Gastbeitrag: Warum ich keine Kinder möchte

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Ihr Lieben, das Thema der sinkenden Geburtenrate lässt uns irgendwie noch immer nicht los. Es gibt ja dieses sehr amüsante und lesenswerte Buch von Corinne Maier: 40 Gründe, keine Kinder zu haben. Also ein Buch für alle, die sich noch tiefer in das Thema einlesen möchten (aber auch für Eltern, die ab und zu mal verzweifeln und sich wiederfinden möchten). Aber da Begründungen aus erster Hand noch viel mehr wert sind, haben wir eine überzeugte Nicht-Mutter aus unserem Bekanntenkreis einmal gebeten, uns ihre bewusste Entscheidung gegen Kinder zu erklären. Et voilà, hier sind sie, ihre Argumente

"Liebe Mamas, hier schreibt Euch Nina, eine Nicht-Mama. Eigentlich bin ich im besten gebährfähigen Alter, Anfang 30.

Ich bin eine Nicht-Mama aus Überzeugung. Wir haben uns schon vor einiger Zeit gegen Kinder entschieden.

Karriere, Hobbies, Fernreisen und lange Ausschlafen spielen dabei allerdings am Wenigsten eine Rolle. Wir haben einen kleinen Hund, der schränkt all das auch ein. Wobei wie es nicht als Einschränkung empfinden – wenn man liebt, dann ist man da eben etwas verklärt – kenn Ihr sicher 🙂

Also, warum wollen wir keine Kinder?
Ums mal klar zu sagen: Mein Freund hat nix am Hut mit Kindern, auch wenn sie ihm alle hinterherrennen, weil er große braune Knopfaugen hat. Irgendwie lieben Kinder ihn. Sie wollen mit ihm spielen und Quatsch machen. Darauf hat er aber einfach keine Lust.

Was ist mir mir? Ich fürchte, ich wäre eine furchtbare Gluckenmutti. Eigentlich bin ich eine große Verfechterin davon, dass Kinder sich entfalten können, Erfahrungen machen, alleine ihren Weg gehen, auch mal stolpern, auf die Nase fallen, sich wehtun und sie daraus lernen.

Das Problem ist, ich würde MEIN Kind nicht stolpern lassen, auch wenn ich die Beule hinnehmen könnte.

Ich würde es nicht aushalten, mein Kind in die Kita zu geben, weil ich Angst hätte, es passiert was. Und zu guter Letzt könnte ich mein Kind auch später nicht gehen lassen, der Auszug ins eigene Leben – für mich eine Horrorvorstellung.

Das alles tut einem Kind nicht gut. Und ich finde es besser, wenn Paare im Voraus reflektieren, ob sie die Verantwortung für ein Kind übernehmen können oder wollen, statt es in die Welt zu setzen und zu denken "wird schon".

Leider kenne ich genug Paare, denen erst, als die Kinder auf der Welt und aus dem süßen Babyalter raus waren, bewusst wurde, dass die kleinen Nervensägen nicht in ihr Leben passen. Das will ich nicht, nicht für mein Kind und nicht für mich. Deswegen – und mögen viele darüber mit dem Kopf schütteln – haben wir uns gegen Kinder entschieden. Im Sinne der Kinder."

Was meint Ihr? Könnt Ihr das nachvollziehen? Hört sich das schlüssig an? Erkennt Ihr Euch wieder oder was denkt Ihr zu dieser Entscheidung?

 

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33 comments

  1. Brauchen wir Kinder?
    Sehr spannender Artikel und eine noch spannendere Kommentarspalte.
    Für mich stand schon früh fest, dass ich nicht Mama werden will.
    Zum einen bin ich in einem lieblosen Haushalt aufgewachsen (ich war ein „Unfall“ und meine Mutter stammte aus einem streng katholischen Haushalt; sie musste Vollzeit-Mama werden und wegen mir ihre Berufspläne aufgeben, weil sonst Rabenmutter. Am Ende wurde sie schwere Alkoholikerin, die ihren Nachwuchs – also mich – stark vernachlässigte und an sich selbst verzweifelte. Ich wurde von ihrem Verlobten missbraucht, riss mit 13 aus und lebte bis zum 16. Lebensjahr auf der Straße, bis ich dank eines engagierten Sozialarbeiters in einer betreuten Jugend-WG unterkam).
    Zum anderen halte ich meine Gene für nicht so supertoll, dass sie unbedingt weitergegeben werden müssen.
    Drittens liebe ich mein Leben als erfolgreiche Unternehmerin im kreativen Bereich und die wilde Herausforderung, die es mit sich bringt. Ich habe mich aus dem Bodensatz hochgearbeitet. Kein Kind könnte je kompensieren, was ich mir erschaffen habe.
    Kinderkriegen ist halt keine Leistung, sondern bloß die Folge ungeschützten Geschlechtsverkehrs.
    Die Mütter in meinem Bekanntenkreis sind auf ihr Mutterdasein reduziert und ehrlich gesagt extrem langweilige Persönlichkeiten.
    Als Mutter gibt man hierzulande einen Großteil seiner eigenen Persönlichkeit auf, um ein braves Angestellten-Schaf aufzuziehen, das einen Bausparvertarg abschließt und „Fridays for Future“ mit Schulschwänzerei gleichsetzt.
    Fatal ist allerdings: Als ich mich mit 28 Jahren sterilisieren lassen wollte, war kein deutscher Arzt dazu bereit. In diesem Alter sind Frauen ja launisch und strunzdumm wie Toastbrot.
    Sterilisation ist hierzulande erst mit 32 erlaubt. Abtreiben ist aber auch „Pfui bah, du kindermordende Schlampe!“
    Ich lebe jetzt auf der anderen Seite des Erdballs, wo sich das ganze Dorf inklusive aller Männer um die heranwachsenden Kids kümmert.

