Fehlgeburt: Was hat Euch in dieser Situation geholfen?

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Ich heiße Kathi, bin 34 Jahre alt und habe eine 5 jährige Tochter. Am Nikolaustag habe ich erfahren, dass ich in der 11. Woche mein zweites Kind verloren habe. Seitdem bin ich in einem tiefen Loch.

Ich weine sehr viel, spüre nur Leere und Kälte in mir. Mein Mann und ich sprechen zwar viel darüber, aber ich bin einfach nur traurig. Meine Frauenärztin war leider sehr empathielos, das schmerzt zusätzlich.

Daher meine Bitte: Es würde mir gut tun, wenn andere Mamas berichten, wie sie nach einer Fehlgeburt wieder auf die Beine gekommen sind, was ihnen geholfen hat und wann der Schmerz besser wird. Vielen Dank für Eure Hilfe.


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27 comments

  1. Liebe Kathi,

    erst einmal mein Beileid zu Eurem Verlust. Weinen und über deine Gefühle zu reden ist meiner Meinung nach schon mal ein guter Weg. Die Trauer beim Verlust des eigenen Kindes kann ein langer Weg sein, hier muss jedoch jede Mama und jeder Papa, jede Familie ihren eigenen Weg finden. Ich habe ein Kind in der 10 SSw und eines in der 18 SSw verloren und mir hat es geholfen darüber zu reden, vor allem mit anderen Sterneneltern, weil diese wissen wie es einem geht. Ich schreibe immer noch regelmäßig an meine Sternenkinder auf meinem Blog und es hilft mir. Der Schmerz ist tatsächlich ein anderer geworden aber auch ich weine nach 5 Jahren immer noch über den Verlust meiner ungeborenen Kinder und das ist auch ganz natürlich und legitim. Mir hat es zudem geholfen zu wissen warum ich meine Kinder verloren habe. Manche Mütter erfahren dies jedoch nie. Bei mir lag eine Gerinnungsstörung vor und bei meiner 3. SS wurde ich medikamentös eingestellt.

    Ich wünsche Euch alles Gute für die Zukunft

    Ich wünsche Euch alles Gute

    1. Liebe Kathi ,ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit .Eins vorneweg ..es wird besser je mehr Zeit vergeht. Ich selber habe in der 9SSW unser Baby verloren. Ich habe mich intensiv mit dem Thema danach beschäftigt .Hatte meinen Freund und meine Kinder die mich nicht verzweifeln ließen ..habe mich in Foren mit anderen ausgetauscht und gesehen das es leider vielen so ergeht .Das es normal ist durch die Trauerphasen zu gehen, das reden mir hilft .Ich habe erinnerungsschleifen ( ähnlich wie bei AIDS oder Brustkrebs gibt es die auch für uns die wir unsere Kinder in der SS oder kurz danach verloren haben )gebastelt und gegen Porto an andere betroffene versendet.Habe eine Selbsthilfegruppe gegründet und hier vor Ort geholfen das die Babys unter 500g kostenlos beigesetzt werden .Habe meinem Kind einen Brief geschrieben ,habe eine Erinnerungsecke .es gibt so viel was helfen kann.Jeder wird seinen Weg finden. Bitte denk daran das manchmal Männer anderst trauern und bleibt im Gespräch .so werdet ihr noch enger zusammenwachsen . Liebe Grüsse

  2. Liebe Kathi,

    auch mein herzliches Beileid. Ich kann nachvollziehen, wie es dir geht, auch ich habe mein erstes Kind in der 11. SSW kurz vor Ostern verloren und hatte derzeit einen sehr empathielosen Frauenarzt, deren Praxis ich danach nie wieder betreten habe. Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen: Du bist nicht alleine und du darfst und musst trauern, damit es dich nicht von innen heraus irgendwann zerfrisst. Mir hat es damals geholfen, mit meinem Partner zu reden und auch bei Freunden habe ich später kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Kind verloren habe, wenn das Gespräch auf das Thema fiel. Mein Mann hatte damals die Idee, einen Stern mit dem Namen unseres Kindes zu taufen. Mir hätte das keinen Trost geschenkt, weshalb wir es verwarfen, aber vielleicht hilft es dir?!
    Im Endeffekt half mir eine neue Schwangerschaft, die komplett komplikationslos verlief, ein bisschen darüber hinweg zu kommen, da sie meinen Kinderwunsch erfüllte und mir Hoffnung gab. Inzwischen habe ich drei gesunde Kinder. Dennoch denke ich oft an unser erstes Wunder. Ganz weg wird der Schmerz über den Verlust nicht gehen, aber er wird weniger.
    Ich umarme dich und wünsche dir viel Kraft!

