden

Was Männer nicht gefragt werden

Foto: Tom Wagner

Ihr Lieben, Ihr kennt diese Fragen sicher alle: „Vermisst du dein Baby nicht, wenn du jetzt schon wieder arbeitest?“ oder „Wer passt denn auf die Kinder auf, wenn du auf Dienstreise musst?“ oder auch „Meinst du, du hast den Job nur, weil sie eine Frau auf dem Posten brauchten?“ Diese Fragen bekommen ausschließlich Frauen gestellt – Männer hingegen müssen sich wohl nie fragen lassen, wer denn bei den Kindern sei, wenn sie im Büro sind.

Eine, die genug von diesen Fragen hatte, ist Fränzi Kühne. Die 38-Jährige ist Unternehmerin und Mitbegründerin der damals ersten Social Media Agentur. 2017 wurde sie als jüngste Aufsichtsrätin in ein börsennotiertes Unternehmens gewählt. Sie weiß wie es ist, in einem Männer dominierten Berufsumfeld zu arbeiten, hat oft genug diese typischen Frauenfragen gehört. Diese hat sie nun Männer gestellt, unter anderem Heiko Maas, Gregor Gysi und Christian Rach. Heute erscheint ihr Buch dazu und wir haben Fränzi mit Fragen gelöchert.

Liebe Fränzi, dein Buch heißt „Was Männer nie gefragt werden. Ich frage trotzdem mal.“ Wir haben uns für dieses Interview ein paar schnelle Fragen für dich überlegt. Fangen wir mal mit der offensichtlichsten an: Was werden Männer nie gefragt?

Wir pflegen eine Interview- und Medienkultur, die all die weichen Fragen nach Familie, Befinden, Vorbildwirkung, Vereinbarkeit und Aussehen bei Frauen für selbstverständlich, bei Männern aber für irrelevant hält. Die Pflicht der Frauen ist die Kür der Männer.

Was sollten Männer viel öfter gefragt werden?

Ich denke, dass Männer viel häufiger zu genau diesen Themen befragt werden sollten und eben nicht nur, wenn es menscheln soll. Wie stehen die Männer zu Vereinbarkeit, Umgang mit Verantwortung und Familie. Die Antworten sind nicht nur spannend, sondern auch sehr lehrreich.

Was würdest du dein 80-jähriges Ich gerne fragen?

Ich weiß es nicht.

Und welche Fragen sollten sich Frauen Anfang 20 heute stellen?

Sie sollten sich keine Fragen stellen, sondern einfach machen! Ich denke, dass man in den 20igern so viel Energie hat, um Dinge anzustoßen und Zeit hat, sehr fleissig zu sein. Man hat noch wenig Verantwortung, kann sich ausprobieren und einem wird ganz viel verziehen, weil man ja noch so jung ist.

Was war die dümmste Frage, die du je gefragt worden bist?

Es gibt keine dummen Fragen. Aber nachdem ich Männer nun auch immer wieder gefragt habe, ob das, was sie gerade anhaben, ihr Standardoutfit ist, bin ich schon zu dem Entschluss gekommen, dass man daraus sehr wenig ableiten kann…

Und welche die Schlauste?

Da gibt es sehr viele. Es ist interessant, was erfolgreichen Frauen zu ihrem Alltag zu sagen haben und sich praxisnahe Tipps zu holen, wie diese Frauen sich organisieren. Aber ich finde, dass Männer das genauso gefragt werden müssen.

Mit welcher Frage kann man dich verletzen?

An vielen Fragen an Frauen hängt immer etwas Kritisches und Zweifelndes dran. Nach dem Motto: Wie kann sie das nur geschafft haben? Ich finde, dass dieser Exotenstatus wegfallen sollte, damit sich das Bild nicht noch weiter verfestigt, dass es sich (leider immer noch) um eine Ausnahme handelt. Es sollte mit mehr Normalität darüber berichtet werden.

Welche Frage stellst du dir erst seit Corona?

Wie können Unternehmen kreative Arbeitsprozesse in einer ausschließlich virtuellen Zeit abbilden? Kreativität hängt viel mit Menschen zusammen und dem gemeinsamen Beisammensein. Wie sieht also Zusammenarbeit aus und wie wird Kultur in den Unternehmen vermittelt, wenn sich alle nur noch virtuell treffen können?

Welchen berühmten Mann (tot oder lebendig) würdest du gerne mal mit Fragen löchern?

Helmut Kohl, Erich Honecker und HP Baxxter.

Und welche Frau?

Sophie Passmann.

Welche Frage sollte die Gesellschaft dringend öfter diskutieren?

Die Diskussion um Vereinbarkeit kann so, wie wir sie führen, immer nur in Kreisen verlaufen. Wir weigern uns standhaft anzuerkennen, dass sich unsere Welt massiv verändert und dass von uns neue Ideen und Positionen gefragt sind. Wir wollen Zukunft gestalten, aber wir haben noch nicht einmal unsere Gegenwart beisammen.

Und was war die lustigste Frage, die deine Kinder dir je gestellt haben?

Lustige Fragen kommen situationsbedingt. Am meisten gefreut habe ich mich aber, als meine Tochter (damals vier Jahre alt) zu mir sagte: „Mama, ich schaffe alles, was ich will.“ Das ist eine gute Einstellung fürs Leben.

Welche Frage sollte man sich nicht mehr stellen, wenn man dein Buch gelesen hat?

Es sind nicht die Fragen an sich, die problematisch sind – es sind ihre ungleiche Verteilung. Es sind die Rollenbilder, für die diese Verteilung stehen und es ist die für mich so frustrierende weitverbreitete Bereitschaft, diese Rollenbilder immer wieder zu reproduzieren. Aber natürlich können auch Antworten ein Problem sein, wenn sie aus dem Mund erfolgreicher Männer diese Klischees und Traditionen ebenfalls bestätigen, ohne sie zu hinterfragen oder Zusammenhänge zu erkennen.