  2. Super Diskussion
    Wow,was für ehrliche Worte auf beiden Seiten. Finde ich wirklich toll.
    Ich habe bereits mit 18 gesagt, dass ich keine Kids möchte. Jetzt bin ich 36,verheiratet,und hab keine Kinder. Eigentlich alles in Ordnung, könnte man meinen. Dennoch versetzt es mir jedes Mal einen Stich,wenn Freundinnen schwanger werden. Warum,will ich mir wahrscheinlich nicht eingestehen. Dennoch werde ich bei meinem Entschluss bleiben,ganz rational. Mit mehreren chronischen Krankheiten und einem Mann, der an Depressionen leidet,sehe ich in meinem Leben (leider?) keinen Platz für ein Kind. Ich beglückwünsche aber alle Nicht-Muttis und Muttis,die durch ihre Entscheidungen ihr Glück gefunden haben.

  3. Finde ich eine klare und
    Finde ich eine klare und reflektierte Einstellung. Keiner muss Kinder bekommen, wenn er gar nicht will. Ich wünschte manchmal, ich wäre früher auch so reflektiert gewesen und hätte mehr überlegt, bevor ich mich fortgepflanzt habe.
    Jedoch sollten bei so vielen Kinderlosen, die immer häufiger werden, die Sozialsysteme reformiert werden und zwar, dass der Generationenvertrag abgeschafft wird und es ein anderes System gibt, das nicht von der Anzahl an Nachwuchs abghängig ist auch hin zu mehr Selbstverantwortlichkeit. Also Abschaffung der Beiträge zu Arbeitslosen-, Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung und mehr private Alters- Arbeitslosen und Krankheitsvorsorge jedes Einzelnen für sich selbst – nicht für die Gemeinschaft. Also Abschaffung sämtlicher sozialer Vergünstigungen (Arbeitslosengeld I, Hartz IV, Grundrente, Sozialgeld, Wohngeld, Kindergeld, Rente, Pflegegeld etc.) und Einrichtung von persönlichen Absicherungssystemen je nach Geldbeutel.

  4. Ich denke wie du
    Ich seh das absolut so wie du. Nur das bei mir noch dazu kommt , dass ich Kinder nicht mag. Und ja das ist mein ernst… Ich mag keine Kinder. Ich bin jetzt anfang 20 und bin schon seit mehreren Jahren fester Überzeugung Kinderlos zu sein und zu bleiben.

  5. Die Muddi, die ein Kind bekam und „wird schon“ gedacht hat…
    Schöner Beitrag, spannende Diskussion.
    Bevor mein Kind kam, wollte ich keine Kinder. Unaufgeräumter Lebensstil, Keine Ausbildung, frischer Partner und vor Allem: Man, die Welt ist grausam. Ich ertrage meine eigenen Gefühle kaum, wie soll ich die meines Kindes ertragen, wenn es unglücklich ist?
    Lieber nicht für mich, bevor das Kind unter meiner Angst vor der Welt leiden muss.

    Dann war ich schwanger und die Hormone haben geregelt. Wow, es ist wirklich Arbeit! Immer wieder reflektieren, wajrnehmen, wertschätzen. Dem Kind vertrauen, sich selbst vertrauen.

    Klar, es ist auch wirklich schön. Ich bin ehrlich froh, dass es so ist, ich bin gern Mutter und daran gewachsen. Mir und dem Kind geht es toll, obwohl wir schon viele Umwege genommen haben!

    Aber wäre es nicht einfach passiert, hätte ich mich wohl auch nicht bewusst dafür entschieden.

    Es kann sehr schön sein, Dinge nicht genau zu planen und abzuwägen. Es ist aber sicher auch schön, eine Entscheidung zu treffen und mit ihr zu leben.