    Liebe Grüße,
    Kristin

  3. Hallo Kathi,
    Ich habe vor drei Jahren am 15.12 unser Baby in der zehnten Woche verloren. Ich habe so viel geweint und was mir geholfen hat war reden reden reden und auch weinen. Ich habe nie ein tabu draus gemacht. Auch nach drei Jahren schmerzt es noch aber man lernt damit umzugehen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit. LG Jenny

  4. Es ist ok traurig zu sein. Und es ist wichtig, wenn dein Umfeld es verschwiegen will, dass du dir jemand suchst der mit dir spricht. (Wenn keine Freundin dann vielleicht ein Seelsorger) Dann kannst du denn andern, die es aus Selbstschutz ignorieren wollen auch vergeben.
    In der Gesellschaft, in der Abtreibung ein Dauer Thema ist, wollen viele nicht sehn das ein Baby mit positiven Schwangerschaftstest schon ein Baby ist. Eine Frau, die sich ein Kind wünsch beginnt sich ab dem Moment Gedanken zu machen, wie soll es heißen, wie wird es wohl sein.

    Es ist euer Baby auch wenn es leider nicht in euerm arm ist.
    Ihr habt einen Menschen verloren den ihr schon unendlich geliebt habt. Das tut weh und das darf es auch!

    Meine Mutter ist vor über 11 Jahren gestorben, und da war jeder in meinem Umfeld sensibel und hat mir die nötige Zeit gegeben. Selbst heute ist es ein Thema bei dem sich jeder entschuldigt. Als wir unser zweites Baby verloren haben, haben viele so getan als wär das nichts. Doch es hat weh getan. Ganz andetst wie bei meiner Mutter. Es war unser Kind das wir nie kennenlernen durften….

    nimm dir die Zeit. Nehm Abschied mit dem Ritual das zu dir passt. Mir hat es geholfen Texte zu verfallene. Eine Rose auf dem Balkon zu haben und diese zu pflegen. Das letzte Ultraschall aus dem Krankenhaus anzufordern. Kerzen aufzustellen. Und meine Schwester anzurufen, wenn ich weinen musste. Egal ob es immer der selbe Grund war. Weinen öffnet das Herz und lüftet es durch.

    Für mich war es wichtig, dass das Leben weiter geht. Ich bin wieder schwanger. Für mich heißt die neue Schwangerschaft nicht, dass das zweite
    Baby vergessen oder ersetzt wird. Die Trauer ist immernoch da. Und das ist okay so. Ich sehe es nur auch als Chancen, das neue Leben nochmal intensiver zu genießen.
    Dir alles gute!

  5. Liebe Kathi, ich habe es in der 9. Woche auch völlig unvorbereitet und sehr unempathisch von der Frauenärztin erfahren. Der Tag war ein totaler Schock, den ich dann aber schnell weggesteckt und weitergemacht habe. Ich hatte auch bereits ein Kind und es war immer viel los. Ein Jahr später war ich 7 Wochen krankgeschrieben mit schlimmen Verspannungen und so nach 3 Wochen ging mir auf, dass ganz viel Trauer hochkommt wegen der Fehlgeburt, die ich wohl bis dahin weggedrückt habe. Es musste raus und nochmal dolle beweint und mit Mann und Schwester besprochen werden. Und ich habe einen Lavendel bei uns im Garten für das Kind gepflanzt. Ich bin immer noch traurig, aber heute ist es in Ordnung. Ich habe 2 weitere Kinder bekommen und mit diesem Kleinen halte ich es so: you’re to good for earth, my child, God says, I’ll keep you in heaven instead.
    Was habe ich geweint, als ich dies das erste Mal gelesen habe. Heute tröstet es mich.
    Ich wünsche dir alles, alles Gute. Es gibt nicht die richtige oder falsche Art damit umzugehen, ich hoffe, Du findest deinen Weg damit Frieden zu schließen. Bei mir brauchte es Zeit und ehrliches betrauern (mit in den Wald gehen und weinen etc…).
    Ganz liebe Grüße. Du schaffst das

  6. Der Schmerz kommt immer wieder- manchmal ganz unverhofft, brutal springt er einen an, wenn man vielleicht gar nicht damit rechnet aber er darf auch da sein, denn es ist dein Kind.

