Ein Museums-Wochenende mit Kindern – kann das funktionieren?

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Ihr Lieben, letztes Wochenende haben wir mal ein Abenteuer gewagt. Wir haben uns aus dem Angebot der Erlebnismuseen Rhein Ruhr drei Favoriten ausgesucht und sind einfach mal drauflosgefahren. Drei Museen in 24 Stunden – würde das gut gehen?

Wir wollten taktisch klug vorgehen. Na, Kinder, habt ihr nicht, nachdem wir in den Weihnachtsfeiern gar nicht weggefahren sind, mal Lust auf ein Wochenende außerhalb mit Hotel-Übernachtung und so? NA KLAR! Okayyyyyy. Der erste Schritt war also gemacht.

Die Erlebnismuseen Rhein Ruhr – Museen für Entdecker

Anschließend legten wir ihnen Ideen für Museen vor. Insgesamt gehören zwölf Häuser zum tollen Programm für Familien, das die Erlebnismuseen anbieten. Dazu gehören der Museumpark Orientalis bei Nimwegen, das Mondo Mio!-Kindermuseum im Westfalenpark in Dortmund, das Odysseum und Schokomuseum in Köln, das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, das LVR-Landesmuseum, das Museum Alexander Koenig und das Deutsche Museum in Bonn, das Romanticum in Koblenz, das Max-Ernst-Museum in Brühl, das Neanderthal Museum in Mettmann und das Siebengebirgsmuseum in Königswinter.

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Wir schauten uns die Internetseiten an und schauten, dass die Wege zwischen den drei Museen nicht allzu lang werden würden. Schokomuseum und Odysseum in Köln kannten wir schon, wir wollten aber etwas Neues überlegen. Und so wählte unserer Mittlerer zusammen mit uns nach dem Ausschlusskriterium unsere drei Favoriten aus! Gebt den Kindern die Entscheidung in die Hand – zack, sind sie gleich viel motivierter.

Tolle Museen für Kinder

Unsere Wahl fiel auf das Neanderthal Museum in Mettmann, auf das Museum Alexander König in Bonn und für den nächsten Tag fiel die Wahl auf das Max-Ernst-Museum in Brühl. Bei einer Übernachtung im JUFA Hotel in Königswinter wären auch die Fahrtzeiten zwischen den einzelnen Stationen überschaubar.

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Das Neanderthal Museum in Mettmann

Los ging es also am Samstag mit einer Fahrt ins Neanderthal Museum in Mettmann. Wir lachten sehr, als einer unserer Söhne direkt im Eingang einen Freudenhüpfer machte: „Mega, hier gibt´s WLAN for free“. Dass er sich jetzt mal fern der digitalen Welt auf analogen Boden begeben würde, hatte er da wohl noch nicht so richtig auf dem Schirm.

Astrid, unsere großartige Führerin brachte ihn mit ihren Geschichten aber wirklich umgehend auf andere Gedanken. Wow, mit ihrer tollen, kindgerechten Ansprache hatte sie unsere Kids sofort auf ihrer Seite. Sie fragten ihr Löcher in den Bauch und durften sich immer mal wieder selbst ausprobieren.

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Wie Detektive durften sie durch die Ausstellungsräume jagen, durften sich zur Nachbildung der Vormenschen-Dame „Lucy“ stellen und Selfies mit einem Neandertaler in Businesskluft machen. Sie durften laut sein, rennen und fühlten sich in keinster Weise eingeschränkt. Sogar Feuerfunken sprühten, als sie mal ausprobieren durften, wie so ein Feuerstein funktioniert. Als sie hörten, dass die Neandertaler Tiere komplett gegessen haben – „also auch das Gehirn“ – mussten sie es dann ganz genau wissen: „Ihh“, sagte die Tochter“, „haben die dann auch all die Gedanken mitgegessen?“

Wow, wir hätten nicht gedacht, wie begeistert und unkompliziert dieser erste Museumsaufenthalt an diesem Wochenende ablaufen würde. Nach einem Mittagessen mit Pizza ging es dann weiter Richtung Bonn. Ob sie beim zweiten Museum ähnlich angetan sein würden?

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Das Museum Alexander Koenig in Bonn

Draußen regnete es und war kalt, es war also das perfekte Wetter, um sich drinnen aufzuhalten. Als wir unsere nassen Jacken abgegeben hatten, begrüßte uns Frau Heine im Museum Koenig. Die Kinder hatten allerdings zu Beginn kaum Augen für sie, denn direkt im Eingang erwartet den Besucher eine afrikanische Landschaft mit ausgestopften Tieren in Echtgröße. So viel gab es dort zu entdecken: Die Zebras am Wasserloch, die Geier über uns und oooooh, was ist denn mit dem Nashorn passiert?

