Klischees, Ihr könnt mich mal! Es gibt auch Promis die zu Hause entbinden…

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Guten Morgen ins Krankenhaus, liebe Caro und schönen Wochenbeginn Euch allen!
Wollen wir zum Montagmorgen doch mal wieder gleich in die Klischee-Kerbe hauen.
_Wenn Ihr schätzen solltet, wo die meisten Hausgeburten stattfinden, auf dem Land oder in der Stadt, was würdet Ihr dann antworten? Land, oder?
_Und wenn Ihr schätzen solltet, wo es die meisten Krankenhausgeburten und Kaiserschnitte gibt, dann würdet Ihr wahrscheinlich Stadt sagen, oder?
_Und entbinden Promis nicht sowieso am liebsten per geplanter Geburts-OP, damit ja keine Terminschwieirgkeiten auftauchen und bloß nichts reißt?
So weit zu den Vorurteilen. Top Model Gisèle Bündchen macht all diese Binsenweisheiten zunichte. Soeben hat sie ihr zweites Kind (siehe Foto) per Hausgeburt entbunden. Die kleine Vivian kam 5. Dezember zu Hause in Boston zur Welt. Bruder Benjamin wird in dieser Woche 3 Jahre alt und kam ebenfalls per Hausgeburt zur Welt.
Solche Nachrichten bleiben bei mir haften. Weil ich mich viel mit dem Thema Geburt auseinandersetze. Auch jetzt noch, obwohl die Entbindungen meiner eigenen Kinder schon weit hinter mir liegen. Und weil ich es wirklich schade finde, dass die Kaiserschnittrate in Deutschland immer höher wird und Hausgeburten fast aussterben. Dabei halte ich das eigene Zuhause für den Ort, an dem wir uns am besten entspannen können.
Ich bin selbst zu Hause zur Welt gekommen und nach der Krankenhausgeburt meines großen Bruders, war das eine scheinbar schöne Erfahrung für meine Eltern.
Da Caro und ich beide (unfreiwillige) Kaiserschnittmütter sind (mehr dazu in unserem Buch), interessiert uns natürlich jetzt Eure Erfahrung.
Wie habt Ihr entbunden? War das die richtige Methode für Euch oder bereut Ihr irgendetwas? Fühlt Ihr Euch in der Hand von Medizinern am wohlsten oder eher in privatem Rahmen?
Erzählt doch mal…

Fotoquelle, Fotocredit: Courtesy Gisèle Bündchen

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16 comments

  1. Und …
    Mein Kind war komplett entspannt, fast sauber hatte einen 35cm Kopf und noch die Hand vor dem Gesicht aber ich konnte ohne jegliche Risse am nächsten morgen im sitzen das Frühstück im Bett genießen. Was man wohl braucht ist einen tollen Mann oder lieben Menschen, der sich so gut um einen kümmert, weil das kh Personal entfällt.

    Meiner tochter erzähle ich fast jeden Abend,dass sie in diesem Zimmer in unserer Mitte geboren wurde.

    Allen Schwangeren egal wo Wünsche ich eine schoene Geburt, eine gesundes Kind und ein gutes Zusammenwachsen!

  2. Hausgeburt in der Stadt
    In diesem Sommer habe ich mein erstes Kind zu Hause zur Welt bringen dürfen. Früher habe ich immer gedacht ich möchte von diesem mit Schmerz assoziiertem Prozess so wenig wie möglich mitbekommen. Doch während der Schwangerschaft habe ich mich immer mehr mit Dem Thema Geburt auseinandergesetzt.
    Natürlich ist es Luxus dass meine Schwangerschaft so unkompliziert verlaufen ist, dass eine HG auch möglich war!
    Aber als emanzipierte, frei denkende Frau war es mir wichtig diese Geburt als mein/unser Wunder selber zu voll ziehen und das Kind aus eigener kraft zur Welt zu bringen und nicht bringen zu lassen.

    Ich denke im kh haette ich mich bei weitem nicht so entspannen können, keiner haette mir die 32 Stunden gegeben die es gedauert hat ( auch als Privatpatientin wäre das jedem kh zu teuer gewesen und man hat dort ja auch Geräte die benutzt werden wollen)
    Und ja es war schmerzhaft aber zu Hause bin ich nicht auf die Idee gekommen Schmerzmittel zu fordern – im kh sicherlich schon.
    Und niemals hätten wir drei diese magische zeit nach der Geburt so in Ruhe intensiv genießen können wie zu Hause in unseren vier wänden.
    Für mich persönlich war es die größte Herausforderung, das schmerzhafteste und schönste, befreiendste und Selbstbewusstsein stärkendste, was ich erlebt habe.
    Frauen ihr seid das Leben,ihr koennt es schenken. Ein hoch auf die Hebammen die uns dabei helfen! Ich werde meiner in ewig dankbar sein!