    Mir ist es ganz wichtig, dass er ein Teil von uns ist. Ein vollwertiges Familienmitglied- nichts was man verschweigt. Einige Menschen irritiert es aber wenn es dir selbst gut tut, dann sprich über dein Baby.

    Ich bin immer noch traurig, dass niemand ein Bild von ihm sehen möchte. Und dass niemand mehr nach ihm fragt. In deinem Herz bleibt das Kind immer.

    Und ja wenn man wieder bereit ist, dann ist ein Kind danach ein noch größeres Wunder. Aber unterschätze auch nicht die Ängste und sorgen die euch begleiten können. Man ist nicht mehr so unbeschwert.

    Ich wurde lange von profamilia begleitet- das war ein Segen!

  7. Liebe Kathi,
    Ich kann gut mit dir fühlen! Ich hatte auch beim dritten Kind eine Fehlgeburt in der 11. Woche. Ganz viele Leute, meine Schwiegermutter eingeschlossen, haben mir dann erklärt, ich hätte ja schon zwei gesunde Kinder – als hätte man dann kein Recht mehr zu trauern. Ich habe mich auch furchtbar leer gefühlt. Geholfen hat mir, dass auch mein Mann sehr, sehr traurig war und wie gemeinsam um unser Sternenkind trauern konnten. Und natürlich auch, dass da zwei andere Kinder waren, die mich brauchten und die auch Bescheid wussten und mich in ihrer kindlichen Art getröstet haben und mir erklärt haben, dass sie das sternenkind am Himmel sehen können und dass es so schön leuchtet. Inzwischen kenne ich so viele, die auch Fehlgeburten hinter sich haben, du bist definitiv nicht allein!
    Ich wünsche dir sehr, dass es bald wieder klappt und deine Familie komplett wird! Meine Tochter ist bald acht Jahre alt und ich denke sehr oft, dass ich sie nicht hätte, wenn das Sternenkind nicht von uns gegangen wäre…
    Alles Gute und Liebe für dich!

  8. Liebe Kathi, ich habe auch meine beiden ersten Kinder in der 11.und9. SSW verloren. Hatte damals auch eine doofe Frauenärztin, ohne Empathie. Hab sie gewechselt, als ich zum 3.mal schwanger war.
    Mir hat geholfen, dass ich nicht alleine war und mir plötzlich viele Frauen in meinem Umkreis ähnliche Erfahrungen gemacht hatten.
    Außerdem bin ich christin und fest davon überzeugt, dass ich meine Kinder im Himmel wieder sehe. Nach den beiden Fehlgeburten habe ich 2 gesunde Kinder bekommen. Dann hatte ich dieses Jahr zu Ostern eine weitere Fehlgeburt. Und jetzt bin ich mit unserem 3. Kind im 7. Monat schwanger. Im Himmel haben wir dann eine echte Großfamilie. Ich wünsche dir viel Kraft. Alles Liebe Leni

  9. Liebe Kathi,

    ich bin so alt wie du und auch mein ältestes Kind ist 5. Eigentlich wäre mein erstes Kind grad 6 geworden, aber dieses Kind verlor ich in der 12. Woche.
    Damals brach meine Welt zusammen und ich wollte nur eins: sofort wieder schwanger werden und den schrecklichen Verlust vergessen. Ich wurde ganz schnell wieder schwanger – und merkte dass ich mir Zeit zum Trauern hätte nehmen sollen: Ich bekam Panikattacken und konnte nicht mehr schlafen, manchmal konnte ich vor Angst kaum atmen… Es ging alles gut, mittlerweile habe ich drei Kinder. Nach wie vor denke ich ab und zu an diese erste Schwangerschaft, an dieses erste Baby. Als Frau fühlt man sich als Mutter, sobald man die zwei Striche auf dem Teststreifen sieht. Das kann man nicht verhindern, dieses zauberhafte Versprechen, da kommt ein Baby, das möchte man einfach annehmen und sich freuen! Und genau deshalb muss man sich ganz viel Zeit und Ruhe gönnen um sich von dem Versprechen, dem Zauber, dem Baby zu verabschieden. Es war nicht „erst“ 11 Wochen alt, es war Dein Baby. Es war nicht „nur“ so groß wie ein Gummibärchen, es war Dein Baby. Du darfst jetzt traurig sein, Du musst sogar – damit Du irgendwann wieder fröhlich sein kannst! Und damit Du Deiner Tochter, Deinem Mann, Euren Eltern usw auch die „Erlaubnis“ gibst, traurig zu sein, ihre Trauer zu äußern und sich um Dich zu kümmern bis ihr den Verlust verschmerzt habt. Denn das werdet ihr, versprochen, aber es dauert so lang wie es dauert. Es heißt nicht umsonst Trauer“Arbeit“.