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Die Kinder sahen sofort, dass das Nashorn kein Horn mehr hatte. Es sah beschädigt aus und als sie dann hörten, dass tatsächlich Einbrecher ins Museum eingestiegen waren, um das Horn zu klauen, war es um unsere kleinen Detektive geschehen. Ab dieser Sekunde war das Museum Koenig ihr Lieblingsmuseum für immer und ewig. Wie hatten die Diebe die Alarmanlage überlistet, mit wie vielen Personen waren sie eingestiegen, wurden sie dafür verhaftet? Sie waren kaum noch zu halten. Am besten aber fanden sie, dass das Museum vorgesorgt hatte.

Weil die Mitarbeiter wussten, dass die Hörner des Nashorns begehrt sind, weil ein Pulver daraus angeblich potenzsteigernd wirken soll, hatten sie dem Nashorn in dieser Ausstellung ein Fake-Horn auf die Nase gebaut. Der gesamte Einbruch war für die Diebe also vergebene Liebesmüh gewesen. Das echte Horn hortet das Museum nämlich an einem unbekannten Ort. Geklaut wurde also nur eine Nachbildung.

tiere im museum koenig

Von der Savanne Afrika aus gingen wir durch den Regenwald, durch die Antarktis, die Arktis, durch die Wüste und schließlich noch durch heimatliche Gefilde. Wir bestaunten noch lebende Fische und einen Tausendfüßler und waren dann auch wirklich platt. So viel Input an einem Tag. So viele Begeisterungsstürme. Als wir gegen 18h im Hotel ankamen, war uns nur noch nach Essen und Liegen zumute. Und das gönnten wir uns auch! Was für eine schöne Familienzeit…

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Das Max-Ernst-Museum in Brühl

Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Frühstück von Königswinter mit seinem wunderschönen Ausblick auf den Rhein in Richtung Brühl auf. Nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir am Max-Ernst-Museum an, das schon allein architektonisch ein absoluter Hingucker ist. Früher hatten in dem Gebäude Tanzabende stattgefunden, besonders die Nähe zum Bahnhof hatte viele Gäste in das Haus gelockt.

Ich bin ein absoluter Max-Ernst-Fan und hatte mich riesig drauf gefreut. Nach den sehr anschaulichen Ausstellungen des Vortages war es hier allerdings etwas schwieriger, die Aufmerksamkeit der Kinder sicherzustellen.
Und trotzdem gab es auch hier Momente, in denen sie sich komplett verloren. Als sie zum Beispiel auf Transparentpapier selbst die Abpaus-Technik des Max Ernst nachempfinden durften, wobei dieses wunderbare Kleid entstand. Oder also es darum ging, wie die Bronze-Werke eigentlich gegossen werden. Hier gab es Silikonplatten zum Berühren und Verstehen, wie kompliziert solche Kunstwerke eigentlich in der Herstellung sind.

Als wir dann auch noch die temporäre Ausstellung der Ruth Marten im Keller bestaunen durften, wurden die Kinder allerdings etwas unruhiger. Hunger, müde, heiße Schokolade, bitte. Und während sie sich also im Café stärken duften, konnte ich nochmal schnell durch die Gänge flitzen und über das Werk dieser tollen Frau staunen, deren Katalog ich auch gleich kaufen musste…

Drei Museen in 24 Stunden: Unser Fazit

Wow, ja, es ist machbar, mit etwas größeren Kindern drei Museen in 24 Stunden zu besuchen. Tatsächlich würden wir beim nächsten Mal aber eher zwei wählen, denn so könnten wir jedem einzelnen Museum mehr Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Die dargestellten Objekte waren so faszinierend und vielfältig, dass unser Hirn doch ordentlich mit der Verarbeitung zu tun hatte.

Unser Fazit: Das Museum Koenig eignet sich für einen Besuch auch schon mit ganz kleinen Kindern, es ist herrlich plastisch und anschaulich und für jede Altersklasse spannend. Das Neanderthal Museum in Mettmann war perfekt für die Altersklasse unserer Kinder, die zwischen zehn und zwölf Jahre alt sind und die schon verstehen können, dass früher alles anders war.

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Das Max-Ernst-Museum ist eine Augenweide für Ältere, vor allem für die Eltern. Hier wäre ich unglaublich gern noch länger geblieben, aber das war mit den Kindern nicht mehr machbar, weil sie das Wochenende schon auch geschlaucht hatte. Da eins unserer Kinder besonders kunstinteressiert ist, überlege ich aber, mit ihm allein nochmal hinzufahren, um uns die Techniken von Max Ernst nochmal ganz genau anzusehen.

Für uns war das jedenfalls ein Wochenende, das wir so schnell nicht vergessen werden. Dafür vielen Dank an die Erlebnismuseen Rhein Ruhr, die wir euch nur wärmstens empfehlen können.

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