Viel Wäsche, viel Trubel, viel Liebe: Carina über das Leben mit acht Kindern

Carina

Liebe Carina. Du bist Mama acht Kindern! Wer gehört denn alles zu Eurer Rasselbande und wo/wie lebt ihr?

Unsere Familie besteht aus meinem Mann Thomas, 41,Elektroinstallateur, dem Ältesten Christian, 24 Jahre alt, gerade arbeitssuchend, hat aber mit seiner Freundin bereits eine eigene Wohnung. Dann kommt Thomas 21 Jahre alt, Koch, Dominik 17, gerade in Ausbildung zum Mechaniker, Lena 13, Anna 12 Jahre, Sebastian 8, Matthias 6, unserem Nesthäckchen Emma, 2 Jahre und mir, Carina, 41 Jahre alt und Hausfrau und Mama aus Leidenschaft. Wir wohnen aktuell zu 9 in einer 3 Zimmer Wohnung in Wien. Leider haben wir bisher noch immer nichts passendes für uns gefunden. Abgesehen davon hängt mein Mann an dieser Wohnung und will hier eigentlich gar nicht weg…

Zu neunt in drei Zimmern – wie habt Ihr das aufgeteilt und fehlt Euch allen nicht manchmal ein Rückzugsort?

Mein Mann und ich schlafen im Wohnzimmer auf einer Schlafcouch. Die zwei großen Jungs teilen sich miteinander ein Zimmer und die zwei großen Mädels teilen sich mit ihren kleinen Brüdern ein Zimmer. Emma schläft zurzeit noch bei uns im Bett. 
Doch, uns fehlt sehr oft ein Rückzugsort, ganz besonders mir .Deswegen suche ich ja auch schon lange nach etwas passendem für uns. Nur leider bisher ohne Erfolg…

Wusstest du schon immer, dass Du eine große Familie haben willst oder hat sich das eher so ergeben?

Ich wollte eigentlich früher immer nur ein Kind, maximal 2 Kinder. Als ich meinen ältesten Sohn bekam, war ich gerade mal 17 Jahre alt. Einige Wochen vor der Geburt hat sich der Kindsvater von mir getrennt.

Erst als ich meinen Mann kennenlernte, kam so nach und nach der Wunsch nach weiteren Kindern.

Wie lange bist Du schon mit deinem Mann zusammen und wie schafft man es bei so vielen Kindern auch noch Paar-Zeit zu haben?

Mein Mann und ich haben uns vor 23 Jahren kennengelernt, am 1.Mai haben wir unseren 16. Hochzeitstag gefeiert. Wir achten wirklich sehr darauf, dass unser Leben als Paar nicht zu kurz kommt. Deswegen nehmen wir uns oft abends – wenn die Kinder schlafen – Zeit für uns, zum Fernsehen, Kuscheln, Miteinander plaudern, einem schönen Essen. Auch wenn es nur kurz ist, weil vielleicht ein Kind wach wird und einen von uns braucht.

Und ab und zu passen auch mal die Großen auf die Kleinen auf und wir können dann sogar ein paar Stunden auswärts genießen.

Jede Familie hat ja so ihre Themen. Bei den einen klappt das Einschlafen nicht, bei anderen gibt es immer Ärger wegen Mediennutzung. Was ist denn bei Euch gerade so das Thema?

Ich glaube, wir haben hier schon ziemlich viele Themen durch. Aber die Mediennutzung ist tatsächlich hier sehr aktuell. Gerade in der jetzigen Situation kommt es schon mal vor, dass die Kinder mehr als sonst auf dem Tablet spielen oder fernsehen dürfen. Ist aber auch nicht problematisch, so lange es nicht ständig ist. Wir sind sowieso die meiste Zeit draussen im Freien, jetzt wo man es wieder darf. 🙂 