  10. Liebe Kathi, mein herzlichstes Beileid zu Deinem Verlust. Ich habe am 14.12. erfahren, dass mein Baby nicht mehr lebt. Ich war schon Anfang 14. Woche.
    Einen Tag später habe ich meinen Sohn im Krankenhaus geboren. Ich hatte ein sog. Cervixpriming mit Cytotec und weil der Coronatest noch nicht fertig war konnte ich nicht operiert werden und hab ihn deshalb selbst geboren. Letztendlich war es für mich ein ganz beruhigendes Erlebnis in der all der Trauer.
    Der Schmerz wird irgendwann weniger und Deine Tochter hilft Dir sicher dabei.
    Du darfst traurig sein, Du darfst weinen und irgendwann auch wieder hoffen.
    Mein Mann möchte leider keine Kinder mehr (wir haben 3) und diese ungeplante Schwangerschaft war eine Katastrophe für ihn. Jetzt hat er soszusagen Glück gehabt und ich das größte Unglück.

    Mir hat sehr geholfen dass ich alle meine Gefühle in einen Brief an meinen Sohn aufgeschrieben habe. Jeden Tag brennt eine Kerze. Ich habe ein Sternenbild vom Tag seiner Geburt machen lassen, habe viele Fotos gemacht und das alles kommt in eine schöne Erinnerungskiste. Er wird immer bei uns sein.

    Ich wünsche Dir alles Glück der Welt dass dein Verlust bald weniger schmerzhaft wird. Wir sind starke Sternenkindermamas und Du bist nicht allein!

    Claudia

  11. Liebe Kathi, ich habe meinen Verlust kreativ umgesetzt. Eine Kerze für unsere Schwangerschaft begleiten sollte würde zu einem Bild in einem Rahmen. Ich habe im Rahmen einer Bindungsanalyse eine Mini-Familienaufstellung mit gemacht (nur ich mit Holzfiguren für alle Kinder die ich je unter dem Herzen hatte). Ich habe meinen Kindern Namen gesucht und gegeben und etwas für sie und mich aufgeschrieben. Ich habe gebetet.
    Ich wünsche dir von Herzen, das du auch deinen Weg findest.

  12. Liebe Kathi!
    Mein herzliches Beileid! Bei mir war es auch Nikolaus…vor 11 Jahren begann der Weg über die Regenbogenbrücke für unser erstes Baby. Ja, ich nenne es Baby, weil es da war und auch schon ein Herzschlag zu sehen war.
    Mir hat geholfen, darüber zu reden und auch dabei weinen zu dürfen. Und meine Mitmenschen haben mich weinen lassen, mich in den Arm genommen oder aber auch mit mir geweint. Ich bin damit offen umgegangen, auch auf der Arbeit, da sämtliche Eltern von meiner Schwangerschaft wussten… (wir waren 3 Schwangere im BV, bei den anderen Beiden ging alles gut). Und meine Frauenärztin ist sehr empathisch mit mir umgegangen. Ich durfte jederzeit kommen. Direkt nach der Fehlgeburt, aber auch in den 3 folgenden Schwangerschaften. Geholfen hat mir im Nachhinein auch, dass etwas mit dem Baby nicht in Ordnung gewesen sein muss. Es war in der Entwicklung hinterher, meine 3 weiteren Kinder waren alle zeitgerecht entwickelt.