  6. Jede wie sie mag
    Ich finde, dass jeder Mensch das selbst entscheiden soll. Für mich war immer klar, dass ich Kinder möchte. Am besten zwei. Jetzt habe ich zwei und hätte gern mehr. Wird aber nix mehr.
    Aber ich kann ebenso jede Frau verstehen, die keine Kinder möchte. Und aus welchem Grund, ist dabei genauso irrelevant wie bei den Frauen,die sich Kinder wünschen. Da fragt ja in der Regel auch niemand, warum ein Kinderwunsch besteht und ob die Gründe auch die richtigen und für alle nachvollziehbar sind.
    Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Kollegin anlässlich ihres 30. Geburtstags. Sie war immer davon ausgegangen, dass irgendwann schon ein Kinderwunsch entsteht. War aber bis dato nicht so. Sie ist eine tolle Tante mit viel Geduld, Spaß und Liebe, allerdings eben maximal fünf Stunden am Stück. Sie fragte sich (und mich), ob es normal sei, dass sie so gar keinen Wunsch nach einem Kind hat. Und dass sie keine Muttergefühle bei Babys bekommt. Also bei Tierbabys sofort,aber eben nicht bei Säuglingen. Und ob sie dennoch ein Kind bekommen sollte, ob es dann kommt.
    Ich habe ihr abgeraten. Ich habe ihr geraten, ihr Leben mit anderen Inhalten zu füllen und sich da nicht unter Druck setzen zu lassen. Denn nichts ist schlimmer für eine Frau, als wenn sie ihre Mutterschaft bereut, sich dadurch immer unzulänglich fühlt und darunter leidet. Und meist ja nicht nur die Mutter,sondern auch das Kind.
    Und ich finde es überheblich, wenn andere Frauen sich hinstellen und meinen beurteilen zu können, ob es „wahre“ Gründe oder Bequemlichkeit ist. Zur Beruhigung aller, die Geburtenzahlen nehmen wieder zu. Also nix mit aussterben und so. Bleibt locker und lasst die Leute lieber kinderlos glücklich als ganzes Familien unglücklich sein.

  7. Hallo Nicht-Mama. Ich bin
    Hallo Nicht-Mama. Ich bin selbst Zweifachmama (bisher und momentan so glücklich, allerdings einer dritten SS gegenüber in jüngerer Zukunft auch nicht abgeneigt) und glaube einfach, dass ein Bauchgefühl und ein Wunsch für eine bewusste Schwangerschaft auch vorhanden sein sollte (wenn man mal von Unfällen absieht). Genauso andersrum. Egal welcher Grund Pro oder Kontra: Hauptsache man fühlt sich mit der Entscheidung wohl. Planen kann man das Leben sowieso nicht genau mit Kindern. Es ist ein konstanter Prozess, wo man sich immer anpassen muss, die ganze Familie, denn jedes Kind ist anders und auch jeder Erwachsene hat unterschiedliche Grenzen etc. Ich persönlich muss sagen, dass ich vor den Kindern viel mehr in Schubladen gedacht habe, aber durch das Familienleben bin ich viel offener und toleranter gegenüber anderen sowohl Erziehungs- als auch generell Lebensmodellen geworden. Vielleicht liegt es auch daran, dass man selber älter wird – quasi durch die Lebenserfahrung. Aber auch das Familienleben mit allen Ecken und Kanten trägt viel dazu. Ich persönlich hatte immer den Wunsch nach Kindern, und das obwohl ich eher der Typ Mensch „treffe Entscheidung per Ausschlussverfahren“ bin. Aber hierbei war es immer eindeutig und das macht mir auch in schwierigen Momenten immer Mut. Es kam noch niemals der Gedanke ob ich es bereue Kinder bekommen zu haben. Ich glaube bei Menschen mit Zweifeln wäre das eher der Fall. Also in diesem Sinne: Gratulation zu deinem sicheren Entschluss und alles Gute.

  8. Ich weiß der Beitrag ist schon älter…
    ….Aber mich würde interessieren, ob du bei deiner Entscheidung geblieben bist und wenn ja immernoch glücklich damit bist und ob sich die Gründe ggf. geändert haben. Ich finde es vollkommen ok, wenn sich jemand bewusst gegen Kinder entscheidet, weil er oder sie sich sein Leben anders vorstellt oder schlechte Voraussetzungen für ein Kind mitbringt (Erbkrankheiten, Süchte, größere psychische Probleme…).
    Das was ich hier von dir lese finde ich allerdings nicht ganz überzeugend. Es liest sich für mich eher so, als würdest du deinen Partner sehr lieben, der nunmal Kinder für sich ausgeschlossen hat (und auch da klingt es ein bisschen so, als wäre das nicht bombensicher) und jetzt für dich Argumente suchen, warum du besser kinderlos bleibst. Natürlich kann so ein Text auch täuschen und es ist absolut legitim zu sagen, dass die Liebe zum Partner einem wichtiger ist als eigene Kinder zu bekommen, aber man sollte sich dessen bewusst sein, damit der Wunsch nicht irgendwann – schlimmstenfalls wenn es schon zu spät ist aus der Tiefe auftaucht und einen überrollt.
    Würde mich sehr freuen ein update zu lesen und hoffe, dass du glücklich mit deinem Leben bist, so wie es gerade ist

