XXL Familie: „Ich bin mit 16 Geschwistern aufgewachsen“

XXL Familie

Dunja Schnabel. Foto: Joanna Lampe

Ihr Lieben, in ihrem Comicroman Der große Wurf: Familienalltag XXL* erzählt Dunja Schnabel von ihrem Alltag in einer XXL Familie mit 16 Geschwistern – für alle, die schon immer wissen wollten, wie ein Familienleben in XXL eigentlich wirklich funktioniert. Ein witziger und hintergründiger Comic über eine richtig große Familie (Das Buch wird für Kinder ab 8 Jahren empfohlen)

Hast du wirklich 16 Geschwister? Das ist ja mehr als eine Fußballmannschaft! Sind die alle von denselben Eltern? Passt ihr denn alle in ein Haus? Da feiert ihr ja dauernd Geburtstag!

Humorvoll und warmherzig erzählt Dunja Schnabel in Comicbildern von ihrer Kindheit in einer riesigen Familie und räumt dabei ganz nebenbei mit Vorurteilen gegenüber kinderreichen Familien auf. Denn so anders ist das Leben in einer Familie mit vielen Kindern auch nicht – oder? Ein fulminantes Erinnerungsstück einer bunten und ungewöhnlichen Kindheit. Wir durften sie dazu interviewen.

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Liebe Dunja, du kommst aus einer XXL Familie uns hast tatsächlich 16 Geschwister. Weißt du alle Geburtstage auswendig? 

Die Tage weiß ich, aber einige Geburtsjahre müsste ich nachgucken.

Das wievielte Kind warst du und wie viele Schwestern und Brüder sind es?

Ich bin das 15. Kind! Nach mir kommen noch eine Schwester und ein Bruder. Insgesamt sind es neun Brüder und sieben Schwestern.

In welchem Altersabstand seid ihr geboren, wie viele Jahre liegen zwischen dem ersten und dem letzten Kind?

10 Minuten bei den Zwillingen und ansonsten ist es immer ein anderthalb- bis zweieinhalbjähriger Abstand.

Wie und wo habt ihr gewohnt? Wie viele Kinderzimmer hattet ihr und mit wem hast du deins geteilt?

Ich bin in einem riesigen Haus im Taunus aufgewachsen. Mit Sauna im Keller und Schwimmbad im Garten. Meine älteren Geschwister hatten eine andere Kindheit als wir jüngeren. Lange lebten die ganze Familie in einem Reihenhaus in Köln. Da teilten sich fünf Kinder ein Zimmer. Ich habe mir mehrere Jahre mein Zimmer mit meinem älteren Bruder geteilt. Als der ein eigenes Zimmer bekam, ist mein jüngster Bruder bei mir eingezogen. Da ich aber ja zu den Jüngsten gehöre, hatte ich früh ein eigenes Zimmer. 

Ab welchem Alter musstet ihr euch um kleinere Geschwister kümmern?

Comic
Illustration: Dunja Schnabel

Die Ältesten waren früh eingespannt. Der große Bruder, der mir „zugeteilt“ war, ist nur neun Jahre älter als ich. Die anderen waren teilweise noch jünger, als sie sich kümmern mussten.

Konnten alle Hobbys haben?

Wir haben fast alle ein Musikinstrument gelernt und wer Interessen hatte, konnte sie in der Regel auch wahrnehmen und wurde so weit wie möglich unterstützt. 

Mit wem hast du am meisten gestritten? In welchem Verhältnis steht ihr heute zueinander?

Wahrscheinlich mit meiner jüngsten Schwester. Auf die war ich als Kind lange Zeit eifersüchtig. Aber heute verstehen wir uns sehr gut.

Wie hat deine Mutter so viele Schwangerschaften und Geburten hinbekommen – und so viel Schlafmangel, hast du sie das mal gefragt?

Meine Mutter hatte in den ersten Schwangerschaftswochen wohl unter Übelkeit gelitten, ansonsten hat sie die Schwangerschaften gut vertragen. Entbindungen fand sie schrecklich. Es gab bestimmt Zeiten mit Schlafmangel, ich kann mich aber nicht erinnern, dass sie morgens aufgestanden ist, wenn wir zu Schule mussten. Da haben wir uns alle alleine fertig gemacht. Auch mittags gab es immer Zeiten, wo sich meine Mutter mal ausgeruht hat und nicht gestört werden wollte.

Wie geht das bei euch auf Familienfesten zu?

Ungezwungen, kunterbunt und nicht gerade leise – denn alle reden gleichzeitig ;-). Jeder hat was zu erzählen und irgendjemand hat bestimmt irgendetwas nicht mitbekommen…

Schenkt ihr euch zu Geburtstagen oder zu Weihnachten alle was?

Nein, Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke sind bei uns kein großes Thema. Wir schenken, wenn einem zufällig was Passendes über den Weg läuft. Dafür braucht es dann keinen Anlass.

Was hat die Großfamilie aus dir gemacht und was bedeutet sie dir?

Als eine der Jüngsten habe ich sehr von meinen älteren Geschwistern profitiert. Es gibt so viele Experten für unterschiedlichste Themen und ich habe immer wieder viel Unterstützung von ihnen bekommen. Sie haben mir viele Lebenswege aufgezeigt und sind auch heute immer für mich da. Sie sind ein echter Gewinn.

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4 comments

  1. Wie ernährt man als (sehr wahrscheinlich) Alleinverdiener genug Geld für 19 Menschen? Ich bin mit 5 Geschwistern aufgewachsen und das Geld war immer knapp, obwohl unser Vater im mittleren Management nicht schlecht verdient hat.

  2. Dunja Schnabel scheint in sehr begüterten Verhältnissen aufgewachsen zu sein. Da sind 16 Kinder kein Problem, wenn man sich als Eltern das wünscht.
    Mich hätten Fragen interessiert wie: Hat Dunjas Mutter den Haushalt/Familienalltag alleine gestemmt bei 16 Kindern (und ja quasi permanenten Schwangerschaften über geschätzt 25 Jahre), oder hatte sie Hilfe zu Hause? Wie war der Kontakt der Kinder zum Vater, der – wie ich vermute – beruflich erfolgreich und entsprechend wahrscheinlich wenig zu Hause war? Wie war die Beziehung zur Mutter, die ja mit vielen Kindern und Schwangerschaften auch recht beansprucht (meine ich im neutralen Sinne, nicht im Sinne von belastet) war? Wie ist heute der Kontakt unter den Geschwistern? Gibt es unter den Geschwistern sowas wie Cliquen, Verbündete, oder auch welche, die gar keinen Kontakt zueinander haben? Was für eine Meinung hat Dunja selbst aus heutiger Sicht zu sehr großen Familien? Könnte sie sich ein ähnliches Modell auch für sich selbst vorstellen?
    Fragen über Fragen. Ich sehe es wie Katharina, aus dem Interview hätte man mehr machen können.

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