Süßigkeiten bei Teenagern: Wie viele können wir erlauben?

Süßigkeiten

Ihr Lieben, neulich habe ich euch bei Instagram eine Einkaufsliste mit lauter Süßigkeiten gezeigt, die mein Sohn für mich geschrieben hat. Ich hatte ihn – nachdem er sie mir zugesandt hatte – kurz gefragt, ob ich die Liste posten dürfe. Einfach, weil ich sie so jugendtypisch fand, so symbolträchtig für dauerhungrige Heranwachsende. Als er Ja sagte, packte ich sie bei uns in die Story. Irgendwie nebenbei und aus der Hüfte geschossen.

Süßigkeiten: Wie viele Wünsche erfüllen wir als Eltern?

Wir haben soooo viele lachende Reaktionen darauf bekommen, so viele erleichterte Schulterklopfer, weil es in anderen Familien offenbar so ähnlich läuft – viele schrieben sogar, ich solle das direkt alles zweimal kaufen und die zweite Charge einfach bei ihrem Heranwachsenden abliefern, dass wir dachten, wir machen da mal ein kleines Stück zu. Denn es gab eben auch viele Nachfragen: Welche Wünsche genau erfüllst du den Kids denn davon?

Dazu erstmal für alle, die es verpasst haben: Auf der Liste standen folgende Dinge

  • Powerade
  • Keksteig
  • Cookies Cream Ice
  • Fanta Exotic
  • Nesquick Schokobälle
  • Pizza Gustavo Gusto Käse
  • Gifflar
  • Erdbeerkuchen
  • Oreo Eis
  • Wiltmann Classic Salami Light
  • Katjes Joghurt Gum
  • Belgische Waffeln
  • Fassbrause
  • ERDBEEREN
  • Mochis
  • Indian Style Butter Chicken
  • Curryking
  • Nougat Bits

Viele schrieben uns dazu auch, dass ihre Kinder wohl noch zu jung seien, viele der genannten Produkte würden sie gar nicht kennen. Ich beruhigte dann via Messenger, dass sie die definitiv mit wachsendem Alter der Kinder noch kennenlernen würden. Aber vielleicht zur allgemeinen Aufklärung, weil es da die meisten Fragen zu gab: Gifflar sind Zimtschnecken. Mochis sind so gefüllte halbrunde japanische Reisschwabbeleien aus der Tiefkühltruhe.

Immerhin ERDBEEREN stehen auf der Liste

Dass ERDBEEREN in Großbuchstaben draufstehen kam auch bei vielen von euch gut an und dass es unbedingt eine Light-Salami sein muss, tja, ich war doch selbst auch überrascht, hahaha. Jedenfalls gab es dann die Nachfrage, wie wir das denn wirklich handhaben mit all dem Süßkram und wie viele dieser Wünsche ich wohl erfülle.

Dazu sag ich ehrlich: Fast alle. Und für alle, die jetzt vielleicht kurz Schnappatmung bekommen – nur die Ruhe. Ich kaufe ja nicht nur das, sondern für drumherum ja auch noch ganz viele Gurken, Tomaten, rote Paprika und alles, was sie sonst noch so an Gesundem mögen. Ich bin da tatsächlich super entspannt mit, es gibt bei uns essentechnisch keine Verbote, die Süßigkeitenschublade ist Tag und Nacht für alle geöffnet.

Die Kinder mögen bei uns auch relativ viel Gesundes

Aber: Ich sage das auch aus einer möglichen Luxussituation heraus. Alle Kinder machen superviel Sport, verbrauchen dadurch einen Haufen Energie, alle sind keine picky eaters, essen also auch wirklich viel von dem, was wir für sie kochen und alles, was auf der Liste steht, kommt quasi nur als Kirsche auf der Sahnetorte obendrauf. Wenn sie abends brav meine leckere Kartoffelsuppe inhalieren, es danach ERDBEEREN zum Nachtisch gibt und sich dann ne Stunde später noch nen Mochi reinpfeifen, finde ich das überhaupt nicht bedenklich.

Aber nochmal: Es ist vielleicht auch ein Luxus, dass sie nicht über die Maße essen. Wenn sie satt sind, sind sie satt. Und dadurch, dass es nie größere Einschränkungen gab, haben sie auch nicht dieses Gefühl von: Oh Gott, jetzt grad darf ich endlich mal Süßes, dann hau ich aber richtig rein. Nö, dadurch, dass sie immer ran dürfen, verliert es vielleicht auch an Reiz.

Das ist absolut keine Empfehlung für andere, es ist einfach nur unser Weg, weil er bei uns bislang super funktioniert. Das läuft bei anderen ganz anders, das weiß ich, aber so habt ihr mal wieder einen kleinen Einblick in die Nicht-Erziehung von Teenagern und Jugendlichen bei uns 😉 Wie macht denn ihr das bei euch zu Hause?

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10 comments

  1. Hi!
    Also ich muss leider von mir selbst sagen…wenn ich es mir nicht selbst „verbieten“ würde, dann würde ich viel zu viele Süßigkeiten essen. Also wenn Süßigkeiten keine Kalorien hätten und zuviel Zucker nicht so schädlich wäre, dann würde ich der Zuckersucht gnadenlos erliegen. Die reine Vernunft hält mich davon ab jeden Abend eine Tafel Schokolade zu inhalieren. Zucker kann ein Suchtstoff sein, warum sollte das bei Kindern anders sein?
    Beneidenswert wenn eine Familie es schafft bei all den Verführungen um uns herum noch ein gesundes Verhältnis zu Zucker aufrecht zu erhalten!

