Ohne Druck durch die Adventszeit: Macht’s euch einfach schön!

Adventszeit

Foto: Pixabay

Ihr Lieben, es ist wieder Adventszeit und überall hängen die selbst genähten Adventskalender, die Wohnungen sind stillvoll geschmückt, die ganze Familie backt am Wochenende strahlend Plätzchen – und ihr so: AHHHHHHHHHHHH! Wieso sieht das bei uns so anders aus? Ich kenne das nur zu gut und deshalb möchte ich euch sagen:

Es ist total ok, Plätzchen, Stollen und Kekse zu kaufen, wenn man keine Freude am Backen hat. Es ist total ok, wenn man es trotzdem versucht und die Plätzchen nicht so gut schmecken und schrecklich aussehen. Es ist ok, wenn man zu viert anfängt zu backen und am Schluss nur noch zwei da sind, weil die Geschwister sich gestritten haben. Es ist ok, wenn du dich das ganze Jahr aufs Backen freust und all deine Liebe in diese Zeit reinsteckst.

Es ist ok, wenn du Schokoladen-Adventskalender gekauft hast, auch die vom Discounter. Es ist ok, wenn du keinen blassen Schimmer hattest, wie du die Säckchen befüllen solltest und dann „Geschenke Adventskalender Junge“ gegoogelt hast. Es ist ok, wenn es dir wichtig ist, dass jedes Kind einen handgemachten Kalender hat. Es ist ok, wenn du traurig bist, dass am Nikolaustag alle Stiefel gefüllt sind, außer deiner.

Es ist ok, wenn du alle Geschenke Mitte November zusammen hast und es ist auch ok, wenn du alles auf den letzten Drücker besorgst. Es ist ok, wenn Deko deine große Leidenschaft ist und euer Haus von oben bis unten funkelt. Es ist ok, wenn du dich mit Deko schwertust und es irgendwie nicht so richtig weihnachtlich zu Hause bei euch wird.

Es ist DEINE Adventszeit

Es ist ok, wenn die Adventszeit für dich die schönste Zeit im Jahr ist. Es ist ok, wenn du gerade ein schweres Herz hast, weil du jemanden verloren hast oder es jemandem, den du liebst, nicht gut geht. Es ist ok, wenn du wünschtest, Weihnachten wäre schon vorbei, weil dir alles zu viel Stress ist. Es ist ok, wenn du dich in Vorbereitungen stürzt und es liebst, alles bis ins kleinste Detail zu organisieren.

Es ist ok, wenn du Angst vor Weihnachten hast, weil du vielleicht ohne die Kinder feierst oder in einem Rahmen, in dem du dich nicht so wohl fühlst. Es ist ok, wenn du es nicht mehr erwarten kannst, bis die ganze Familie endlich eintrudelt und ihr zusammen Zeit verbringen könnt.

Es ist ok, wenn ihr Kochbücher wälzt und ein aufwändiges Menü plant. Es ist ok, wenn ihr bei Würstchen. mit Kartoffelsalat bleibt, weil die Kinder eh nichts anderes essen. Es ist ok, wenn ihr dieses Jahr nicht alle Wünsche erfüllen könnt, weil das Leben gerade so teuer ist.

Ich wünsche euch, dass ihr es euch einfach schön macht – was auch immer schön für dich und euch bedeuten mag. Dass ihr nicht so viel nach links und rechts schaut, nicht vergleicht, sondern euren Frieden damit macht, dass da draußen im Internet zwar viel glänzt, aber das alles sicher nicht nur Gold ist.

Ich wünsche euch, dass ihr ab und zu auch Ruhe spüren könnt in all dem Trubel, dass ihr euch mal mit einer Decke einkuscheln und einen heißen Tee genießen könnt. Und dass ihr euch immer wieder sagt: „Ich bin ok so wie ich bin.“ Und vielleicht sogar: „Ich bin sogar mehr als nur ok!“

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6 comments

  1. So ein schöner Mutmach-Artikel💝
    Genauso ist es: Es ist ok, wenn die Advents- und Weihnachtszeit so gelebt wird, wie sie gefühlt wird.
    Wir haben ein Mehr-Generationen-Haus und bei uns ist es schon seit vielen Jahren so, dass nur die Oma einen Christbaum hat. Bescherung ist dort ebenfalls für die ganze Familie.
    Für unsere 3 Kinder ist das toll und für mich auch – mir ist dieser Weihnachtstrubel echt zuviel … Und das ist auch ok.
    Ganz liebe Grüße und schöne Weihnachten für alle🎄
    Monika

    1. Wir sind hier noch radikaler. Bei uns gibt’s dieses Jahr keinerlei Deko oder sonstiges Gedöns im Vorfeld. Wenn die Kids Lust hätten, dürften sie gerne dekorieren – ist alles da. Aber ich mache eben auch nur das, worauf ich Lust habe.

      Wir haben Weihnachten ohnehin erst seit der Geburt der Kinder gefeiert, damit sie neben ihren Freunden und deren Geschenken nicht traurig da standen. Mit der Zeit kam es, dass wir von Jahr zu Jahr häufiger vergaßen, die Kerzen am Adventskranz anzuzünden. Fiel uns dann meist ca. drei Tage später erst auf. Irgendwann wurde uns auch der Baumkauf zu lästig und es gab einen künstlichen. Der wurde aber auch immer später auf- und immer früher wieder abgebaut, weil er nur im Weg herum stand. Dann geschah es ab und zu, dass uns der 24. – 26. als Termin nicht in den Kram passte und wir Bescherung gemacht haben, wann immer es für uns am bequemsten war. Warum zum Geier sollten wir auch unsere eigenen Geburtstagsfeiern auf günstigere Tage verschieben, uns aber von einem läppischen Kalender nötigen lassen, den eines toten Fremden auf Biegen und Brechen an genau Tag X zu feiern? Sahen wir gar nicht ein. Und Wintersonnenwende, zu der ich als Hobbyastronom wenigstens einen konkreten Bezug habe, ist ohnehin _vor_ Weihnachten.

      Seit diesem Jahr sind beide „Kinder“ volljährig und niemand hat mehr Lust auf irgendwelches Brimborium im Vorfeld. Also gib’s nur gemeinsam gekochtes gutes Essen an den Feiertagen und ein paar Geschenke. Aus die Maus.

  2. Vielen Dank für den Artikel, ich persönlich mag die Zeit überhaupt nicht.
    Meine Kinder haben auch beide um Weihnachten Geburtstag und mir ist das zu viel.. Zu viele Geschenke, viele Feiern und viel das Gefühl haben einsam zu sein.
    und das habe ich in keiner anderen Zeit sooo sehr, aber als alleinerziehende finde ich es unfassbar anstrengend und gönne uns über Silvester immerhin eine kurze Pause, um den Wahnsinn nicht auch noch organisieren zu müssen und mit noch mehr „Happy Family“ zu füllen.

  3. DANKESCHÖN! Wahre und tolle Worte!
    „Advent, Advent, die Mama rennt!“ mache ich seit Jahren schon nicht mehr mit. Von dem ganzen Konsum mal ganz zu schweigen… Liebe Grüße!

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