Zum Muttertag: Wie finden wir den Edeka-Werbespot? Eine Frau-Mann-Diskussion

spot edeka kritik

Ihr Lieben, einige von euch werden den Film vielleicht schon gesehen haben. Es gibt einen Spot vom Supermarkt Edeka, der zum Muttertag konzipiert wurde. Wir sehen Schwarz-Weiß-Bilder, dramatisch mit Musik untermalt. Kinder mit ihren Vätern. Und eine Mädchenstimme redet im Off und sagt "Du bist mein Vorbild" während auf den Bildern ein Vater seinem Kind einen Ball ins Gesicht wirft.

Wir sehen einen Vater, der einen Mixer explodieren lässt. Wieder einen Vater, der im falschen Moment am falschen Ort ist, während im zarten Ton die "Feinfühligkeit" betont wird. Mit der Stimme im Off sind die Mütter gemeint, nicht die hier vorgeführten Väter. Das wird klar, als der letzte Satz des Off-Mädchens gesprochen ist: "Mama, Danke, dass du nicht Papa bist".

Im Netz entbrennt über diesen Spot gerade eine heiße Diskussion. Patricia von Das Nuf hat mit  "Das E in Edeka steht für ekelhaft" dem Spot einen Beitrag gewidmet, Vaterblogger Sebastian Priggemeier hält mit seinem Beitrag "Wirbel um Edekas Muttertags-Spot(t): Ist das fieses Papa-Bashing oder einfach witzig?" inhaltlich dagegen. Die Edition F sieht den Spot ebenfalls äußerst kritisch, während der BR gar Worte wie "grausam gegenüber Männern" in den Mund nimmt.

Wir zeigen euch den Spot hier mal, damit ihr wisst, wovon die Rede ist:


Als Thomas Guntermann vom Blog "Ich bin dein Vater" Lisa per Whatsapp fragt, was sie eigentlich von dem Spot halte, entfachte sich ein vormittagsfüllender Wortwechsel, der zutage brachte, dass Frauen den Spot offenbar viel schlimmer finden als Männer. Lest mal rein, vielleicht habt ihr ja auch noch Gedanken zum Thema.

Thomas: Kurze Frage, Lisa… Was denkst du über den Edeka-Spot?

Lisa: Ich finde: Es ist IMMER doof, Menschen zu glorifizieren, indem man andere niedermacht. Um Mütter als toll darzustellen, muss man aus Männern keine Trottel machen. Bei Glorifizierungen bin ich immer dabei. Bei Niedermachungen bin ich raus. Aaaber: Edeka erreicht damit ja nun genau das, was sie wollten. Sie sind in aller Munde.

Thomas: Ok für das Prinzip. Aber ich kenne 0 Männer, die das in diesem Fall so sehen. Die finden das alle lustig. Keiner von ihnen denkt in dieser ideologischen Dimension.

Lisa: Du hattest ja nach meiner Meinung gefragt. Und ich muss sagen: Es entspricht nur meinem ganz persönlichen Menschenbild eben nicht.

Thomas: Männer reden so.

Lisa: Aber das heißt ja nicht, dass man dem zustimmen muss. Ich sehe da so viele schwierige Ebenen. Viele denken ja auch, das wäre der Feminismus. Frauen sind toll, Männer sind scheiße. Seh ich komplett anders. Beide sind super – und deswegen brauchen wir Augenhöhe.

Thomas: Männer finden das nicht herabwürdigend. Wir wissen, dass unsere Artgenossen dämliche Trottel sind. Wie wir. Männer machen andauernd solche Gags. Andaurend!

Lisa: Das kann ich nicht beurteilen, aber der Spot triggert mich auch aus meiner GANZ privaten Muttersicht.

Thomas: Warum?

