Kinder-Interview: Schwebende Pizza? Leo (9) interviewt die Astronautin Insa Thiele-Eich

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Ihr Lieben, wenn wir Erwachsenen auf interessante Menschen treffen, dann überlegen wir uns gut, was wir fragen, wie wir uns ausdrücken, was sinnvoll sein könnte. Kinder hingegen quatschen einfach frei raus, denken nicht lang nach, sondern agieren nach Gefühl. Leo, ein Freund unserer Jungs, hatte jedenfalls tausend Fragen, als er hörte, dass ich neulich mal eine Astronautin interviewt habe. Und weil er sich selbst so sehr fürs Weltall interessiert, wollte er Insa Thiele-Eich gern auch ein paar Fragen stellen. Und die sagte sofort zu!

Das hier ist draus entstanden… Und wer von euch sonst noch Weltall-interessierte Kinder hat, der darf diesen Text gern zu Hause laut vorlesen.

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Hallo Insa,

ich heiße Leonard (Leo) und bin 9 Jahre alt. Zurzeit besuche ich die 3. Klasse der Grundschule in unserem Dorf. Zusätzlich besuche ich seit einem Jahr den Forscher-Club.

In unserem Forscherclub lernen wir ganz viele tolle Sachen, wir forschen zum Beispiel über Kakerlaken, Katzen, Kaffee, Entstehung und Entwicklung der Erde, Eulen, Wölfe, Dinos, das Meer, Entstehung der Wirbelstürme und Computer.

Mein Freund Henry und ich haben sogar ein richtig großes Kakerlaken-Modell gebaut und geformt. Ist richtig cool geworden.

Letze Woche habe ich meine Zwillings-Freunde besucht und Lisa hat erzählt, dass sie eine richtige Astronautin, die bald ins All fliegt, getroffen hat.

Da ich wenn ich groß bin auch ins Weltall fliegen möchte, bin ich natürlich total neugierig und möchte ganz viel wissen und habe mich sehr darüber gefreut, dass Lisa es an dich weiterleitet. Und das hier sind meine Fragen:

  • Bist du nicht mega stolz und aufgeregt als erste Frau ins All zu fliegen?
  • Mochtest du alle Fächer in der Schule und hast du immer mitgemacht? Was waren deine Lieblingsfächer und was mochtest du überhaupt nicht?
  • Wie lange hast du gelernt? Musstest du ganz viel Sport machen?
  • Kannst du Fussball spielen?
  • Glaubst du dass es irgendwo noch andere Lebensformen gibt? Und hast du Angst davor?
  • Du bist ja ganz viel unterwegs, wer bringt deine Kinder ins Bett und liest oder singt ihnen was vor? Was machst du im All? (telefonieren?)
  • Nimmst du ein Foto oder etwas anderes von deiner Familie mit?
  • Hast du auch mal Heimweh?
  • Gibt es etwas wovor du Angst hast?
  • Wie schwer ist dein Raumanzug und wie fühlt sich die Schwerelosigkeit an?
  • Sind die anderen Astronauten auch nett? Seid ihr Freunde?
  • Wie ist das Essen da oben und wie machst du das?
  • Wie gehst du auf die Toilette?

Mir fallen noch 1000 Fragen ein, aber Mama sagt, es reicht.

Du musst auch nicht alle beantworten…

Bald besuchen meine Forscherkinder und ich im Rahmen der Kinder-Uni das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum in Köln Porz und wir haben die Möglichkeit die Simulations-und Trainingskapsel der Astronauten zu besichtigen und Trainingsbedingungen kennenzulernen. Ich freue mich soooo sehr.

Bist Du auch da?

Liebe Grüße

Leo

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Lieber Leo,

ich bin auf jeden Fall aufgeregt, und freue mich sehr dass ich als Astronautin trainieren darf. In der Schule mochte ich besonders Mathe – Geschichte fand ich zwar spannend, aber ich war nicht sehr gut darin. Mitgemacht habe ich mal so mal so, schlechte Noten mochte ich nicht gerne (hatte aber auch mal in Latein eine 5), und habe probiert, mich in den meisten Fächern mindestens einmal pro Stunde zu melden.

Ich lerne im Training jeden Tag – gerade, wie man ein Flugzeug fliegt, warum es überhaupt in der Luft bleibt, und wie man sicher von A nach B kommt. Sport muss ich nicht machen, aber es ist mir wichtig fit zu bleiben, deshalb geh ich gerade zweimal die Woche schwimmen – gerade mache ich mein Goldabzeichen, dafür nehme ich extra noch Schwimmunterricht weil ich in der Schule nicht so gut im Schwimmen war. Fussball kann ich ein bisschen spielen, aber nicht so gut wie Toni Kroos. 😉

Bei uns zu Hause teilen sich Mama und Papa fast alle Aufgaben – und ganz besonders, wenn es um meine beiden Töchter geht. Also wechseln wir uns einfach ab, manchmal – und das finden die zwei am schönsten – bringen wir sie aber auch zusammen ins Bett. Dann singe ich und Papa liest vor. Aber wir Ich nehme jetzt schon auf Dienstreisen zwei Glubschis mit – jede Tochter gibt mir eines mit. Die schicken dann aufs Tablet Fotos von ihren Entdeckungen, und die zwei antworten mir im Chat. Wir facetimen aber auch, das würde auch aus dem All gehen.

Heimweh hab ich auf jeden Fall, und ich freue mich jeden Tag, meine Kinder aus der Schule und dem Kindergarten abzuholen – nach Dienstreisen ganz besonders. 🙂 Angst habe ich meistens nicht, aber beim Start bestimmt ein bisschen. Die anderen Astronauten sind aber sehr nett (mein Papa ist ja auch einer), das ist auch sehr wichtig: stell dir vor, du musst mit 5 von deinen Freunden eine Woche in Eurem Klassenzimmer wohnen und kannst nicht raus – da muss man gut miteinander umgehen können.

Für deine Fragen zum Leben auf der Raumstation habe ich dir mal ein paar Videos verlinkt, da siehst du gut wie das funktioniert.

Hier die Pizza in Space

 

Hier die Sendung mit der Maus im All mit Alexander Gerst

 

Hier: Haare waschen in der Schwerelosigkeit

 

 

 

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