Gastbeitrag: Wie wir unseren Sohn knapp vor dem Plötzlichen Kindstod bewahrten

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Mein Name ist Marlene und ich möchte Euch heute von dem schlimmsten Erlebnis meines letzten Jahres erzählen…

„Schlaf gut, kleiner Mann“, flüsterte ich meinem Sohn zu, nachdem er gerade friedlich eingeschlafen war. Hätte ich gewusst, was ein paar Stunden später passieren sollte, hätte ich sicherlich andere Worte gewählt. Bedeutungsvollere, größere Worte. Aber es gab keine Anzeichen auf das, was an diesem Abend passieren würde. 

Es war eine Bilderbuchschwangerschaft gewesen und eine recht einfache Geburt. Unser Sohn war kerngesund, ein kräftiger, großer Junge. An diesem Abend war er genau 14 Tage alt und lag friedlich schlummernd und frisch gestillt neben mir. Er lag auf dem Bauch, denn tatsächlich wachte der Kleine immer auf, sobald er auf dem Rücken lag. 

„Manche Babys sind eben von Anfang an Bauchschläfer“, hatte die Hebamme zu mir gesagt. Auch mein Mann, ich und unsere größere Tochter schlafen ausschließlich auf dem Bauch – und wenn ich daran dachte, wie sehr mich das Auf-dem-Rücken-Schlafen in der Schwangerschaft gequält hat, konnte ich nachempfinden, warum mein Kleiner sich so schwer damit tat.

Die Hebamme gab mir den Tipp, das Baby zum Einschlafen auf den Bauch zu legen und wieder umzudrehen, wenn es fest schläft. Genauso machten wir es seit ein paar Tagen und es klappte wunderbar. 

Normalerweise wartete ich, bis der Kleine eingeschlafen war, und ging dann ins Wohnzimmer, um noch ein bisschen zu lesen oder fernzusehen. Nur an diesem Abend hatte ich irgendwie das Bedürfnis, noch ein wenig bei ihm zu bleiben, seine Nähe zu genießen, ihm ab und zu übers Köpfchen zu streicheln. Ich bin mir sicher – hätte ich das an diesem Abend nicht gemacht, wäre er heute nicht mehr bei uns. 

Ich blieb also bei ihm, bestaunte ihn, tippte ein bisschen am Handy herum, griff immer mal rüber, streichelte ihn am Kopf – und plötzlich fühlte sich etwas komisch an. Ich bemerkte, dass er kälter war als gewohnt. Nicht so, wie Babys beim Schlafen sind, sondern richtig kalt. Ich stupste ihn an, sprach ihn an, doch er reagierte nicht.

Die Panik stieg in mir auf. Ich rief laut nach meinen Mann. Ich öffnete den Schlafsack des Kleinen und konnte sehen, dass sich der Brustkorb nicht mehr bewegt. Ich nahm ihn hoch, seine Beine und Arme hingen rechts und links herunter, als wären sie aus Wachs. Ich schrie nach meinem Mann, er solle den Krankenwagen holen, weil der Kleine nicht mehr atmet. 

Ich war wie im Tunnel, als mein Mann mir das Handy übergab. Am anderen Ende der Leitung stellte mir jemand Fragen, aber ich war nicht in der Lage, diese zubeantworten. Ich hörte, ich solle mein Baby vor mich legen – aber das wollte ich nicht. Ich wollte mein Baby weiterhin im Arm halten, umgriff seinen Brustkrob und rüttelte diesen immer wieder leicht hin und her. 

Noch immer war mein Kind ohne jegliche Körperspannung. Ich hatte einen Erste-Hilfe-Kurs für Babys gemacht. Vier Jahre vorher, vor der Geburt der großen Schwester zum ersten Mal, in der zweiten Schwangerschaft zur Auffrischung noch einmal. Natürlich wusste ich in der Theorie genau, was zu tun war. Aber in diesem unbeschreiblichen Moment war ich so unter Schock, so in eine Starre verfallen, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, das Kind zu beatmen. Ich weiß, dass klingt total schlimm und ich mache mir deshalb auch schreckliche Vorwürfe. Aber mein Kopf war in diesem Moment einfach leer, ich konnte nicht klar denken. Und so rüttelte ich weiterhin an dem Brustkorb. 