Lisa: Weil es als gottgegeben angesehen wird, dass Männer es halt nicht hinkriegen, nen Smoothie zu mixen ohne die komplette Küche zu versauen. Jetzt kommt so ein Spot daher und suggeriert: Stimmt, die können das gar nicht anders. Dabei ist das doch Schwachsinn. Natürlich können die das. Die machen das nur so lang, wie sie wissen, dass ihre Frau das gleich wieder aufwischt. Steile These, ich weiß, aber ich steigere mich da grad in etwas rein. Frag mal nen alleinerziehenden Papa, ob er nicht mit nem Mixer umgehen kann. Kann der!

Thomas: Hm.

Lisa: Und wir Mütter werden als perfektionistisch dargestellt. Verdammt! Ich würd auch gern den ganzen Tag Witzchen mit den Kids machen, ich trag aber tatgsüber nunmal die verfluchte Komplettverantwortung im Kinderalltag. Da ist das nicht drin. Den trotteligen Spaßonkel können sich Männer jedenfalls nur leisten, wenn die Hauptlast auf den Schultern einer anderen Person liegt. Und da liegt der Hase begraben. Ich glaub, das nervt mich an diesem Spot so sehr.

Thomas: Dass er keine Doku ist?

Lisa: Nein, dass er sich als Freifahrtschein für Trotteligkeit missbrauchen lässt.

Thomas: Unfug!

Lisa: Hahahaha.

Thomas: Ich will die Gegenposition einnehmen.

Lisa: Du sagst, Männer seien so, wirklich so verpeilt. Dann frage ich mich aber: Wie schaffen sie es dann in die Vorstandsposten, in die Geschäftsführungen, in die in Wirtschaft und Politik? Da scheinen sie ihre Trotteligkeit ja ablegen zu können. Ist diese dargestellte Kinder- und Haushaltstrotteligkeit nicht viel mehr ein Hint auf: Für so „niedere“ Arbeiten geb ich mir keine Mühe? Wie gesagt: ich nehme Männer nicht als gottgegeben trottelig wahr. Ich versuche nur, zu ergründen, warum Männer diesen Spot offenbar lustig finden – und Frauen eher nicht. Vielleicht richtet ihr euch ja auch einfach ganz gern ein in der Rolle des unfähigen Witzbolds.

Thomas: Der Lempi (Anm. d.Red.: sein Kollege im Blog und in seiner Agentur) ist der klügste, zuverlässigste und beste Mensch, den ich kenne. Das hindert ihn nicht daran, auch ein kompletter Depp zu sein in anderen Bereichen. Männer nehmen sich per se als total okay wahr, die Möglichkeit auch in Idiot zu sein, ist darin eingepreist. Das ist auch nicht weiter schlimm. Und wir lachen darüber. Auch wenn andere sich weh tun…

Lisa: Das Phänomen Jackass. Und Joko und Klaas… Höhöhö, der kotzt. Was können wir also daraus lernen? Frauen macht euch mal locker? Wäre aber weit entfernt von der Botschaft von Edeka, wo das Kind ja sagt: Mama, zum Glück bist du nicht Papa! (Weil der ist ja ein Honk!)

Thomas: Als ich damals bei Endemol Formate entwickelt habe, war es meine Aufgabe, Männer an die Access-Prime-Time heranzuführen. Das ist die Zeit vor 20.00 Uhr. Anfang der 90er war das. Die GFK-Zahlen sagten sehr deutlich, dass in dieser Zeit mehr Frauen als Männer TV schauen. Es war die Stunde der kleinen Videos, in denen – überwiegend Männer – verunglücken, ins Wasser fallen, vom Pferd fallen oder was auch sonst immer. Männerhumor. Die Zahlen der männlichen Zuschauer gingen nach oben. Will ich nicht bewerten, sagte mir aber etwas. Männer finden lustig, wenn andere Männer trottelig dastehen.

Lisa: Tja.

