Unsicherheit! Woher wusstet ihr, dass ihr wirklich Mutter werden wollt?

Unsicherheit

Mein Name ist Ina und ich brauche heute mal eure Erfahrungen zum Thema Unsicherheit. Eigentlich dachte ich immer ganz selbstverständlich, dass ich eines Tages eine Familie gründen werde und Kinder bekommen werde. Daran gab es irgendwie nie Zweifel.

Nun bin ich seit acht Monaten verheiratet und langsam steht das Kinder-Thema im Raum. Und ich werde mir immer unsicherer. Einerseits wollte ich doch immer Familie und glaube auch, dass ich einem Kind viel Liebe schenken könnte.

Ich fühle mich wegen der Unsicherheit schuldig

Anderseits habe ich Angst. Angst vor Veränderung, Angst, dass ich es nicht hinkriege. Und ich habe auch Angst, dass ich es irgendwann bereue, ein Kind bekommen zu haben. Ich traue mich das gar nicht auszusprechen, weil ich mich direkt schuldig fühle.

Hatte jemand von euch auch diese Ängste? Ist das normal? Gehen die weg, sobald man ein Baby hat? Oder sollte man – so lange man solche Ängste hat – auf keinen Fall schwanger werden? Wie war das bei euch? Ich danke euch für eure Geschichten.


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15 comments

  1. Liebe Ina,
    hast du schon mal von der MET Klopftherapie gehört? Da geht es darum, dass durch das Beklopfen von bestimmten Akupunkturpunkten negative Gefühle aufgelöst werden können. Das funktioniert vor allem bei Ängsten richtig gut. Ich kann dir nur raten, dich deinen Ängsten zu stellen, zu schauen wo sie herkommen und diese aufzulösen. Danach kannst du in aller Ruhe und ohne Ängste herausfinden, ob du Kinder haben möchtest oder nicht.
    Bei Interesse kannst du mich gerne kontaktieren, dann kann ich dir weitere Informationen zur Verfügung stellen.

  2. Ich war auch ambivalent und die schwierigen Seiten eines Lebens mit Kind(ern) (Freiheitsverlust etc.) waren für mich sehr präsent.
    Es war bei mir aber so, dass der Anblick von Familien mir immer einen kleinen Stich versetzt hat und ich mir dachte, „Das möchte ich auch!“. Als bei mir medizinisch im Raum stand, dass ich möglicherweise keine Kinder bekommen kann, war das für mich furchtbar.
    Wenn du dir die nächsten Jahrzehnte bzw. dein restliches Leben ohne Kind(er) vorstellst: Ist das für dich ein total schönes, erfüllendes Leben – oder fehlt in der Vorstellung vielleicht ja doch etwas?
    Aus meiner inzwischen fast vierjährigen Erfahrung als Mutter kann ich sagen: Das Leben ist anstrengender, ja, aber auch reichhaltiger. Wie genial das ist, dass da auf einmal so ein kleines witziges tolles Individuum ist, das von mir abstammt – das konnte ich mir vorher nicht vorstellen.

  3. Ich habe ganz naiv mit Anfang / Mitte 20 zwei Kinder bekommen. Ohne groß vorher nachzudenken. War das gut? Ja und nein. Ein bisschen mehr Realismus vorab hätte vermutlich geholfen, um nicht so entsetzt über den Grad der Fremdbestimmung und den Schlafmangel zu sein. Keiner kann sich vorab vorstellen, welche Freiheitseinschränkungen Kinder mit sich bringen. Dennoch war ich rückblickend froh über meine Naivität. 10 Jahre später hätte ich wohl vieles zehnmal überdacht, viele Ängste und Sorgen gehabt, mich in meinem Gedanken verloren – und vermutlich dennoch Kinder bekommen, nur eben nicht so „gedanklich frei“. Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen – aber für mich klingt das bei dir eher nach der Angst vor Veränderung, als nach „kein Kind wollen“.
    Veränderungen machen immer Angst. Lass dir von deinen Ängsten nicht dein Leben bestimmen! Kinder sind an den Meisten Tagen einfach das Schönste Geschenk des Lebens. Und die Tage an denen das nicht so ist, gehen auch vorbei 😉

  4. Dass man unsicher ist, ist vollkommen normal (ich, Mutter zweier Kinder) bin es heute noch manchmal. Vielleicht ist das auch gut so, damit man sich Mühe gibt 😅
    Ich denke, es kann auch nicht schaden, sich darüber Gedanken zu machen, warum man eigentlich Kinder haben möchte. Ich habe das nie getan. Für mich war es immer vollkommen klar, dass ich Kinder haben will. Aber ich denke, viele von uns sind da ganz stark familiär und gesellschaftlich geprägt. Und von da kommt auch immenser Druck.
    Nur weil du jetzt verheiratet bist, spürst du das und das ist doch schon krass. Wenn man bedenkt, in was für einer Zeit wir leben.
    Einerseits finde ich auch, man sollte nicht ewig warten. Aber unter Druck setzen? Muss auch nicht sein.
    Ich kenne so viele Paare, die bewusst oder unbewusst kinderlos sind und ein wundervolles Leben haben.
    Alleine das Vorhandensein von Kindern macht nicht glücklich. Glück und Frieden findet man nur in sich selbst.

