Michael hat ADHS und wird oft gehänselt. Nun hat er endlich einen Freund….

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Liebe Sandra, dein siebenjähriger Sohn hat ADHS. Beschreib mal, was ihn so besonders macht.

Ich habe zwei Jungs, 17 und 7 Jahre alt. Beide haben ADHS. Da ich ADHS vom Großen schon kannte, habe ich bei meinem kleineren Sohn Michael früh gespürt, dass auch er anders ist.

Ich bin mit ihm zur Heilpraktikerin, war beim Osteopathen, um ihm gut auf seinem Weg zu unterstützen. Das 1.Schuljahr war geprägt von Gesprächen mit der Lehrerin, da Michael seine Emotionen nicht gut in den Griff bekam. Michael ist jedoch sehr hilfsbereit, er hilft Kindern, die in Schwierigkeiten sind. Er ist höflich und freundlich, hat feine Antennen!

Oft erfahren solche Kinder Ausgrenzung durch andere Kinder. Wie war das bei deinem Sohn?

Michael hat kaum Freunde und wird beim Spielen in der Schulpause ausgegrenzt. Er fragt oft andere Kinder, ob er mitspielen darf, aber die lehnen ihn dann ab. Zudem ist Michael relativ kräftig und wird daher oft gehänselt. Mir zerreißt es das Herz, wenn ich das mitbekomme – Michaels großer Bruder Tom wird dann richtig wütend auf die anderen Kinder.

Doch nun hat Michael einen tollen neuen Freund gefunden. Erzähl mal…

Ja, Gott sei Dank gibt es Jonas! Er ist nun Michaels bester Freund! Sie kennen sich noch aus dem Kindergarten und Jonas ist hochsensibel. Er kann es nicht ertragen, wenn ihn andere anfassen und er mag auch keine größeren Menschenansammlungen. Aber: Er mag meinen Sohn und will ganz viel mit ihm spielen.

Wie reagiert dein Sohn auf diese Freundschaft?

Die beiden Kinder haben ein tolles Gefühl füreinander und verstehen sich – ohne sich zu verurteilen! Jonas sagt, dass er versteht, dass Michael manchmal so wütend ist. Und für Michael ist es kein Problem, wenn sich Jonas nicht anfassen lässt, sich mal zurück zieht und mal nichts braucht! Sie lassen sich einfach so, wie sie sind und nörgeln nicht am anderen rum. Es ist so wunderbar zu sehen, wie glücklich beide sind.

Und wie fühlst du dich damit?

Uns als Familie macht es sehr glücklich zu sehen, das Michael nicht mehr allein ist. Dass er endlich einen besten Freund gefunden hat, der für ihn einsteht und sagt: Wenn Michael nicht mit spielen darf, spiele ich auch nicht mit!

Immer noch gibt es viele Vorurteile in Bezug auf ADHS. Was ist dir ganz wichtig dazu zu sagen?

ADHS Kinder sind genauso besonders wie Kinder, die ohne ADHS aufwachsen. Sie haben andere Fähigkeiten, aber unser Schulsystem ist nicht bereit für Kinder, die nicht der Norm entsprechen….

Und was würdest du Eltern raten, die gerade ganz frisch die Diagnose bekommen haben?

Diese Diagnose ist eine Hilfe, denn nun wisst Ihr, was Sache ist und könnt Eure Kinder dementsprechend unterstützend. Es ist viel möglich, über Ernährung, strenge Struktur, Heilpraktiker. Ich verspreche Euch: Jeder Kampf, jede Träne, jede Bemühung sind unsere Kinder wert!

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2 comments

  1. Als Mutter eines ADHS-Kindes finde ich es grob fahrlässig, den Beitrag als Redaktion unkommentiert stehen zu lassen. ADHS gehört nicht in die Hände von Schnellsiederkurs-Leuten wie Heilpraktikern, sondern in die Hände von Kinderpsychiatern und spezialisierten Psychotherapeuten! Vielen ADHS-Betroffenen geht es mit der richtigen Medikation deutlich besser. (Und ja, der Weg dorthin kann steinig sein: Wir haben fast zwei Jahre gebraucht, bis das passende Präparat gefunden wurde.) Ich frage mich, warum Eltern den mit ADHS geplagten Nachkommen Medikamente verweigern. Täten sie das auch, wenn der Sprössling z.B. Diabetes hätte und dringend Insulin bedürfte?
    Zudem gibt es anerkannte Studie, die den Nutzen einer bestimmten Ernährung bestätigen würde.
    Ich persönlich kann Betroffenen nur raten: Legt die Scheu vor Medikamenten ab! Das Passende erspart Eurem Kind so viel Leidensdruck!

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