  3. Geburtshaus
    Großstadt Berlin. Selbstbestimmte und dynamische Geburt im Geburtshaus, die mich an die Grenzen meines Seins geführt hat- und heute eine sehr wichtige und wundervolle Erfahrung und Erinnerung, in meinem Herzen gespeichert und noch immer kraftspendend!

  4. Spannendes Thema – immer wieder
    Ich erwarte täglich mein Baby, was zu Hause geboren werden soll.

    Falls Ihr ein bißchen schmökern wollt:

    http://quadratzahl.blogspot.de

    Da habe ich auch die Geburtsberichte meiner anderen 3 Kinder aufgeschrieben, die alle sehr selbstbestimmt von mir geboren wurden.

    Ich wünsche es jeder Frau, dass sie gut informiert und zuversichtlich in eine Geburt geht.

  5. Hallo,
    Hallo,

    ich finde es interessant Erfahrungen über Geburtshäuser und Hausgeburten zu lesen. Meine Zwillinge habe ich vor zwei Jahren in einer Kölner Klinik bekommen. Sie wurden eine Woche vor dem errechneten Termin eingeleitet und kamen, mit Hilfe der Saugglocke, natürlich zur Welt. Ich bin sehr glücklich, das alles erlebt zu haben, auch wenn ich die Einleitung als sehr drastisch erlebt habe. Nach der Entbindung und auch während, habe ich jedoch das Krankenhaus als sehr steril, auch menschlich, erfahren. Geburten, auch Zwillingsgeburten sind hier an der Tagesordnung, und ich habe mich ein wenig wie eine Nummer gefühlt. Trotzdem wäre mir eine Geburt zu Hause oder in einem Geburtshaus bei Zwillingen zu risikoreich gewesen. Ich persönlich fühlte mich da im Krankenhaus mit direkter Pränatalstation sicherer. Da meine Mäuse sehr schnell richtig lagen, hab ich mich an eine normale Entbindung herangetraut. Hierzu hat mich auch der Oberarzt bestärkt, der mir sagte, dass die meisten Zwillingsschwangeren entgegen der Indikation, einen Kaiserschnitt bevorzugen. Geburt ist ein sensibles Thema, und es sollte jeder so entbinden, wie sie es im Kopf am besten mit sich vereinbaren kann, oder, was nötig ist,um das Kind gesund zur Welt zu bringen. Diese Entscheidung trifft jede Frau persönlich. Trotz allem, wenn es generell möglich ist, sollten Arzt und Hebamme einem eine normale Entbindung, vielleicht auch in häuslicher Umgebung, oder wo auch immer, nahe bringen und einem die Angst nehmen. Es ist ein tolles Gefühl, oder war es für mich. 🙂

  6. zwei ungleiche natürliche Geburten
    Ich stehe auf der Seite der natürlichen Geburt und finde auch Hausgeburten super.
    Persönlich hab ich beide Kinder im Krankenhaus auf die Welt gebracht.
    Beim Ersten war es ein harter Weg, der mit Blasensprung anfing und zum Schluss beinahe im Not-KS endete wegen der Herztöne. Aber mit Wehentropf, Dammschnitt, Saugglocke, viel Gewicht von oben und Pressen haben wir es doch noch geschafft. Es tat weh (ja, das geht auch ohne PDA und auch bei 38,5cm KU), es war schlimm, aber ich möchte die Erfahrung nicht missen. Bei dieser Geburt hätten wir eine Hausgeburt zwar anpeilen können, aber hätten in die Klinik wechseln müssen, schon allein weil die natürlichen Wehen nicht ausreichten.
    Die zweite Geburt fing harmlos an, die natürlichen Wehen reichten aus, die Geburtszimmer waren alle belegt und nach 3 oder 4 Presswehen auf der Liege im Untersuchungszimmer (das Fruchtwasser lief hinter den Heizkörper) war es auch schon vorbei. Kurz und heftig. Hier wäre sicher eine Hausgeburt auch schön gewesen. Aber ich wollte mich eine Woche mit Baby in der Klinik erholen und erst dann in den Alltag starten.
    Die Woche in der Klinik war für mich und das Baby sehr schön.

