Aufenthaltsbestimmungsrecht: „Die Richter stellen mich als Spalterin dar“

Trennung Gerichtsverfahren

Foto: pixabay

Ihr Lieben! Ich verfolge schon lange die Beiträge hier und bin immer wieder erleichtert, dass es vielen Müttern ähnlich geht. Ich wollte euch fragen, ob es hier vielleicht Mamas gibt, die sich in einem Gerichtsverfahren zum Thema Aufenthaltsbestimmungsrecht befinden. 

Ich hatte gestern meine erste Anhörung und die war das absolute Desaster. Auch wenn alle immer sagen „Die Mutter hat immer das Recht auf ihrer Seite“, kann ich nur sagen, dass das nicht stimmt. Natürlich kann ich nur aus meiner subjektiven Situation berichten. Mein Ex und ich hatten uns auf das wöchentliche Wechselmodell geeinigt. Das lief gut, so lange ich alles geduldet habe. Kein Unterhalt, Kinder sehen und arbeiten wann er wollte.

Als ich nach einem Jahr Hin und Her einen Anwalt eingeschaltet habe und es jetzt zur Anhörung gekommen ist, hat der Richter immer wieder betont, wie toll das ist, dass er arbeiten geht. Ich muss aber auch meinen Lebensunterhalt verdienen. Da hieß es dann aber, das sei ja ungünstig, wenn ich arbeiten ginge und die Kinder seien mir sind.

Jede Mutter hätte das gestern anders gesehen! Da saßen nur Männer, die mich gefühlt als Mutter darstellen wollten, die den Kindern den Vater wegnehmen möchte. Was gar nicht stimmt. Ich möchte einfach das Wechselmodell nicht mehr, da er sich nicht an die Abmachungen hält. Wie oft stand ich mit weinenden Kindern da und er war weg. Vielleicht gibt es hier Mamas die ähnliche Situationen erlebt haben. Mir würde da ein bisschen Zurpruch und Austausch helfen. Ganz liebe Grüße


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2 comments

  1. Da hilft leider immer nur alles hieb- und stichfest dokumentieren. Mit Zeugen am besten.
    ABER das Jugendamt und Familiengericht vertreten NICHT die Interessen der Mutter sondern immer die Interessen der KINDER! Das scheinen viele Mütter falsch auszulegen?( und ernten mit dieser Haltung auch Abwehr) Ich hatte einen tollen männlichen Sachbearbeiter, der „trotzdem“ immer gerecht geprüft und entschieden hat. Wichtig ist ( leider viel Arbeit) das jede nicht eingehalten Absprache, möglichst mit Zeuge, dokumentiert ist. Und dafür ist es gut diese Absprache immer im Jugendamt zu treffen, festzuhalten und, so blöd es vielleicht klingt, immer wenn er nicht erscheint oder etwas nicht einhält geht die Meldung/ der Anruf ans Jugendamt. Dann ist das in den Akten und er kann nichts Anderes behaupten.

  2. Hallo, bei uns ging es nicht um das Wechselmodell, sondern hauptsächlich um Ferienumgang. Dein Gefühl kenne ich aber…
    Der Vater stellte sich vor Gericht immer sehr engagiert da- hielt aber im Alltag seine Versprechungen nicht.
    Ergebnis war, dass mein Sohn immer wieder enttäuscht wurde…. inzwischen will er gar nicht mehr zu seinem Vater.
    Vielleicht kannst du deinem Ex das bewusst machen? Er schadet mit seinem Verhalten den Kindern und seiner Beziehung zu ihnen.

    Was bei uns etwas geholfen hat, war ein sehr enger Kontakt mit der Zuständigen vom Jugendamt. Ich habe ihr regelmäßig erzählt wie es läuft und was vorgefallen ist, möglichst neutral und ohne Anschuldigung, aber mit der Zeit hatte sie ein sehr authentisches Bild vom Vater und hat sich dementsprechend bei Gericht geäußert. Auf ihre Einschätzung gab zumindest unser Richter sehr viel…
    Und das wichtigste für mich war: Deinem Kind erklären, dass es nichts für die Entwicklung kann, dass beide Eltern es lieben und auf ihre Weise sein bestes wollen. Und dass Du seine/ihre Meinung Ernst nimmst, auch wenn es rechtlich noch nicht entscheiden darf und deine eigene Meinung vielleicht anders ist.
    Ich wünsche Dir viel Kraft!

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