Bedeutet Abstillen gleich durchschlafen?

Abstillen

Foto: Pixabay

Ihr Lieben, wir freuen uns immer, wenn ihr uns schreibt und uns eure Fragen schickt, die wir dann hier (wenn gewünscht anonymisiert) veröffentlichen. Heute geht es um das Thema Abstillen. Ein Thema, das ganz individuell gehandhabt werden kann, denn jede Frau und jedes Baby tickt anders. Heute braucht Nora eure Erfahrungen.

Ich brauche Tipps zum Abstillen

„Liebe Katharina, ich verfolge sehr gerne deinen Content rund um dein Baby, weil mein Sohn nur einen Monat älter ist als deiner. Allerdings ist es mein erstes Kind, für mich ist also alles noch recht neu.

Ich habe meinen Sohn bis jetzt gestillt, er bekommt aber auch immer wieder das Fläschchen und auch schon einen Gemüsebrei mittags. Er ist kein besonders guter Schläfer. Er geht um halb acht ins Bett, davor kriegt er eine Flasche, dann schläft er bis halb 11. Ab dann meldet er sich alle 2 Stunden und wird dann gestillt. Die erste Zeit hat mir das nichts ausgemacht, weil ich es am Einfachsten fand, ihn einfach kurz anzulegen und dann weiter zu schlafen.

Nach nun etwas mehr als 7 Monaten merke ich aber, dass es mich mehr und mehr stört und mich auch körperlich schafft. Ich möchte abstillen. Tagsüber stille ich schon nicht mehr, dafür eben die halbe Nacht. Das möchte ich nun ändern, weiß aber nicht genau wie.

Biete ich ihm stattdessen die Flasche an? Oder nur Wasser? Oder versuche ich gar keinen Ersatz anzubieten? Soll ich das nachts übernehmen oder lieber mein Freund? Und wie schnell wird sich mein Sohn daran gewöhnen, nicht mehr die Brust zu bekommen?

Außerdem interessiert mich, ob bei anderen Müttern das Abstillen auch mehr Stunden Schlaf am Stück gebracht hat. Mir geht es aber gar nicht sooo sehr ums Durchschlafen (wobei das natürlich schon sehr schön wäre, wenn ich mal wieder vier Stunden am Stück hätte...), ich möchte vor allem abstillen. Ich weiß, dass es nicht nur den einen Weg gibt, aber ich freue mich über viele Tipps und Erfahrungen und werde dann schauen, was zu uns passt. Ganz liebe Grüße!

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10 comments

  1. Ich habe damals nicht gestillt, aber abgepumpt und mit Pulvermilch gestreckt mit Flasche gefüttert. Diesen moment vom abstillen wollen hatte ich von einen Tag auf den anderen bei etwa 9 Monaten und wir wechselten quasi ohne Übergangszeit. Da du tagsüber ja schon nicht mehr stillst, sollte das für dein Kind kein Problem sein. Bei uns führte das aber nicht zu mehr Schlaf. Aber zumindest kann dein Partner dann auch mal kuscheln/füttern übernehmen. Ihr kriegt das sicher gut hin.

  2. Hallo, ich habe 2 Kinder und kann nur sagen, dass gerade die Zeit um die 7 Monate herum bei uns auch eine war, wo der Schlaf schlecht war. Die ersten Breie am Tag sind ja nicht so nahrhaft, wie die Muttermilch, weshalb dann in der Nacht Energie getankt wurde. Auch das Thema Zähne und die wachsende Mobilität hat ihr übriges getan. Meine Kinder haben in der Nacht bis sie 2 ( Tochter, die ich gestillt habe in der Nacht) und 3 (Sohn, der ab 9 Monaten Flasche bekam) waren noch immer etwas gebraucht. Meine Tochter hat auch lange in der Nacht ca. alle 2 Stunden gestillt, ich hatte dann ein aufknöpfbares Nachthemd an und sie lag neben mir, so habe ich oft im Halbschlaf gestillt. Wenn Dein Sohn die Flasche schon gut akzeptiert, kann Dich Dein Mann in der Nacht unterstützen und Du bekommst mehr Schlaf. Ansonsten sage Dir immer: Es geht vorbei… es ist nur eine Phase. Meine sind heute 10 und 12 und es kommt mir ewig lange her vor. Auch wenn ich mich diffus noch erinnere an die Müdigkeit und mich frage, wie ich das bei meiner Tochter mit Baby, Kleinkind und dann sogar wieder Arbeit hin bekommen habe.