Thomas: Ich denke, der Spot ist der komplett falsche Aufhänger für eine ideologische Debatte. Das Männer- und Frauenbild im ZDF am Sonntag (nach 20.15 finde) wäre dann auch ein Thema wert… Ein Spaß auf Kosten von Vätern zum bevorstehenden Muttertag ist immer noch ein Spaß. Danke Papa, dass ich kein FC-/Gladbach-Fan…. ist doch die gleiche Kategorie. So ein Zeug höre ich in 30 Minuten Stadion dreimal. Dann lachen alle und der eine geht los und bringt allen Bier mit.

Lisa: Naja. Über Blondinen-Behinderten-Ausländer-Witze lachen im Stadion auch (fast) alle. Das heißt ja aber nicht, dass das super ist und keine (ätzenden) gesellschaftlichen Folgen im Alltag hat.

Thomas: Ich lerne, dass Frauen und Männer diesen Werbespot unterschiedlich sehen. Ich habe auch dasNuf gelesen und männeruntypisch wirklich mal darüber nachgedacht. Ich lese sie ja gern und habe es auch kapiert, was sie sagt. Auf der Argumentationsebene, die du ja eingangs auch aufgemacht hast, bin ich dabei. Ich tue mich nur etwas schwer damit, einen Anti-feministischen-Diskurs zu eröffnen…. Blondinen-Behinderten-Ausländerwitze sind im Stadion inzwischen verpönt.

Lisa: Naja. Wenn wir André Voigt denken…

Aber klar lässt sich über das Sonntagsabends-ZDF-Rollenbild streiten. Nur: Da wird ja keiner bewusst niedergemacht, deswegen ist da der Aufschrei nicht so groß wie hier jetzt.

Thomas: Ich kam vor drei Heimspielen mit einer Gruppe Schwulen am Bierstand ins Gespräch. Sie riefen "Wir sind schwul und Fans wie ihr". Alle lachten, alle mochten es. Ich habe ihnen dann gesagt, sie sollen es andersrum singen. "Wir sind Fans und schwul wie ihr…". Wir hatten Tränen in den Augen vor Lachen….

Lisa: Spannend finde ich, dass da in diesem Spot Männer veralbert werden und die Männer sagen: So what? Während die Frauen denken: Geht gar nicht! Vielleicht weil wir Söhne haben und keinen Bock daruf, dass sie abgewertet werden? Vielleicht weil wir unsere eigenen Männer nicht trottelig, sondern toll finden? Vielleicht weil wir in unserem mütterlichen Schutzinstinkt stecken und nicht wollen, dass jemand über jemand anderen herzieht oder sich lustig macht? Oder weil wir vielleicht selbst in Zeiten des Patriarchats zu wenig ernst genommen wurden und euch das jetzt nicht zumuten wollen?!

Thomas: Oder weil wir vielleicht selbst in Zeiten des Patriarchats zu wenig ernst genommen wurden und euch das jetzt nicht zumuten wollen?! Das ist es…! Männer sehen darin keine Veralberung und kein Runtermachen. Das ist historisch, sozial nicht so angelegt. Demütigen tust du Männer SO nicht. Das funktioniert GANZ ANDERS.

Lisa: Na, da würden mich jetzt mal die Meinungen unserer Leserinnen interessieren…

 

Übrigens: Über die Reaktion des Konkurrenten Lidl mussten wir dann doch auch schmunzeln.. 😉

 

 

 

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14 comments

  1. EDEKA Spott
    Ich verstehe auch nicht warum in diesem Verlauf so getan wird als gäbe es nur „den Mann“ und „die Frau“ und der Mann empfindet das so und die Frau so, basda.
    Mein Mann findet den Spott auch lustig. Ich musste über die Pointe auch kurz lachen, aber eher mit bitterem Beigeschmack.
    Mich stört dabei nur bedingt das „der Vater“ zum unfähigen Idioten deklariert wird. Mich stört irgendwie mehr die Definition von Mutter und Vater in dem Spot.
    Es ist eben immer noch so das Mama klaro ganz toll die Familie meistert und die saubere, adrette, perfekte Dame ist die alles mit entspannten Lächeln hin nimmt, inklusive dem Idiotentypen.
    Wenn ich so eine perfekte Zuckermama nicht bin darf ich mich beim „Danke Mama“ zum Muttertag von Edeka wohl nicht angesprochen fühlen.