Plötzlich bemerkte ich, dass der Kleine einen winzigen Atemzug nahm. Kein tiefes Nach-Luft-schnappen, nur ein winziger Atmemzug und dann wieder nichts. Diese kleine Regung gab mir Hoffnung und tatsächlich kam ein zweiter Atemzug und dann noch einer. In seinem Körper machte sich wieder so etwas wie Spannung breit, die Atempausen wurden immer kürzer, bis er wieder normal atmete und die Augen öffnete.

Ich fing an zu weinen. Ich weinte und weinte, hielt mein Baby auf dem Arm und ließ es nicht los. Als der Krankenwagen und der Notarzt endlich da waren, war der Kleine zwar sehr müde, aber ansonsten erinnerte nichts mehr an das, was er und wir gerade durchlebt hatten.

Wir fuhren ins Krankenhaus und unser Sohn wurde durchgecheckt. Atmung, Sauerstoffsättigung, Herzfrequenz, alle Werte waren total normal. Tagelang machten sie in der Klinik alle möglichen Tests – sie blieben alle ohne Befund. Er war nach wie vor ein normales gesundes Baby.

Nur, dass in meiner Welt nichts mehr normal war.

Schließlich stellten die Ärzte die Diagnose: ALTE (Apparently Life-Threatening Event), ein durch rechtzeitiges Eingreifen verhinderter Plötzlicher Kindstod.

Wir machten einen erneuten Erste-Hilfe-Kurs und bekamen für Zuhause einen Überwachungsmonitor mit. Ich merkte, dass für mich nichts mehr so war wie vorher. Alle Glücksgefühle über das Baby waren weg, ich spürte nur noch Angst. Während ich bei meinem ersten Kind oft dachte, die Zeit solle still stehen, hatte ich jetzt nur einen Wunsch: Der Kleine sollte so schnell wie möglich das erste Lebensjahr hinter sich bringen, damit die Gefahr des Plötzlichen Kindstodes schnell sinkt. 

Sobald mein Kind nun eingeschlafen war, wurde sofort immer der Monitor eingeschaltet. Da ein so kleiner Zwerg quasi ständig schläft, war es für uns einfacher, den Monitor in der Anfangszeit permanent anzuhaben. Das Gerät hat uns überallhin begleitet, im Auto, beim Spazieren gehen, beim Kuscheln, immer war mein Kind verkabelt. 

Natürlich fällt so ein verkabeltes Baby auf – ich musste die Geschichte also immer und immer wieder erzählen. Das machte es für mich nicht leichter, sondern eher schwerer. Denn es warf mich immer und immer wieder zurück in das Geschehene. Manchmal versuchte ich einen flapsigen Spruch zu machen und sagte: „W-Lan-Babys gab es gerade keine, da haben wir eins mit Kabel genommen.“

Das Ganze ist nun über ein Jahr her, den Monitor benutzen wir nur noch nachts, in ein paar Tagen müssen wir ihn abgeben und mir graut es davor. Es gab in der gesamten Zeit keinen weiteren Zwischenfall. Mittagsschlaf macht der Kleine inzwischen in der Krippe, ohne Monitor und ohne dass ich ab und zu nach ihm schauen kann. Ich muss zugeben, dass ich jeden Tag um die Mittagszeit nervös werde und mir schon oft ausgemalt habe, in die Krippe zu kommen und von den Erzieherinnen zu hören „Tut uns leid, er ist nicht mehr aufgewacht“.