Welche Frage wurdest du in Interviews am häufigsten gefragt?

Was ziehen Sie zur nächsten Aufsichtsratssitzung an?

Auf welche Frage hast du zuletzt geantwortet: Ich weiß es nicht.

Was würdest du dein 80-jähriges Ich gerne fragen?

Welcher Mann aus deinem Buch hat dich am meisten überrascht und warum?

Jörg Eigendorf, Konzernsprecher der Deutschen Bank und Vater, hat mich sehr überrascht. Er denkt absolut reflektiert und sehr modern über sich und seine Familie nach, lebt Vereinbarkeit und gleiche Verteilung der Verantwortung für die Kinder vor und bringt das natürlich auch in den Konzern ein.

Wir freuen uns, dass wir zwei Exemplare an Euch verlosen dürfen. Schreibt uns dazu einfach in die Kommentare, welcher Spruch Euch ganz besonders nervt. Das Los entscheidet dann. Viel Glück!!

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Fraenzi Cpver
Verlag: FISCHER Taschenbuch,
ISBN: 978-3-596-70582-5

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119 comments

  1. Sehr bemerkenswertes Interview! Ich LIEBE ja solche Fragerunden, da man dabei sehr viel über einen Menschen lernt.

    Vor allem finde ich interessant, daß du den Spieß umdrehst und die Männer (in deinem Buch) mit „Frauenfragen“ löcherst 🙂 Genauso aufschlussreich fand ich die Kommentare der Leser*innen, die mir ein sehr gutes Bild von „nervenden“ Fragen vermittelt haben 🙂

    Aber wenn sich Frauen schon von so einigen Fragen belästigt fühlen, wie empfinde ich als Transgender so manche „Dümmlichkeit“ in meinem Alltag? Als Person sehe ich mich als FRAU, fühle und empfinde so und teile gleiche Eigenschaften, Prinzipien und Moralvorstellungen. Schnippige oder lapidare Bemerkungen meiner Mitmenschen sind mir sicher auch nicht fremd. Ich denke es ist wichtig wie man damit umgeht – empfindet man es als Beleidigung oder war es nur als Späßchen gemeint?

    Manches Mal ist es aber wirklich fast schon eine „Belästigung“ mit was man konfrontiert wird. Meine Mama gab mir hierzu den Tipp „…wenn du blöd angemacht wirst, mach einfach ´ne Faust in der Tasche und lächle brav weiter!“
    Ein super Tipp der mir echt geholfen hat, sonst hätte ich sicher schon einige Male die Beherrschung verloren 🙂

  2. Mich amüsiert es immer wieder, wie beide Geschlechter reagieren, wenn ich auf die übliche Frage nach dem Aufenthaltsort des Kindes sage, dass ich die Familie ernähre und mein Mann Hausmann ist. Männer behaupten ganz häufig, das hätten sie auch gern (ja, klar. Die meisten würden’s nicht länger als zwei Monate durchhalten), und Frauen sind in zwei Lagern: Entweder sie kommen mit dem „Dein Kind braucht doch dich als Mama!“, oder sie sind ehrlich und sagen, diese Verantwortung würden sie nicht tragen wollen. Ich hoffe immer, dass ich vielleicht für ein oder zwei Exemplare ein Beispiel bin, dass es funktioniert und Frauen keine Angst haben müssen.

  3. Ich werde immer gefragt… wenn Du schon bei mir im Büro bist, kannst Du dann mal gleich nach meinem Drucker gucken, der geht schon wieder nicht.
    Wurde noch nie eine meiner Kolleginnen gefragt.
    Geht also auch anders herum!

  4. Meine Chefin: „Die Firma hat während Corona soviel Rücksicht auf dich und deine Kinderbetreuung genommen, jetzt musst du aber auch mal wieder arbeiten. Am besten abends und am Wochenende.“ Wir waren alle in Kurzarbeit, aber ich war die Einzige, die währenddessen Home-Office gemacht hat und gleichzeitig noch 2 Kinder zu betreuen hatte.
    So rief sie auch mal an als ich mitten im Homeschooling und am Arbeiten war und ich habe mich leicht gestresst am Telefon gemeldet. Ihr Kommentar: „Boah, du hörst dich ja an, als wärst du im Vorstand eines Großkonzerns!“ Meine Antwort: „Ja, so fühle ich mich auch tatsächlich.“ Mein Sohn hatte dann während des Telefonats noch eine Frage was meine Chefin enorm gestört hat und zickig ins Telefon brüllte: „Sag deinem Sohn gefälligst, er soll seine Hausaufgaben alleine machen!“ Alles unverständlich für mich, da sie selber Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes ist.

  5. Aktuell ist es der Spruch…“ich verstehe wenn du grade in der Corona Situatation dünne Nerven hast, ist ja grade n schwere Situation mit den Kindern…“ aahhh, nein, wenn ich beruflich Kritik übe und die mit der Zeit lauter wird, hat dass nix mit Corona und Muttersein zu tun, sondern damit, dass mich Dinge vielleicht nun schon etwas zu lange stören. Und es zeigt dass man(n) einfach davon ausgeht, dass ich -natürlich- alle zusätzlichen Aufwände selbst und alleine übernehme und deshalb grade weniger belastbar sei – wieso sollte ich? Mal abgesehen von der Ausrede die darin steckt, sich mit der Kritik nicht beschäftigen zu müssen…das triggern mich mittlerweile richtig

  6. Meine Lieblingsfrage: Werden die Raucherpausen eigentlich auf die Pausenzeiten angerechnet? Machst Du dann immer so viel länger? Ist ja krass!