  3. Liebe Nora,
    ich kann gut verstehen, dass dich das nächtliche Stillen viel Kraft kostet. Unsere Tochter (aktuell 20 Monate) hat sich auch über Monate hinweg alle 1-2 Stunden gemeldet und ich habe nie länger als zwei Stunden am Stück geschlafen. Da kommt man irgendwann durch den Schlafmangel einfach an seine Grenzen… Unsere Tochter hat auch von Anfang an eher schlecht geschlafen. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass das häufige nächtliche Stillen weniger mit Hunger zu tun hatte, sondern eine Ein- bzw. Weiterschlafhilfe war, sie sich nach dem Aufwachen also quasi wieder in den Schlaf „genuckelt“ hat. Ein- und Weiterschlafen ging lange Zeit nur mit Stillen oder Tragen, sodass das nächtliche Stillen oft das geringere Übel war, als sie nachts länger durch die Wohnung zu tragen. Als unsere Tochter ca. 12 Monate alt war, haben wir eher zufällig bemerkt, dass unsere Nächte deutlich ruhiger sind, wenn mein Mann übernimmt. Ich war zu dem Zeitpunkt krank und um mich zumindest nachts ein wenig zu erholen, hatte mein Mann die Nächte übernommen und ich habe im Kinderzimmer geschlafen. Sie ist zwar auch bei meinem Mann häufiger aufgewacht, hat sich allerdings auch anders beruhigen und in den Schlaf helfen lassen, sodass er mich nur 1-2 mal nachts zum Stillen geholt hatte. Als ich dann wieder fit war und wieder ins Schlafzimmer „gezogen“ bin, wollten wir das reduzierte Stillen gerne beibehalten, was allerdings überhaupt nicht funktioniert hatte. In meiner Gegenwart hat sie sich nicht anders beruhigen lassen und wollte wieder mehr an die Brust. Ich vermute, dass es daher kam, dass ich natürlich nach Milch gerochen habe und sie dann eben auch unbedingt wieder trinken wollte, sobald sie wach war. Wir haben es dann für den Prozess des Abstillens so beibehalten, dass mein Mann die Nächte übernimmt. Aber unsere Tochter war zu dem Zeitpunkt auch schon 12 Monate alt und hat tagsüber mind. 3 Breimahlzeiten bzw. langsam auch feste Kost gegessen. Ich hatte dann nur noch morgens nach dem Aufwachen gestillt, abends zum einschlafen und bei Bedarf nachts. Als mein Mann übernommen hat, hat sich das nächtliche Stillen relativ schnell auf nur noch 1x in den frühen Morgenstunden reduziert. Ein paar Wochen später ist sie manchmal sogar ganz ohne Stillen nachts ausgekommen. Als sie 15 Monate alt war, habe ich das morgentliche Stillen weggelassen. Und nochmal 4 Wochen später das Einschlafstillen abends, was alles problemlos geklappt hat. Bei uns war es also extrem hilfreich, dass mein Mann übernommen hat und ich bin überzeugt, dass das Abstillen vor allem nachts ansonsten nicht so reibungslos geklappt hätte!

    Zum Durchschlafen hat das Abstillen bei uns nicht geführt, wohl aber zu deutlich mehr Stunden Schlaf am Stück. Auch jetzt mit 20 Monaten schläft sie noch nicht durch, wacht im Schnitt 1-2mal nachts auf, kann dann aber ohne größere Intervention von unserer Seite weiterschlafen. Wenn gerade Zähne kommen, ein Schub oder sie krank ist, können die Nächte aber auch jetzt noch unruhiger sein.
    Soweit unser Erfahrungsbericht, natürlich ist es bei jedem anders. Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg beim Abstillen und hoffentlich bald etwas ruhigere Nächte!