  9. Ich kann die Nicht Mama gut
    Ich kann die Nicht Mama gut verstehen. In der heutigen Zeit ist es leider auch nicht mehr ganz einfach wenn man Kinder hat. Es wird Eltern schwer gemacht. Die Arbeitgeber machen oft Probleme und es fehlt an passenden Betreuungsmöglichkeiten. Ich selbst habe ein Kind. Und das reicht vollkommen aus. In meinem Freundeskreis haben die meisten nur ein Kind. Ich habe erst gemerkt als ich selbst Mutter war, dass ich nicht für dieses typische Mutterdasein geschaffen bin. Der Liebe zu meinem Sohn hat das keinen Abruch getan. Aber alleine der Kindergarten mit den Erzieherinnen und den ganzen Muttis waren die Hölle für mich. Wenn man sich halt nicht NUR über Kinder unterhält ist man schnell ein Aussenseiter und wenn man dann auch noch fast Vollzeit berufstätig ist dann ist man auch ganz schnell eine Rabenmutter. Klar (oder zum Glück) hat man auch nie Zeit an irgendwelchen Bastelvormittagen oder Kekse backen am Vormittag teilzunehmen weil man ja auch noch andere Sachen außer Kinder im Kopf hat. In der Grundschule ging das dann ähnlich weiter. Ich bin ehrlich. Mich nerven nur Kinder die nicht richtig erzogen sind. Wenn ich z.B. mit meiner Freundin telefoniere dann muss es ja nicht sein, dass ständig ein Kind dazwischen redet. Das ist meiner Meinung nach alles eine Erziehungssache. Mein Kind macht das nämlich nicht. Die Kinder werden heute einfach verweichlicht und nicht richtig aufs Leben vorbereitet und das nervt. Also ein Kind ist vollkommen ok oder auch keins!

  10. dankeschön,
    für deinen Beitrag! schon lange suche ich nach einem Text der irgendwie beschreibt wie es mir geht, und da ist er auf einmal. es tut gut zu lesen das ich nicht allein bin mit dieser Angst und den Gründen für das nicht-Mama-sein.
    ich drehe mich nicht nur berufsbedingt in meinem Leben ständig und auch sehr gerne um das Wohl anderer, sondern bin auch in meiner Familie sehr gerne und aufopfernd für alle da. auch meine Beziehung ist nicht in der gesellschaftlichen Norm und fordert manchmal gerade nach außen hin viel Fingerspitzengefühl. wenn ich einmal entschieden habe für jemanden da zu sein bin ich das ganz und gar und (leider) muss ich sagen habe ich mich darüber hinaus auch schon das eine oder andere mal total selbst verloren. das halte ich zwar sehr lange aus aber ich bin es halt einfach nicht mehr selbst, ich gebe mich zum Wohle des Anderen auf. diese Erkenntnis war hart und nur mit Hilfe für mich erkennbar.
    jetzt wo ich das weiß ist es für mich auch nicht mehr so einfach verantwortbar über Kinder konkret nachzudenken. (jedenfalls über eigene. in der Familie habe ich Nichten, Ziehkinder und angenommene Geschwister) durch eine gesundheitliche Diagnose stand es dann kurz zur Debatte das ich garkeine Kinder bekommen könnte und auf einmal spürte ich wie es mich überhaupt nicht so erschütterte wie es das einfach sollte. für mich ist es verantwortungsvoller keine Kinder zu bekommen. sollte sich meine Sicht ändern hab ich wohl auch noch etwas Zeit (bin 31). allerdings geh ich nicht davon aus, ich bin sehr glücklich ohne den Druck das entscheiden zu müssen und habe mich auch durch ein Implantat erstmal 5 Jahre „stilllegen“ lassen. aber jetzt freue ich mich erstmal ehrlich das ich deinen Text gefunden hab und eine Gleichgesinnte gefunden zu haben, danke.

