Umgangsrecht: Darf der Vater auch in der Corona-Krise auf Treffen bestehen?

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Ihr Lieben, ich habe eine Frage an alle Mamas, die nicht mehr mit den Vätern ihrer Kinder zusammen leben.

Der Vater meiner Tochter lebt mit seiner neuen Freundin und deren Kind zusammen. Es gibt einen gerichtlichen Beschluss, dass er ein 14-tägiges Umgangsrecht für unser Kind hat.

In Zeiten von Corona finde ich das allerdings nicht ideal, dass unser Kind zwischen zwei Familien hin-und hergereicht wird. Ich habe meinem Ex also angeboten, dass er seine Tage später nachholen kann und dass wir einfach regelmäßig skypen. Aber er besteht darauf, dass er unser Kind alle zwei Wochen sieht.

Nun heißt es ja, dass man alle sozialen Kontakte ausserhalb der Kernfamilie reduzieren soll. Was heißt Kernfamilie in unserem Fall? Mein Kind hätte ja dann nicht nur Kontakt zu dem Vater, sondern auch zu der Freundin und deren Kind.

Wie machen das andere Familien mit Trennungskindern? Welche Regelungen habt Ihr? Danke für Eure Tipps.


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14 comments

  1. Wir Handhaben es aktuell auch so. Ausgangslage: 300km Entfernung, Vater hatte keine Bindung zum Kind bis zur Scheidung, Kind bei Scheidung 9 Jahre und mittlerweile 12 Jahre, Gericht legte 1 Wochenende Umgang im Monat fest und hälftige Ferien (Vater wollte keine 2 Wochenende im Monat, Vater entlarvte in der Verhandlung seine vorherigen Lügen dadurch), Vater Narzist und plötzlich nach Scheidung Interesse um der Mutter (Meine Frau) zu schaden. Wir zwingen unseren Sohn (Ich nenne es aufgrund unserer sehr tiefen Bindung mal so) zu jedem Umgang mit seinem Vater. Unser Sohn hat aber weiterhin keine Bindung und ignoriert die Anrufe vom Vater (er hat eine eigene Rufnummer samt Telefon dafür) und ruft auch nicht zurück. Haben ihn jetzt ein paar Mal zum Rückruf gezwungen. Meine Frau, also die Mutter, ist Risikogruppe wegen Lungen Vorerkrankungen. Wir befinden uns seit Mitte März alle im Home Office und gewähren keinen Umgang. Das zuständige Jugendamt respektiert es nach einem Gespräch mit unserem Sohn, obwohl der Kindesvater bereits dort alles versucht hat. Warten nun auf eine eventuelle Klage des Kindesvaters, werden aber von unserer Meinung nicht abrücken, ausser einer von uns muss wieder in die Schule bzw. kann nicht mehr im Home Office arbeiten. Der Vater behauptet natürlich das wir alles unterbinden und so weiter, so wie man es aktuell auch überall liesst. Schade das Väter die verbesserte rechtliche Stellung ausnutzen zum Schaden der Väter, die wirklich Hilfe benötigen.

  2. Ich habe dem Vater meiner 7 jährigen Tochter erlaubt sein Umgangsrecht alle 14 Tage weiterhin auszuüben unter der Voraussetzung, dass er zu niemanden sonst Kontakt pflegt, da ich COPD Patientin bin und mich kaum in der Öffentlichkeit aufhalte ausser zum spazieren irgendwo im Wald. Jetzt ist es so das er eine neue Freundin aus einem Risiko Gebiet hat, er sowie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Gegend fahren und auch diese ohne mein Wissen zu Besuch war, als meine Tochter dort für eine Nacht auch noch gemeinsam in einem zimmer geschlafen hat. Ich bin sehr verärgert darüber und meinem noch Ehemann gesagt, dass ich es zur momentanen Situation nicht wünsche,da er ja auch meinen Krankheitsverlauf kennt. Sagen wir mal so, die freundin nimmt es nicht so genau mit Hygiene und wie er es vor einiger zeit schon mal erwähnt hatte, haben die beiden wohl eine offene Beziehung. Da mein Vertrauen zum kindesvater mal wieder missbraucht wurde, möchte ich die kleine erst mal vorerst nicht rüber geben, bis sich die ganzen Ausgangsbeschränkungen aufgehoben sind. Nun droht er mir mit dem Jugendamt, Anwalt etc. Unsere Tochter leidet natürlich unter dieser schlimmen Situation. Ich bin absolut am verzweifeln und weiß nicht mehr was ich machen soll. Wir haben im übrigen das gemeinsame Sorgerecht, was ich ihm gerne zur Hälfte abgetreten habe, da ich der Meinung bin, dass ein Vater die gleichen Rechte wie die Mutter haben sollte.