  2. Hallo, das hört sich traumhaft entspannt an. Bei uns (ein Kind mit starker Impulskontrollstörung/ADHS) ist das leider unmöglich so. Ich glaube, es hängt sehr stark vom Kind/Teenie ab. Wir haben zwei Kinder und erleben beides: Eines, das sich viel bewegt und viel Sport treibt und von sich aus Maß halten kann. Ein anderes Kind, das leidenschaftlich gerne isst, aber Impulse auch als Teenie (noch?) kaum kontrollieren kann und über das Maß hinaus isst (Adventskalender des Geschwisterkinds aufessen etc). Aufgrund des dadurch entstandenen Übergewichts finde ich einen gesunden Umgang mit Süßigkeiten sehr schwer.
    Klingt für mich daher einfach beneidenswert, so ein entspannter Umgang mit Essen!

  3. das funktioniert leider nicht bei allen Kindern. einer meiner Kinder kann das noch nicht kontrollieren und würde sich nur von Süßigkeiten leben. da muss ich mich leider einmischen und sagen, Stopp, es reicht oder jetzt ist es mit Gemüse und Obst dran.
    jahrelang hab ich auch gedacht, es läge daran, wenn die Kinder immer dran dürfen und deswegen nicht so heiß darauf wäre. tja. 😉

  4. Wir handhaben es wie ihr, Lisa – es gibt kaum Verbote, aber die Großen (12 und 15) essen eh auch alles andere, was wir kaufen und schlagen nicht über die Stränge. Mein Eindruck ist, dass das vor allem ein Problem mit jüngeren Kindern ist. Im Kita-/Grundschulalter hätten meine Jungs auch nonstop Süßkram essen können. Heute ist mein Problem eher die MASSE an Essen, die sie brauchen. Unglaublich! Jenseits aller Portionsvorstellungen. Mehrfach Mittagessen am Tag kein Problem. Wir kommen mit Einkaufen praktisch nicht hinterher…

  5. Hallo, ich musste schon auf Instagram lachen, als die Liste auftauchte. Mein dreizehnjähriger ist ähnlich drauf. Er macht superviel Sport und isst, als gäbe es kein Morgen. Wir haben die Süßigkeiten immer offen herum stehen, er kann sich also bedienen. Aber er isst auch die normalen Mahlzeiten gut und ausgewogen. Kocht selber gerne mit bzw. im Schulalltag sich auch mal selbst etwas. Er ist zu klein und deutlich zu leicht für sein Alter, so dass ich es gut finde, dass er gut isst. Seine zehnjährige Schwester isst so gut wie nichts Süßes, aber vom Rest dafür gut. Sie ist noch kleiner und noch leichter für ihr Alter, so dass ich sie tatsächlich manchmal frage, ob sie nicht doch was Süßes möchte! Bzw. wenn sie mal Appetit auf Waffeln oder Crêpes hat, dann machen wir sie auch oft oder die Kinder selber!

  6. Hallo zusammen,
    Bei uns (11+8) darf man schon immer nur ein mal am Tag süßes essen. Eine Hand voll. Was die Kinder mögen. Keine Selbstbedienung. Ausnahmen sind Geburtstage und andere Festen.

    Beide Kinder haben leichte Kreidezähne und finden die Regelung absolut ok.

    Diese Regel leben wir auch als erwachsene vor.

    Grüße

    1. esst ihr Bananen oder Avocado….?
      wer ist denn bitte nur regional?
      solange sie schmecken….
      und der ganze Süsskram müsste ja auch nicht sein, wer muss ja auch hergestellt und transportiert werden….

  7. Unsere Kinder sind 9 und 12. Entweder kommen sie mit zum einkaufen oder ich frag sie, was sie sich wünschen. Es gibt bei uns keine Einschränkungen in Bezug auf die Art des Lebensmittels. Allerdings auf die Anzahl. Süßigkeiten schaue ich immer, dass es im Verhältnis steht. Aber einfach wegen den Kosten. Wir zahlen für einen Familien Einkauf pro Woche mittlerweile im Schnitt 180 € !
    Daher begrenze ich das immer etwas, aber natürlich bin ich manchmal auch nicht so konsequent 😅
    Zu Hause dürfen sie sich auch alles nehmen, wenn auch gut gegessen wurde. Aber ich muss auch sagen, weil wir das nie weg gesperrt haben, ist das Verlangen auch nicht zu groß. Sondern ab und an wird geschnuckt. Bei meinem Sohn im moment etwas mehr. ( 12) Habe das Gefühl er ist gerade nicht satt zu bekommen 🤣. Liebe Grüße Verena ❤️

  8. Meine 8jährige hat ihre Weihnachts-Geburtstags-Osternaschereien in einem Naschfach in ihren Zimmer, aus dem wir immer mal was weg schmeißen müssen, weil sie es nicht isst und es dort alt wird. Sie teilt auch gern und hat zu Weihnachten allen Mietern im Haus was vor die Tür gelegt. Viele Sachen mag sie auch nicht, weil sie zu süß sind (Creme brulee oder Schokosouffle zum Beispiel). Oder sie findet die Nascherei so niedlich, dass sie diese aufheben will. Hätte nie gedacht, dass sowas geht.. haha. Ich nasche selber sehr gern, bin also sicher nicht Schuld an ihrer Vernunft xD. Wir machen das jedenfalls auch ohne Einschränkungen, war aber auch nie nötig. Mal schaun wie es mit der kleinen Schwester läuft, die ist noch im „du darfst noch keinen Zucker“-Alter ;).

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