  11. Wenn sie es meint…
    …dann ist es halt so. Für mich klingt es zwar nicht sehr überzeugend, aber immerhin ist es eine eigene Entscheidung. Ich bin selber Mitte zwanzig und frische Mutti. Das Kind kam unerwartet, lese nicht geplant, aber ich hätte mir eine Abtreibung niemals verziehen. Vielleicht hat es grade auch nicht ganz in mein Leben gepasst, und, wie es sich herausstellte, nicht in das Leben von meinem nun Ex-Freund. Aber auch wenn ich die ersten Wochen nur geheult habe aus Angst, dass ich eine furchtbare Mutter wäre, hat die Schwangerschaft und das „Endergebnis“ mich glücklicher gemacht als alles andere auf dieser Welt. Ich glaube das liegt in der Natur der Frau, Mutter zu sein und auch wenn man vom Gegenteil überzeugt ist, kann man es doch nur erst wissen wenn es soweit ist…
    Natürlich gibt es Menschen deren Umgang mit Kinder nicht einfach schlecht, sondern zum Fürchten schlecht ist und da wünsche ich mir, diese Kinder bekämen die Möglichkeit andere Eltern zu bekommen. (Leider hatte ich lange so etwas aus der Nähe ansehen müssen. )
    Aber zu sagen „ich glaube ich wäre eine schlechte Mutter“ und dabei anscheinend voll in Ordnung als Mensch zu sein ist für mich nicht überzeugend.

  12. Hmmmm…
    Also bis etwa Anfang 30 wollte ich auch keine Kinder. Nie. Zu viel Verantwortung, zu viel Verzicht, Einschränkungen bis hin zu dem Gefühl dem Kind vermutlich nicht gerecht werden zu können.
    Und dann kam er urplötzlich, dieser unbändige Wunsch, endlich nicht mehr nur ein Paar, sondern eine Familie zu sein. Anfang Februar diesen Jahres kam dann unsere Maus. Und von der ersten Sekunde an habe ich mich gefragt, wieso ich jemals keine Kinder gewollt hatte! Diese unbeschreiblich mächtige Liebe zu dem kleinen Menschen, die einen gnadenlos überrollt.. die mit nichts zu vergleichen ist.. plötzlich ergab alles einen Sinn. Und genau diese Magie ist es, die man als Nicht-Mama nicht verstehen und sich nicht vorstellen kann. Ich kann die Nicht-Mama hier zwar verstehen, glaube aber auch, dass eine bewusste Entscheidung gegen ein Kind gar nicht “bewusst“ erfolgen kann, weil man eben nicht nachvollziehen kann, wogegen man sich da wirklich entscheidet.

  13. Jede Frau darf das für sich
    Jede Frau darf das für sich entscheiden- und manches paar fühlt sich eben auch ohne Kinder vollständig und hat andere Prioritäten im Leben- sehr in Ordnung, finde ich..
    Auch nach bewusster Entscheidung und zwei tollen (und sehr anstrengenden) Kindern unterstütze ich jede Frau, die gerne ohne Kinder bleiben will..
    Es gibt nicht umsonst die Studie, welche aufzeigt, dass Paare mit Kindern nicht glücklicher sind als Paare ohne Kinder;-)
    Liebe Grüße!

  14. Echt ehrlich!
    Ich finde den Text total ehrlich und schlüssig! Für mich selber kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen aber das muss ich ja auch nicht! Ich finde es gut, wenn man so klar ist mit einem Thema ! Genauso klar war ich immer mit meiner Entscheidung für Kinder ! Alles andere finde ich geht auch nicht! Ich frage mich nur manchmal was passiert , wenn doch ein “ Unfall“ passiert oder die Partnerschaft nicht hält und ein neuer Partner sieht alles anders? Dieses unverrückbare stört mich, denn das Leben schüttelt häufig mal einiges durcheinander . Ansonsten kann man sich ein Leben auch ohne Kinder wundervoll gestalten, was ich sicherlich auch irgendwann tun werde aber jetzt genieße ich es erstmal mit Kindern!

  15. Kinder
    Kinder sind Verantwortung ein Leben lang, je älter sie werden um so anstrengender. Das kann man wenn man jung ist garnicht wissen. Mein Mann und ich haben drei Kinder, die wir über alles lieben. Für uns war das Schwerstarbeit, den gesamten Anforderungen gerecht zu werden. Gerade die finanziellen Mittel müssen erst einmal verdient werden. Vorallem wenn die lieben Kleinen in die Schule kommen ist die schönste Zeit vorbei. Ich kann heute die jungen Frauen verstehen, wenn der Kinderwunsch verschoben oder ganz aufgehoben wird. Mir fehlt da bei manchen Kommentaren die Toleranz. Kinder sind nicht alles im Leben. Liebe Grüße .

  16. Hut ab!
    Hallo aus Hamburg, und Hallo liebe Freundin von Land-Mama Lisa,

    das sind ja endlich mal ehrliche und total authentische Worte!!!

