Zehn Antworten für Dich, liebe Katharina

blumenfreundin

Liebe Katharina, Du hattest mir einige Fragen gestellt und nun endlich komme ich dazu, sie Dir zu beantworten. Mir kommen diese Fragen heute ganz gelegen, denn ich bin etwas „leer“. Heute hat in NRW die Schule wieder angefangen, wir mussten heute also nach sechs langen Wochen zum ersten Mal wieder früh aufstehen, saubere Kleidung finden, Schulbrote schmieren. Mit ausgewaschenen Wasserfarbkästen, angespitzten Stiften und neuen Heften haben wir unsere Drei also heute wieder losgeschickt. Zurück bleibt ein kleines „Hach!“.

Für unsere Große beginnt heute das allerletzte Jahr an der Grundschule. Unsere beiden „Kleinen“ sind nun nicht mehr die Jüngsten, morgen kommen die I-Dötzchen – die neuen Erstklässler – dazu. Letztes Jahr waren wir noch aufgeregt, haben Schultüten gepackt. Was in diesem Jahr alles passiert ist. Das erste Schuljahr prägt. Aus Kindergartenjungs werden Schüler. Solche, die sich am ersten Tag der zweiten Klasse schon die Cappy (wie schreibt man das? Gemeint ist eine coole Kappe) schief auf den Kopf setzen und den Schulranzen nur noch auf einer Schulter tragen. Hach. Tja. Bevor es jetzt zu schnulzig wird, hier meine Antworten.   

  1. Wann hattest Du das erste Mal Liebeskummer?

Uh, ich glaube, recht früh. Ich hatte einen zwei Jahre älteren Bruder, da waren also auch immer mal wieder schöne Jungs bei uns zu Hause. Und in seiner Fußballmannschaft, bei der ich jeden Samstag zuschaute. Einer davon hatte es mir angetan. Wie alt war ich da? Vielleicht 13, schätze ich. Als er plötzlich eine Freundin hatte, hab ich fürchterlich geweint und mich selbst bemitleidet. Ich hab den Kerl nie bekommen. Und hatte noch häufig Liebeskummer, eine schreckliche Krankheit. Als junge Studentin habe ich einmal die komplette Küche meiner Einzimmer-Wohnung bunt angestrichen vor lauter Frust über einen Mann.

  1. Was vermisst Du an zu Hause, wenn Du auf Reisen bist?

Das kommt ganz drauf an, wohin ich reise und wie lange ich weg bin. In manchen Ländern vermisse ich ganz schrecklich die deutsche Schokolade und das deutsche Brot. Dafür muss es aber schon eine längere Reise sein.

Bei unserer letzten Reise war es so schwül und heiß, dass ich die frische Luft bei uns auf dem Land vermisste. Wieder zurück ist es hier aber genauso schwül. Vielleicht bin ich einfach kein so großer Vermisser. Meine Liebsten hab ich ja immer dabei.

  1. Welchen Teil Deines Körpers magst Du besonders gern?

Ich bin mit meinem Rücken eigentlich schon immer sehr zufrieden. Da hatte ich nie etwas dran auszusetzen. Und im Gegensatz zu anderen lockigen Menschen habe ich mich auch immer über meine Locken gefreut. Die passen zu mir, finde ich.

Ansonsten hab ich das, was ich bin, bin ich das, was ich hab. Mein Körper trägt mich. Das finde ich super.

  1. Welche Telefonnummern kannst Du auswendig?

Meine 😉 Mobil UND Festnetz. Und die meiner Eltern und Schwiegereltern. Und nein, die neue meines Mannes kann ich mir einfach nicht merken.

  1. Für was würdest Du auf der Straße demonstrieren?

Für unser Hebammen! Haben wir neulich noch getan.

  1. Auf welchen Luxus könntest Du leicht verzichten?

Gute Frage. In Berlin hatten wir kein Auto, das ging da super. Hier auf dem Land käme ich gar nicht weg ohne PKW. Verzichten könnte ich auf Online-Shopping. Mach ich fast nie, insofern wäre es auch kein wirklicher Verzicht. Als Studentin hatte ich auch keinen Fernseher. Hm. Auf welchen könntest Du denn leicht verzichten?

  1. Und auf welchen nicht?

Oh, da gibt es vieles. Auf sauberes Wasser. Warmes Wasser. Strom. Hygienische Mindeststandards. Das also zu den großen Themen. Auf meinen Geschirrspüler und die Waschmaschine und den Herd/Backofen zum Beispiel würde ich auch ungern verzichten. Aber es ginge bestimmt auch ohne, wenn man müsste.

  1. Was mochtest Du am wenigsten an der Schule?

Herrn X und Herrn Y. Überhaupt die autoritären Strukturen. Ich war ziemlich froh, als ich die Schule hinter mir hatte. Obwohl ich zur Oberstufe auf eine ganz ganz tolle Schule gewechselt bin mit sehr tollen Leute, mit denen ich noch heute viel Kontakt habe.

  1. Geht Dir alles zu schnell oder zu langsam?

Beides 😉 Ich bin ein eher ungeduldiger Mensch. Denke aber oft: Ach du je, nie wieder Wickeln, nie wieder Kinder in eine Kita bringen. Und ach Du Schreck, der Urlaub ist ja auch schon wieder vorbei…

  1. Was kannst Du nicht verzeihen?

Wir sind doch alle Menschen. Wir machen alle Fehler. Ich konnte bislang alles verzeihen, glaube ich. Ich wüsste jedenfalls nicht, wann nicht. Ich bin überhaupt kein nachtragender Mensch. Bei Mord oder roher Gewalt in meinem näheren Umfeld wäre das aber vielleicht etwas anderes.

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