Eine Woche wohnen im Krankenhaus mit Baby haben mich gelehrt, dass Lisa die Allerbeste ist und ich doch eine gute Mutter bin!

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Liebste Lisa und natürlich ein Hallo an diesen besten Leser der Welt!

Hiermit sende ich Euch also einen kleinen Gruß aus dem Krankenhaus, wo Maxime und ich nun schon den sechsten Tag nächtigen.

Kurz, für alle die es (noch) nicht wissen: Maxime hatte eine Lungenentzündung und nun müssen sich seine Lungen noch ein paar Tage auf Station erholen und so lange muss er halt eine dieser Sauerstoffbrillen tragen. Das ist leider eine sehr übliche Kinderkrankheit wie ich jetzt weiß und dass man da mit einem Einjährigen schnell aufgenommen wird, ist auch nicht wirklich ungewöhnlich.

Das Gute also: Maxime erholt sich von Tag zu Tag.

Das Blöde: Es zieht sich jetzt schon fast eine Woche.

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Eine Woche, in der ich auf einem Klappbett neben seinem Bett schlafe.

Eine Woche, in der ich nun schon dieses fiese würzarme Kinderkrankhausessen mitesse.

Eine Woche, in der ich jeden Tag fast dasselbe anziehe und nur alle drei Tage Haare waschen kann, weil einfach kaum Zeit, noch Privatsphäre ist.

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Naja, Lisa und ihr Lieben. Du und sicher auch viele andere wissen sicher wie sich eine Woche im Krankenhaus mit Kind anfühlt und viele – inklusive dir Lisa – haben das ja schon Dutzende Male erlebt.

Auf jeden Fall gilt für Maxime und mich jetzt warten. Warten bis er eine Nacht ohne diese Brille geschafft hat – und dann können wir nach Hause.

Und oh ja, ich WILL nach Hause. Wobei ich alles im Leben, auch das hier, immer als eine interessante Erfahrung und auch Mutprobe für Max und mich sehe.

Es gibt diesen französischen tollen Film Das Leben gehört uns, der dieses Jahr für den Oskar nominiert ist und die Paarbeziehung von zwei Eltern beschreibt, die über Jahre ihren krebskranken Sohn im Krankenhaus versorgen. Der Film ist echt positiv und es war gut, ihn vor dieser Aufenthalt hier gesehen zu haben, denn so weiß man, dass es einem doch nicht so schlecht geht und alles gut wird.

Das Krankenhaus hat so gesehen auch seine angenehmen Seiten:

  1. Ich mache mir weniger Sorgen. Die Tage bevor wir hierher kamen, waren schrecklich. Ich wusste nie, was hat Maxime. Jede Nacht aufstehen. Maxime hatte sich vor Husten übergeben, umziehen, Fieber messen – Mist, wieder auf 40 Grad. Was passiert nur mit meinem Baby? Diese Sorgen haben auf jeden Fall jetzt ein Ende. Es sind Tag und Nacht Ärzte da. Es wird für uns gekocht, Fläschchen gemacht, frische Wäsche gebracht und wenn wir wollten auch gewickelt – was ich den Schwestern aber immer gerne abnehme.
  2. Ich entspanne mich auch. Abgesehen von den Nächten natürlich, in denen unser kleiner Zimmer-Mitbewohner immer schreit – was glücklicherweise aber nur mich und nicht Max am Schlafen hindert.
  3. Ich analysiere viel, grübele über Max, Pausti und mich als Familie und bin mir jetzt endlich sicher, dass ich eine gute Mutter bin. Früher dachte ich immer: Das arme Kind: Ich tippe soviel auf meinem Handy oder quatsche mit meinen Freundinnen, die zu Besuch kommen, während er spielt: Der bekommt gar nicht genug Aufmerksamkeit. Jetzt weiß ich: Genau richtig so! So starren Max und ich immer die anderen Mütter mit Kleinkindern auf der Station wie Autos an, die sich den ganzen Tag streiten. Die Mütter heulen, motzen rum oder kommandieren, was ihr Kind gerade machen soll bis mir die Kleinen echt leid tun.

Das geht dann so:

Kind: „Ich will nicht essen.“

Mutter: „Doch, sofort.“

 

Kind: „Erst Frühstück, dann wicklen.“

Mutter: „Nein, erst wird jetzt gewickelt.“

 

Mutter: „So! Wir lesen jetzt ein Buch.“

Kind: „Nein, ich will nicht!“

Puh, so geht das den ganzen Tag. Und je länger es geht, desto mehr lobe ich Max und mein Verhältnis. Wir können schweigen, lachen, schlafen und wenn er etwas nicht will und es ist nicht unbedingt notwendig, zwinge ich ihn nicht.

Ist wohl für viele nicht neu das Prinzip, denke ich. Aber tagtäglich das komplette Gegenteil live präsentiert zu bekommen, eröffnet mir irgendwie, dass ich jetzt doch nicht so eine Neurotikerin für mein Kind bin wie ich immer gedacht habe…

 

So, ich schäle mir jetzt einen Keks aus der Folie und schaue Maxime noch ein bisschen beim Schlafen zu. Das war also mein kleiner Krankenhausbericht für Euch.

Lisa: Ich drücke und küsse dich, dass du dich die ganze Woche um unseren Adventskalender und unseren Blog gekümmert hast. Ich hab’s dir schon in einer SMS geschrieben, aber ich habe dich jetzt tatsächlich noch ein bisschen mehr lieb als ich dich sowieso schon hatte.

 

Schönes Wochenende dir! Du bist eine echte Freundin, Landmama und die coolste Co-Autorin und Bloggerin ever!

 

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3 comments

  1. Danke Anke!
    Liebe Anke,

    danke für den tollen Kommentar und schön, dass wir Dich jetzt auch mal lesen können. Ja, das ist auf jeden Fall auch meine Meinung. Ich bin ja Halb-Französin und dort sagen viele Mütter mit Kleinkindern, dass auch sie manchmal etwas Privatsphäre von ihrer Mutter brauchen. Ich finde das schon ganz richtig.

    Lieben Gruß,

    Caro xxx

  2. Danke
    Liebe Caro, bis jetzt war ich eine stille Leserin. Mein kleiner Pirat ist 9,5 Monate alt und ich mache mir täglich die gleichen Gedanken wie Du. Gerade jetzt, wo ich David bei der Tagesmutter eingewöhne, plagt mich oft das schlechte Gewissen. Dennoch bin ich überzeugt davon: nur eine zufriedene Mama, ist eine gute Mama und ich denke, dass es wichtig ist, dass sich Mama und Kind auch irgendwann ein wenig abnabeln. Dann kann man die vielen schönen Momente auch noch mehr genießen, ist nicht ständig genervt und kann sich von so einem Moment, den Dein Foto zeigt bezaubern lassen. Ich bin es jedenfalls! Danke, dass Du und Deine Landmama-Kollegin Lisa so einen schönen Blog für uns schreibt. Alles Liebe aus München

  3. Schööööööööön!
    Was soll ich anders kommentieren als „Schöööööööön!“

    …, dass es Maxime besser geht
    …, dass du das Beste aus so einer Situation machst

    🙂