  7. Meine Geburt…
    …war einfach nur toll!!

    Ich bin Krankenschwester und arbeite in einer Klinik auf der Gynäkologischen Station. Bereits VOR meiner Schwangerschaft war für mich absolut klar, dass ich nur im ABSOLUTEN Notfall (bei Gefahr für mein oder das Leben meines Kindes) einen Kaiserschnitt wollte. Das hatte ich mit meinem Mann und mit meiner Mutter (die bei der Geburt dabei waren) als die Geburt los ging noch einmal eindeutig geklärt. Bei mir musste durch einen Blasensprung am Vortag eingeleitet werden. Ich war innerlich sehr ruhig. Habe mir absolut keine Sorgen gemacht, da ich bei meinen Kollegen in meiner Klinik entbunden habe. Ich kannte die Ärztin und die Hebamme. Ich habe alles getan, was die Hebamme gesagt hat. Habe mich auf ihre Kompetenz verlassen und wenig nachgedacht. Das „was wäre wenn“ habe ich aus meinem Kopf gestrichen.
    Ich war eine Frau die gerade ihr 1. Kind bekommt.
    Aus meiner professionellen Erfahrung, weiß ich, was alles schief gehen kann aber erstaunlicherweise habe ich darüber während der Geburt überhaupt nicht nachgedacht. Eigentlich habe ich gar nicht gedacht.
    Mein Sohn ist (Stunden ab beginnen der richtigen Wehen) in 3 Stunden zur Welt gekommen. ES WAR SUPER!!
    Ich hatte eine tolle Geburt, alle (Hebamme, mein Mann, meine Mutter)hatten ihre Funktion. Obwohl ich in der Klinik entbunden habe, habe ich die Ärztin 2 mal gesehen und zwar einmal kurz zwischendrin und einmal zum Nähen. Ansonsten hat die Hebamme die Geburt völlig suverän und kompetent allein geleitet. Mein Sohn war 4340g schwer und war 52cm groß und hatte einen Kopfumfang von 37cm. Ich hatte nur einen Dammriss II. Grades und das war auch in zwei Wochen wieder gut verheilt. Ich erinnere es ist mein 1. Kind!
    Ich hätte auch eine Hausgeburt gemacht oder auch im Geburtshaus entbunden aber mein Mann hatte bedenken. Und das war unser Kompromiss. Denn ich wollte, dass wir uns beide mit der Wahl des Geburtsortes wohl fühlen.

    Ich als Krankenschwester SEHE den Trend zum Kaiserschnitt und finde diesen fragwürdig. Denn es ist, wie hier schon häufiger gesagt, eine OPERATION (ein Eingriff in den Körper). Und die Probleme für eine Frau die per Kaiserschnitt entbunden hat, fangen meist erst nach der Geburt an. Egal ob sie sich bewusst oder aus Not dafür entschieden hat/entscheiden musste.

    Als Mutter sage ich zu diesem Thema: Jede Frau beschäftigt sich mit dem Thema Geburt. Wie ist ihre Sache. Jedoch gebe ich, wenn ich gefragt werde immer meine nüchternen Fakten aus meiner Erfahrung als Krankenschwester zur Antwort.
    Schmerz ist subjetktiv. Ich kann und werde nie beurteilen können, wie meine Patienten oder auch mein Mann, mein Kind Schmerz empfinden. Jeder ist da anders.
    Allerdings den Kaiserschnitt als „Heilmittel“ gegen den Schmerz zu sehen ist schlichtweg nicht haltbar.
    Ich rede keinem ins Gewissen oder keinem seine Entscheidung aus. Ich sage, wie es ist.

    Fazit: MEINE Geburt war super und ich würde es immer wieder so machen! (Oder zu Hause mit der Hebamme von der 1. Geburt, oder im Geburtshaus ;-))

  8. Geburtshaus und Hausgeburt (2)
    Den Wunsch nach einem Kaiserschnitt ohne medizinischen Grund empfinde ich als befremdlich, denn schließlich ist ein Kaiserschnitt eine Bauch-Operation. Oft entsteht dieser Wunsch aus einer Angst heraus und in vielen Fällen wäre es sicherlich angebracht, dort anzusetzen und den Frauen den Rücken zu stärken. Da man aber nicht immer die Hintergründe kennen kann, lässt sich auch nicht pauschalisieren. Ich persönlich halte im Groben und Ganzen von Wunschkaiserschnitten nichts und mich schockieren entsprechende Statistiken.