  2. Ich finde den Spot abstoßend
    Ich finde den Spot abstoßend und verstehe nicht, was er mit Edeka zu tun haben soll? Warum zeigt man einen Mann in Unterhose, aus der der halbe Hintern heraushängt? Chips fressend auf der Couch? Und was bitte schön hat ein onanierender Sohn in einem Werbespot für Lebensmittel zu suchen???? Wir lieben Lebensmittel (jetzt auch mit Sperma oder was???)
    Vielleicht ist das tatsächlich eher Männerhumor, ich weiß es nicht. Für meinen Geschmack ist der Spot jedoch zu derb, herabwürdigend und sehr abstoßend. Und er stellt uns Mütter auf ein Podest, auf dem wir gar nicht stehen möchten!!! Wir möchten einen emanzipierten Mann, der uns auf Augenhöhe begegnet. Keinen unfähigen Trottel, der zu doof ist mit den Kindern Ball zu spielen oder einen Mixer zu bedienen. Nein, ich kann an dem Spot nichts Lustiges finden, und wie schon erwähnt fehlt mir auch komplett der Bezug, was das Ganze eigentlich mit einem Lebensmittelgeschäft zu tun haben soll.

  3. Nicht lustig!
    Ich kann wirklich nicht verstehen was an diesem Spot positiv zu bewerten ist.

    Keine Mutter braucht zum Muttertag eine negative Referenz, um als dass gefeiert zu werden was sie ist, die Größte.

    Aber: Ich kenne wirklich keinen Vater oder auch nur Mann der wie ein unzivilisierter Voll-Proll neben seiner Familie Chips frisst, wobei ihm die Hälfte wieder aus dem Maul fällt. Das hat nichts mit tollpatschigem Witz zu tun oder Jack-Ass-Attitüde, sondern ist einfach nur schlechter Geschmack.

    Und welche Männer trauen sich nicht darüber zu sprechen? Ich sehe auf Facebook, Youtube und meinem Umfeld genügend Männer die doch sehr emotional reagieren und dazu stehen.

    Es verlieren also beide Seiten.

    Bei mir hat sich EDEKA mit dem Spot, sehr geschadet.

    Wenn unserer Tochter mal wieder sagt: „Papa, koch du, bei Mama verkokelt immer alles.“ antworte ich „Klar ich muss nur noch kurz zu Rewe.“

    1. Danke Lars
      Dein Satz das Mütter die negative Referenz nicht brauchen um gefeiert zu werden trifft sehr meine Gedanken.
      Ich finde auch, da kommen beide nicht gut weg. Mal sehen ob an Vatertag dann die Mutter degradiert wird, weil sie sich vor Spinnen ekelt und wegen der Absätze und den Fingernägeln nicht mit dem Nachwuchs spielen kann.
      Danke Edeka das du das Rollenbild von vor 50Jahren so standhaft bewahrt…

  4. Zu viel Wahres in dem Spot
    Ich kann den Spot deswegen nicht lustig finden, weil traurige Wahrheiten glorifiziert werden. Viele Männer sind einfach immer noch nicht in der Lage, oder wollen es auch nicht, sich Mühe zu geben und aufmerksam und achtsam zu sein mit den Kindern und allem, was dazu gehört-das ist auch eine Arroganz, sich mit solchem „Kinderkram“ nicht wirklich beschäftigen zu wollen, weil man ja viel Wichtigeres, „Anspruchsvolleres“ zu tun hat. Sich dann von diesem Spot nicht angegriffen zu fühlen oder darüber zu lachen, wie es scheinbar viele Männer tun, zeigt ebenfalls auch nur, dass die meisten leider gar nicht merken, dass ihre Nachlässigkeit für die Frauen an ihrer Seite eine Belastung darstellt, da sie die Kinder nicht mit gutem Gewissen auch mal von den Vätern ganz allein betreuen lassen können. Schade, so viel doppelte und dreifache Arroganz.