Und noch immer träume ich nachts von diesem Moment, als ich diesen kleinen leblosen Menschen auf meinen Händen hatte und seine Arme und Beine wie aus Wachs an ihm herunter hingen – dann wache ich panisch auf.

Noch immer denke ich jeden Abend beim ins Bett bringen daran, dass die Worte, die ich jetzt sage, die letzten sein könnten, die er jemals hört. Jeden Abend erzähle ich ihm, was wir am nächsten Tag vorhaben, damit es nicht wie ein Abschied klingt. Jeden Abend flüstere ich ihm zu, wenn er eingeschlafen ist und ich das Zimmer verlasse „Bitte bleib bei uns!“.

Wir hatten uns eigentlich immer drei Kinder gewünscht, aber nach diesem Vorfall war unsere Familienplanung mit einem Schlag beendet. Ich kann einfach keinem Baby mehr beim Schlafen zusehen. Ich verfalle in Panik, wenn ich ein schlafendes Baby ohne Monitor irgendwo sehe und ich würde das bei einem weiteren eigenen Kind nicht aushalten.

Diese Selbstverständlichkeit, dass die Kinder am nächsten Tag wieder aufwachen werden, die ist weg. Seit dieser Nacht habe ich das Vertrauen ins Leben schlicht verloren. Auch wenn bei uns nochmal alles gut gegangen ist."

———

Da wir wissen, dass das Thema Plötzlicher Kindstod für viele frischgebackenen Eltern sehr aufwühlend ist, möchten wir Euch sagen: Die Fälle von Plötzlichem Kindstod sind in den letzten Jahren stetig zurück gegangen. Hier gibt es viele gute Infos, wie man die Risikofaktoren minimieren kann und wo Eltern Hilfe finden können: 

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/ploetzlicher-kindstod-sids/sids/

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/risiken-vorbeugen/ploetzlicher-kindstod-sids/vorbeugung-kindstod/

https://www.geps.de/

Foto: Pixabay

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10 comments

  1. Schön daß das so gut ausging. Deshalb ist es wichtig nicht nur einmal den Erste Hilfe Kurs zu machen sondern regelmäßig. Dann machst du das instinktiv ohne darüber nachzudenken. Diese Routine kann man erlernen damit man auch wirklich helfen kann und nicht nur zusehen.

  2. vielleicht
    vllt. war dass jetzt der moment, den ich noch erleben musste……hoffe das war meine aufgabe…..mein sinn des lebens…………danke fürs zuhören! liebt eure kinder in jeder lebenslage. ihr habt sie erschaffen…….zerstört sie also nicht!

  3. bitte hört mich an!
    bitte nehmen sie kontakt zu mir auf.
    ich bin der, der nach 31 jahren leben, die seite des jungen beschreiben kann!
    bitte gute frau……therapieren sie ihr trauma so schnell wie möglich!!! ihr sohn hat das erste lebensjahr „ohne mutter“ verbracht……bzw. ihre liebe war nicht da bzw. blockiert durch schock und angst vor verlust ihres geschöpfes!!! bitte geben sie ihm so schnell wie möglich wieder freude und liebe wenn sie ihn halten…….er hat schon 1 jahr kälte und abneigung/angst vermittelt bekommen!
    ich hab das erste mal mit 4jahren verspührt, dass ich allein bin….trotz normalem familien gefüge!
    mit 6 sagte ich meiner mutter das erste mal dass ich sie hasse…..wusste noch nicht wieso! mit 8 war ich stark genug ihr körperlich zu parole zu bieten, wenn ich zb mal keine lust auf spazieren hatte…….usw. usf. vor 3 monaten habe ich in einer emotionalen tiefstlage meiner selbst……..das letzte mal im leben abgesessen, wo sie mir nicht helfen wollte. hab sie abgestossen. kam allein auf die welt, werd allein sterben, hasse frauen in gefühlssituationen, bin beziehungsunfähig…….alles nur weil ich von meiner schöpferin…….nie mutterliebe……sondern nur angst, hass, verzweiflung bekommen habe.