    Wenn ich es brauche, dann zünde ich eine Kerze an und zieh mich eine Weile zurück.
    Ich wünsche dir, dass du viele Leute hast, die dich in den Arm nehmen können.
    Viele Grüße

  13. Liebe Kathi,

    es tut mir sehr leid, dass dein Baby verstorben ist! Fühl dich unbekannterweise gedrückt! Ich habe drei Kinder an der Hand (8, 6, und 2 Jahre). Vor dem Jüngsten ist ein Baby sehr spät in der Schwangerschaft gestorben und nach dem Jüngsten in der frühen Schwangerschaft. Auch ich kenne dieses Loch also sehr gut. Ich denke, die Trauer ist völlig normal, was sie aber natürlich nicht schöner macht.
    Es gibt meiner Meinung nach nichts, womit man sie schnell abhaken kann. Aber das Leben wird mit der Zeit Stück für Stück wieder schön werden, auch wenn es sich jetzt vielleicht unvorstellbar anfühlt. Sei großzügig zu dir und lass dir Zeit. Es ist keine Schwäche, dass du traurig bist.
    So blöd es klingt, aber mach was immer dir gut tut (Koch dein Lieblingsessen oder bestell es, kauf dir eine Kleinigkeit, die du schon lange haben wolltest, lies ein schönes Buch in der Badewanne – was auch immer dir kurz Freude bereitet). Ich finde, du darfst und solltest jetzt eine Weile dich und deine Bedürfnisse im Fokus haben.

    Ich habe viel „an das Baby“ geschrieben, wie eine Art Tagebuch. Und auch viel gebastelt, gemalt und gehäkelt. Klingt komisch, hat mich aber abgelenkt. Auch ich habe im Internet und im Bekanntenkreis Anschluss an andere Frauen mit ähnlichen Erlebnissen gesucht und es war (meistens) gut sich auszutauschen.

    Alles Liebe und Gute und trotz allem eine möglichst schöne Weihnachtszeit!

  14. Liebe Kathi,
    ich habe vor drei Jahren in der elften SSW mein Baby verloren. Es war meine erste Schwangerschaft.
    Auch ich war danach sehr traurig und in einem tiefen Loch. Vor allem war da auch eine große Unsicherheit, ob generell etwas nicht stimmt bei mir und ich keine Kinder bekommen kann.
    Zuerst einmal: Ich denke, es ist ganz wichtig, diese Traurigkeit zuzulassen und viel zu weinen. Es ist toll, dass du mit deinem Mann darüber sprechen kannst!! Gib dir noch ein bisschen Zeit. Vielleicht helfen die ruhigen Weihnachtstage und das neue Jahr dir, langsam wieder deine Gedanken in Richtung Zukunft zu lenken. So hat bei mir irgendwann die Besserung eingesetzt.

    Mir hat geholfen, mich zu erinnern, dass es sehr häufig passiert, dass Schwangerschaften in den ersten Wochen enden. Es ist ein normaler Prozess. Vielleicht hat dein Baby nicht auf diese Welt gepasst und es wäre ihm hier nicht gut gegangen. Mir hat dieser Gedanke geholfen – dass sich das Baby dafür entschieden hat, diese für sich beschwerliche Reise nicht anzutreten.

    Dass deine Frauenärztin dir keine Hilfe ist, ist sehr schade. Auch das habe ich damals erlebt. Sie hat mich einfach nur über die Fehlgeburt informiert und das war’s.
    Wusstest du, dass du bei Fehlgeburten Hebammenhilfe in Anspruch nehmen kannst? Frag doch einmal in deiner Gegend an. Manchmal hilft es einfach auch noch einmal mit einem eher außenstehenden, aber von Beruf aus einfühlesamen Menschen zu reden.

    Ich wünsche dir sehr, dass es dir bald besser geht und du optimistischer in die Zukunft schauen kannst.
    Wir versuchen derzeit wieder schwanger zu werden und es klappt seit mehreren Monaten nicht, was mich derzeit fast ähnlich belastet wie die Fehlgeburt vor drei Jahren. So ein Kinderwunsch hat einen emotional eben ziemlich stark im Griff… Der Vergleich hinkt ein bisschen zu deiner Situation, aber ich schaue mir dann meine Tochter an, die bald zwei wird und versuche mir vor Augen zu führen, wie glücklich sie uns gemacht hat und macht und versuche all das Positive im Leben zu sehen, was mir schon wiederfahren ist. Auch das hilft mir dann wieder ein Stückchen positiver zu empfinden.