Wie habt Ihr Eure Tage während der Corona-Zeit verbracht und wie hast du es geschafft, nicht verrückt zu werden – wir sind ja mit „nur“ drei Kindern schon an unseren Grenzen…

Ich denke, wir haben unsere Zeit nicht anders verbracht als andere Familien. Wir haben viel miteinander gespielt, gebastelt, gelernt, getanzt, gebacken, aber auch miteinander gestritten. Sicher wars teilweise mühsam und anstrengend, da wir ja zu  8. den ganzen Tag zusammen verbracht haben auf so kleinem Raum. Da kann es schonmal vorkommen, dass man am Rande des Wahnsinns ist und kurz davor ist, die Nerven zu verlieren. Wenns mir zuviel wurde, dann sind wir raus ins Freie. Die Kinder konnten sich austoben und ich frische Luft schnappen. Danach gings dann wieder.

Was meinst Du: Finden Deine Kids das toll, dass sie so viele Geschwister haben oder wären sie manchmal auch gerne ein Einzelkind? 

Ab und zu wird schon gemeckert, dass die Geschwister nerven. Da höre ich dann auch, dass es besser wäre, ein Einzelkind zu sein. Ich denke aber, dass das normal ist. Sie halten aber auf jeden Fall immer zusammen und sind immer füreinander da. Wenn eines der Geschwister nicht da ist, wird es von den anderen vermisst. Ich glaube, im Grunde genommen sind sie froh, sich gegenseitig zu haben. 🙂 

Kinder sind schon etwas Besonderes – wie reagieren Fremde auf Euch?

Natürlich haben wir oft mit Vorurteilen und bösen Kommentaren zutun. Wir wären asozial, ich würde nur Kinder des Geldes wegen bekommen…. Die meistgestellte Frage ist wohl, ob wir keine anderen Hobbys hätten :)) Aber mittlerweile kann ich darüber nur lachen. Ich nehme sowas gar nicht mehr ernst. Wir bekommen aber erfreulicherweise überwiegend positive Kommentare zu unserer Kinderschar. In unserer Familie sind die meisten Mitglieder ziemlich stolz auf uns.

Wovon gibt es bei Euch zu Hause ganz ganz viel?

Wovon es bei uns ganz ganz viel gibt? Das sind eindeutig Essen, schmutzige Wäsche und ganz viel Lärm und Trubel. Und Liebe gibt’s hier auch ganz ganz viel 

Und wovon immer zu wenig?

Ruhe!! Davon gibt’s hier immer zu wenig.

Wann hattest du das letzte Mal Zeit für dich ganz alleine? Und was hast du da gemacht?

Zeit für mich nehme ich mir bewusst. Da passt dann der Papa auf die Kiddies auf und ich darf machen, was ich möchte. Entweder ich treffe mich mit Freundinnen, gehe shoppen, usw… Und ich gehe abends regelmäßig lange in die Wanne und lese dort.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde – welchen Traum würdest du Dir/Euch erfolgen?

Wenn Geld gar keine Rollen spielen würde, dann würde ich auswandern wollen, am liebsten nach Italien und dort für uns ein großes Haus mit großem Garten kaufen. Das wäre ein großer Traum. 

Für mehr Infos zu der Großfamilie: Ihr könnt Carina auf https://www.instagram.com/einspluseins_istzehn/ folgen!

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2 comments

  1. Das darf natürlich jeder halten wie er will. Aber auch, wenn das Foto nur eine Momentaufnahme (von einer Feier?) ist, wirken darauf für mich maximal die kleinen Kinder noch glücklich….

    1. Liebe Ina, die „Glücklichkeit“ von Menschen anhand eines gestellten Gruppenfoto zu bewerten ist schon etwas gewagt. Ich habe über 10 Jahre Hochzeiten fotografiert und es gibt kein Gruppenfoto, auf dem alle glücklich aussehen. Besonders Teenager zeigen in solchen erzwungenen Situationen sehr exakt, was sie davon halten fotografiert werden zu müssen.

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