  9. Geburtshaus und Hausgeburt
    Beim ersten Kind bin ich ins Geburtshaus gegangen; es wurde dann eine Stunde später ohne Probleme geboren 🙂 und wir sind ein wenig später gleich wieder nach Hause gefahren. Da habe ich mir schon gedacht, dass sich das Geburtshaus kaum gelohnt hat und dass ich beim nächsten Mal zu Hause bleibe würde.

    Das habe ich dann auch getan. Mein zweites Kind kam zwei-drei Stunden nach Eintreffen der Hebamme im Wohnzimmer auf dem Sofa zur Welt.

    Bei beiden Geburten bin ich sehr selbstbewusst, selbstbestimmt und sicher gewesen. Ich habe mich im Vorfeld viel belesen und war sehr informiert. Die meiste „Arbeit“ habe ich allein und für mich ausgemacht und die Hebammen haben am Ende nur assistiert. Beide Geburten waren schmerzarm (meine Mensschmerzen sind stärker) und die zweite Geburt ist völlig in Ruhe abgelaufen. Mein Mann und die Hebamme plauderten bis zu den Presswehen. Ich habe das Tempo selbst bestimmt bzw. vom Baby bestimmen lassen und bei meinem fast 5kg-Kind keinerlei Geburtsverletzung davongetragen.

    Meine Überzeugung ist, dass viele Probleme im Krankenhaus erst entstehen und dass ich nie in ein Krankenhaus zur Entbindung gehen möchte, wenn keine Indikation vorliegt.
    Totzdem (!) glaube ich, dass man mit dem Personal auch Glück haben kann und dort eine schöne Geburt erleben kann.

    Eine Hausgeburt kam für mich auch deshalb in Frage, weil in der Stadt wohne. Würde ich auf dem Land leben und das nächste Krankenhaus wäre über 20-30 Minuten entfernt, dann wäre meine Entscheidung sicherlich anders gewesen, denn ich bin durchaus ein verantwortungsbewusster Mensch. 😉

  10. Danke für Eure Kommentare!

    Ihr Lieben! Wow, vielen Dank für Eure Offenheit, ich glaube, dass in diesem Falle die Kommentare für viele noch viel interessanter sind, als der Beitrag selbst. Gerade natürlich für diejenigen, die die Geburt noch vor sich haben und wir haben hier einige schwangere Leser. 

    Und liebe Susanne, das Thema ist tatsächlich ein sehr sensibles, deswegen kann ich sogar verstehen, wenn Du da etwas „zickig“ reagierst, wie Du es selbst nennst. Ich fühle mich aber keineswegs angezickt. Denn es geht ja nicht darum, dass „sich immer mehr Frauen für den Kaiserschnitt entscheiden“, sondern dass das immer mehr Ärzte für die Frauen tun. Das ist der Punkt, den ich schade finde. Dadurch, dass so ein Kaiserschnitt den Kliniken erstens mehr Geld bringt und zweitens weniger Klagen, falls etwas schief läuft, entscheiden sich Ärzte immer öfter für die Schnittentbindung. Und da wir entbindenden Frauen es nicht besser wissen, hören wir auf solche Ratschläge natürlich, obwohl wir vielleicht lieber auf eine andere Weise entbunden hätten. Es geht mir also nicht darum, den Kaiserschnitt zu verteufeln. Er kann Leben retten und deswegen ist es gut, dass es ihn gibt. Trotzdem sollte er nicht dafür sorgen, dass natürliche Entbindungen zur Ausnahme werden. Finde ich.  

  11. Geburtshaus
    Ich habe auch im Geburtshaus entbunden – super wars. 3 Stunden Badewanne und die Kleine war pünktlich nach Mutterpassdatum auf der Welt. Aber was soll ich sagen, ich denke, ich habe auch viel Glück und Selbstvertrauen gehabt. Ausserdem war die Kleine nur 2500 Gr schwer und 50 cm lang. Also sehr zart. Die persönliche Betreuung durch die Hebamme fand ich absolut spitze.
    Ich kann tatsächlich behaupten eine entspannte Geburt erlebt zu haben und schätze das sehr. Die Atmosphäre im Geburtshaus hat sicher dazu beigetragen…

  12. Geburt
    Hallo Ihr Lieben,

    ich selbst arbeite (habe gearbeitet) in einem Krankenhaus mit Belegärzten und einer Wochenstation. Ich kannte also das komplette Personal und den Ablauf und konnte mir sicher sein, dass es eine entspannte Geburt und schöne erste Tage mit Baby werden.