  4. Liebe Nora, mach es anders rum, tagsüber stillen und abends und 1x (!) nachts die Flasche. Da Säuglinge erst den Tag-/ Nacht Rhythmus lernen müssen, sollte man die lange Schlafphase ( nach der nahrhafteren Flasche) von Beginn an nachts installieren. Bis zu einem Jahr braucht es aber nachts eine Flasche/ Mahlzeit wenn es Hunger äußert. Da helfen Hebammen weiter aber es braucht nicht Monate um abzustillen, es dauert nur solange wie die Mutter es macht. Babys nehmen problemlos auch Flaschennahrung an ( bitte bei einer/ gewohnten Sorte bleiben). Mein Sohn hat mit 5 Wochen abends 21 Uhr die Flasche getrunken und dann erst zwischen 4- 6 Uhr wieder und tagsüber habe ich ca. 10 Monate gestillt. Und dank “ neuer“ Nahrung und Getränke vermisst ein Baby auch nichts nach einem Übergang von höchstens 1 Woche. Festeres Essen ist die natürliche Entwicklung.

  5. Liebe Nora,
    hier wirst du sicherlich ganz viele verschiedene Erfahrungsberichte hören. Nächtliches Stillen ist definitiv anstrengend, mein Sohn kam in Spitzenzeiten halbstündlich, tags wie nachts. Mit 15 Monaten wurde er bei der Tagesmutter eingewöhnt, da gab es dann von 7 bis 15 Uhr keine Brust. Da ich abstillen wollte, habe ich in der Zeit auch nicht abgepumpt.
    Es klappte richtig gut, er wollte immer weniger stillen. Dann, sechs Wochen nach dem ersten Tag bei der Tagesmutter, erwischte ihn ein heftiger Magen-Darm-Infekt. Er behielt nichts bei sich, verlor viel Gewicht und wollte plötzlich wieder voll stillen. Eine Woche lang nur Muttermilch. Das hat uns völlig zurückgeworfen und letztendlich hat es weitere 10 Monate gedauert, bis er komplett abgestillt war, weil ich es in seinem Tempo machen wollte. Die letzten Wochen hat er die Brust nur noch zum Einschlafen gebraucht und als er dann das erste Mal ohne eingeschlafen ist, war das die letzte. Durchgeschlafen hat er bis dahin aber keine einzige Nacht und auch nach dem Abstillen (da war er 26 Monate alt) hat es noch fast ein halbes Jahr gedauert, bis er wirklich von 9 bis 7 durchschlief, also mit fast 3.
    Die Flasche hat er übrigens nie bekommen, er war dann nachts einfach wach, wollte kuscheln oder mal einen Schluck Wasser trinken.
    Ich kenne aber Babys, die haben schon mit 6 Monaten durchgeschlafen und wurden noch fast voll gestillt.
    Das Durchschlafen hat also nicht unbedingt was mit dem Abstillen zu tun.
    Unser zweites Baby (knapp 2 Monate-alt) schläft seit Geburt deutlich besser. Seit einer Woche bekommt sie abends eine Flasche vom Papa, ansonsten wird sie voll gestillt. Das klappt richtig gut, die erste Schlafphase ist meist 3-4 Stunden lang, manchmal sogar 5.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und dass ihr eine gute Lösung für euch beide findet.

  6. Du kannst deine Hebamme ansprechen oder eine AFS-Stillberaterin kontaktieren. Beide beraten auch zum Abstillen. Babys unter einem Jahr brauchen in der Regel nachts noch Nahrung. Es kann leider niemand vorhersagen, ob er durch das Abstillen länger am Stück schlafen wird. Gerade mit etwa einem halben Jahr machen viele Babys eine Entwicklungsphase durch, in der sie auch nachts viel Nähe brauchen, die sie sich meist am liebsten durchs Stillen holen. Mein Sohn hat tatsächlich nach dem Abstillen durchgeschlafen (meistens), aber da war er schon über 2 Jahre alt. Zum Nachlesen kann ich die Blogs ‚Stillkinder‘ und ‚Von guten Eltern‘ empfehlen, da einfach mal nach dem Stichwort ‚Abstillen‘ suchen. Viel Erfolg!

  7. Liebe Nora,
    ich habe verstanden, dass du abstillen möchtest und finde, dann solltest du das auch tun.
    Ich selbst habe meine beiden Söhne sehr lange gestillt, weil es für uns so gepasst hat und muss Anne zustimmen, dass ich Flasche in der Nacht anstrengender fand, als zu stillen, aber natürlich kann da auch der Papa viel mehr unterstützen.
    Ich würde probieren, Milchflasche als Ersatz anzubieten, aber da gehen die Meinungen sicher auseinander. Ich glaube, dass dein Sohn schnell akzeptieren wird, dass er nicht mehr gestillt wird, wenn du klar bist.
    Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie alles Gute!
    Viele Grüße Maria