    Ich kann mich darin absolut wieder finden, denn ich mach mir auch schon soooo lange Gedanken, ob ich überhaupt WIRKLICH Kinder möchte….in jüngeren Jahren (so mit Ende 20, Anfang 30 — bin jetzt 39) war es für mich NIEMALS ein Thema, weil ich immer welche haben wollte…dachte ich….aber später halt…diese ´eigene Grenze´ wurde komischerweise immer weiter nach hinten verschoben (obwohl zwischenzeitlich immer mal potenzielle Partner da waren) 😉 Warum nur??? Genau aus diesem Grund, der hier so treffend beschrieben wurde!!!

    Danke dafür und alles Liebe! 🙂

  17. Kommentar zu Vanessa
    …liebe Vanessa, warum im Krieg bzw. in Ländern mit mangelnder Selbstversorgung so viele Menschen Kinder bekommen haben, ist eine nicht ernstgemeinte Frage, oder????

    Falls doch, hier die Antwort: keine Verhütungsmittel und Vergewaltigungen, mangelnde Aufklärung……….

    Ohne Worte….!!!

  18. Hut ab!
    Hallo aus Hamburg,

    das sind endlich mal ehrliche und authentische Worte – und ich kann mich darin absolut wiederfinden!

    Ich mache mir auch schon soooo lange Gedanken, ob ich überhaupt wirklich Kinder möchte….in jüngeren Jahren (so mit Ende 20, Anfang 30 — bin jetzt 39) war es für mich NIEMALS ein Thema, weil ich immer welche haben wollte…dachte ich….aber später halt…diese ´eigene Grenze´ wurde komischerweise immer weiter nach hinten verschoben (obwohl zwischenzeitlich immer mal potenzielle Partner da waren) 😉 Warum nur??? Genau aus diesem Grund, der hier so treffend beschrieben wurde!!!

  19. Hm…
    …den letzten Kommentar von „Gast“ finde ich ähnlich intolerant wie zuvor die anderen den „Nicht-Mamas“ gegenüber. Wie ich oben schon erwähnte ist das Bedürfnis Kinder in die Welt zu setzen ein Urtrieb, der nunmal in (fast) jedem von usn steckt. Daher bekommen sicherlich auch mehr Menschen Kinder OHNE weiter drüber nachzudenken, als, dass sich Menschen BEWUSST gegen Kinder entscheiden. Unsere Welt war und wird immer schwierig sein! Warum haben Mensche im Krieg Kinder bekommen bzw. bekommen sie immer noch? Warum bekommen Menschen Kinder, die sich selbst noch nicht mal ernähren können, geschweige denn die nächste Generation? Warum kriegen Menschen Kinder, die Krankheiten vererben? Die Liste können wir beliebig lang weiter führen. Ich finde es schade, dass manche sich anmaßen, Entscheidungen anderer zu bewerten. Denn wenn ich den „Gast“ richtig verstehe, müssen wir Eltern uns fragen was wir für kaltherzige, egoistische Menschen sind, die in diese grausame Welt Kinder setzen. Ja, sehr überspitzt oder vielleicht auch nicht!?, aber ganz so einfach ist das eben nicht, lieber „Gast“ :-)! Aber da ja am Freitag sowieso die Welt untergeht, brauchen wir darüber ja nicht mehr zu philosophieren ;-)…

    1. hm…
      … viele der Beispielfragen, die du aufgeführt hast, lassen sich mit einem schlichten „weil sie nicht die Möglichkeit hatten/haben zu verhüten“ beantworten.

  20. noch eine Nicht-Mama
    habe mich bewusst gegen Kinder entschieden, bin Mitte dreißig und nein meine innere Uhr tickt nicht.
    Ich mag Kinder total gerne, aber bin auch froh wenn ich dann am Abend alle viere von mir strecken kann und einfach die Ruhe genießen. Ja ich bin egoistisch in der Hinsicht.
    Ein großer Punkt warum ich und mein Mann keine Kinder wollen, wie schaut die Zukunft der Kinder aus? Es wird in der heutigen Zeit immer schwerer, sei es die Schulbildung. Ohne Abitur geht fast gar nichts mehr, der Druck in der Schule (kaum Freizeit) und wie gehts danach weiter die berufliche Zukunft. Das möchte ich keinem Kind zumuten.
    Es gibt natürlich noch viel mehr Argumente dagegen, könnte noch mehr hier aufzählen, aber ich möchte von den Mamas schon gerne noch wissen, wie ihr euch die Zukunft eurer Kinder vorstellt.
    Das ist ein Kernpunkt warum WIR uns bewusst nicht für Kinder entschieden haben.