  7. Ein weiterer Spruch, der nervt: „Du bist doch Lehrerin, warum ist dein Kind bis 16.00 Uhr im Kiga“? Mal angesehen davon, dass meine staatliche Schule bis 15.45 Uhr geht und bisweilen Unterricht bis 17.00 Uhr hat, haben Lehrer*innen nicht mittags Feierabend (oft Homeoffice am Abend und am Wochenende) und Eltern auch nicht, was viele hier in den Kommentaren zu hören bekommen. Ich hoffe, dass die Anwesenheitskultur durch die Erfahrungen des letzten Jahres aufgebrochen wird.
    Mein Mann war vor einigen Jahren der erste in unserer Umgebung mit einem Homeoffice-Tag pro Woche. Und da hörte er auch von seinen eigenen Eltern: „Du hast ja morgen frei…kannst du mal…“ Das ist also auch eine Generationenfrage. Sie wundern sich auch jetzt, dass ich für meinen (wirklich super an meiner Schule funktionierenden) Online-Unterricht Geld bekomme. Ich bin doch zu Hause…Da muss noch etliches geschehen. Ich bin gespannt auf ihr Buch. Habe gerade eben eine Werbung für ihr Buch einer lokalen Buchhandlung gesehen. Bin gleich unterwegs…

  8. „Ach, Sie heiraten bald? Dann wollen Sie sicherlich auch Kinder haben.“ Die Jobs habe ich natürlich nicht bekommen, aber meine Kinder.

  9. Als ich mit einem 2- und einem 5- jährigen Kind für 3 Wochen auf Klassenfahrt ins Ausland fuhr, wünschten mir einerseits einige Eltern meiner Klasse einen „schönen Urlaub“🤔, andererseits war eine Mutter schockiert, als sie sah wie jung meine Kinder noch waren, die mich mit zum Bus brachten. Mein Mann stand direkt mit da und war überrascht, denn er ist auch regelmäßig auf Dienstreise und erlebt solche Kommentare nicht, und es war für ihn selbstverständlich die 3 Wochen zu übernehmen. (Er bekam natürlich mehr familiäre Hilfsangebote als ich in seiner Situation😅). Die Kinder vermissen uns beide Elternteile, wenn einer von uns auf Dienstreise ist. Damals prägte das kleine Kind per Skype den anekdotenhaften Satz: „Das ist doch kein Leben mehr, Mama“. Jetzt sind sie Teenies und stolz, was wir als Familienteam alles schaffen. Unsere jeweiligen Eltern haben ebenfalls alle 4 immer Vollzeit gearbeitet. Das ist in den neuen Bundesländern oft so, und dennoch gibt es die Kommentare (s.o.) Das steckt so tief in uns drin.

  10. Der blödeste Spruch für mich war, das mich mein Chef kurz vor Beginn des Mutterschutzes fragte ob ich überhaupt wiederkommen würde oder nach Ende der Elternzeit nur noch zuhause sein würde.

  11. Ich hab wenig plakative Sprüche erlebt, aber mir wurde das Recht auf Teilzeit in Elternzeit verwehrt, sodass ich dafür vor Gericht gezogen bin und aktuell wurde mir auch gekündigt unter der – für mein Dafürhalten – fadenscheinigen Aussage, es sei „in der aktuellen Team-Struktur keine passende Position“ für mich. Im Klartext sollte es wohl heißen: Du bist die älteste Mutti hier in Teilzeit, noch dazu teuer (ich hatte zuvor eine TZ-Teamlead-Position mit entsprechendem Gehalt) und wir haben keine Lust, Geld oder gar Gedanken in deine Eingliederung zu stecken.

    Hab von dem Buch schon gehört und würde mich freuen, wenn ich‘s gewönne.

  12. „Wie, das hast Du noch nicht für ihn übernommen?“ als ich meiner Schwiegermutter am Telefon erzählte, dass mein Mann gerade seine Hemden bügelt.

  13. Mich nervt es tierisch, wenn Leute (vor allem Frauen) sagen oder schreiben, dass ihr mann im Haushalt „hilft“. Argh!!!
    Tolles Interview und spannendes Thema! Auch mir wurden schon solche Fragen gestellt.
    Viele Grüße
    Anja

  14. Ich werde häufig nach meinem Alter gefragt, wenn ich meine volljährige Tochter erwähne. Ich empfinde das als wahnsinnig respektlos, aber niemand scheint zu reflektieren, was bei so einer Frage alles mitschwingt.

  15. Ich wurde nach 7 Monaten Elternzeit wieder auf Arbeit geschockt von einer Kollegin gefragt, warum ich schon zurück bin und wo mein Baby wäre. Ich ganz verdattert, na es gibt ja auch einen Vater und der kümmert sich.

  16. Wenn man Teilzeit arbeitet und dann von Kollegen und Chef gesagt bekommt (wenn man um 15 Uhr nach Hause sprintet und die Kids abzuholen um zum Logopäden/Supermarkt/Playdate zu hetzen): „Schönen entspannten Nachmittag…. Mann mann mann, dein entspanntes Leben hätte ich gern.“ Ja ne, nicht dass Kindererziehung und -versorgung auch als vollwertige Aufgabe (Job) gesehen werden könnte?!

    1. „oh, du hast schon Feierabend… Ich muss noch… Ach ja, ihr habt ja jetzt Kinder… Hab ich vergessen“
      „Ich weiß ja nicht wie ihr das alles macht, das wäre mir zuviel“ hört sich dagegen fast schon empathisch an…

  17. „Ich könnte mein Kind nicht so früh abgeben, aber für euch ist das bestimmt in Ordnung“

    Meinen Sohn habe ich mit 1 Jahr in die Kita gegeben und er liebt es, dahin zu gehen. Für ihn die beste Entscheidung und für mich ebenfalls, da ich so wieder einsteigen konnte.

  18. Ich wurde tatsächlich in Bewerbungsgesprächen gefragt: „Sie haben zwei kleine Kinder, sind Sie sicher, dass Sie Vollzeit arbeiten können?“ Erste Antwort: „Ich habe ja auch noch einen Mann.“ Beim zweiten Mal war ich so sauer, dass ich tatsächlich zurückgefragt habe: „Stellen Sie die Frage auch männlichen Bewerbern?“ Den Job habe ich nicht bekommen, aber das musste raus.