  8. Ich kann nur von mir und meinen Kind sprechen, hier wirst du wohl viele unterschiedliche Erfahrungen lesen. So auch deine Erfahrung, die du machen wirst.
    Ich habe recht lange gestillt, weil mein Schlaf mir sehr wichtig war. die Vorstellung, dass ich die Arbeit beim Abstillen hätte, hatte mich geschwächt. Mein Kind war nämlich nicht einverstanden und schrie. Sie war zu den Zeitpunkt etwa ein Jahr alt. Also lies ich so hin. Erst als sie so 15-17 Monate alt war, so genau weiß ich nicht mehr, fing ich an. Wir hatten zirka 2 Wochen gebraucht, bis sie verstanden hatte, dass es vorbei war und meine Alternativen wie kuscheln, etc. zulies. Da hatte ich mehr graue Haare bekommen als sonst ;-)Ich habe gelesen, dass die kleine Kinder so ungefähr 2 Wochen Zeit brauchen, bis sie die Umstellung akzeptiert haben. So hier auch. Dasmit musst du rechnen. Bereite dich am besten vor und hol dein Mann ans Bord. Immer wenn du denkst, boah das geht nicht, denk auch daran, dass es der Höhepunkt ist und dann kann es nur besser werden.

    Die Gründe ,weshalb sie nachts stillen wollen, sind klar, denke ich.
    Viel Erfolg!

  9. Liebe Nora,

    ich kann sehr gut verstehen, dass du nach 7 Monaten stillen erschöpft bist vorallem wenn du nachts alle 2 Stunden stillst.
    Ich bin selbst 4fach Mama und stille aktuell unser jüngstes Kind.

    Ob dein Kind durchschläft mit Abstillen kann dir hier sicher keiner sagen, auch nicht wie lange es braucht bis es sich gewöhnt hat, denn jedes Kind ist anders und hat andere Bedürfnisse.

    Ich möchte dir gerne den Gedanken geben, das Stillen nicht nur Nahrungsaufnahme für dein Kind ist, sondern auch ganz viel Kuscheln, den Tag und neue Erfahrungen verarbeiten und entspannen können. Vielleicht holt deine Maus nachts nach was am Tage nicht reicht, weil es da noch an die Brust darf? Oder stillst du nachts bewusst? Oder lässt du die Maus nur Nuckeln? Vielleicht würde da auch ein Schnuller helfen? Denn alle 2h nachts hat eigentlich nichts mit Hunger zu tun, es sei denn sie trinken sich bei einer Mahlzeit nicht satt. Vielleicht ist es auch ein Weg am Tag oder Abend nichmal eine Stillmahlzeit einzubauen und dafür nachts nicht mehr zu stillen.
    Ich stelle es mir viel anstrengender vor nachts aufstehen zu müssen und eine Flasche vorzubereiten – nur so ein Gedanke. Vielleicht kannst du auch mal überprüfen lassen ob du ausreichend mit Nährstoffen versorgt bist – wie ist dein Vitamin D-Spiegel, haben sich die Blutwerte (Eisen?) wieder erholt. Wo kannst du dir am Tage Auszeiten gönnen um Kraft für die Nacht zu finden.

    Da keiner von uns dich und deine Maus, euren Tagesablauf und Umstände kennt, kannst du dir nir alle Tipps die kommen werden ansehen – es werden sicher ganz verschiedene sein und jeder hat seine eigenen Erfahrungen. Versuch dir einfach das mitzunehmen, was vielleicht zu dir und euch passt.

    Ach ja, ich musste mein 3. Kind aufgrund eines Abzesses mit 18 Monaten von heute auf morgen abstillen. Nach 2 Tagen hatte sie es aktzeptiert….war aber weiterhin nachts alle 3 Stunden wach und wollte kuscheln und Wasser trinken bis sie knapp 2 war. Mein Großer hat zum selben Zeitpunkt plötzlich nachts durchgeschlafen und wirde nur noch abends und am nächsten morgen gestillt….so unterschiedlich ist es halt.

    Ganz viel Kraft dir!

    1. Achso, vergessen hinzufügen, nein mein Kind hat nach abstillen nicht durchgeschlafen, aber beim einschlafen war es viel einfacher als vorher. Das konnte ich gut akzeptieren. Mittlerweile habe ich 2 Kinder und eine davon war schon immer schelchte Schläfer, auch das muss ich akzeptieren.

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