    Vielleicht hilft meine Schilderung dir ja weiter. Ich wünsche dir auf jeden Fall sehr, dass es dir und deinem Mann bald besser geht und du einen für dich guten Weg findest, den Verlust zu verarbeiten und die Trauer anzunehmen und irgendwann in Kraft und Lebensmut umzuwandeln.

    Viele liebe Grüße
    Juliane

  15. Liebe Kathi, auch ich fühle mit dir! Mein herzliches Beileid!
    Bei mir war es zwischen den Jahren und seit dem ist diese Zeit nicht mehr unbelastet… Ich bzw. wir hatten das ganz besonders große Glück dass dieser Tag rein rechnerisch der Beginn der Schwangerschaft mit unserer wunderbaren Tochter war. Das macht es sehr viel leichter. Ich drücke euch die Daumen dass es schnell ein kleines Wesen gibt dass euch tröstet und das dem ganzen vielleicht so etwas wie einen Sinn gibt.
    Eine Lücke wird bleiben, aber sie wird sicher kleiner werden! Ihr seid nicht allein!

  16. Hallo Kathi,
    mir hat es geholfen, dass ich mir klar gemacht habe, dass ich traurig sein DARF. Es gibt immer Menschen, die meinen, es sei ja noch kein richtiges Kind. Aber es ist dein Kind gewesen. Du hast es vom ganzen Herzen geliebt und es bleibt ein Teil von Dir. Du darfst traurig sein, darüber sprechen und auf deine Weise Abschied nehmen. Nicht verdrängen… Führe dir aber auch vor Augen was du hast. Eine Familie, die dich liebt. :-*

    1. Die Einsicht, dass ich traurig sein DARF, hat auch mir geholfen.
      Erst habe ich es runtergespielt, schließlich war es noch gar nicht so früh geplant und es war auch früher Abschied, aber ich hatte den Herzschlag gesehen, mich verliebt und mich furchtbar auf das kleine Hoppelchen gefreut, als ich Blutungen bekam und da im Ultraschall kein Herzschlag zu erkennen war.
      Ich habe es lange verdrängt, bis ich anfing wegen jeder Kleinigkeit zu heulen… Mein Aha-Moment war der Besuch bei einer Beraterin von Pro Familia. Sie hatte Tränen in den Augen, als ich ihr von unserem Hoppelchen erzählt habe. Da wurde mir bewusst, dass wenn sie traurig ist, darf ich erst Recht traurig sein…
      Und so habe ich mich der Trauer hingegeben und das hat mich befreit. Es hat trotzdem über ein Jahr gedauert, bis ich noch einmal früh Abschied nehmen musste, um dann ein weiteres Jahr auf positive Nachrichten zu warten. Heute halte ich drei wundervolle Mädchen an der Hand und habe zwei Kinder bei den Sternen.
      Dieses Kind wird für immer zu eurer Familie gehören und es wird eines Tages eine kleine Hand die Eure greifen und ihr werdet lächeln.

  17. Liebe Kathi,
    fühl dich umarmt.
    Ich habe vor vier Jahren unser erstes Baby in der 10. Woche verloren.
    Mir ging es über Monate sehr schlecht. Mir hat reden geholfen, mit jedem Gespräch wurde es etwas besser. Leider habe ich das Kind im Krankenhaus verloren, wo man mich auch eher abgespeist hat ( ich wäre ja noch jung, wir könnten es wieder versuchen, so früh sei das ja nicht schlimm,…)
    Hier hat mir dann wirklich geholfen, wenn ich in meiner Trauer ernst genommen wurde, denn jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung und wird erst weggehen oder besser, wenn es gelebt wurde.
    Also ich kann dir leider nicht sagen, wie es dir schnell besser geht, aber ich kann dir raten deine Trauer zuzulassen. Unterdrückte Gefühle sind nie wirklich weg, sondern arbeiten immer im Verborgenen.
    Nach einem Jahr war ich bereit mich wieder mit einer erneuten Schwangerschaft zu beschäftigen
    Ich denke immer noch jeden Tag an unser erstes Kind, auch wenn wir mittlerweile Kind zwei und drei bei uns haben dürfen.
    Alles Liebe für dich