    1. Sehe ich auch so …
      Genau. Viele von denen, die sich angegriffen fühlen, sind alleinerziehende Väter, oder Väter, die nach einer Trennung nicht so viel Verantwortung für ihre Kinder übernehmen dürfen, wie sie es gerne täten. Also solche, für die aktive Vaterschaft definitiv nicht einfach nur ein lustiges, spannendes Hobby ist (selbst wenn einige dann noch sehr aktiv darüber bloggen). Hingegen liest man unter nicht wenigen Kommentaren derjenigen, die den Spot lustig finden (Männer und Frauen!), Ergänzungen wie „und irgendwie ist es ja auch ein bisschen wahr“. Das sagt eigentlich schon alles.

  5. Aussensicht
    Viele Väter finden diese Werbung gar nicht toll, sagen das aber nicht öffentlich, oder nur anonym, versteckt hinter irgendeinem Internet-Nickname. Wegen so Lappalien wie Darstellungen in der Werbung zu nörgeln und beleidigt zu sein, ist für Männer noch viel uncooler und unsexier als für Frauen. Der Druck, über sowas drüberzustehen ist gross.

    Man beachte, was sich in der Kommentarspalte unter dem Video tut. Viele Männer, die wütend über die Message sind. (Vermutlich würden sie das aber nicht gegenüber ihrer Frau oder ihren Kumpels sagen.) Und anschliessend viele hämische Kommentare – „Mimimi“ und „Geh doch zum lachen in den Keller“ sind noch die harmloseren. Dem will mann sich im realen Leben nicht aussetzen.

    Es gibt durchaus viele Spots und Filme, wo Männer auf lustige Weise als tollpatschig dargestellt werden (eben Jackass etc). Da stört es dann auch nur die wenigsten. Dieser Spot gehört aber nicht dazu. Ich begreife beim besten Willen nicht, wie man die Darstellungen mit schmerzverzerrten Kleinkindergesichtern und Internetpornos konsumierenden Jugendlichen (in anderem Kontext hätte die Szene wohl selbst das Zeug zu einem kleinen Skandal gehabt) so witzig finden kann. Ich glaube, dass die allermeisten, die das witzig finden, tatsächlich ein recht fragwürdiges Männer- und Väterbild haben, das sie gerne durch den Spot bestätigt sehen. Vielleicht einige Männer, aber vor allem Frauen, die sich vielleicht etwas zu stark mit ihrer Mutterrolle identifizieren, und gerne gesagt bekommen, wie unersetzlich sie sind. Dass Männer das Video lustiger finden als Frauen, wie hier suggeriert, glaube ich jedenfalls nicht.

    1. Sehe ich ähnlich
      Mein Mann fühlte sich tatsächlich auf den Schlips getreten. Natürlich haben wir auch geschmunzelt, aber für ihn war das wieder etwas zu viel, etwas übertrieben.
      Bei seinen Kollegen rief das Video hingegen (scheinbar) nur Gelächter hervor, da hat er natürlich mitgemacht – man will sich ja nicht die Blöße geben.
      Erst mit dem anderen jungen Vater von einem unter Einjährigen (der vorher auch mitgemacht hat) gab es in der Pause ehrlichen Austausch.

      Beide sind viel auf Arbeit – weil Hauptverdiener und beide haben oder werden ihre Vätermonate nehmen. Die größte Angst bei beiden ist jedoch, nur der Spaßpapa am Wochenende zu sein. Und die Wunde trifft Edeka mit ihrem Spot genau.

