In Finnland bekommen Mütter die ganze Erstausstattung geschenkt! Damit alle Babys gleich sind!

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Hey Lisa,

wie geht’s? Mir geht’s so lala, der Job-Wiedereinstieg macht mir doch sehr zu schaffen, aber naja… Gestern zum Beispiel hatte ich so einen tollen Tag mit Maxime, wir haben auf dem Spielplatz abgehangen, dort hatte der Kioskbesitzer ein kleines Plantschbecken aufgestellt und 15 Kleinkinder (inklusive Sohn) haben sich um den Schlauch gestritten… Hach…

Naja. Auf jeden Fall wollte ich Dir/Euch heute etwas zeigen, was Du lieben wirst, Lisa. Du, die ja alleine drei Mama-Ratgeber für babilu bzw. LetsFamily geschrieben hast und damit für mich einen Ehrendoktor als Hebamme verdient hast…

Auf jeden Fall habe ich einen tollen Blogeintrag bei Karen von Suomalainen Päiväkirja gefunden. Karen ist Biologin, dreifache Mutter und bloggt über ihr Leben mit ihrer Familie in Finnland. Auf ihrem Blog hat sie letztens von der Kela-Kiste erzählt, zu der es auch einen BBC-Bericht gab. 

Und zwar ist es in Finnland so, dass ALLE Babys, unabhängig von dem Einkommen ihrer Eltern zur Geburt eine Kela-Kiste wohlgemerkt vom Staat bekommen. Dort ist alles drin, was man, sagen wir mal für die ersten Wochen nach der Geburt braucht, inklusive eines Schneeanzuges. Der finnische Staat garantiert damit der Familie und vorallem ihren Kindern, dass jedes Baby, den gleichen Start (zumindest matriell) ins Leben hat und dass sich die Eltern gerade beim ersten Kind nicht den Kopf zerbrechen müssen, was sie so alles brauchen.

Ich finde das genial! Und frage mich ernsthaft: Warum gibt es sowas nicht in Deutschland? Warum habe ich erst für 80 Euro einen Schneeanzug für Maxime gekauft bis mir meine Hebamme im Hechelkurs erzählte: Der erste Anzug MUSS aus Natur-Biobaumwolle sein, woraufhin ich als panische Erstlingsmutter ins nächste Ökowollgeschäft lief und nochmal 80 Euro ausgab. 80 Euro für die Neurosen von anderen, die zu meinen werden sollten…

Da wäre es doch viel cooler zu sagen, nee, lass mal, liebe Industrie. Ich verlasse mich auf den Inhalt meiner Kela-Kiste…

Und überhaupt: Wäre es nicht toll, wenn jede Familie, ob eigenes Haus oder Hartz-IV dieselben guten Babyklamotten hätte? Sicher mutet das etwas sozialistisch an, aber wenn es einfach nur um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Babys geht, was soll’s, oder?

Oder wie findest Du das? Thomas Lindemann, der Buchautor von Kinderkacke, erzählte ja in seinem Buch (war es das erste oder das zweite?), dass man sich die Erstausstattung auf einfach im Krankenhaus zusammenklauen kann. Ja, stimmt schon, muss ich zugeben, ohne mich hier outen zu wollen, aber wirklich elegant und rechtens ist das ja natürlich nicht…

Was sagst Du denn zu alledem, Lisa? Sollten wir da nicht mal politisch aktiv werden? Für eine deutsche Kela-Kiste?

 

 

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4 comments

  1. Impfpflicht
    Liebe Jana,

    ja, Impfplicht ist ein super Thema. Ich recherchiere mal ein bisschen dazu… Gibt’s bald hier zu lesen 🙂

    Und Danke sehr für Deinen Beitrag!

  2. Ich bin dagegen!
    Ich sitze hier vor dem Laptop und kann nur mit dem Kopf schütteln. 80€ für einen Schneeanzug?! Ja, ich weiß, die Winter in Berlin können sehr, sehr kalt sein. Aber 80€ für eine Schneeanzug?!

