Blogparade zum SCHEITERN: Arbeiten in den Ferien mit drei Kindern zu Hause. Unmöglich. Fast.

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Es sind Ferien. Herrlich. Ich liege im Bikini am Strand, hab einen riesigen Cocktail mit frisch gepressten Früchten neben mir stehen und ein Buch in der Hand, das nicht nur lustig, sondern auch fesselnd ist.

NICHT.

Das war also jetzt meine Traumvorstellung. Die Realität: Wir stehen jeden Tag viel zu früh auf, ruinieren den Küchentisch mit Krümeln und Messerstichen beim Brötchenaufschneiden, streiten uns darum, ob das eine Brötchen mehr Körner drauf hat als das andere und gehen dann rüber ins Wohnzimmer, um auch das zu verwüsten. scheitern5Ist das Wohnzimmer geschafft, wandern wir zurück in die Küche, schieben mit dem langen Arm alles, was drauf liegt runter auf den Fußboden und spielen Monopoly. Gefühlte acht Stunden später hat jemand gewonnen und die anderen heulen. Also ziehen wir aufs Sofa und lesen ein GESAMTES ???-Fragezeichen-Buch vor.

Der Blick auf die Uhr verrät: Uups, gleich kommt noch ein Kunde, ein Dienstgespräch in den eigenen vier Wänden steht an. Ich koche Kaffee, belege Brötchen, schalte Kika an, meinen Notfall-Babysitter, denn mein Mann ist natürlich die ganze Woche arbeiten und die Kids sollen den Kunden möglichst nicht fragen, warum er so graue Haare hat.

Alles läuft glatt, bis ich merke, dass ich ja auch noch für die Blogparade von A-Lu von Große Köpfe schreiben wollte. Das schaff ich kaum, ich kann ja nicht einmal auf die Toilette gehen, ohne dass sich die Jungs mit Stöcken auf den Kopf schlagen und die Schwester schlichten muss und dann doch auf was abkriegt und später alle heulen.scheitern4

Das war gestern. Das ist lange her. Ich habe Euch bei Facebook ein Foto gezeigt von unserem Wohnzimmer und einen Text von Muttergefühle.Gesamtausgabe verlinkt. Über diesem Text seht Ihr das Foto noch einmal – in der Vorher-Nachher-Version. Es sieht also wieder gut aus bei uns. Was ich gezeigt und beschrieben habe war eine Moment-Aufnahme. Heute ist ein neuer Tag.

Heute haben wir alle so lang geschlafen, wie wir es brauchten. Wir haben frische Erdbeeren gefrühstückt und herrlich Monopoly gespielt, ohne Weinen mit vielen Lachtränen. Wir haben zum Radio getanzt und uns danach ein zweites Frühstück gegönnt. Mit Schokomüsli und Rührei. Wir sind dann auf nackten Füßen über die nasse Wiese gerannt – im Pyjama. Aua, war das kalt unter der Fußsohle, Mama, das machen wir nie wieder! Anschließend durften alle in die warme Badewanne, MIT den tollen UV-Klamotten, die es eigentlich erst im Sommerurlaub wieder gibt.

Das ist das Leben in einer Familie. Einen Tag Erdloch, einen Tag Himmel. Einen Tag so, einen Tag so. Manchmal sind es sogar nur Momente, nicht Tage. Der Moment zwischen dem Wutanfall und dem Ankuscheln, zwischen dem Bruder-Hauen und dem Angebot, das Mittagessen allein zu kochen, für uns alle. Es gab Nudeln mit Tomatensauce und Dosen-Erbsen. Von einem Sechsjährigen! Super.

Dieses Leben ist toll, es ist anstrengend und es ist erst zum Scheitern verurteilt, wenn man 24 Stunden lang allein die Kinder betreut, zusätzlich massenhaft Job-Aufträge reinkriegt und ein Fest mit 50 Leuten ins Haus steht, das man selbst ausrichtet… Aber hey! Ich betreue sie ja gar nicht 24 Stunden. Die Job-Aufträge kann ich auch nach den Ferien notfalls noch erledigen. Und auf das Fest kann man sich doch auch einfach freuen?!

Ja, so ändert sich die Sicht der Dinge von Tag zu Tag. Und – Stolz lass nach – trotz alledem bin ich nur einen Tag zu spät mit meinem Beitrag zur Blogparade (sie endete gestern) Ich hatte Euch gestern also gebeten, mir auch Eure Geschichten vom Scheitern zu erzählen. Das sind Eure Antworten auf die Frage: Woran scheitert Ihr am häufigsten?

Kirsten: "… an meinem eigenen Anspruch.[…] In erster Linie eine entspannte Mama zu sein, die die richtigen Entscheidungen trifft und davon nicht überfordert ist."

Claudia: "Ich wollte mehr Geduld haben um meinen Kindern alles in Ruhe zu erklären wenn sie frustriert/wütend/traurig waren oder keinen Bock auf Heimgehen/Aufräumen/Anziehen/Bravsein… hatten. Kein Rumbrüllen, keine Gummibärchen-Bestechungen und Fernseh-Erpressungen… Tja, daran scheitere ich immer wieder."

Jennifer: "…das ich den Boden gewischt habe und es aussieht als ob wir Krümelmonster im Haus haben… JEDEN Tag ….überall liegt was herum…Spielzeug/Papier/Spangen/Haargummeis…manchmal ist es so klein das ich es nicht sehen (in der Nacht…in meinem Bett)"

Wera: "Ohhhh die Liste ist lang… Neulich hab ich mein MacBook liegen gelassen und wenige Sekunden hat mein Sohn einen Stepptanz gemacht- auf dem MacBook. […] Also ich schaffe es nicht meinen eigenen Kran wegzuräumen und in Ordnung zu halten…."

Steffi: "Ich scheitere an dem selektiven Hörvermögen meiner Kinder, an dem Wunsch mal kein Gebrüll zu hören, selber nicht zu brüllen, wenn mal niemand auf mich hört und dass immer alles anders kommt, als gedacht. Ich habe mir das alles irgendwie einfacher vorgestellt."

Isabelle: "Ich scheitere TÄGLICH! Am liebsten am Zeitgefühl meiner Tochter oooooooooder an meinem Anspruch leckeres, gesundes UND fleischarmes Essen täglich frisch zuzubereiten."

Maren: "Ich scheitere daran dass ich versuche meine berufliche Selbständigkeit aufrecht zu erhalten – fast 2 Jahre habe ich es bisher mit Nachtarbeit, Hilfe von Papa, Oma und Tagesmutter geschafft, aber wehe das kommt eine Erkältung oä dazwischen, dann läuft es nicht mehr rund. Vereinbarkeit ist das Stichwort… Bin da wohl etwas naiv rangegangen "

Manchmal hilft beim Scheitern auch nur eins: Mal die Kresse zu halten. In diesem Sinne! Macht weiter so. Wir sind alle nur Menschen!!! (Und was für welche!)scheitern3 0

Fotoquelle: lustich.de

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1 comment

  1. Danone
    Ich bin trotzdem für’s Selbermachen. Quark, Naturjohurt, Früchte u. minimal Agavendicksaft für die Süße- fertig! In kleine Gläschen gefüllt ( Plastikmüll vermieden) u. Deckel drauf. 😉