  3. Mal von der anderen Seite aus beantwortet… Mein Mann hat eine Tochter, die bei der Mutter lebt. Das war nicht der Wunsch meines Mannes (der ein Wechselmodell bevorzugt hätte), sondern der Mutter. Das Umgangsrecht wurde per Gericht über Jahre erstritten.
    Bei euch liegt ebenfalls ein Gerichtsbeschluss vor, was zumindest nahelegt, dass deinem Ex viel an eurem gemeinsamen Kind liegt. So wie meinem Mann an seiner Tochter. Die Mutter der Kleinen arbeitet in einem „systemrelevanten“ Beruf und hat Anspruch auf Notbetreuung, zieht es jedoch vor, das Kind bei den Großeltern zu lassen. Mein Mann ist im Home Office und könnte das Kind ebenfalls betreuen und hat dies auch angeboten. Die Mutter würde stattdessen lieber den Umgang ausfallen lassen, um ihre Eltern nicht zu gefährden. Sie könne zwar verstehen, dass wir das Kind ebenfalls sehen wollen, aber wir könnten ja skypen und meint das wäre doch so für alle das Beste. Und mir und meinem Mann kommt die Galle hoch. Denn vor allem ist es so das Beste für sie. Denn das Kind von den Großeltern betreuen zu lassen ist eben weder die einzige noch die sinnvollste Lösung (vor allem nicht, wenn deren Gesundheit angeführt wird), sondern die für Mama bequemste. Sie müsste ja nicht mal die Notbetreuung in Anspruch nehmen, sondern könnte das Kind ja so lange zum Papa geben. Da wir nicht in der gleichen Stadt leben, würde dies aber bedeuten, dass sie ihr Kind nur an den Wochenenden sehen würde. Und das ist ja für eine Mutter nicht zumutbar. Ob es das für den Vater zumutbar ist, seine Tochter über Wochen (wenn sich das mit Corona noch was zieht, was es wohl wird) vielleicht Monate nicht zu sehen und ob es für das Kind in Ordnung ist auf unbestimmte Zeit nicht zum Papa zu können, steht nichtmal zur Debatte! Wir gehören auch zur Kernfamilie des Kindes. Wir sind auch Bezugspersonen. Wir lieben die Kleine auch. Auch wir sind ein Zuhause für dieses Kind.
    Warum sollte also kein Umgang stattfinden?

    1. Ihr macht euch Gedanken herrlich echt.
      Kontakt erst mal untersagen und schluss was muss man da so ein Fass aufmachen versteh ich nicht.

  4. Ich kann diese Väterrechtler nicht mehr hören und lesen, wenn ein Mann für erfolgreicher Geschlechtsverkehr, ohne Schwangerschaft oder Geburt ,die durchaus emotionale aber teilnahmslose Anwesenheit genügt um einem Mann absolute Narrenrechtsfreiheit zu geben tut mir das Leid aber kann ich nicht verstehen…ja ich nenne es Narrenfreiheit, denn es ist doch nie eine Grundsattdebatte in der Fragestellung gewesen ob ein Vater wichtig ist oder nicht. Natürlich ist er des jedoch (!)
    es ist eine Ausnahmesituation und gilt für alle Menschen & Kinder nur die getrennte Kinder müssen pendeln um dem Recht des Vaters gerecht zu werden und das ist nicht richtig.
    Alle die hier so laut aufschreien, bin ich gespannt ob ihr euer Kind zu einer anderen Person / Familie ( ganz unabhängig mal ob Vater oder nicht )und ihr wisst einfach nichts über deren Lebensstil. Ich denke niemand würde das momentan machen aber bei getrennten natürlich schon ?

    Sorry aber da liegt einfach der Fehler das hier die Rechte des Vaters über die der Mutter und des Kindes ( oder bei dem Elternteil das Kind lebt ) stehen und das nicht okay ist . Vielleicht hält er sich an die Regeln vielleicht nicht , vielleicht stecke ich mich an vielleicht nicht. Das hat man nun Mal nicht in der Hand. Dieses Thema als gefundenes Fressen für alle Väterrechtler finde ich sehr unangebracht ! Es stand nie zur Debatte ob ein Vater wichtig ist oder nicht aber natürlich sind es die bösen Mütter die alles absichtlich verweigern wollen…

    1. Anmerkung Ausnahmen finde ich sind wenn man weiß dass sich der Ex Partner 1:1 daran hält man mit ihm vernünftig darüber reden kann oder er gar im selben Haus lebt…wo man das einfach ganz klar einschätzen kann.
      Nicht jedoch auf gut Glück nur weil der Wille des Vaters über der Gesundheit von Mutter und Kind steht

