Na, wie war´s in den Ferien?: Die acht typischen Phasen des Familienurlaubs

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Ihr Lieben, wir waren zwei Wochen lang verreist – mit den Kindern. Und man konnte wohl jedes einzelne Familienmitglied vorher als urlaubsreif bezeichnen. Da dies dann ein wohl absolut typischer Urlaub für eine Familie mit mehreren Kindern wurde, haben wir mal die acht Phasen aufgeschrieben, die man da so durchmacht. Und wer das nicht kennt, der möge sich bitte bei uns melden. Und alle anderen auch! Wir freuen uns auf euer Feedback! Los geht´s:

PACKEN

Oh Gott, Packen für mich UND alle Kinder? Da kann ich ja lieber gleich in die Burnoutklinik gehen. Ich dachte beim Urlaub ginge es um Entspannung. Ist der Kühlschrank leer? Wisch ich jetzt nochmal durch, damit es schön ist, wenn wir wiederkommen? Und wo zum Teufel haben die Jungs ihre Socken schon wieder versteckt? Haben wir alles dabei? Naja, im Notfall können wir auch vor Ort noch ne Taucherbrille kaufen…

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ANREISEN

Sobald die Kinder angeschnallt im Auto, Flieger oder Bus sitzen möchten wir zusammenbrechen. Endlich geschafft. Endlich alles eingepackt und hinter uns gelassen. Der ganze Kopf matschig, aber vorfreudig. Urlaub, jetzt brauch ich Dich aber auch wirklich, wirklich. Und wer nicht mit dem Zug reist kann nochmal doppelt durchatmen, weil die Kinder durch den Anschnallgurt mal kurz nicht wegrennen können.

ANKOMMEN

Die Koffer sind die Treppen hochgehievt. Alles ist ungewohnt und neu. Und während man selbst sich am liebsten mit einem Wein in einen tiefen Schaukelstuhl setzen möchte, drehen die Kinder komplett auf. Können wir sofort zum Strand, Pool, Garten, Gehege – was auch immer der Ort bietet, an dem wir grad angekommen sind. Wann ist eigentlich zu-Bett-Geh-Zeit? Dabei schlafen wir entweder selbst mit ein. Oooooder schälen uns noch raus auf einen Drink, den wir am nächsten Tag natürlich bereuen, weil vor lauter Aufregung die Kinder natürlich um 5 Uhr am Bett rappeln.

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TAG EINS BIS DREI

Hatten wir den Urlaub nicht gebucht, um uns mal richtig entspannen zu können? Hiiiilfe! Alle stehen noch komplett unter Strom. Die Geschwister streiten, Mama und Papa streiten („Daaafür haben wir jetzt so viel Geld gezahlt? Damit die sich hier auch wieder nur die Köppe einschlagen?“), die Eltern streiten mit den Kindern. Der eine will das, der andere das, dem anderen schmeckt´s nicht. Herrje. Sightseeingideen werden sowieso komplett abgebügelt, nicht mal mit Eis ist irgendwer zu locken. Aber laaaangweilig ist es. Tja. Jetzt müssen sich wohl erstmal alle daran gewöhnen, wieder 24 Stunden am Tag miteinander zurechtzukommen.

TAG VIER BIS SIEBEN

Es hat sich eingeruckelt.   Und oooh, da kommt ja auch die Sonne raus. War mir noch gar nicht aufgefallen. Und hach, ich hab ja sogar mal ein paar Seiten im Buch gelesen… Und boah, danke, dass es Streamingdienste gibt, die in der Mittagspause Hörspiele auf die Ohren unserer Kinder spielen. Und klar gern spiel ich danach ne Runde Boule oder Beachball mit dir, ich durfte ja schließlich vorher mal kurz liegen. Und wie lecker das Essen hier schmeckt. Und hey, der Job ist mir egal, ich les doch jetzt keine Emails mehr! Und was hab ich eigentlich für ne super Familie? So nett! Und so hübsch! Witzig ja sowieso. Boah, geht’s mir gut. Was für ein Traumurlaub!!!

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ENTSPANNUNG

Wow, dieser Blick übers Meer oder über die Berge. Herrlich. Hab ich eigentlich alles, was ich brauche? Muss sich im Job etwas ändern? Wie läuft´s eigentlich in der Beziehung? Und brauchen die Kinder vielleicht doch mehr Hilfe bei den Schulaufgaben? Wie geht es eigentlich weiter, wenn die Eltern mal nicht mehr so können? Müssen irgendwelche Weichen neu gestellt werden? Endlich ist der Kopf so durchgelüftet, dass einem wieder größere Gedanken durch den Kopf wirbeln. Alle Schritte werden langsamer. Alle reden weniger. Alle denken mehr rum. Die Kinder werden „chilliger“. Auch so ein Gedankenkarussell kann anstrengend werden. Aber es ist sooo wichtig. Weil die Gedanken eben gedacht werden müssen.