  19. Als Frau im gebärfähigen Alter stören mich vor allem die Ungerechtigkeit bei der Beförderung und die wirklich penetranten Nachfragen in Bewerbungsgesprächen, die natürlich alle in die gleiche Richtung gehen. „Sind Sie denn gebunden? Wie ist ihr Familienstand? In ihrem Alter können wir da auf sie zählen, weil wir wirklich jemanden suchen der auch langfristig zur Verfügung steht. Haben sie einen Partner?“ Und es gibt ja auch noch schlimmere, meine Schwester wurde zum Beispiel direkt gefragt ob sie Kinder will, obwohl das nicht erlaubt ist… Es ist einfach schade, das Frauen darauf reduziert werden und quasi gar keine Chance haben sich wieder zu entwickeln. Ich habe ein tolles Team unter anderem mit Müttern und Teilzeitkräften und ich schätze jedes Teammitglied sehr!
    Ich bin gespannt darauf, wie Männer auf diese Fragen reagieren und ob es wohl einen kleinen Anschub zum Nachdenken für sie gibt, deshalb würde ich mich sehr über das Buch freuen!

    1. Ein ehemaliger Lehrer aus dem Gymnasium fragte mich während meines Studiums, ob ich Medizin studiere, weil ich einen Arzt heiraten möchte oder ob’s mich tatsächlich interessiert
      no words needed… meine Antwort gelang Gott sei Dank ähnlich provokant…

  20. Schwanger mit Bauchzwerg Nummer 4: „Naja, beim 4.Kind kannst du ja nicht so schnell wieder anfangen zu arbeiten!“Meine Kinder 2.+3. sind mit 1,5 Jahren in die Krippe gekommen. Der Kommentar kam leider sogar von einer Frau… Rollenklischees sind leider noch sehr aktuell… Auch der Vater könnte Elternzeit nehmen, Stunden kürzen oder ähnliches…

  21. „Mit dir kann man so schlecht planen, denn was ist wenn die Kinder mal krank werden, oder was auch immer mit denen ist?!“… Meine Chefin, selbst zwei erwachsene Kinder mit eigenen Kinder. Ich verstehe es bis heute nicht, da die Kinder schon Mitte Grundschule waren und sowohl mein Mann als auch ich hier im Ort arbeiten. Kommentare wie diese ärgern mich bis heute, vor allem weil meine Konter so vom Tisch gewischt wurden. Und das nur unter Frauen, ich allerdings die einzige mit minderjährigen Kindern.

  22. Ich werde seit vielen Jahren gefragt warum ich keine Kinder habe und inzwischen gerne mal: wenn sie das jetzt noch übernehmen, wann wollen Sie denn dann Kinder bekommen?“ und gerne gefolgt von Gründen für Kinder, als hätte ich blöd wie ich bin, nur vergessen drüber nachzudenken…

  23. Meine Lieblingsfrage: „Wer kümmert sich um die Kinder, wenn sie nachmittags Termine haben?“ Meine Standard-Antwort: „Meine Kinder haben einen Vater, der sich mindestens genauso gut kümmern kann, wie ich.“ dann ist Ruhe.

  24. Wo fängt frau an mit den Sprüchen: du hast doch schon Feierabend (und zu der Besprechung, wo die Entscheidung fällt, haben wir dich nicht eingeladen….)

    Den Job kannst du nicht in Teilzeit machen…(Führungspositionen)

    Wann sind Sie noch mal zu erreichen? Antwort: Mo-Fr 08:00 – 15:00, suchen Sie was freies im Kalender…

    Ich würde mich sehr über das Buch freuen, ich habe schon vieles gehört, aber sicher nicht alles…

  25. Im Studium: und was willst du damit mal machen?
    Jetzt war es der gut gemeinte, aber doch irgendwie verletztende satz: du musst dich erstmal um deine Familie kümmern. Als es um mehr Stunden und mehr Verantwortung ging. Hat aber dann immerhin doch alles geklappt.

  26. Ganz blöde ist es, um von Kollegen zu hören: geniesse deinen freien Tag! Ich bin an Dienstagen nicht „frei“, zonder muss mich um den Haushalt und die Kinder kümmern….
    Es bleibt ein spannendes Thema die Gleichberechtigung und darum würde ich das Buch sehr gerne gewinnen und lesen!

  27. Mein Exchef: „Kann das nicht die Oma machen?“ Als meine Tochter (damals 6) wirklich mal eine Woche krank war und ich zu Hause bleiben musste. Oder: „Ich muss sie entlassen, Sie können ja jetzt nicht mehr Vollzeit arbeiten.“14 Tage bevor ich aus der Elternzeit wiederkommen wollte.🤬

  28. Mich nervt auch dieser von Fränzi angesprochene Exotenstatus total. Ich habe schwanger mit Kleinkind zu Hause ein Unternehmen gegründet und noch heute fragen viele wie viel und oft ich denn arbeiten würde, meinen Mann hingegen nie 🤷🏻‍♀️

    1. „Mit dir kann man so schlecht planen, denn was ist wenn die Kinder mal krank werden, oder was auch immer mit denen ist?!“… Meine Chefin, selbst zwei erwachsene Kinder mit eigenen Kinder. Ich verstehe es bis heute nicht, da die Kinder schon Mitte Grundschule waren und sowohl mein Mann als auch ich hier im Ort arbeiten. Kommentare wie diese ärgern mich bis heute, vor allem weil meine Konter so vom Tisch gewischt wurden. Und das nur unter Frauen, ich allerdings die einzige mit minderjährigen Kindern.