  5. Ich finde die Frage durchaus berechtigt! Es gibt nicht nur das Modell X für getrennt lebende sondern Modelle A bis Z! So kommt es auch in den einzelnen Familien teilen darauf an, ob Risiko Patienten vorhanden sind. Ich selber bin nach Krebs eine Risiko Patientin und bin mit den Kindern Best möglichste isoliert. Der Vater und seine Freundin sind beide nach wie vor am arbeiten und haben dort viel Kontakt zu anderen Menschen. Für mich ist das schlichtweg klar, das Risikominimierung vorgeht und somit ein Kontakt der Zeit nur über Video Telefonie möglich ist. Prinzipiell müssen sich alle bei Regelungen wohl fühlen und die Bedürfnisse der Kinder gehen vor. Meine Kinder Frage nicht wirklich nach ihrem Vater, Was nicht von ungefähr kommt. Dennoch gebe ich mir nach wie vor Mühe, dass der Kontakt aufrecht erhalten bleibt. Aber nicht auf Kosten der Gesundheit! Es muss finde ich jeder für sich individuell einen Weg finden. Und ohne Hintergrund Informationen über andere zu urteilen finde ich mehr wie unangemessen.

  6. Die Partnerin meines Ex arbeitet hauptberuflich im Krankenhaus und nebenjob im Discounter an der Kasse. Mein Ex arbeitet immer noch und hält sich auch sonst nicht an das Kontaktverbot und trifft weiterhin seine Freunde.
    Mein Kind ist Epileptiker (5 jahre alt)
    Ich will nicht das die beiden Kontakt haben. Er ist für mich ein zu großes Risiko für mein Kind.
    Er hat keinen geregelten Ungang, da sich seine Schicht alle 2 Tage ändert. Obwohl er genug freizeit hat, nimmt er mein Kind immer nur ca alle 2 Wochen 1x.
    Wenn er waas ausgemacht hat und doch kurzfristig weg kann, dann zieht er das dem Kind vor und sagt ab.
    Jetzt ist er pissig, weil ich nicht möchte das er Kontakt hat zu dieser Zeit.
    Die Berufe seiner Partnerin sieht er als „egal“ an.
    Er droht nun mit Jugendamt und will mir das Leben zur Hölle machen. Suoer Sache *Sarkasmus*

  7. Musste sich der Vater etwa schon Alle 14 Tage ein Wochenendbetreungsrecht erkämpfen? Der Vater gehört zur Kernfamilie. Ich finde es so erschreckend wie viele (vor allem Väter) jetzt wieder darum bangen müssen die Kinder zu sehen. Schon mal an das Kind gedacht? Das braucht euch beide.

  8. Wir gestalten den Wechsel sogar in kürzerem Rhythmus als sonst (Wechselmodell, sonst halbe Wochen, jetzt alle 1,5-2 Tage) – damit die Kinder mehr Abwechslung haben und wir beiden Elternteile die Möglichkeit, das Arbeiten im Home Office besser zu bewältigen.
    Darüber hinaus halten wir beide die (getrennte) Familie nach außen isoliert…

  9. Meine beiden sind wie gehabt regelmäßig bei ihrem Vater. Es hat sich durch Corona aktuell ohnehin so viel für die Kinder geändert, da sollte doch ein Stück Normalität (den Vater zu sehen) beibehalten werden. Der Vater hat weiterhin das Recht seine Kinder zu sehen und die Kinder ebenso ihren Vater.

  10. Wir sind auf der anderen Seite: Mein Mann hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung und wir haben zusammen eine Tochter. Ich möchte auch meinem Kind und mir keinen zusätzlichen sozialen Kontakt zumuten, daher finden im Moment keine Besuche statt. Ist blöd, weil der Sohn vorher zwei Besuchstermine von sich aus abgesagt hat, aber gerade deshalb fände ich das nun auch nicht richtig, dem zu zustimmen. Aber wie das rechtlich aussieht? Wahrscheinlich ist Sprechen das Einzige, was Sinn macht. Alles Gute.

  11. Die Kernfamilie eurer gemeinsamen Tochter besteht zu 50% aus deiner Kernfamilie und 50% der Kernfamilie des Kindesvater. Traurig, dass du diese Frage überhaupt stellst, und scheinbar nicht akzeptierst, dass eure Tochter ebenso ein wichtiger Teil in der Familie des Kindesvaters darstellt.

    Akzeptiere, dass es euer gemeinsames Kind ist. Wenn ich Formulierungen wie „der Vater meines Kindes“ lese wird mir leicht übel. Es ist nicht DEIN Kind, es ist EUER Kind.

    Umgang unbedingt stattfinden lassen! Es genügt, wenn beide Elternteile die Maßnahmen der Bundesregierung umsetzen um die Ausbreitung zu verlangsamen.

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