  6. Werbung ist überspitzt…
    Ich musste bei dem Spot auch schmunzeln, genau wie mein Mann. Werbung ist nunmal überspitzt. Natürlich weiß mein Mann (und auch die meisten anderen Männer), wie man einen Mixer benutzt. Wie oft merke ich im Alltag trotzdem, dass er viele Dinge, beispielsweise beim Spielen mit den Kindern, anders macht. Das heißt nicht, dass er es prinzipiell schlechter macht, nur das manche Sachen eben unüberlegter sind. In anderen Bereichen gilt das Gleiche für mich. Wir konnten beide darüber schmunzeln, wenn man die Sache etwas lockerer sieht und sich nicht an den einzelnen Beispielen aufhängt.

  7. DER Spot
    Ich finde den Spot amüsant. Und mein Mann sieht es wie Thomas. Die Männer lachen darüber. 😉
    Und deswegen tue ich es auch – wir wissen alle, dass die Realität in der Regel anders aussieht.

  8. Spaß
    Ich kann über den Spot auch lachen. Allerdings kann ich Lisa auch verstehen, es ist einfach nervig, weil etwas an der Mama hängen bleibt, Weilburg es eben besser kann. Das versucht mein Mann auch hin und wieder- da erkläre ich es ihm lang und breit, klopfe ihm auf die Schulter und sage: So ich bin überzeugt, jetzt kannst Du es auch! So ein intelligenter und ehrgeiziger Typ, der Du bist- sieh nur auch beruflich bist Du viel weiter als ich und das bei vergleichbaren Abschluss! Da scheiterst Du ganz sicher nicht an so einer banalen Aufgabe! Dann stecken wir uns die Zunge raus und lachen miteinander.

  9. Eins stört mich an dem Interview
    Nämlich, das beide Seiten fürs ganze Geschlecht sprechen. Das ist auch schon wieder Sexismus und Klischee, und ich bin weit davon entfernt Feministin oder Emanze zu sein. Aber ich kenne nur Männer, die den Spott blöd finden. Mag sein, dass es daran liegt das allesamt Väter sind. Und Väter und Mütter haben eins gemeinsam: den inneren Wunsch bei der Kndererziehung alles richtig zu machen gepaart mit dem ewigen Gefühl nicht gut genug zu sein. Alles falsch zu machen. Ich habe so oft abende an denen ich dasitze und denke: Mist, der heutige Tag war erziehungstechnisch wieder völlig daneben. Ich war nicht einfühlsam genug, ich war genervt und konnte nicht so reagieren, wie ich gerne würde, ich habe es vor lauter Arbeit/Hausarbeit/Verpflichtungen nicht geschafft quality time mit meinem Kind zu verbringen etc. Das ist sooo ein mieses Gefühl. und jede Mutter, die ich kenne, kennt dieses Gefühl. Genauso wie jeder Vater. Und dann kommt Edeka daher und legt den Finger in genau die Wunde und macht sich darüber lustig. Haha… Nein, ich kann nicht darüber lachen. Und die restlichen Eltern die ich kenne auch nicht. Egal ob Mutter oder Vater. Denn wir alle bekommen oft genug suggeriert unzureichend zu sein. Und dieses Gefühl ist viel, aber nicht lustig.

    1. Kleiner Gedanke
      Feministin ist die Person, die für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist. Vielleicht bist da ja doch Feministin 😉

  10. Einfach lustig
    Ich muss zugeben, dass ich als Mutter die Aufregung nicht verstehe und den Spot einfach witzig finde. Ich habe ihn von meinem Mann geschickt bekommen. Wir teilen uns die Betreuung 50/50 auf und er war komplett in Elternzeit. Für mich ist die Grundaussage einfach Mama und Papa machen das unterschiedlich und das ist einfach gut so. So erleben wir das täglich im Alltag. Er tobt mehr, ich lese mehr Bücher vor…. Ins Bett bringen und Schlafrituale sind nicht identisch und das ist völlig ok und schön für das Kind.
    Es ist Werbung, soll in Erinnerung bleiben und unterhalten. Genau das ist erreicht worden.

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