  29. Klingt nach einem Buch, das ich so oder so lesen werde.
    Am meisten genervt hat mich bisher, dass ich immer gefragt wurde, warum ich denn so kurz (7 Monate) Elternzeit nehme und es bei meinem Mann immer hieß: Warum nehmen Sie so lange Elternzeit? (ebenfalls 7 Monate).

    1. Mein Mann war schon nach Norwegen ausgewandert. Dann fragten zwei Kolleginnen hinter meinem Rücken: Wie will Sie das alleine schaffen? Ich hätte das nicht gewollt.
      Ich frage mich nur warum die mich nicht selber ansprechen konnten. Und das von Kolleginnen im Kiga.

    2. Sind eine Führungsposition und Teilzeit vereinbar?
      Als ich weggefahren bin über’s Wochenende, Kind war drei Monate alt: Und er kümmert sich um xxx? Wohlgemerkt, wir waren zu diesem Zeitpunkt verheiratet und haben zusammen gelebt.

  30. Da ich fast ausschließlich mit anderen Müttern zusammen arbeite, kommt da nur selten Mal die Frage danach, wo meine Kinder denn nun in der Zeit seien. Allerdings muss mein Mann (Teilzeit, 75% ebenso wie ich) sich öfter anhören, ob dass mit den Kindern denn nicht seine Frau übernehmen könnte… Äh, nein, die ist ja gerade arbeiten…

  31. „War das etwa geplant?“ Vorgesetzter, als ich ihm meine Schwangerschaft mitteilte. Nach der Elternzeit versetzt, obwohl meine Kollegen vor Arbeit ertrinken. Ich bin übrigens in einer höheren Position beim Land beschäftigt, da läuft es entgegen vieler Meinungen nicht anders als in der freien Wirtschaft.

  32. Ein Spruch, der mich sehr nervt und der gut zu diesem Thema passt, ist: Das ist doch nur/etwas für Jungs! Ich habe zwei Jungs und höre das im familiären Umfeld oft. Aber ich will, dass sie auch kochen, backen, putzen, saugen, malen usw, dass sie rosa Socken tragen dürfen, wenn sie wollen. Es gibt nicht typisch Jungs! Das ist oft anstrengend, da ich dann versuche, die Aussage nicht abzulehnen, aber zu relativieren.

  33. Kommt mir alles wunderbar bekannt vor — klingt nach interessantem Lesestoff — “ Was — in Deinem Alter .. und noch keine Kinder “ — find ich auch daneben !!

    1. Grade mit 38 Mutter geworden und nach einem kitaplatz auf der Suche….dümmste frage überhaupt: Wie Sie wollen nach 1. Jahr wieder Arbeiten?Übrigens von anderen Müttern und den Kita Angestellten gefragt!!
      Ääähhhm JA die leitende Position hab ich mir hart erkämpft und hab nicht vor diese aufzugeben….

  34. Mich nervt am meisten die Frage (wenn ich auf Dienstreise mit Übernachtung bin): Und wo sind die Kinder?
    Mein Mann, der viel häufiger auf Dienstreisen ist, hat diese Frage noch nie gehört.

    1. Jahrelang wurde ich ständig von Arbeitskollegen oder Bekannten angesprochen, ob ich leicht keine Kinder haben will, weil ich mit 30 noch keines hatte.
      Mein Freund wurde das nie gefragt.

      Jetzt sind wir Eltern und wenn ich mir Karten für eine Veranstaltung im Jahr 2022 kaufe, wird direkt gefragt, wer denn dann beim Kind ist,wenn ich nicht da bin.
      Surprise surprise… Es hat auch einen Vater!!

      1. Der Kommentar,dass es ja toll sei, dass Mütter mit kleinen Kindern die Möglichkeit hätten,eine Führungsposition zu übernehmen. Das sollte gar kein Thema sein,ob ich neben meiner Arbeit noch Mutter bin.

  35. Musst du schon wieder arbeiten? Das ist so nervig wie ob ich denn kein weiteres Kind für mein Kind haben möchte🤼🤽‍♀️🏋️😍💞😅

    1. Langweilig aber leider der Klassiker: „Wie machst DU das mit den Kindern wenn DU soviel arbeitest“? Standart Antwort, möglichst emotionslos:“Mein Mann und ich sprechen uns ab“. (Beide Vollzeitbeschäftigt) Er wurde bereits von einem Vorgesetzten gefragt warum er den Kranktage für die Kindernehme, wo er doch eine Frau hat. 🤦🏽

  36. Mein Mann arbeitet in meinen Betrieb. Am Telefon wird oft nach ihm gefragt, der Hörer wandert dann wieder zu mir und es kommt oft“Ach, SIE sind die Chefin“. Steht eindeutig auf der Webseite. Oder ich werde bei Mails als „Herr“ angeschrieben, obwohl ich meinen Vornamen doch weiblich finde.

  37. Neulich auf einer Fortbildung von einem Referenten (ich war zu dem Zeitpunkt mit unserem zweiten Sohn schwanger): „Naja, das mit den Kindern ist ja vor allem Frauensache.“
    Häh?!? Da gehören noch immer zwei dazu.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ich das Buch gewinnen würde (und wenn nicht… „selbst ist die Frau“ 😉💪)!

  38. Nach einer sehr schweren Geburt hat mich die Frage/Aussage eines jungen Freundes wirklich umgehauen: „Dann bleibst ja wohl bei einem Kind!? Lieber ein Kind mit Mutter als zwei Kinder ohne!“
    Wahnsinn, was solche Aussagen in mir bewirken. Der Wunsch nach einem zweiten Kind ist bis heute (7 Jahre danach) sehr groß, aber die Angst vor diesbezüglichen Statements von außen riesig.

  39. Mich nervt am meisten die Frage „Arbeitest du Vollzeit?“. Denn :“Ja! Hab ich direkt eine Woche nach der Geburt wieder! Wir waren selbständig, es ging nicht anders und jetzt arbeite ich woanders „nur“ noch 30 Stunden und habe das Gefühl, dass man damit degradiert wird!!!“ Reicht es nicht, dass man arbeitet??? Oder die Kinder betreut???? Wie sehr hätte ich mir gewünscht, einfach nur für mein Kind dasein zu können- auch heute nach 8 Jahren noch!