    hab geweint nach den ersten 3 zeilen von ihnen. hab jetzt, durch stetiges selbstlernen, heilen, rausboxen aus sämtlichen lebenssituationen…….den link zum mir als erstes unbewusstes, (érzählt bekommen) trauma erlebnis gefunden! der NAHTOD und die folgende VERWAHRLOSUNG…….
    !!!!!ich bin ihnen ja nicht bös…..ihnen hat auch niemand den schmerz ihres gefühls abnehemen können…….aber das kind liegt bei einer frau auf dem arm, die seelische leere versprüht…….denken sie daran……es fühlt noch extrem wie ein subjekt…..es kennt kennt den gefühlskiller „sprache“ noch nicht als masseinheit!
    es braucht aber geborgenheit…..durch körper und vorallem zuneigung!!!
    sie habens selbst geschrieben…….die ganze euphorie war weg…….sie sind auch halb gestorben mit ihm. verarbeiten sie es schnellstmöglich.

    meine mutter konnte es nie…….sie musste aber auch 3mal um mich kämpfen…..erstes mal nach 2 monaten schwangerschaft…..sie hatte innere blutungen…….ich hab ab da die familie immer schlimmst beansprucht…..meine schwester konnte dadurch im alter von 2……ein halbes jahr keine mutter haben, weils nicht berührt werden durfte. somit hasst meine schwester mich als der der ihr auch die mutter genommen hat.

    musste jetzt all meine familienmitglieder loswerden…….hab nur umgebung und kälte gehabt…..aber nie liebe……NIE.

    ich schreib jetzt nicht wie heftig sich ein selbst beibringer der ganzen welt, weil keine und nie eine vertrauensperson da war, bis 31 ig……auf der suche nach gefühlen…..vom schnelldenker über extremsportler, zu extrem erforscher und letztens sich selbst neurologisch, biologisch immer wieder aufgepäppelten……..mal müden, langsam leiden, und immer weniger motivation/gefühl findenden frack entwickelt. !!!!! und auf dem ganzen weg noch 100 traumas mehr aufgeladen hat! (etc.)
    ……ich lern jetzt einfach als nächstes, das ich mein gefühl „mutter“ auch falsch erwartet hab. es gab sie nie.für mich.

    GEBEN SIE JETZT IHREM KIND DIE MUTTER MIT LIEBE ZURÜCK BITTE!

    SIE RETTEN IHREN VERLAUF( spart viel energie )
    KÖNNEN SEINEN WIEDER EINFANGEN/ABSCHWÄCHEN(das trauma bleibt vom tod…..damit wird er schonmal sehr schnelllernend und gefitzt…..hoffe in den gefühlen noch nicht ganz erkaltet)

    UND SPAREN ALLEN AUCH WEIT HERUM, VIEL VIEL ÄRGER, sogar vorallem ihren verlust vom sohn dann für immer……das killt sie dann emotional, am gebrochenen herzen.

    glauben sie mir……ich weiss was ich meiner familie jetzt wieder angetan hab…………aber mein leben ist schonlange kaputt……….ich weine sogar schon vor selbstmittleid.

    wenn ihnen kein psychologe helfen kann……ich hätte dann evtl. ein ansatz um so schnell der schock damals kam…..ihn weg zu machen
    …….ist eine bewusstseinsfrage……..

    ich hoffe sie verstehen die tragweite meiner worte………aber hab eins zu eins sofort gemerkt ab wann ich allein war…….genau auch ab 14 tagen nach geburt……….bevor ich denken konnte…..also immer schon allein. und freunde im sport usw. (alles immer extrem) sterben reihenweise weg……die übrigen sterben auch vom erlebten innerlich……..

