Geschwisterstreit, Geschwisternähe

geschwisterstreit

Sie streiten.

Sie streiten morgens nach dem Aufwachen.

Sie streiten beim Anziehen, sie streiten beim Frühstück, sie keifen, schreien, beleidigen sich. Sie streiten auf dem Weg zur und von der Schule.

Sie streiten beim Mittagessen und danach. Sie streiten bei den Hausaufgaben. Sie streiten beim Spielen im Garten, sie knallen Türen, sie wüten und schluchzen.

Sie streiten im Auto auf dem Weg zum Sportverein. Dort streiten sie nicht, da sind sie ein Team und halten zusammen. Auf dem Heimweg, da streiten sie wieder.

Sie werfen sich Schimpfwörter zu, sie zoffen sich um Stifte, Beinchen stellen und Wissen. „Das Herz eines Blauwals ist so groß wie ein Auto.“ „Nein, so groß wie ein Bus.“ Handgreiflichkeiten.

Treten, Beißen, Hauen. Trösten.

Sie streiten sich beim Abendessen, beim Treppensteigen und beim Zähneputzen. Dann streiten sie sich um den Platz neben mir im Familienbett.

Dann streiten sie nicht mehr. Dann schlafen sie. Dann schleich´ ich mich weg.

Wenn ich wieder komme, schlafen sie Arm in Arm, Bein über Bein. Ganz nah, der eine beim anderen.

Und ich lege mich dazu und atme durch.

Diese Ruhe.

Diese Nähe.

Frieden. 

 

Katharina hat sich auf diesen Beitrag hin auch einmal die Geschwisterbeziehung ihrer Kinder angeschaut.


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