Die Merkmale waschechter Hauptstadtmütter – fühle ich mich ertappt?

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Hey Lisa, 

so. Jetzt können alle, die Hauptstadtmütter sind, mitraten und die, die keine sind, lachen. Auf dem Blog der SecondlifeMama habe ich nämlich einen Artikel entdeckt, der „10 Merkmale einer waschechten Hauptstadtmutter“ heißt. Ich werde jetzt diese Merkmale völlig unvoreingenommen auf mich hereinprasseln lassen und mal schauen, ob das Raster so auf mich passt. 

Meine Babysitterin sagt übrigens: Ihr Mütter hier in Prenzlauer Berg benutzt alle die gleichen Cremes. Und sie meint die da auf dem Foto in der gelben Tube (pssst keine Markennamen nennen!). 

Aber kommen wir zu den Merkmalen: 

1. Sie regen sich über die Vornamen anderer Kinder auf. 

Hmmm, also ganz manchmal vielleicht. Aber eigentlich heißen hier eh alle Sofia, Emma, Charlotte und die amerikanischen Kids dann Amy und Jill. Was soll man sich denn da aufregen? 

2. Haben samtweiche Hände. 

Eindeutig Nein! Meine Hände sind rissig, trocken und meine Nägel kurz. Weil ich jeden Tag koche inklusive Gemüse schneiden und immer meine Handschuhe vergesse. 

3. Lassen sich auf Wartelisten setzen. 

Ja, richtig. Habe ich gemacht. Ich war auf einigen Kita-Wartelisten, habe das aber nicht weiter ernst genommen, wenn ich Nummer 168 war… Die richtige Hauptstadtmutter weiß nämlich eben auch leider: Wenn Du die Freundin der Freundin der Leiterin bist, rutschst Du wie von Geisterhand über Nacht auf Platz 1… Habe ich leider mehrfach mitansehen müssen…

4. Sind stets top gestylt!

Neeeeiiiiin. Leider nicht. Oh, Mann soll ich jetzt heulen oder was? Nein, im Ernst. ICH-BIN-DER-ANTI-STYLER. Ich glaube sogar, ich habe den Heroin Chic für Prenzlauer Berg-Mütter erfunden. Ich ziehe morgens eine Hose an und ein T-Shirt, darüber immer diesselbe Strickjacke. Und wenn ich zuhause bin, dann trage ich meine Pyjama-Hose. Auch wenn Besuch da ist. Hätte ich keinen teuren Wintermantel, den mein Mann mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hat, käme ich hier nicht einmal in eine Boutique rein. Noch so ein Punkt: Wann gehe ich in Boutiquen? Das war alles mal…

5. Machen die Kita-Eingewöhnung nach dem Berliner Modell.

Ja, richtig. Also sprich eine Woche mitlaufen und das Kind „eingewöhnen“. An Tag fünf darf man dann eine halbe Stunde Kaffeetrinken gehen, während das Kind an der Fensterscheibe klebt und weint. Yeah! Ganz ehrlich: Kann so laufen, muss es aber nicht. In seiner neuen Kita hat Maxime mich von vornerein ignoriert nach dem Motto: „Du kannst jetzt gehen, Langweilerin.“ Und ich habe auch Freundinnen, die gesagt haben: „Ich bin berufstätig und sorry, ich muss jetzt los und auf die Eingewöhnung gepfiffen haben.“

6. Nehmen am Kurs-Marathon teil. 

Hmm, ob ich von Singen, Tanzen, Babyschwimmen alles mitgemacht habe? Jioaaa… Also ich zwei Mal beim Pekip (das berühmte Nacktkrabbeln nach Prager Erziehungsprogramm) hatte dann aber keine Lust mehr, dass mein Drei-Monate-Alter ständig von den anderen Babys angepinkelt wird und heute gehen wir zur Musik-Gruppe. Ich glaube, damit liege ich unter dem Schnitt. 

7. Erziehen ihre Kinder dreisprachig. Mindestens. 

Ja, richtig. Mein Sohn wächst dreisprachig auf. Weil ich allerdings auch Französin bin und die Kita durch Zufall spanisch. Seine Oma, meine Mama spricht halt französisch mit ihm und die Erzieherin spanisch. Im Grunde stimmt das Klischee, es ist aber nichts elitäres. Jedes Kind im Wedding oder in anderen eher Normalo-Bezirken wächst mit Türkisch, Bulgarisch, Englisch, Chinesisch, Dari oder wo seine Eltern eben herkommen auf. Sicher gibt es dann noch die billingualen Kitas. Aber meistens eben auch für genau diese Kinder, deren erste Sprache nicht Deutsch ist, weil die Eltern zuhause Englisch, etc. sprechen…

8. Gewinnen das Bürgersteig-Duell. 

Ob ich mit dem Kinderwagen ausweiche für Rentner, Straßenmusiker, etc. Klar, ich versuche es zumindest. Aber ganz ehrlich gesagt ist die Stimmung unter den Passanten auch hier sehr angeheizt. Nach dem Motto: „Die blöde Mutter da vorne. Die kann echt noch mehr Platz machen…“

9. Haben keine Zeit zu verlieren. 

Ja, stimmt schon. Dieses Jahr war ein anstrengendes Jahr. Ich habe zwei Bücher veröffentlicht und mit Lisa rund um Buch und Blog so viele Sachen erlebt. Da war keine Zeit zu verlieren. Mal sehen wie nächstes Jahr dann ab März mit zwei Kindern wird…

10. Sind Mitglied in einer Spielplatz-Clique.

Siehe Punkt neun. Dieses Jahr war viel los. Aber ich hätte gerne eine Spielplatz-Clique. Vielleicht nimmt mich ja noch eine auf…

 

 

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6 comments

  1. Spielplatz-Clique
    Super!
    Die Creme haben wir auch, aber auch nix mit durchgestylt 🙂
    Bin dabei, bei normalen Crew

  2. Spielplatz Clique 🙂
    Oh wie ich eben gelacht habe 🙂 Spielplatz Clique! Bevor ich nach 6 Jahren in Kapstadt, Südafrika, wieder nach Deutschland gezogen bin, hatte ich ja keine Ahnung. Es gibt doch tatsächlich Cliquen auf den Spielplätzen. Mein nächstgelegener Spielplatz scheint der High Society Spielplatz und ich fühle mich mit meinem 2 jährigen Sohn etwas fehl am Platz. Denn trotz der gelben Crème Tube, bin ich alles andere als so durchgestylt. Vielleicht sollten wir eine normale Clique gründen 🙂

  3. Die gelbe Creme…
    … ist ja auch die beste. Nur leider mag mein Sohn (2) die nicht. Wir benutzen jetzt eine in einem rosa Töpfchen, wo er die Creme selber mit dem Finger rauspuhlen und sich ins Gesicht schmieren kann. Findet er viel besser. 🙂

  4. Spielplatz-Clique
    Also ich bin gerade eine ein Mann Spielplatz-Clique mit meinen zwei Kids! Junge 3 und Mädchen 1. können ja eine gründen und vielleicht gesellt sich noch jemand dazu?