Spätes Glück: 21 Jahre nach dem Kennenlernen habe ich meine Jugendliebe geheiratet

Jugendliebe

Mein Name ist Juli und ich wollte euch von meiner Jugendliebe erzählen, die ich inzwischen seit 2018 wieder an meiner Seite habe…

Aber beginnen wir von vorne. Im Oktober 1999 war ich mit meinen Eltern im Urlaub in Tunesien. Schon am ersten Abend sah ich Fabian im Restaurant und fand ihn unglaublich süß. Ebenfalls am ersten Abend lernte ich ein anderes Mädchen in meinem Alter kennen, wir freundeten uns schnell an und verbrachten die nächsten Tage viel Zeit miteinander.

Fabian war ebenfalls mit einem Kumpel da und schon bald fassten sich die beiden ein Herz und sprachen meine Freundin und mich an. Es hat sofort gefunkt und zwar so richtig. Er war wirklich einfach wahnsinnig nett und süß und ich erlebte meine erste große Liebe.

Es war einfach alles magisch, der erste Kuss am Meer, in den Wellen toben, Händchen halten, lachen, träumen – was man eben so macht, wenn man bis über beide Ohren verknallt ist.

Dann kam der Abreisetag und es ging uns einfach nur schlecht. Wir hatten den schlimmsten Liebeskummer, wollten nicht zurück in den Alltag. Fabian und ich wohnten 75 Kilometer entfernt voneinander, das mag sich nicht viel anhören, aber für Teenager ist das eine weite Strecke.

Wir blieben weiterhin in Kontakt, telefonierten mehrmals die Woche, schickten uns parfümierte Briefe mit Fotos hin und her. Wir wollten uns zur Expo 2000 wieder treffen, aber es hat nicht geklappt. Und so schrieben wir weiter nur Briefe – bis das Leben sich irgendwie weiterdrehte und wir den Kontakt schließlich verloren.

Ich finde die Jugendliebe im Netz wieder

Im Jahr 2009 bekam ich über sie sozialen Netzwerke mit, dass er Papa geworden war – und auch ich habe 2009 ein Kind bekommen. Wir tauschten also ein paar nette Worte und Glückwünsche aus, dabei blieb es aber.

Im Jahr 2017 arbeitete ich in meiner Heimatstadt auf der Intensivstation. Dort hatte ich einen Patienten, dessen Schwiegersohn ich in Empfang nahm. Er erzählte aus welcher Stadt er kam – es war dieselbe, eine Stadt bei Hannover, in der auch Fabian lebte. Als ich das hörte, sagte ich: „Ach, das ist ja ein Zufall. Aus dieser Stadt kommt auch meine erste große Liebe.“ Der Schwiegersohn sagte, er sei in dieser Stadt Polizist und ich solle ihm mal den Namen der großen Liebe sagen, vielleicht kenne er ihn ja. Ich war fast erleichtert, als ihm der Name nichts sagte.

Einige Wochen vergingen, dann bekam ich über Facebook eine Nachricht von Fabian. Darin stand: „Warum redest du mit Polizisten über mich?“ Ich war komplett geschockt, wie konnte denn das nun alles sein?! Fabian erzählte mir dann, dass er bei einem Feuerwehreinsatz (Fabian ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr) mit der Drehleiter einen Unfall hatte. Der aufnehmende Polizist war der Schwiegersohn meines Patienten und er erinnerte sich tatsächlich an Fabians Namen. Als der Polizist also Fabians Namen hörte, erzählte er ihm von seiner „Ex“, die inzwischen Intensivkrankenschwester sei. So ein Zufall, oder nicht?

Wir schrieben hin und her und es stellte sich heraus, dass wir beide gerade frisch getrennt waren. Wir beide hatten eigentlich keinen Wunsch nach einer neuen Beziehung, aber alles fühlte sich so richtig und gut an. Wir verliebten uns schnell wieder Hals über Kopf ineinander.

2018 zog ich mit meinen drei Kindern zu Fabian. Im Jahr 2020 am 03.10. (einem Jahrestag des Urlaubs in Tunesien) feierten wir unsere freie Trauung. Den Antrag hat Fabian mir selbstverständlich auf der Drehleiter des Feuerwehrwagens gemacht und der Polizist/Schwiegersohn meines Patienten war unser Trauzeuge.

Heute leben wir als Patchworkfamilie mit fünf tollen Kindern zusammen, geben jeden Tag unser Bestes und sind immer noch so dankbar für unsere wundervolle Liebesgeschichte mit Happy End.

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J4

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