    SIE HABENS ERSCHAFFEN…….SIE SCHAFFEN ES JETZT AUCH DEN LAUF DER DINGE WIDER ZU ÄNDERN……..SIE SIND ES VORALLEM IHM SCHULDIG……ER KANN AM WENIGSTEN DAFÜR……..BITTE GUTE FRAU……DER SCHMERZ IST MANCHMAL UNERTRAGBAR VORALLEM WENN MAN WIEDER MERKT, DASS MAN ALLEINE IST…….IMMER UND IMMER FÜR EWIGS…….WEIL MEIME EMOTIONEN HÄLT DAS STÄRKSTE GEGENÜBER DANN NICHT AUS! MAN FLÜCHTET GERN, WENN ICH MAL SCHWACHE MOMENTE HAB……….SONST BRAUCHEN ALLE MICH, WENNS MIR GUT GEHT………WEIL ICH HABE ALLE HIMMEL UND HÖLLEN MEHRFACH GESEHEN UND DURCHLEBT

  4. Ich kann dich sooo gut verstehen
    Ich habe ähnliches erlebt, als ich mit meiner 6 monate alten Tochter unterwegs war. Sie war beim Auto fahren in ihrem Maxicosi eingeschlafen und hat einfach aufgehört zu atmen. Ich bin Rettungssanitäter, aber in der Situation war ich total überfordert und hatte alles vergessen, was ich in der Ausbildung und den Erste-Hilfe-Kursen gelernt hatte. Ich hatte Glück und konnte meine Kleine zurück ins Leben holen. In den darauffolgenden Tagen im Krankenhaus wurde auch nichts gefunden. Einen Monitor zur Überwachung bekamen wir allerdings nicht, da unser Kind, wie man uns sagte, keine organischen oder sonstigen körperlichen Beschwerden habe. Deswegen haben wir uns selbst ein mobiles Überwachungsgerät gekauft und sind jetzt ein wenig beruhigter. Aber auch wir können uns momentan kein zweites Kind vorstellen. Auch wenn es immer heiß, die Wahrscheinlichkeit und die Anzahl der Fälle des plötzlichen Kindstods sind gesunken, die Angst bei den Betroffenen kann sowas micht nehmen.

  5. ohne Monitor ging’s besser
    Unser Sohn hatte ein ALTE, da war er vier Wochen alt, und danach noch mehrere Episoden im Kinderkrankenhaus, bei denen die ganzen Monitore auf Null gingen (Atmung, Herzschlag,…) und dann nach 15-20 Sekunden wieder kamen.
    Nach insgesamt 2 Monaten im Kinderkrankenhaus durfte er nachhause. Wir haben nach langer Überlegung und mit grosser Angst darauf verzichtet, einen Monitor oder eine Alarm-Matte mit heim zu nehmen. Mein Instinkt hatte den Kleinen bereits einmal gerettet und würde es wieder tun, ich wollte sein Leben nicht einem Gerät anvertrauen, das ja jederzeit eine Panne haben könnte.
    Dafür hatten wir den Kleinen dann ständig bei uns, in der Nacht im Beistellbett, Tagsüber immer im selben Raum, die meiste Zeit im Tragetuch. Und ich lernte wieder, darauf zu vertrauen, dass er atmen konnte und dass sein Herz schlagen konnte.
    Heute ist er ein gesundern Neunjähriger.