    1. Liebe Kathi,
      Mir ist es zwischen meinen beiden Kids zweimal passiert. Einmal mit Ausschabung und einmal ohne. Das Personal im Krankenhaus war toll und verständnisvoll. Es wird mit jedem Tag besser mit der Traurigkeit. Du wirst noch schwanger werden und es gesund zur Welt bringen. Verliere die Hoffnung nicht. Es gab einen Grund und du kannst nichts dafür! Rede viel darüber. Geh nächstes Mal zu einer guten Hebamme und lass dich von ihr betreuen. Zumindest jedes 2. Mal. Dort bist du nicht nur eine Nummer… Sie wollen echt helfen. Es gibt auch Trauerrituale, die helfen könnten. Frag bei deiner Hebamme nach. Verliere den Mut nicht. Spätestens wenn das nächste Kind da ist, bist du “ geheilt“, wirst die Sternenkinder aber nie vergessen….Liebe Grüße

  18. Hallo,
    fühl dich bitte ganz lieb umarmt.Mir hat sehr geholfen, unser Sternenkind im Stammbuch eintragen zu lassen. Ich habe einige schöne Seiten mit US-Bildern und Texten gestaltet und diese dem Stammbuch hinzugefügt. Es war eine schwere Zeit. Zudem habe ich mich bei Facebook mit anderen ausgetauscht, die das gleiche durchgemacht haben. Mit war vorher nie bewusst, dass es so viele Frauen sind, die dies erleiden mussten.

    Für uns war schon relativ schnell klar, dass wir es nochmals versuchen wollen. Genauso wie bei der ersten ICSI ergab die zweite auch direkt eine Schwangerschaft. Ich bin sicher, dass unser Stern uns unser Folgewunder geschickt hat, das hat es leichter gemacht. Er wird im Februar 3 Jahre alt.

    1. Hallo,

      Ich habe damals unser erstes Kind sehr früh verloren und war auch auf der Suche nach Trost. Irgendwo hatte ich gelesen, dass jemand zu so einer Situation schrieb: der bauchzwerg ist nicht weg, er hat nur seinen Teddy vergessen. Der Gedanke hat mich berührt. Danach habe ich mir neue Aufgaben/Hobbys gesucht zusammen mit meinem Mann. Wir haben angefangen klettern zu gehen, was uns gegenseitig sehr gestärkt hat. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.

  19. Liebe Kathi,

    Wichtig finde ich in erster Linie, dass du deine Trauer einfach zu lässt, so wie sie jetzt ist. Das gehört einfach dazu und es gibt keinen Leitfaden, wie man trauern muss.

    Ich habe nicht nur viel geweint, sondern auch meine Umwelt dafür gehasst einfach so weiter zu machen wie immer. Auf andere werdende Mamis mit ihren Bäuchen oder welche die einen Kinderwagen vor sich herschoben, war ich total neidisch und ich fand es so unfassbar ungerecht, dass sie das Glück hatten das alles zu erleben und ich nicht. Irgendwann kam aber der Punkt, an dem diese erste Trauer, die Enttäuschung, die Wut vorüberging und ich mich wieder auf das konzentrieren konnte, was ich wollte: ein Kind!! Und dann habe ich wieder Mut bekommen und gehofft, dass es beim nächsten Mal ganz bestimmt klappt.

    Was soll ich sagen… der Weg war sehr steinig! Nach insgesamt 6 Schwangerschaften, davon zwei Fehlgeburten und dem Tod unseres ältesten Sohnes kurz nach seiner Geburt, habe ich nun drei gesunde Kinder und bin froh, dass ich einfach weiter gekämpft habe für das was ich wollte!!

    Auch du wirst wieder den Mut schöpfen und dein Ziel nicht aus den Augen lassen. Und bis dahin weine soviel wie du weinen magst und Trauer auf deine Art. Du wirst merken, dass dein Mann und dein Kind dir ganz viel Kraft spenden und dass du irgendwann so weit sein wirst einen neuen Versuch zu starten.

    Ich wünsche dir dafür ganz viel Kraft!!

