Ein Plädoyer gegen (Stadt-)Haustiere – es sei denn sie haben duplo-Format!

tiere

Guten Sonntagmorgen Lisa!

Darf ich vorstellen: Das sind Schimmelchen, Schnurri, etwas unscharf das Kalb und ganz links Sheepy in noch etwas dunklem Morgenlicht. Maximes Duplo-Bauernhof-Familie.

Und die EINZIGEN Tiere, die wir jemals in dieser Wohnung haben werden – es sei denn, es geschieht das Shoppingwunder und die Plastikfamilie bekommt Nachwuchs. Ich fühle mich genötigt, dass hier klar zu machen, weil es bei dir ja demnächst tierisch abgeht wie man so liest. Drei Schafe habt ihr euch angeschafft, pardon Ziegen, die demnächst vor eurer Haustür grasen.

Good for you, Guys!

Aber nichts für mich! Niemals!

Warum? Weil, ich grundsätzlich finde, dass Haustiere in Stadtwohnungen Tierquälerei sind – und auch unmenschlich.

Aber um direkt mal allen Tierfreunden und Petas dieser Welt (die ich sehr unterstütze!), den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich mag Haustiere. Vor allem Katzen. Unsere älteste Familienkatze Curie starb mit fast 19 Jahren, was für eine Katze ein WAHNSINNS-Alter ist. Als sie eingeschläfert werden musste, weil sie unheilbare Leukämie hatte, hielt ich ihr beim Tierarzt bis zuletzt das Pfötchen. Zuhause haben meine Mutter, meine Schwester und ich sie dann in eine Kissenhülle mit Rosenblättern gewickelt und sie in unserem Garten vergraben. Da war ich zwölf Jahre. Danach hatten wir noch zwei Katzen, aber das führt jetzt zu weit.

Der springende Punkt ist: Trotz meiner schönen Katzen-Erinnerungen wird Maxime NIE eine Katze, geschweigedenn ein anderes Haustier haben. Bei einer Katze ist der Fall klar. So süß ich die Vorstellung finde, dass Max und Katze die Wohnung unsicher machen, so sehr würde es mich auch schmerzen, zu sehen, dass ich dieser Katze nicht das selbe unbeschwerte Katzenleben inklusive Mäusefangen und durch die Gärten-Tollen bieten könnte. Und eine Katze NUR in der Wohnung halten – sorry, da steige ich aus! Ich weiß, dass das vieler meiner Freunde mit ihren Katzen so machen. Sie reden es sich irgendwie zurecht, arbeiten zu gehen und die Katze schnurt alleine zuhause. Aber sie kennen auch meine Meinung dazu.

Bei einem Hund stehen die Dinge etwas anders. Viele meiner Nachbarn haben Hunde. Große Hunde. Und das läuft dann so.

Morgens kommt der Dogwalker und holt den Hund per Kombi ab, läuft mit ihm und anderen Hunden drei Stunden durch das Berliner Umland und bringt ihn müde und glücklich nach Hause. Abends muss Herrchen oder Frauchen nur noch die letzte Runde mit ihm drehen. Also einmal Dogwalker pro Tag macht 30 Euro, für die Woche macht das 75 Euro (Am Wochenende haben Dogwalker frei!) und den Monat schlappe 300 Euro. Plus Hundesteuer, plus Futter. Macht im Monat 500 Euro! Nur für den Hund!

Ich finde das der Wahnsinn. Die Alternative wäre ja den Hund, die ganze Zeit in der Bude zu lassen, während man auf Arbeit ist. Also neeee.

Bei Kleintieren, Nagern und Hamstern, Fischen..hmm, ich weiß nicht. Meinetwegen. Da bin ich nicht so streng. Aber ganz ehrlich, ich hatte mit acht Jahren selbst einen Hamster. Habe Hamster-Tagebuch geführt, seinen Käfig alle drei Tage gereinigt – ja, sogar seine neun Jungen mit großgezogen. Also, ich habe ihnen warme Milch hingestellt und so. Hat das alles unser Hamster-Mensch-Verhältnis entscheidend verbessert? Nö. Ich glaube, bis heute der Hamster hat von der Wüste geträumt (da wo er herkam!) und mich gehasst.

Tja, und du Lisa, hast jetzt bald Ziegen. Drei. Drei Probleme mehr.

„Oh, Schatz. Hannes, hat da so einen Ausschlag an der Pfote.“

„Oh, wir haben kein Ziegenfutter mehr.“

„Ich kann, das Zieglein mit seinem eitrigen Auge nicht zum Tierarzt fahren, ich schreibe heute Klausur.“

Du siehst, ich stehe Haustieren sehr kritisch gegenüber. Aber deinen Ziegen wird es bestimmt gut gehen. Sie haben eine riesen Weide und vieeel grünes Gras.

Willst du übrigens wissen, woher ich meine haustierfeindliche Einstellung habe? Von meinem Ex- und heute besten Freund Aram. Aram HASST Haustiere grundsätzlich.Einmal war ein Kumpel von ihm mit seinem Bernadiner bei uns zu Gast. Und ich so: „Ach, wie cool. Siehst du Aram, ist schon cool so ein Hund. Wirklich in diesem Moment KOTZT der Bernadiner geschätzte zehn Liter Flüssigkeit in unseren Flur, so dass sogar die Hausflurmatte und ein paar seiner weißen Sneaker weggeschwemmt wurden. Wow!

Aram, das Herrchen und ich starrten geschockt auf den brauen See. Und der Kumpel so: „Scheisse, das war der Apfelstrudel.“

Ich traute mich nicht Aram anzugucken. Wir hätten gebrüllt vor Lachen…

So und jetzt genug Kotz- und Lachgeschichten für diesen Sonntag. Ich hoffe, ich habe dir das Familienfrühstück nicht verdorben.

Fühl dich gedrückt.

Deine Caro (die heute noch nicht Gassi war, sondern noch im Bett liegt)

 

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1 comment

  1. „Trotz meiner schönen Katzen
    „Trotz meiner schönen Katzen-Erinnerungen wird Maxime NIE eine Katze, geschweigedenn ein anderes Haustier haben.“

    Armes Kind, kann ich da nur sagen. Die Eltern haben nun ihr zweibeiniges Haustier, dem Kind gönnen sie dieses schöne Erlebnis nicht, mit einer Katze oder einem Hund aufzuwachsen.
    Aus angeblicher Tierliebe? WTF. Kinderzimmer von 8 qm sind ok, aber ein Tier soll so nicht leben..
    Katzen kann man prima auch in kleiner Wohnung halten, wenn sie von vornherein zu zweit sind und genügend Kletter- und Spielmöglichkeiten haben.