Zum Muttertag: So erlebe ich die Mutterschaft

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Mama sein ist für mich…

  • eine sich schleichend entwickelnde Koffein-Intoleranz auf Grund von übermäßigem Kaffeekonsum
  • kuscheln, kuscheln, kuscheln
  • die größte Herausforderung meines Lebens
  • mich über einen vorzeitigen Feierabend zu freuen, wenn der 4-Jährige versuchen will, alleine einzuschlafen
  • mich noch mehr zu freuen, wenn’s dann doch heißt: „Mama, ich brauch dich“
  • den ganzen Tag Gefühle zu regulieren, entweder die eigenen oder die der Kinder
  • ein warmer, weicher Körper neben mir im Bett
  • Millionen von Büchern vorlesen, spannende Geschichten ausdenken und unzählige Rollenspiele spielen
  • abfeiern, wenn ich meinen Kaffee mal warm trinken kann
  • mit der Frauenärztin darüber zu scherzen, dass die Kinder das aktuelle Verhütungsmittel sind, es aber nicht als Scherz zu meinen
  • weg zu wollen, nur um nach kürzester Zeit wieder Sehnsucht zu haben
  • wunde Brustwarzen
  • das erste Mal wirklich Respekt davor zu haben, was die eigene Mutter geleistet hat
  • ohne Schminke und mit ungewaschenen Haaren das Haus zu verlassen, und das regelmäßig
  • dann einen guten Tag zu haben, wenn das Kind einen guten Tag hat
  • Ruhe haben zu wollen, egal bei was – beim Schlafen, beim Essen, auf der Toilette, beim Einkaufen, einfach mal einen kurzen Moment der RUHE
  • zu wissen: Wenn ich nichts mehr vom Kind höre, ist das ein ganz, ganz schlechtes Zeichen
  • ständige Wechsel zwischen überschäumendem Glück und rasender Wut, manchmal innerhalb von Sekunden (sowohl beim Kind als auch bei mir)
  • mich wie Chuck Norris zu fühlen, wenn ich es geschafft habe, dem Kind Fingernägel UND Fußnägel zu schneiden – BÄM!
  • wickeln, wickeln, wickeln
  • das erste Mal die Nummer vom Giftnotruf zu wählen
  • der Wunsch nach einem völlig anderen Leben
  • die Dankbarkeit für genau dieses Leben
  • dass mir das Herz warm wird, wenn das Kind „tropsdem“ sagt oder „Torbart“ oder „Du bist das Beste der Welt“ 
  • mir über Themen wie Lebensrisikoversicherung und Stellplätze vor der Haustür Gedanken zu machen
  • ein Leben im Schatten, obwohl man früher jedem Sonnenstrahl nachgejagt ist 
  • die wichtigste Aufgabe meines Lebens
  • die größte Konfrontation mit mir selbst
  • eine Liebe zu spüren, die größer ist als alles andere, was ich bisher erlebt habe
  • ermüdend und frustrierend
  • zutiefst dankbar dafür zu sein, dass alle gesund sind
  • sehr, sehr viel Zeit damit zu verbringen, den Kindern in den Schlaf zu helfen
  • zwischendurch zu denken „Wir müssen auch irgendwann mal wieder was aufs Beziehungskonto einzahlen, nicht nur abbuchen“, und sich dann im Stress doch wieder gegenseitig anzufahren
  • die größte Verantwortung meines Lebens
  • weniger spaßig, als ich gedacht hätte
  • mit allen in der Küche zu den Backstreet Boys abzuspacken
  • mich von der ein oder anderen Freundschaft zu verabschieden, während sich gleichzeitig neue bilden
  • Kacke aus den Fugen des Dielenbodens zu kratzen, weil die volle Windel runtergefallen ist
  • Pilzsalbe, Zahnungsgel und Fieberzäpfchen
  • mir ständig vorzunehmen, abends früher ins Bett zu gehen, und dann doch vorm Fernseher oder am Handy hängenzubleiben
  • die Vorfreude auf und die Angst vor dem Moment, wo alle ausgezogen sind und es hier plötzlich still wird
  • ein wehmütiger Seufzer beim Blick in den Spiegel
  • manchmal ziemlich einsam – weil entweder die kinderlosen Freunde einen völlig anderen Rhythmus haben („Ich kann ab 21 Uhr“) oder auch die befreundeten Familien („Ihr seid jetzt draußen? Wir sind schon wieder zu Hause“), oder weil ständig alle der Reihe nach krank sind
  • die unmögliche Aufgabe, einem 4-jährigen das Brot auf die richtige Weise zu schmieren
  • beängstigend, weil man so viel verbocken kann und die Welt voller Gefahren ist
  • „die Räder vom Bus“ in Dauerschleife statt „Deine Eltern sind auf einem Tennisturnier…“
  • ein Jonglieren zwischen den eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der anderen
  • Freude daran, was mein Kind täglich Neues lernt und wie es die Welt für sich entdeckt
  • zu begreifen, was der Beckenboden ist und dass es eigentlich ganz schön war, ihn zu haben
  • der Versuch, jeden Tag mein Bestes zu geben

Über die Autorin: Ann-Katrin ist 36 Jahre alt und Mutter von drei Kindern, einem 4-Jährigern und einjährigen Zwillingen.Sie bloggt unter inspiriermich.de und hat das E-Book „Herz im Bauch – wie du mich zur Mutter gemacht hast“ geschrieben. Und sie hat uns sehrrrrrrrrr sympathisch auch noch ein Foto ihrer Küche mitgeschickt:

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3 comments

  1. Vielen Dank! Ich kann absolut jedem genannten Punkt nur zustimmen. Eine herrliche Beschreibung über all die großen Gefühle, vielen Gedanken und dem Alltag im Mamadasein.

  2. Ganz wunderba! Ich habe gelacht und war gerührt! Das Foto der Küche gefällt mir ganz besonders gut. So siehts bei uns auch aus!

  3. …im Verlauf des Tages merken, dass es Stunden her ist, seitdem man zuletzt mehrere Minuten am Stück irgendwo gesessen hat.

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