    1. Abitur,Druck,berufliche
      Abitur,Druck,berufliche Zukunft?! ganz ehrlich,dass ist all das,was wir als Eltern daraus machen. Wir sind die jenigen,die unseren Kindern die Balance geben,zwischen zumuten und selbst erfahren. Zum einen haben wir die Möglichkeiten,Schulen zu finden,welche zu unserem Kind passen,aber auch es auf zu fangen,wenn es schieriger zu werden scheint. Klar ist das kein Ponyhof,aber in welcher Zeit sind denn unsere Eltern, oder wir zum Teil groß geworden?! Der kalte Krieg, ein geteiltes Deutschland…
      Eine Familie als kleiner Kosmos passt sich vielem an,daher kann ich deine Argumente so nicht verstehen,aber auch zum Glück nicht bestätigen 🙂

  21. Kinder, nein danke.
    Sich dafür entscheiden, kein Kind zu bekommen, finde ich ok. Die Gründe dafür sind oft für andere nicht nachvollziehbar. Ich denke einfach mal, daß der Gedanke: „ich will nicht“ viel mehr von Bedeutung ist, als das „warum“. Wenn man das für sich selber entschieden und das nicht nur dem Partner zuliebe, kann das ein sehr schönes Leben sein. Ich bitte nur eines zu bedenken. Ich habe schon mehrere Paare erlebt, die kinderlos glücklich waren, bis zu dem Augenblick, wo sie alt wurden und Enkelkinder vermißten… die Entscheidung gegen ein Kind kann durchaus auch begrenzt sein. Man sollte sich niemals entgültig festlegen. Ich habe sehr lange ohne ein Kind gelebt, weil eben nicht alles passte. Deine Gründe gegen ein Kind, jede Frau, die ihr Kind liebt, kennt diese Gründe… auch ich…. können auch irgendwann ein Grund für ein Kind werden…

    1. Kinder bekommen bedeutet
      Kinder bekommen bedeutet nicht automatisch Enkel haben (es kann sein, dass die eigenen Kinder sich gegen Nachwuchs entscheiden).

  22. Hallo in die Runde
    …vielen Dank für all Eure Kommentare.
    Ich finde die Diskussion extrem spannend. Was nun „normal“ ist oder nicht – darüber lässt sich trefflich streiten und hängt sicher von der Lebenswelt des Betrachters ab. Fraglich, ob es ein allgemeingültiges „normal“ überhaupt gibt. Ich glaube nicht und finde, man sollte jeden respektieren mit der Meinung, die er vertritt.

    Meine Argumente gelten ganz persönlich für mich, ob sie ehrlich sind? Hm, das werde ich wohl nicht beweisen können. Will ich aber auch nicht. Ich weiss es ja selbst am besten, kenne meine Lebenswelt, meine Umstände, Werte und Prägungen am besten. All das trägt zu unserer Entscheidung bei.

    Was ich mir dennoch wünsche ist ein bisschen mehr Toleranz. Mir begegnet es so oft, dass ich ähnliche Reaktionen ala „Du kommst schon auch noch auf den richtigen Weg“ ernte. Das kann ich nicht nachvollziehen, jeder geht doch seinen eigenen Weg. Und so freue ich mich für jede Freundin, die ein Kind bekommt, begleite sie mit Freude in der Schwangerschaft und auch danach. Weil ich mich freue, das sie das Lebensmodell leben kann, mit dem sie glücklich ist.

    Und genau das tue ich auch. Voller Glück, Erfüllung und Liebe mit Partner und Hund.

    1. Danke!
      Ich finde, das hast du sehr schön gesagt und zusammengefasst, dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich sehe das ganz genauso und finde auch, ein wenig mehr Toleranz würde uns allen im Zusammenleben miteinander ganz gut tun. Die Welt, in der wir leben, endet nun mal nicht vor der eigenen Haustür…

  23. Für mich sind die Argumente
    Für mich sind die Argumente nicht nachvollziehbar und auch nicht ganz „normal“ (bewusst in Anführungszeichen gesetzt bevor jetzt der Sturm der Entrüstung losgeht). Die Dame schreibt die Vorstellung, dass ihr Kind mal auszieht ist für sie eine Horrorvorstellung, genauso das Kind in die Betreuung zu geben. Ist das nicht ein bißchen achtfach um die Ecke gedacht? So etwas zu fühlen wenn man nicht einmal schwanger ist? Quasi aus Angst vor Schmerz, der durch große Liebe entsteht auf Liebe generell verzichten?
    Kommt mir seltsam vor.

