Kinderbuch: „Echt jetzt?!!“ 11-Jährige schreibt Roman mit Mama

Kinderbuch

Ihr Lieben, Susanne Schlösser kenne ich noch aus der Zeit, in der wir als Land-Familie noch in Berlin wohnten, das ist also schon ein paar Jahre her. Nun hat sie zusammen mit ihrer 11-jährigen Tochter Sophie ein Kinderbuch geschrieben und ich finde das soooo toll, weil ich unseren Zwillingen auch mal so ein gemeinsames Projekt vorgeschlagen hatte… sie aber nicht wollten 😉 Umso schöner, dass das hier mit Mutter und Tochter geklappt hat! Ihr Buch heißt Echt jetzt?!! Das verquere Leben der Lina Linden. Und wir haben sie gefragt, worum es darin geht und wie man das so handhabt als familiäres Autorinnen-Team.

Echt Jetzt Cover

Ihr beiden Lieben, ihr habt zusammen als Mutter-Tochter-Gespann ein Kinderbuch geschrieben, wie kamt ihr auf die Idee?

Sophie hat immer wieder dasselbe Buch gelesen. Ich habe sie dann gefragt, warum sie nicht mal wieder etwas anderes liest. Sophie sagte mir, Bücher für Kinder sind immer offensichtlich von Erwachsenen geschrieben. Sie sagte: „So denken wir nicht, so reden wir nicht und so handeln wir nicht“.

Meine Reaktion war: „Dann musst Du eben selbst ein Buch schreiben“.  Sophie war zu dem Zeitpunkt erst 11 Jahre alt und antwortete nur: „Lass uns das zusammen machen“. Gesagt, getan. Wir schrieben zusammen ein Buch aus Kindersicht. Wobei wir ehrlich sagen müssen, dass wir damals nicht wirklich dachten, dass es wirklich mal ein echtes Buch werden wird. Wir haben es in erster Linie als Spaß-Projekt gemacht. 

Und wie lang brauchte es dann von der Idee bis zur Umsetzung und Veröffentlichung?

Die Idee entstand im Mai 2021. Fertig wurde das Buch in den Sommerferien 2022, dann kam die Suche nach einem Verlag, der zu uns passt und der Sophie als Autorin auch ernstnimmt. Unsere Verlegerin sagte uns im Dezember 2022 zu, dass sie das Projekt mit uns umsetzen will. Das Schöne ist, dass sie uns alle Freiheiten gelassen hat, sodass das Buch wirklich das geblieben ist, was es ist, ein Buch aus Kindersicht. 

Was hat dieses Projekt mit eurer Beziehung zueinander gemacht?

Wir hatten schon immer eine enge Beziehung, aber natürlich hat uns der Prozess des Schreibens noch enger zusammengeschweißt, da wir auf der einen Seite sehr viel Zeit miteinander verbracht haben, aber auch viele wichtige Lebensthemen besprochen haben. Diese besondere Zeit des gemeinsamen Schreibens wird uns auf jeden Fall immer in Erinnerung bleiben. Wir können allen Eltern und Kindern empfehlen, einmal ein so intensives gemeinsames Projekt zu machen, ob es ist ein Buch zu schreiben, ein Baumhaus zu bauen oder die Familienchronik zu illustrieren. Es ist ein tolles Erlebnis und stärkt die Beziehung.

Wie reagieren deine KlassenkameradInnen, liebe Sophie?

Ich habe nur meinen Freundinnen von dem Buch erzählt. Die freuen sich für mich und unterstützen mich bei allem, was da kommt.  

Ihr habt euer Buch allen Menschenkindern gewidmet, die sich ab und zu mal unsicher oder allein fühlen. Kennt ihr selbst diese Gefühle auch? Wann tauchen sie auf?