  6. Unser Sohn hatte auch ein
    Unser Sohn hatte auch ein ALTE und zwar in der Babyschale während wir im Auto fuhren, als er 10 Wochen alt war. Ich habe ihn zwar reanimiert (bin Hebamme) aber leider hatte er dann wahrscheinlich dadurch einen Pneumothorax und war eine Woche auf der Intensivstation. Alles wurde hundertmal durchgecheckt und wir wurden schon verrückt genacht dass es Epilepsie sein könnte. Das schlimmste war aber, dass unser Sohn einen großen Keimzelltumor am Hals hatte und somit schon der Kaiserschnitt 6 Wochen zu früh und 5 Wochen Neo mit Beatmung, OP etc. Und vielen Sorgen und Ängsten hinter uns lagen. Wir waren grade 5 Wochen Zuhause und es ging uns richtig gut als es passierte. Es nahm uns auch komplett dieses Glücksgefühl und die Leichtigkeit… Auch wir hatten dann einige Monate einen Monitor. Bei mir hat es auch bis übers 1. Lebensjahr gedauert bis ich einigermaßen entspannt war wenn er schlief. Er ist nun 19 Monate alt und die Momente in denen ich kontrollieren muss sind selten geworden. Wir wünschen uns noch ein zweites Kind, aber wie es dann wird weiß ich auch noch nicht. Ich finde es sehr traurig dass ich es auch kaum aushalte wenn so kleine Babys irgendwo unbeaufsichtigt oder total eingepackt schlafen.

  7. Oh man!
    Ich fühle so sehr mit Dir. Ich habe so etwas Furchtbares nie mitmachen müssen, aber meine Angst vor dem plötzlichen Kindstod war auch allgegenwärtig. Mein Sohn hat bis heute einen sehr flachen Atem und einen total ruhigen komaähnlichen Schlaf. er bewegt sich überhaupt nicht und atmet ganz leise – fast nicht spürbar.. Wie oft habe ich ihn aus Panik aus dem Schlaf gerissen. Der Arme. Auch heute noch (meine Kids sind 10 und 8 Jahre alt) bekomme ich Herzklopfen, wenn sie länger als gewohnt schlafen. Ich weiß, dass mag auf andere lächerlich wirken, aber diese Ur-Angst ist einfach in mir drin. Ich wünsche eurer Familie das Allerbeste.

  8. Ich fühle mit dir. Meine
    Ich fühle mit dir. Meine Tochter hat an ihrem zweiten Lebenstag plötzlich aufgehört zu atmen. Es war zum Glück tagsüber und sie war auf dem Arm ihrer Hebamme. Wir haben sie gleich stimuliert und sie hat dann wieder geatmet. Ab diesem Tag war ich total unentspannt. Ich bin selber Hebamme und war nie ein Fan von diesen Angel care Matten. Und plötzlich hab ich die ganze Zeit überlegt eine zu besorgen. Inzwischen ist sie fast 6 und wenn sie nachts mal erst um eins zu mir kommt, bin ich heute noch nervös. Ich wünsche euch alles gute und dass der Schreck irgendwann etwas nachlässt.

    Alles Liebe, Jessica

  9. Danke, dass Du das Erlebte
    Danke, dass Du das Erlebte mit uns teilst. Deine Angst kann ich gut verstehen. Vielleicht hast du in ein paar Monaten oder Jahren Mut und Kraft für ein drittes Kind. Bestimmt bekommt Ihr dann zur Sicherheit einen Monitor. Bei Geschwisterkinder ist das oft so.
    Wir haben für unser Frühchen auch einen Monitor. Anfangs auch bei Einkäufe und beim Spaziergang (ätzende Blicke) – inzwischen nur nachts. Ich habe schon Panik vor der Abgabe.
    Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute.

  10. Kann es gut nachvollziehen
    Hatten aufgrund Frühgeburt und offenem Ductus auch 2 Jahre Monitor. Nach halben Jahr war Ductus operiert, es gab auch nicht mehr drölfzig Alarme, aber trotzdem behielt ich Monitor noch bei wenn er schläft. Ich hab mich ganz langsam davon entwöhnt. Erst beim Mittagsschlaf weglassen. Alle 10 Minuten gucken, ob Kind noch atmet. Dann ist Sensor mal nachts kaputt gegangen und ich hab mal ne halbe Nacht keinen dran gemacht. Eingeschlafen, panisch aufgewacht. Wir haben uns Schritt für Schritt entwöhnt. Bis der Monitor abgeholt wurde, lag er schon Monate unbenutzt im Schrank. Trotzdem war es schwer, ihn abzugeben

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