    Ja, auch ich war verunsichert, welche Kleidung und welche Erstausstattung man braucht. Ständig wurden wir von anderen Eltern bequatscht „ich braucht unbedingt dies, unbedingt das und ganz wichtig jenes!“ Aber nach dem von dir erwähnten Autor und seinem Buch „Babybeschiss“ wusste ich, die Erstausstattung kann man auf das Nötigste beschränken.

    Worauf ich hinaus möchte, die Geschmäcker sind verschieden. Ich möchte nicht bevormundet werden. Wer von Freunden, die einem sagen, das braucht ihr unbedingt, noch vom Staat.
    Wer entscheidet, ob die Bodys in der Kiste neutral weiß oder rosa und hellblau mit Gesichtern von Katzen oder Bärchen sind?

    Soll der Staat für mich entscheiden, ob ich lieber Pullover über den Kopf ziehe oder ich Wickelshirts verwende? Verunsichert die Entscheidung für das eine nicht die Mütter, die sich für die andere Variante entschieden haben? Schließlich wäre solch eine staatliche Kiste von Experten zusammengestellt.

    Caro, hast du nicht vor Kurzem dazu aufgerufen, weniger neue Baby-Kleidung zu kaufen und mehr auf Second-Hand zu setzen? Auch dazu trägt eine solche Kiste nicht bei.

    Und jetzt zur sozialen Komponente. Schwangere und Mütter, die bedürftig sind (ALG II beziehen), erhalten von den Behörden Geld für die Erstausstattung. Merkwürdigerweise möchte niemand „Sachspenden“. Sondern auch bedürftige Muttis möchten sich selbst die Sachen für ihre Kinder aussuchen.
    Denn sind wir mal ehrlich, es macht doch auch Spaß Babysachen zu kaufen.

    Als Hauptstadtmutti fände ich es aktuell viel wichtiger, über die Masern und eine Impfpflicht etc. zu diskutieren.

  3. Tut es! 🙂
    Ich hab schon länger von dieser finnischen Kiste gehört und finde sie auch total super! Was du vergessen hast, zu erwähnen: die Kiste ist aus so stabilem Karton und hat eine entsprechende Größe, dass man sie als Babybett für die erste Zeit nutzen kann! Das Konzept ist also wirklich durchdacht.

    Ich fände sowas vom deutschen Staat auch super. Klar, ich hab selbst schon (wahrscheinlich) viel zu viel eingekauft – aber es ist oftmals so schwer zu entscheiden: WAS brauche ich wirklich? WIE VIEL brauche ich davon? Und die ganzen Erstaustattungslisten von den ganzen Babyshops sind ja nur darauf ausgerichtet, möglichst viel Schmarrn bei denen zu kaufen… gar nicht toll. So eine Kiste würde einem – insbesondere beim ersten Kind – viel abnehmen…

    Außerdem finde ich, dass diese Kela-Box auch eine Art der Wertschätzung ist. Eine Wertschätzung für die Eltern, dass sie ein Kind in die Welt gesetzt haben. In Deutschland fehlt das meiner Meinung nach oft ein bisschen… auch wenn man sich anschaut, wie schwer es für junge Eltern ist, einen Krippenplatz zu finden, etc.

  4. Kela-Kiste
    Hallo Caro,

    ich würde es nicht mal als sozialistisch bezeichnen. Aber die Idee ist toll. Anstatt des ersten Monats Kindergeld kommt die Erstausstattung (das wär meine Idee zur Kostendeckung, sonst heult Frau Merkel wieder, weils zu teuer wird ;-)) und man muss sich keine Gedanken machen, zumindest nicht, wie das Kind angezogen wird.

    Für mich wäre es auch eine große Hilfe gewesen. Eher weil ich als Erst-Mama keine Ahnung hatte was ich alles brauche, als aus den Kosten heraus.
    Für uns gab es, dank der Stiftung „Mutter und Kind – Familien in Not“ ein Startgeld für die Erstausstattung, die Kindermöbel und eine Renovierung. Nur gibt es das eben auch nicht für alle…

    Liebe Grüße
    Biene