    1. „Aber du kommst schon bald wieder Vollzeit?“ Als ob das das alleinige Kriterium dafür wäre, einen guten Job zu machen. Wie viele Stunden jemand im Büro absitzt. Zum Glück hat die Pandemie vielen gezeigt, dass der Laden trotz Homeoffice und flexiblerer Arbeitszeiten nicht plötzlih völlig zusammenbricht. Hoffen wir auf dauerhaften Lernerfolg.

  40. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich, gerade in den ersten 2 Jahren, oft gefragt wurde, wo ich denn mein Kind gelassen hätte, wenn ich mal irgendwo alleine war. Mein Mann wurde das nie gefragt..

  41. Die Antwort auf meine Frage an meinen damaligen Chef, warum er nicht die fähige Frau, sondern den eher Engagement-optimierten Mann aus meinem Team beförderte: „Er ist ein Mann und älter.“

  42. „Wahnsinn, wie du Arbeit und 4 Kinder schaffst.“ Und wenn ich dann erkläre, dass mein Mann daheim ist, wenn ich arbeite: „Dann sieht er mal, wie viel Arbeit das ist.“

  43. Klassiker: „Das ist ja toll, dass dein Partner dir im Haushalt/mit den Kindern hilft!“ Äh nein…?! Es ist selbstverständlich, denn es sind auch seine Kinder und er wohnt auch hier und macht genauso Dreck?!

  44. Am meisten nervt mich, wenn Leute überrascht reagieren, wenn ich sage, dass der Papa heute für die Tochter verantwortlich ist, bzw. auch, wie er denn gelobt wird, dass er so engagiert ist. Und: Wow, er kocht sogar Mittagessen! Ja, natürlich ist das toll, aber wenn ich das mache bekomme ich keinerlei Anerkennung dafür…

    1. Die nervigste Frage/Feststellung von Frauen: Im Prinzip sind wir Frauen vieles selber schuld ! (Da könnte ich ausflippen :-((( )

  45. Von Karriere-Frauen: „Es ist alles möglich, man muss nur gut organisieren.“
    So ein Quatsch, es gehört auch ganz viel Verzicht und Müdigkeit zur Wahrheit.

    1. „Für Sie ist Karriere ja nicht wichtig, Sie haben sich ja dafür entschieden, eine Familie zu haben.“
      Das war eine Aussage meines Chefs während eines Personalgesprächs, die mich in der ersten Sekunde sprachlos gemacht hat.

  46. „Wie machst DU(!) es denn mit der Betreuung, wenn du dann wieder arbeitest?“ Wurde mein Mann nie gefragt, obwohl der fast doppelt so viel arbeitet wie ich! Komisch, oder?
    Liebe Grüße

  47. „Mit Euch Müttern ist es immer so schwierig“

    implizit war natürlich gemeint, dass wir Teilzeitkräfte weniger leisten.
    HR-Chefin, mittelständisches Unternehmen.

    Darüber habe ich mich wahnsinnig geärgert und es dummerweise noch nicht mal gekontert.

    1. „Warum willst du denn nach einem Jahr wieder arbeiten gehen? Ihr könnt es euch doch leisten?“. Ähm, ja. Danke für deine Einschätzung. Das bekomme ich so oft gefragt und nein, können wir nicht da Kurzarbeiter geld und Elternzeit, kein Puffer und außerdem habe ich Lust wieder arbeiten zu gehen. Der nächste Urlaub und vor allem
      Irgendwann das Eigenheim kommen

  48. Mich nerven weniger die Fragen, wenn man gefragt wird, dann kann man antworten und zurück fragen. Was mich nervt ist die Selbstverständlichkeit mit derer tradierte Haltungen und Rollenklischees ohne Reflexion gelebt und weiter gegeben werden; mit sämtlicher Intoleranz, Angst und Bequemlichkeit. Veränderungen sind nicht bequem aber notwendig, wenn man gesund und agil als Gesellschaft sein will.

    1. „Und wann kommt das Nächste?“ – kurz nachdem man sein erstes Kind auf die Welt gebracht hat. Als würde mich das jetzt zu einer Geburtsmaschine machen.

  49. „Du machst das schon.“ ist so ein Satz, der so viel Erwartung, Haltung und Hoffnung in sich trägt und gleichzeitig eindeutig macht, dass es an mir hängen bleibt.

  50. „Jetzt ist aber doch Schluss mit der Familienplanung, oder?“ (als ich mit unseren Zwillingen – K3 und K4 – schwanger war)

  51. Von meinem Chef als ich nach einer Fehlgeburt nochmal schwanger war: Na ist das jetzt sicher? Ich will nicht nochmal alle verrückt und dann wieder alles rückgängig machen.

  52. „Ich habe schließlich Kinder bekommen, um für sie dazu sein“

    🙈 ich bin -und das mit Leib und Seele- für meine Kinder da … natürlich gibt es Momente, da läuft es nicht so toll .. aber das ist mein persönliches Empfinden.. dann denke ich sofort an deine diejenigen, denen es allein finanziell nicht gut geht und die mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen haben. Da sind meine Sorgen plötzlich kaum mehr zu erkennen am Horizont ..
    wir haben 3 wundervolle Töchter, mein Mann ist selbständig, viel unterwegs, ich bin Vollzeit berufstätig in leitender Position.. und unsere Kinder sind trotzdem gut geraten 🤣
    Organisation ist alles ☺️ PS: wie haben keine Familie in unserer Nähe… damit sind ja viele auch gesegnet .. die rettende Oma … fällt bei uns auch weg ..