Diese Gefühle kennt wahrscheinlich jede*r, auch wenn viele dies nicht zugeben. Fühlen wir uns nicht alle mal unsicher, oder allein? Und genau dann ist es schön Freund*innen, Geschwister oder Eltern zu haben, die da sind und einen stärken. Mit dem Buch wollen wir auch zeigen, dass es ganz normal ist, sich so zu fühlen und dass niemand mit diesen Gefühlen alleine auf der Welt ist, auch wenn es sich vielleicht in dem Moment so anfühlt. 

Worum geht es in eurem Buch?

Es geht um den Alltag eines 11-jährigen Mädchens mit allen Höhen und Tiefen, die es so erlebt. Vom Umzug in eine neue Stadt, wie schwierig es sein kann, Freundinnen zu finden, wie es ist, wenn man das Gefühl hat nicht cool genug zu sein, wie man mit Herausforderungen umgeht und wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen. Natürlich erlebt unsere Hauptfigur Lina auch allerlei. 

Wie seid ihr bei der Ideenfindung vorgegangen – und wie beim Schreiben? Hattet ihr richtig Termine miteinander?

Wir haben uns zum Schreiben verabredet und dann gemeinsam am Computer gesessen, bis eine von uns nicht mehr konnte oder wollte. Manchmal hat auch eine von uns eine oder zwei Seiten alleine geschrieben und dann sind wir gemeinsam noch mal drüber gegangen, aber in der Regel saßen wir zusammen am Computer. Die Hälfte davon haben wir uns ausgetauscht und die andere Zeit geschrieben.

Wir hatten auch einen Block mit Ideen, die wir aus dem Leben aufgegriffen haben, wie bspw. die Art von Teenagern. Auch aufgeschrieben haben wir in unseren Block, wer wie heißt, wer mit wem verwandt ist und wie die Personen so sind, damit wir es nicht vergessen und eine bessere Vorstellung von den Charakteren haben. Insgesamt kam die Geschichte beim Schreiben, das war wirklich eine tolle Erfahrung. 

Gab´s auch mal Streit um oder verschiedene Meinungen zu eine/r Wendung in der Geschichte?

Nein gar nicht. Es gab eher so Situationen wie: Das war jetzt aber ernst oder traurig, lass uns jetzt mal was Lustiges reinbringen. In so einer Situation haben wir dann gebrainstormt und tolle Ideen entwickelt. Aber was die Geschichte selbst angeht waren wir sehr auf einer Wellenlänge. 

Eurer Protagonistin Lina Linden ist die Mama vor allem peinlich, wann war dir deine Mutter zuletzt peinlich, Sophie?

Meine Mutter ist eher selten peinlich, mir fällt aktuell keine Situation ein. 

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Und Susanne, erinnerst du dich aus deiner Kindheit auch noch an Peinlichkeiten deiner Eltern?

Meine Mutter ist mal beim Eislaufen hingefallen und dabei ist ihr hinten am Po die Naht von der Hose aufgeplatzt. Das war mir damals peinlich. Heute denke ich: Meine arme Mama. 

Es geht auch um Verknalltheiten, Schule und Geschwister, um einen Umzug, um Instagram und Freundschaften, die drohen, auseinanderzubrechen… das pralle Leben einer Heranwachsenden eben, sind da auch wahre Geschichten dabei oder ist wirklich alles ausgedacht?

Es gibt natürlich Inspirationen aus dem eigenen Leben, wie beispielsweise die „Lieblingsmensch“- oder die „Bitte nicht stören“-Tasse und auch Situationen, die wir beobachtet oder selbst erlebt haben, haben uns als Inspiration gedient, aber das Buch ist reine Fiktion. 

Zu guter Letzt: Wie feiert ihr beiden das Erscheinen eures gemeinsamen Werkes?

Wir haben jeden Meilenstein gefeiert. Vom Fertigstellen, dem Finden des richtigen Verlages, über das fertige Cover bis zum Erscheinungstermin. In der Regel gehen wir gemeinsam essen, Bubble Tea trinken, oder Eis essen. (Ok das Eis essen ist auch aus dem echten Leben 😉 

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