  5. Ich hatten die gleichen Ängste und Gedanjen. Die Ängste sind immer noch da. Und ab und zu denken wir darüber nach was wir wohl grade tun würden hätten wir keine Kinder.
    Aber man wächst an seinen Aufgaben…und erlebt und fühlt Dinge die man ohne Kinder nicht erlebt hätte.

    Iwann muss man sich entscheiden…gehe ich das Risiko ein oder nicht. Ich habe mich iwann dafür entschieden. Und bei der Frage des Geschwisterchens hat die Natur für uns entschieden.

    1. Mir ging es genau so. Habe dann mit 35 meine erste und mit 39 meine zweite Tochter bekommen. Hab schon oft gesagt, hätte ich vorher gewusst, was ich jetzt weiß, hätte ich früher Kinder bekommen. Ich glaube, je älter man ist, umso mehr Gedanken macht man sich. Egal, wie du dich entscheidest, wünsch dir alles Gute!

  6. also mein erster Gedanke war, erstmal sicher sein dass du überhaupt Kinder kriegen kannst. jedes siebte paar ist ungewollt kinderlos, jede sechste Frau kann nicht auf natürlichem Wege schwager werden. mein Kind ist durch icsi entstanden. wie geht es dir bei dem Gedanken wenn du dir vorstellst nicht „einfach so“ schwager werden zu können? eher erleichtert oder ist das für dich eine grässliche Vorstellung? eventuell hilft dir dies dabei dir darüber klarer zu werden was du möchtest.

  7. Hallo Ina,
    ich glaube wer zweifelt, sieht die Mutterschaft vor allem realistischer als die nicht zweifelnden. Es ist ein immenser unumkehrbarer Schritt, der Auswirkungen auf dein restliches Leben hat. Sprich mit deinem Mann darüber wie ihr euch das Leben mit Kind vorstellt (Aufteilung Carearbeit, Erziehung, Finanzielle Themen). Das kann die Sorgen abbauen, denn auch mit Kind solltet ihr die elterlichen Sorgen gemeinsam tragen.
    Für mich war mit der Geburt meine beiden Kinder mit nichten alle Zeifel vergessen. So riesig wie die Liebe war, war da auch sofort die unglaubliche Verantwortung. Nicht zuletzt habe ich mit meinen beiden Kindern nun etwas das ich so unglaublich liebe, das die Vorstellung es könnte mir genommen werden des öfteren für schlaflose Nächte sorgt.
    Alles gut für deine ganz persönliche Entscheidung.

  8. Hallo Ina,

    der Text hätte damals auch von mir kommen können. Wir waren auch immer etwas ambivalent und haben daher nie so richtig bewusst mit der Kinderplanung gestartet, haben dann mit Mitte 30 aber irgendwie immer weniger aufgepasst, sodass ich schließlich schwanger geworden bin. Mittlerweile haben wir 2 Kinder und ich bin sehr froh darüber, auch wenn ich manchmal meine Freiheiten von damals vermisse. Die Ängste, die du beschreibst, hatte ich noch in der Schwangerschaft, die sind aber tatsächlich verflogen, sobald ich meine Tochter zum ersten Mal in meinen Armen hielt. Das hätte aber natürlich auch anders laufen können.

    Ich glaube, für manche tritt diese Klarheit einfach nie ein, das heißt ja aber genauso wenig, dass Kinderlosigkeit dann der „beste“ Weg ist. Bereuen kann man letztendlich beides oder vielleicht sind aber auch beide Wege in Ordnung. Ich kann dir folgenden Text dazu empfehlen, der genau auf diese Frage eingeht: https://therumpus.net/2011/04/21/dear-sugar-the-rumpus-advice-column-71-the-ghost-ship-that-didnt-carry-us/. Alles Gute für euch! 🙂