    Wir fühlen uns pudelwohl in unserer Haut – ich liebe meine Familie und meine Beruf – mehr muss ich nicht sagen

    1. Oh Bravo!
      Ich bin fasziniert davon, dass mein Mann in unterschiedlichen Firmen auf je EINEN Kindkranktag gehört hat „Aber sie haben doch eine Frau, warum. Macht die das nicht? “ Interessanterweise von männlicher und weiblicher Führungskraft, die selbst Kinder haben. (Ich verrate die Antwort: Weil Mama auch arbeitet. Und kranke Kids können auch von Vätern umsorgt werden!).

      So ein spannendes Thema! Danke. Schon die Kommentare machen Spaß!

  53. “Können Sie sich das denn leisten für Ihre Karriere?“ – Frage meiner Chefin, als ich angekündigt habe, ein Jahr in Elternzeit zu gehen.😒
    Ich würde das Buch gerne lesen!

  54. Hat nicht direkt etwas mit Vereinbarkeit zu tun, aber ich finde Sprüche wie: „Die hat den Job ja nur wegen der Frauenquote.“ schlimm. Als könnte eine Frau nicht aus eigener Kraft oder weil sie geeignet ist, in eine Führungsrolle aufsteigen.

  55. Ein früherer Chef von mir: „Sie haben bestimmt ein schlechtes Gewissen sowohl der Firma als auch Ihren Kindern gegenüber?“ (Weil ich meine Führungsposition in Teilzeit weiter gemacht habe.)

  56. „Das ist jetzt dann hoffentlich das letzte Kind“ (nachdem ich meiner Chefin mitgeteilt hatte, dass ich mit dem zweiten schwanger bin). Naja wurde noch ein Drittes draus. 🤷‍♀️ Ich glaube meinem Mann wurde das nie so gesagt.

    1. Der schlimmste Kommentar war von einer Kollegin, als ich nach einer Fehlgeburt wieder zur Arbeit kam und sie sagte: In deinem Alter (38 zu dem Zeitpunkt) bist du ja auch selbst schuld.

      1. Es macht mich wirklich fassungslos zu lesen, wie herzlos und kaltschnäuzig manche Menschen sind. Ich hoffe, du konntest es verarbeiten und wünsche dir alles Gute.
        Übrigens: ich hatte drei Fehlgeburten zwischen 29 und 33 und dann nochmal mit 37. Zwei Schwangerschaften konnte ich austragen mit der Einnahme von Hormonen zu Beginn. Die einzige Schwangerschaft ohne hormonelle Unterstützung passiert im Alter von 42. Was die Kollegin wohl dazu sagen würde?

  57. Ich wurde zum Glück weitgehend von blöden Kommentaren und Fragen verschont, obwohl ich nur ein Kind habe (6 Jahre alt) und wieder arbeite, seit die Kleine 14 Monate alt ist. Erst 50 Prozent, seit zwei Jahren nun 70 Prozent. Mein Mann arbeitet 100 Prozent als Manager in einer großen Firma. Einzig der Kommentar „also meine Kinder möchten nichts so lange im Kindergarten sein“ kam ab und zu. Das ist mir aber wurscht, weil ich ja nur für mein Kinder verantwortlich bin.
    Trotzdem würde ich das Buch gerne lesen. Mir fehlt die Sicht der Männer auf Fragen nach Familie, Vereinbarkeit etc.

  58. „Dem Mann den Rücken frei halten“ ist für die Gesellschaft angeblich das, was ich tue, wenn ich mich um die Kinder kümmere.

  59. Die Frage, welche mich am Meisten nervt, ist eine, welche ich mir immer wieder selber stellen muss: „Gebe ich meine Kinder im Bewerbungsprozess an und wenn ja, wie?“
    Daraus resultieren dann nämlich all die anderen frustrierenden Fragen, ob und wie die Kinder betreut werden; kann ich den Job zeitlich schaffen; habe ich nicht ein „Mama-Matsch-Hirn“, sprich bin ich intellektuell fähig usw.

  60. Ich bin selbständig mit einem Büro für Lärmmessungen und -berechnungen. Wenn ich dann auf einem Ortstermin erkläre, wie ich vorgehe die Frage: Und das können Sie? Meine Antwort: Sicher, sonst wäre ich nicht hier.
    Ich würde mich sehr über ein Exemplar freuen.

  61. „Kinder sind Privatsache“ von Ewiggesz und „Sie müssen dann sehen, wie Sie das alles unter einen Hut kriegen. Das ist Ihre Sache“ von einem Arbeitgeber.
    Es ist noch ein weiter Weg…

  62. „Was gibt es denn heute (bei euch/uns) zu essen?“

    Ich bin hier nicht die Kantinenchefin. Es gibt einen Essensplam, den mein wunderbarer amann auch lesen kann und trotzdem kommt mindestens einmal am Tag diese Frage, sowohl aus meiner Familie, als auch von Bekannten, wenn man zusammen unterwegs ist.

    Müssen wir Frauen immer (gerne) kochen? Gibt es da ein Gesetz?!

    Auf mein “ schau nach, dann kannst DU gegen halb 6 mit dem Kochen starten“, kommt meist ein völlig verwirrter Blick und dann ein “ dann nimmst du aber die Kids. Beides zusammen pack ich nicht“.

    Joa….

    Finde das Buch sehr spannend und werde es mir jetzt auf den Wunschzettel schreiben 😉

    1. Sehr sehr cooles Buch!! Genau mein Thema! Ich würde mich sehr darüber freuen!!

      Mich hat zuletzt genervt, dass während des homeschooling im Lockdown in den Arbeitsaufträgen für meinen Zweitklässler immer wieder stand:“schreibe die Geschichte so auf, wie Du sie auch Deiner Mutter erzählen würdest“ oder „bitte Deine Mutter, dir beim Versuchsaufbau zu helfen“.

      Hallo? Geht’s noch? Wo ist der Vater? Was ist, wenn die Mutter krank, tot, auf Arbeit oder sonst wie unpässlich ist?