  24. Hallo,
    Hallo,

    ich finde es schon toll, wenn sich Menschen vorher Gedanken darüber machen, was sie wollen, und ob sie Konsequenzen tragen können und wollen. Ich glaube jedoch auch, dass es das ist, was uns ein wenig „aussterben“ lässt. Wir können uns zu allem und jedem Gedanken machen und schon vorher alles für und wider abgrenzen. Das finde ich persönlich auch ein wenig schade. Ich bin mir sicher, dass man sich sehr viele Gedanken machen kann, und nachher doch alles anders läuft. Ich glaube der ein oder andere hätte z.B. gesagt, dass ich einmal eine Gluckenmutti werde. Naja, das ist immer noch nicht ausgeschlossen, aber…, es wurden dann Zwillinge, und da ist das Glucken in den ersten Jahren etwas schwerer. 🙂 Also…, wenn mich ne Freundin fragt, ob sie Kinder bekommen soll und was daran so toll ist, kann ich nichts wirklich dazu sagen, denn rational spricht vieles dagegen, aber… Kinder sind einfach toll, bei allem pro und contra, aber nichts, was man einfach „per Kopf“ diskutieren kann.

  25. nee, nee, nee
    Hallo Nicht-Mama, irgendwie finde ich deine Argumente ein wenig unehrlich und schwach, also ich glaube Euch das schon alles. aber ich glaube schon auch, dass es Euch um die gewohnte Bequemlichkeit geht, es könnte sich ja etwas unangenehm ändern…man weiß ja nicht auf was man sich da genau einlässt,… das geht bei uns ja immer weniger und deshalb sterben wir langsam aus. Ha, ha. ich dachte zum Beispiel immer ich würde keine gute Mutter sein können, weil ich nicht gerne bastel, oft keine Geduld habe und und und.. ich sag dir was, ich habe zwei Kinder und ich bin nicht besser und nicht schlechter als die anderen. Mich hat das Argument meines Freundes überzeugt, als es sagte, deine Familie ist dir so wichtig und selber willst Du keine, Doch, dachte ich mir, ich möchte wenn es irgendwie geht später auch in einem Familienzusammenhang leben. Das kann man nicht erwzingen, das weiß ich, aber man sollte es in seine Überlegungen mit einbeziehen.- ob das zu weit mit Hund soooo lange trägt… ????

    1. Zum Nachdenken
      Mir sagte mal eine weise Frau: wenn sie sich eine Beziehung ohne Kind nicht vorstellen könnten, stimmt was mit ihrer Beziehung nicht. Und da hat sie recht. Kinder machen eine Beziehung nicht besser. Es gibt Paare, die können keine Kinder bekommen, oder verlieren es wieder, das Kind stirbt, kann alles passieren. Die meisten Paare trennen sich nach dem ersten Jahr des Kindes. Es gibt keine Garantie. Und ganz ehrlich: Umweltverschmutzung, verpestetes Essen, dreckige Luft, Mikroplastik, Planet im Arsch, zahlreiche Tiere die aussterben, weil der Mensch alles vernichten und sich ausbreiten muss. Nee, danke. Wir leben, Reisen, Schlafen aus, haben Hobbys, kommen mit dem Geld aus und ich arbeite trotzdem nur Teilzeit. Wenig Stress, Freunde, Buchtage im Bett, Leben, sind mir mehr wert als etliche Sorgen, für nix und null Garantie. Einsamkeit im Alter? Davor habe ich keine Angst, sollte mein Partner vor mir gehen, gibt es Pläne. Und ich treffe mich im Alter von 80 lieber mit Freunden als für meine Kinder Sonntags einen Kuchen zu backen und die eigentlich keinen Bock auf mich haben, mit ihren eigenen Sorgen, vollem Arbeitsalltag und eigenen Kindern. Eine 24 Stunden Tankstelle will ich auch nicht sein. Mir erschließt sich keinerlei Sinn, Kinder zu haben. Zudem ist es egoistisch. Ich erspare ihnen eine kranke, kaputte Gesellschaft und ein Dasein als Arbeitssklave.

  26. Großartiger Beitrag!
    Finde ich – als Zweifach-Mama – wirklich! Ich finde Menschen generell toll, die sich reflektieren (können) und dann bewusst ihre Entscheidungen treffen – Hut ab! Würde der Kinderwunsch nicht in jedem von uns schlummern, wären wir natürlich schon längst ausgestorben und ich bin auch fester Überzeugung, dass eure überzeugten „Nicht-Eltern“ GUTE Eltern wären. Denn auch hier gibt uns die Natur eigentlich alles mit auf den Weg. Allerdings ist es einfach nur ehrlich, fair und bemerkenswert, wenn Menschen sich aus o.g. Gründen gegen Kinder entscheiden. Und die Menschen, die sich aus Angst vor zu großer Einschränkung dagegen entscheiden, finde ich genau so gut. Denn auch sie entscheiden sich bewusst für bzw. gegen etwas. Bin gespannt was andere dazu sagen, aber ich finde es wirklich toll, auch wenn es für mich und mein Leben nie in Frage gekommen wäre :-).