    Ich glaube, dass sich viele für eine Krankenhausgeburt entscheiden, weil uns die Medizin einflüstert, dass alles andere unsicher ist. Auch ich habe mich entschieden im Krankenhaus zu entbinden. Statt Wehen hat sich unsere Süße nämlich mit einem Blasensprung morgens halb neun angekündigt.

    Es war immer mindestens eine Hebamme für mich da, die Fragen beantwortet hat oder sich um Sorgen und Nöte kümmerte und das nicht, weil ich Mitarbeiterin des Hauses war. Für mich war das Warten auf die Wehen das Schlimmste. Kommen sie nicht von selbst, muss eingeleitet werden. Aber mein Körper hat das richtige getan.

    Am Abend gab es für mich nur noch den Weg der PDA. Die saß zwar nicht richtig, ich war also nicht komplett schmerzfrei, aber ich konnte die Geburt gut entspannt angehen.Zu Hause oder im Geburtshaus wäre das nicht möglich gewesen.

    Das Beste war unsere Hebamme, die die Geburt geleitet hat und übrigens auch für die Nachsorge da war. Der Doc war nur zur Sicherheit anwesend, falls was passiert. Und auch in Krankenhäusern wird heute auf eine sanfte Geburt geachtet und das Stillen gefördert.

    Man sollte sich frühzeitig informieren, ruhig alle in Frage kommenden Häuser (KH, Geburtshaus, Hebamme) abklappern und ansehen. Und man sollte für sich selbst entscheiden, was will ich für mich und das Kind. Und am Ende steht doch die Medizin, die einem sagt, ob das was man möchte auch geht.

    Im Endeffekt ist es wie mit der Lieblingsfarbe: es ist alles eine persönliche Entscheidung.

  13. Geburtshaus
    5 Jahre bevor ich selbst schwanger wurde, habe ich die Geburt meiner kleinen Schwester miterlebt. In einer Berliner Klinik mit sehr gutem Ruf. Ich war entsetzt. Das was die Hebamme dort als „absolute Standardgeburt“ einstufte, beinhaltete Wehentropf, PDA und Dammschnitt. Mir war klar: So werde ich meine Kinder nicht auf die Welt bringen.

    Obwohl es mein 1. Kind war und mich (außer meiner Oma) alle, aber auch wirklich alle als „esotherisch verklärt“ bezeichneten, entschied ich mich für die Geburt im Geburtshaus. Und was soll ich sagen? Die Geburt war eine Sache von 3 Stunden, mein Sohn kam in der Badewanne zur Welt, ich wurde begleitet von meinem Freund und 3 wunderbaren Hebammen. Ich war die ganze Zeit voll da, wurde stets über den Verlauf informiert und fühlte mich tausendmal besser aufgehoben als in jeder Klinik. Kein Dammriss, keine Schmerzmittel, kein gar nix. 2 Stunden später waren wir zu Hause und alles war gut.

    Ich hoffe dass die Vorurteile endlich aufhören: Hebammen verstehen ihr Handwerk und bei einer von Hebammen betreute Hausgeburt wird man – im Gegensatz zum Krankenhaus – lückenlos beobachtet. Somit werden Auffälligkeiten viel schneller bemerkt als in der Klinik. Und selbstverständlich besteht eine ständige Verbindung zum Krankenhaus – in 3min ist man dort und versorgt, sollte etwas sein. Im Krankenhaus geht die OP-Vorbereitung auch nicht schneller.

    Ich wünsche allen werdenden Müttern von Herzen den Mut zur natürlichen Geburt. Etliche Frauen sind tätowiert, gepierct, gewachst, machen Sport an der Schmerzgrenze – aber trauen sich nicht ein paar Stunden Geburtsarbeit zu. Dabei kann man es wirklich schaffen, eine entspannte Athmosphäre und eine gute Begleitung machen es möglich.