  9. Liebe Ina, woher wusstest Du, dass Du Deinen Freund heiraten und mit ihm Dein Leben verbringen möchtest – oder vielmehr dass alles bei Euch klappt und Ihr eine glückliche Ehe führen werdet? So etwas kann man nie genau wissen, man „riskiert“ es und hofft auf das Beste. Mit dem Mutterwerden ist es ähnlich. Angst ist völlig normal. Bereuen wirst Du es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht – die Wenigsten bereuen es, dafür ist das Mutterinstinkt zu stark. Und – Kinder zu haben ist schön. Ja, es ist anstrengend, gerade wenn sie noch klein sind, und ja, es gibt gute und weniger gute Tage, aber das Schöne überwiegt. Du schreibst leider nicht, wie alt Du bist. Bist Du Mitte zwanzig, würde ich sagen, lass Dir noch etwas Zeit, Du bist erst seit 8 Monaten verheiratet, genießt erstmal die Zeit miteinander, in ein Paar Jahren ist es noch nicht zu spät und vielleicht wird die Unsicherheit dann geringer. Bist Du Mitte dreißig, wird es dagegen etwas schwieriger mit dem Sich-Zeit-Lassen. Du hast nach persönlichen Geschichten gefragt, deswegen erzähle ich, wie es bei mir war. Erstes Kind mit 28, zweites mit 34. Erstes Kind absolutes Wunschkind, lange erfolglos versucht schwanger zu werden, überglücklich, als es endlich geklappt hat, dadurch alle möglichen Ängste verdrängt. Zweites Kind mehr oder weniger „zufällig“ entstanden, große Unsicherheit, große Angst vor Veränderung und davor, beiden Kindern nicht gerecht zu werden. Heute sind meine Kinder 10 und halb und 5 und was soll ich sagen – ich liebe sie beide gleich. Die Angst und Unsicherheit vor oder in der Schwangerschaft ist völlig irrelevant für die Liebe zu den Kindern und die Ängste sind meistens unbegründet. In diesem Sinne – alles Gute für Dich.

  10. P.S.
    Ich wollte nie Kinder und dann sind sie passiert. Ich habe in der Schwangerschaft eine Weile gebraucht ob ich das Kind kriege oder nicht. Und jetzt ist das genau mein Kind!

    1. Wir haben einen Sohn. Er ist ein absolutes Wunschkind. Für uns stand es nicht zur Debatte. Nach der Geburt hat es uns dann erstmal umgehauen, wie viel Freiheit man mit Säugling/Kleinkind einbüßt. Zweifel hätten uns vermutlich gut getan, weil wir uns mehr damit auseinander gesetzt hätten, was auf uns zukommt. 🙂 Und ja, man schränkt sich ein und erobert sich mit der Zeit einzelne Freiheiten wieder. Gleichzeitig gewinnt man aber ganz viel.

      Für uns steht jetzt die Entscheidung an, ob wir ein zweites Kind bekommen. Und jetzt sind sie da – Zweifel. Das ist auch gut so, da man die anstehende Veränderung versucht zu antizipieren.

      Niemand muss sich für solche Zweifel schämen. Wenn du sie ansprichst, wirst du vermutlich feststellen, dass es vielen Paaren so geht. Durch das vorherrschende Bild der Frau, trauen sich vermutlich nicht viele das Thema abzuschneiden. Das Bild ist -wenn man Mal ehrlich ist- immer noch das der aufopfernden, aber gleichzeitig entspannten und zufriedenen Mutter, deren einziges Ziel es ist Nachwuchs zu zeugen und zu umsorgen. Als einziger Lebensinhalt. Manchen Frauen mag es so gehen, vielen aber nicht.

      Nimm dir einfach noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken und lass dein Herz/Bauch entscheiden.

  11. Das klingt nach “ kalte Füße kriegen“, ähnlich wie vor der Hochzeit, weil das Thema jetzt unmittelbar ansteht ( vorher war es ja noch weit weg). Diese Gedanken sind normal, solange Du keine grundlegende Abwehr empfindest. Bitte aufs Bauchgefühl hören es ist auch in Ordnung keine Kinder zu wollen. Aber Du klingt einfach als bräuchtest Du noch etwas Zeit bzw denkst zuviel darüber nach und “ zerdenkst“ es. Und das Leben ist immer Veränderung, auch ohne Kinder. Da muss man durch und wird nicht gefragt. Hinterher stellst Du vielleicht fest wie schön/ gut diese Veränderung ist.

    1. nach der Geburt habe ich es bereut. ich war nicht auf Fremdbestimmung und Schlafmangel vorbereitet.
      aber das geht vorbei! nach drei Monaten war es wieder gut und ich wusste nicht mehr was vor Kinder war..😀 mittlerweile habe ich mehr Kinder und es gibt manchmal Fremdbestimmung oder Tage wo ich keine Lust auf Muttersein habe. aber das ist eher selten. solche Tage hat man.

      aber bereuen? nein, nicht mehr. ❤️
      wenn die Kinder älter werden ist es viel einfacher.

    2. Zweifel sind wichtig. Denn das zeigt das man sich mit dem Thema auseinander setzt. Kinder bedeuten viel schöne Erlebnisse aber auch viel Einschränkungen. Ich habe 2 Erwachsene Töchter mittlerweile 4 Enkrlkinder. Heute weiß ich das es für mich die richtige Entschridung war.

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