ABREISE

Bitte nicht! Nicht jetzt schon! Neiiin, ich kann doch nicht jetzt schon wieder zurück in diesen vollgestopften Alltag. Ich mag keine Termine haben. Ich mag weiter ausschlafen. Ich mag in dieser Natur bleiben, mich weiter relaxen. Buuhuuuu. Kommt, ein letztes Mal an die Bucht. Ein letzter Wein am Strand. Ein Abschiednehmen von der Bergkuppe. Ob wir nicht doch vielleicht hierhin auswandern sollten? Dauerhaft hier sein? Weil es hier so schön ist?

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ALLTAG

Zurück. Empfangen werden von Freunden und/oder Familie. Die Post durchschauen. Nur die bunten Briefe öffnen. Ach, war das ein herrlicher Urlaub. Gestritten? Wir? Wieso? Es war einfach wundervoll. Pure Entspannung. Ja, auch mit den Kindern. Schaut mal! Auf den Fotos heult keiner. Die Kinder drücken. Ach, das war schön, oder? Auswandern? Ach was, zu Hause ists ja auch schön. Durch die relaxte Brille geht das doch auch alles, die Kindertermine, die Elterntermine, der Alltag. Und ja sogar die Mails beantworten sich am ersten Montag leichter als zuvor. Wo können wir eigentlich als Nächstes hinfahren? Jeder Cent hat sich schließlich gelohnt. Und die Taucherbrille haben wir am Ende ja auch gar nicht gebraucht. .. 😉

 

 

 

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9 comments

  1. Also ehrlich gesagt, finde
    Also ehrlich gesagt, finde ich das ziemlich erschreckend, dass sich hier die Väter so aus der Verantwortung ziehen. Interessant auch deshalb, weil hier doch neulich erst eine Diskussion angestossen wurde, ob auch heute Jungen und Mädchen geschlechterdifferent erzogen werden. Mehr Geschlechterklischee geht ja kaum noch: Mama kümmert sich auch im Urlaub, und Papa zieht sich zurück, wenn es ihm zuviel wird. Und wenn es Mama auch zuviel wird?

    1. Nachhaken
      Genau das würden wir die beiden gern in unserem Interview fragen. Vielleicht steckt ja auch was ganz anderes dahinter. Wir jedenfalls würden dazu gern mehr wissen. Noch haben wir aber keine Rückmeldung. Liebe Grüße!

  2. Schwierig mit workaholic- Papa
    Sehr schön beschrieben. Allerdings setzt bei meinem Mann, dem Papa die Phase der Entspannung nicht ein. Wir waren gerade 8 Tage auf einer Mega- Kreuzfahrt, aber ab Tag 5 reichte es meinem Mann. Er dreht dann auf, will zurück ins Geschäft. Die Kinder nerven ihn. Wir haben immer zwei Kabinen, damit er ausreichend Ruhe hat für sich. Aber nun haben wir beschlossen, gemeinsame Urlaube kürzer zu halten bzw. Kinder und Mama reisen früher an, Papa kommt nach.

    1. Wie bei uns
      Hi Sabine. Machen wir seit Jahren so. Ich könnte auch mal ein Familienzimmer nehmen oder eine kleine Fewo. Aber mein Mann besteht bei Kreuzfahrten immer auf eigener Kabine, bucht immer ganzes großes Ferienhaus oder im Hotel zwei Juniorsuiten oder so. Die Mehrkosten muss er alleine tragen, die kommen nicht aus unserer gemeinsamen Urlaubskasse, das ist klar!
      Aber da wir in allen Ferien verreisen, haben wir so 4x im Jahr einen relativ entspannten Mann/ Vater dabei. LG

    2. Interview?
      Liebe Sabine, liebe Ulli,

      das ist ja spannend. Das hab ich noch nie gehört – aber das ist doch eine fabelhafte Lösung! (Auch wenn ICH dann auch gern mal die Einzelsuite für zwei Tage hätte ;-)) Wäre eine von euch bereit, uns hier für StadtLandMama ein Interview dazu zu geben? Das wäre toll! Ganz liebe Grüße, Lisa

      ich habe gerade deinen Kommentar unter meinem Urlaubstext bei Stadt Land Mama gelesen und da ich das ein superspannendes Thema finde, dass der Papa bei euch schnell genervt ist im Urlaub, wollte ich mal fragen: Könntest Du Dir ein Interview vorstellen, das wir dann bei uns im Blog veröffentlichen? Dann würde ich Dir einfach ein paar Fragen schicken. Geht natürlich auch anonym, wenn gewünscht.

      Ganz viele liebe Grüße

  3. Urlaub
    Ich finde ja zwei Wochen sind zu kurz aber nachdem wir im letzten Sommer drei Wochen im Urlaub waren und die Kinder Postkarten mit „Hilfe ich bin die ganze Zeit mit Mama und Papa eingesperrt“ geschrieben haben, waren dann die drei Wochen anscheinend für nicht alle genau richtig. LG alu