  14. „schade“ ?
    Ihr trefft leider bei mir einen überbeanspruchten Punkt, der mich dazu führt, gleich zickig zu werden. Warum findest Du es „schade“, dass sich immer mehr Frauen für Kaiserschnitte entscheiden? Weil Du es besser weißt, wie die Frau eine schöne Geburt erleben kann und soll? Weil die Natur es nunmal so eingerichtet hat, dass die Geburt für Mutter und Sohn eine -egal auf welchem Weg- einschneidende Erfahrung ist, die man wenn möglich doch so unverfälscht erleben soll wie es geht? Weil es schließich schon Millionen von Müttern geschafft haben und man so seine eigenen Kräfte kennenlernt? Weil Du sicher weißt, dass es für die Babies in den Bäuchen viel stressiger ist „plötzlich“ auf die Welt „gerissen“ zu werden als 36 Stunden mit allen möglichen Hilfsmitteln herausgepresst/gedrückt/geschoben/gezogen zu werden, damit es am Ende doch immernoch völlig natürlich war? Jede Mutter entscheidet es für sich selbst. Kein Mensch erinnert sich an seine eigene Geburt, mit gutem Grund höchstwahrscheinlich. Es geht also nur um die Wünsche der Mutter höchstpersönlich, in die kein Mensch das Recht hat einzugreifen! Niemand kann beurteilen, ob sich ein Kind anders entwickelt hätte, wenn es auf eine andere Weise zur Welt gebracht worden wäre. All diese bescheuerten Theorien. Die Schlimmste: Ein Baby brauche die Erfahrung sich durch etwas durchzuzwängen, sonst würde es später keinen Ehrgeiz entwickeln können. Das ist so… lächerlich. – Ich weiß, dass Du nichts davon geschrieben hast, ich sag ja, ihr trefft da einen überbeanspruchten Punkt. Allein schon die Aussage, dass Du es schade findest… sorry, es geht Dich einfach nichts an!

  15. Meine Erfahrung
    Bei meiner großen Tochter war ich gerade mal 1 und es kam nur eine Klinikgeburt in Frage schon allein der Sicherheit halber.
    Zuerst war es fürchtbar … eine inkompetente Hebamme die mir sagte ich soll doch nochmal nach hause fahren , dass sie sich vorstellen kann ,dass es sich beim ersten schlimmer anfühlt wie es ist und sie denkt ich würde mein kind diese NAcht nicht bekommmen.(da war es 19:45 Uhr )
    Ich hab ihr dann versucht klar zu machen dass ich doch weiß was mein körper mir sagt und ich nicht heim fahren will bei schneeund eis um dann später in meinem doft festzu sitzen .Letztendlich bin ich gegangen und kam gegen 20:30 Uhr nach dem Schichtwechsel wieder .
    Dann hatte ich die beste Hebamme überhaupt und hielt um 23:15 Uhr meine Tochter im Arm.
    Soviel zu dem Thema… Das ganze Krankenhaus drumherum war mir alles andere als angenehm trotz toller Hebamme.Ich musste auf den Morgen warten bis der Kinderarzt die Kleine untersuchte und ging danach direkt heim.

    2011 bekam ich dann unsere jüngste zuhause … es war viel viel viel besser als in der klinik .
    Ich hatte innerhalb knapp 2 stunden eine Traum wassergeburt bei der ich mich runum wohlfühlte nd kenen moment nach enem krankenhaus sehnte …Mit meiner super Hebi alles kein problem. Wenn ich noch eins bekommen sollte und alles ok ist , dann wirds wieder ne Hausgeburt <3

  16. Notkaiserschnitt
    da wir ein ziemlich hartes Jahr hatten und ich passend in diesem jahr schwanger geworden bin :-), hatte ich leider eine emotional echt stressige Schwangerschaft. Das hat sich so ausgewirkt, dass mein kleiner 49 cm groß war und nur 2500 gramm gewogen hat. Die Geburt musste 2 Wochen früher eingeleitet werden, weil die Gefahr bestand, dass ich das Baby nicht mehr ausreichend versorge. Wir haben dann 6 Stunden versucht, den kleinen auf natürlichen Wege auf die Welt zu bringen. Leider hat er die finale Kopfdrehung einfach nicht geschafft. Plötzlich waren dann die Herztöne weg. Und dann ging alles schnell. Ab in den OP, Vollnarkose und Notkaiserschnitt. Ich bin froh, dass ich in einem Krankenhaus entbunden habe und innerhalb von Minuten gehandelt werden konnte. Was wäre passiert, wenn diese Situation zuhause aufgetreten wäre. Hätte mein kleiner Sohn das überlebt? Ich weiß es nicht. Ich denke jetzt ernsthaft bei einer erneuten Geburt über einen geplanten Kaiserschnitt nach, weil das alles doch ein ziemliches Trauma für mich war.