    Liebe Grüße
    Jenny

    1. Liebe Kathi,

      Zu erst einmal tut es mir leid. So viele Frauen müssen leider solch ein Schicksal erleben. Noch dazu ist es häufig ein Tabuthema. Das darf es nicht sein.
      Auch ich spreche mittlerweile sehr offen über meine Sternchen. Zuerst eine Eileiterschwangerschaft und dann eine Fehlgeburt in der 11. SSW. Ich war am Boden zerstört. Ich konnte keine schwangeren Frauen ertragen. Ich habe viel mit zwei Freundinnen über das Erlebte gesprochen und geweint. Wichtig war aber auch ein guter Frauenarzt. Dem ich zu dem Zeitpunkt hatte und noch habe. Nach der Eileiterschwangerschaft war der Frauenarzt auch sehr kühl und pragmatisch. Das wollte ich nicht und habe gewechselt. Mir wurden viele Untersuchungen gestattet, damit ich nicht länger auf ein neues Wunder warten musste. So spielte eine Eisprungkontrolle eine große Rolle dabei. Was man auch oft nicht weiß. Du hast ein Anrecht auf eine Hebamme. Vielleicht kann sie dir die nötige Kraft geben.

      Mein persönliches Wunder ist genau ein Jahr später nach der Ausschabung geboren wurden. Das muss Schicksal sein.

      Ich wünsche dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit und drücke fest die Daumen auf ein Weihnachten 2021 mit Baby im Arm.

  20. Liebe Kathi, fühl dich herzlichst umarmt.
    Ich fühle mit dir. Vor 12 Jahren habe ich Kinder 12 SSW mein Baby verloren.
    Ich kenne dieses tiefe Loch.

    Mir hat wahnsinnig geholfen , dass ich im Netz auf Gleichgesinnte gestossen bin.
    Deren Geschichten zu lesen, dass man eben nicht alleine ist, hat mir geholfen. Da konnte ich auch nochmal viel von ganz unten heraus weinen.

    Ich habe eine Kerze angezündet und meinem Baby einen langen Brief geschrieben. Wie sehr ich es liebe, auch wenn es einen anderen Weg gewählt hat.

    Das hat mir auch sehr gut getan. Und wann immer mir danach ist, zünde ich eine Kerze an.

    Liebe Grüße Janine

    1. Erstmal tut es mir leid dass du das erleben müsstest. Ich habe auch eine Tochter (4) und das 2. Kind nun schon zum dritten Mal verloren. Vieles was meine Vorrednerinnen sagten, möchte ich bestätigen. Am meisten geholfen hat mir allerdings eine Mutter Kind Kur. Drei Wochen zusammen mit meiner Tochter an einem andern Ort, komplett abschalten und trauern, wenn einem danach ist, keine Verpflichtungen zu haben als den nächsten Massage- oder Psychotherapietermin hat mich wieder geradeaus gehen lassen. Grundsätzlich hilft immer reden, reden, reden…

    2. Liebe Kathi,
      Fuhle dich herzlichst umarmt. Du bist nicht alleine, es passiert so vielen, leider.
      Ich habe nach zwei normalen Schwangerschaften, eine Fehlgeburt gehabt. Allerdings schon in der 6 Woche. Ein Wechselbad der Gefühle, gerade erst den „Schock“ verarbeitet, hui wir sind bald zu fünft. Jetzt muss ein neues Auto her, etc…. Und dann war der Traum auch schon wieder vorbei.
      Was mir persönlich geholfen hat, die Vorstellung, dass dieses Kind Vermutlich sehr krank war, dass es nicht überlebt hat.Und die Natur es nicht ohne Grund eingerichtet hat, dass diese Kinder dann gehen dürfen. Und ich hätte mit zwei gesunden Kindern und einem kranken Kind nicht den Alltag hinbekommen. Das wäre über meine Grenzen hinaus gegangen. An alle da draußen, die es hinbekommen mit diesen besonderen Kinder, meine volle Hochachtung.
      Das zweite, was mich mit der Fehlgeburt ausgesöhnt hat, dass ich direkt im nächsten Zyklus wieder schwanger geworden bin. Seit über 2 Jahren sind wir nun zu fünft und unser Wirbelwind macht uns jetzt komplett.
      Nimm dir alle Zeit der Welt, um das ganze zu verarbeiten. Es gibt nicht den einen Weg. Macht das, was euch gut tut. Alles Liebe, Sabine

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