      Ich hab jeden Arbeitsauftrag für meinen Sohn mit Rotstift korrigiert und werde der Lehrerin gelegentlich, wenn sich der ganze Coronatrouble etwas gelegt hat, auch etwas dazu sagen!

      VG Anni

  63. Auf dem Weg nach Hause in Teilzeit oder aber jetzt in Vollzeit auf dem Weg ins home office :“Na, schon Feierabend?“. Ich kontere darauf unterschiedlich, am meisten „Möchtest Du tauschen?“

  64. Am meisten nervt mich die Frage von Familienangehörigen, wo die Kinder bleiben wenn ich lange arbeite oder mit meinen Freundinnen unterwegs bin. Unsere Kinder sind natürlich bei meinen Mann, ihrem Vater. Wir sind verheiratet und leben in einem Haushalt. Jeder hat seine Freiheiten und auch wenn einer von uns länger arbeiten muss, ist es doch selbstverständlich das sich der andere um die Kids kümmert. Ich frage mich jedes Mal ob sie wirklich denken, daß ich die Kinder alleine lassen würde. Wenn mein Mann hingegen unterwegs ist, wird er nie gefragt wer dann jetzt die Jungs versorgt 😀

  65. „Warum müssen Sie denn arbeiten gehen? Verdient ihr Mann denn nicht genug?“

    Leider nur einer von vielen. Deswegen habe ich es mir zur Aufgabe gemacht andere Mütter beim Wiedereinstieg in den Job zu unterstützen. Gemeinsam sind wir stark!

    1. Das Buch klingt mega spannend!
      Eine Aussage, die mich nach der ersten Elternzeit am Meisten verärgert hat, war „Es ist ja nicht so einfach, mit Familie und Karriere. Ich weiß ja, wovon ich spreche“. Das ist ein Zitat eines Vorstandsmitglieds, ein Jahr vor seinem Ruhestand, Vater von 4 Kindern.
      Es hat mich sooo aufgeregt!

      Eine Frage, die mich oft nervt, ist die Frage nach einem dritten Kind. Danke, wir sind vollständig!

  66. Mich nervt der Spruch, wann es denn endlich soweit ist und ich schwanger bin bzw. ein Kind kommt. Mein Mann wird das nie gefragt und bekommt auch keine Anspielungen mit oder hat Nachteile bei Bewerbungen oder ähnliches.

  67. „Naja. Du hast ja nur 1 Kind! Wenn du mehr hättest, wäre es auch schwieriger für dich!“ Oder „Warum arbeiten Sie heute so lange? Wo ist Ihr Kind?“ Als hätte ich sie im Kindergarten vergessen 🙄🙄

    1. Mich nerven vor allem besserwisserische Sprüche von Leuten, die selber keine Kinder haben und/oder die Situation nicht selbst erlebt haben.

      Ps. würde das Buch auch sehr gern lesen 😊

      1. Es hat mich am meisten genervt, dass bei der dritten Schwangerschaft die Frage aufkam, ob es dieses Mal ein „Unfall“ gewesen sei. Für den einen oder anderen ist es wohl unverständlich, dass man nicht genau 2 Kinder hat. Auch die Unterstellung, plötzlich mit Ü30 keine Ahnung von Verhütung zu haben, bzw. sich generell in die private Familienplanung einzumischen, finde ich übergriffig.

  68. Bei mir ist es oft der Spruch: Wieso gehen sie denn Vollzeit arbeiten? Wer passt dann auf die Kinder auf?

    Antwort: der Papa

  69. ‚Was sagt denn Ihre Familie dazu?‘
    Überraschung: ich bin schon groß, grundlegend darf ich schon ein bisschen alleine entscheiden 🙄
    Ich würde mich sehr über das Buch freuen 😍❤️

    1. „und wer passt jetzt auf die Kinder auf?“

      Wurde ich auf einer Freizeit Veranstaltung mit Kollegen gefragt, habe dann aus Spaß den nächsten Kollegen neben mir (der Kinder hat) auch Mal gefragt wer auf seine Kinder aufpasst. Da mussten dann doch alle lachen und der Fragesteller hat wohl gemerkt, dass die Frage irgendwie doof war….

      1. Viele Fragen, die wir gerade gefragt wurden.. Wie kannst du nach einem Jahr wieder arbeiten gehen, um deine Ausbildung zu beenden und deinen Mann in Teilzeit schicken? Oder Kommentare, gut dass du dir wenigstens ein Jahr mit dem Baby gönnst, Kinder brauchen ihnre Mutter nun mal mehr, okay, danke für die Kommentare.

  70. Mich nervt besonders, dass Männer davon ausgehen auf gender gerechter Sprache zu verzichten, sei richtig.
    P. S. Wenn ich das Buch nicht gewinne, dann kaufe ich es mir.

    1. Mein Lieblingsspruch der nervt: „wann kommt das nächste Kind?“ Oder „ein kind ist kein kind“
      Warum werden die Männer das nicht gefragt…

    2. Ein Klassiker: „Unter 40 Arbeitsstunden pro Woche geht da nichts!“
      Auch schön: „Ich finde toll wie du das machst. Meine Frau würde es nicht übers Herz bringen, die Kinder allein zu lassen.“ (Kindsvater war zu der Zeit in Vollzeit daheim)

  71. Klingt nach einem interessanten Buch von einer interessanten Frau.
    Mich nervt „Lass mich das mal schnell machen.“ – kommt allermeistens von Männern, die denken, sie wären was Besseres / schlauer / was auch immer.

  72. Auch wenn Fränzi in dem Interview m.E. auf viele Fragen ausweichend antwortet, so würde mich das Buch doch sehr interessieren.
    Welchen Spruch ich schon immer unmöglich fand ist „Ein Indianer weint nicht.“ Es suggeriert m.E. kleinen Jungs etwas völlig falsches was Emotionen angeht.

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