Inflation und steigende Preise: Wie sollen Familien das stemmen?

Inflation

Liebe Stadt, Land, Mamas, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Katharinas Schwangerschaft!!! Es ist toll zu lesen, wie die Familie sich zusammen freut! Ich hoffe, es hängen keine materiellen Sorgen dran. Denn der Gedanke, dass viele Familien (ob klassisch, alleinerziehend oder Patchwork) durch Inflation und steigende Preise materielle Sorgen bekommen oder bestehende sich dramatisch vergrößern, treibt mich um. 

Glücklicherweise gehört meine Familie nicht dazu, weil genug Puffer da ist, die steigenden Preise abzufedern. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass für jemanden, der keinen Puffer hat, 300 Euro Energiepauschale bzw. 200 Euro Pauschale für Menschen mit Grundsicherung nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Schlimmer noch, es könnte sich wie blanker Hohn anfühlen. 

Energiepauschale nicht für Besserverdienende?

Ich bin kein Fan der CDU, fand aber den Vorschlag, den Betrag zu erhöhen und ihn nicht allen auszuzahlen, sondern bei ausreichenden Verdiensten/Vermögen einen Cut zu machen, sinnvoll. Ich sehe natürlich, dass diese Art der Differenzierung einen hohen bürokratischen Aufwand bedeutet und natürlich die Frage aufwirft, wo man den Cut macht. Die Auszahlung an alle ist organisatorisch einfacher, ganz klar.

Deshalb die Idee: Was ist, wenn sich auf privater Ebene die Menschen treffen, wo einer sagt, ich brauche die 300 Euro nicht dringend, ich komm gut ohne aus, ich geb sie dir, die du sie dringender brauchst. Quasi Umverteilung privat. Nun kommt ihr ins Spiel: Ihr habt eine große Reichweite unter Familien.

Umverteilung privat: Die Pauschale abgeben?

Könntet ihr die Frage stellen, wie diese Idee ankommen würde, sowohl bei potentiellen Gebern als auch potentiellen Nehmern? Würden Menschen geben? Würde sie den Nehmern persönlich kennen wollen oder lieber nicht? Wie würde das der Nehmer empfinden (gut, super hilfreich, schambesetzt, kränkend, als Politikversagen…)? Wie könnten sie Geber und Nehmer finden?

Falls ihr daraus einen Post machen wollt, würde mich das freuen und natürlich interessiert mich auch Eure persönliche Meinung dazu.

Herzliche Grüße!

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30 comments

  1. Gut an dieser Krise ist, dass es nun auch mal fast jeden trifft.
    Ich zahle schon immer zu viel Geld für die Miete und das hat die Eigentümer und Leute mit uralten Mietverträgen nicht wirklich interessiert. Jetzt noch mehr für Strom und Heizung zu zahlen ist für meine Generation (Generation Y) jetzt nichts besonderes.

    Nun hoffe ich darauf, dass die Krise einigen Leuten das Genick brechen wird und ich vielleicht doch noch zum Zug komme und ein Eigenheim erstehen kann.

    Das Desinteresse der Mehrheit hat zu meiner asozialen Sichtweise geführt.

  2. Hallo Franzi,
    nein, das sehe ich vollkommen anders. Ich zähle uns auch zu den Besserverdienenden. Klar, haben wir uns das durch Studium und Promotion selbst erarbeitet. Und ja, wir beide arbeiten auch „hart“ dafür. Mir ist jedoch aufgefallen, dass unser Lebensstandard sowie der unserer Kinder ebenfalls sukzessive gestiegen ist. In schwierigen Zeiten finde ich es nur solidarisch und menschlich und nicht zuletzt auch ökologisch, davon etwas zurückzutreten, zu verzichten und etwas abzugeben. Aber das sieht halt jeder anders!
    In Bezug auf die Steuerdebatte spreche ich keinesfalls von den Steinreichen. Die kenne ich gar nicht persönlich. Ich beziehe mich auf gute bis sehr gute Jahreseinnahmen, die durch die zusätzliche Eigentumswohnung sowie diverse andere Finessen kleingerechnet werden. Hinzukommen größte Schenkungen sowie Erbschaften, die als verdient und gerecht angesehen werden. Gesamtgesellschaftlich gesehen ist das sicherlich ein Problem, da die Schere immer weiter auseinander klaffen wird.

    1. Hallo Isabelle, die Schenkungen und die großen Erbschaften beziehen sich sicherlich vornehmlich auf Menschen in den 11 Bundesländern, die nicht alle samt vor 32 Jahren neu angefangen haben. Es gibt in Deutschland nämlich auch noch 5 Bundesländer, in denen es nicht selbstverständlich ist mit dem Spaebuch geboren zu sein. Und wenn man sich dann einen gewissen erarbeitet hat und das häufig ohne Anschubfinanzierung der Eltern und größtmöglicher örtlicher Flexibilität und dann heute teilweise noch die vorangegangene Generation unterstützt bzw. in turbulenten Zeiten schon früh für sich selbst gesorgt hat, dann wirkt es höhnisch, wenn einen dieser Wohlstand als Geldgier unterstellt wird. In Deutschland wird das viel zu oft vergessen, dass die Eltern von heute auch geografisch und politisch bedingt ganz häufig völlig unterschiedliche Startpositionen in ihr Elterndasein hatten.

  3. Wir sind eine Familie mit 2 Kindern. Mein Mann arbeitet Vollzeit, ich Teilzeit in sehr gut bzw. gut bezahlten Jobs. Auf die jeweils 300 € (bzw. das, was nach der Steuer übrig bleibt) könnten wir gut verzichten und wären auch bereit dazu. Wir spenden regelmäßig für mehrere Organisationen. Im privaten Bereich haben wir vor kurzem mal wieder erfolglos meinen Eltern Geld angeboten. Sie sind Rentner und nach Abzug der Miete bleiben ihnen knapp 1000 € pro Monat zum Leben (für Versicherungen, Mobilität, Essen, Kleidung, …). Aber sie wollen auf keinen Fall Geld von uns annehmen. Lieber drehen sie die Heizung und die Boilertemperatur runter und kündigen ihr Zeitungsabo …

  4. Ein Abgeben/Nehmen im persönlichen Bereich ist doch wahrscheinlich eher mit Scham behaftet auf Seiten der Nehmenden.
    Eine gute Möglichkeit für die, die es sich leisten können:
    SPENDEN, zum Beispiel habe ich vor kurzem die ansässige Tafel mit 350€ unterstützt. (Zusätzlich spende ich an die Aidshilfe, Krebshilfe, Amnesty, Greenpeace, Bethel, Waisenkinder aus der Ukraine, habe ein Patenkind bei Plan, gebe Kinderkleidung ans Frauenhaus… es gibt viele Möglichkeiten, Gutes zu tun.)
    Die Tafeln haben grade einen so großen Bedarf, da können die jeden Cent (und besonders 300€) sehr gut brauchen.

  5. So ganz verstehe ich manche Kommentare nicht. Keiner wird von diesen 300 Euro wirklich reicher, auf der anderen Seite natürlich auch nicht ärmer. Das ist für die meisten auf die Laufzeit des Winters kaum spürbar. Hier müsste der Staat eigentlich viel mehr zur Verantwortung gezogen werden.Darüber wird leider auf dieser Plattform leider viel zu wenig berichtet.
    Mein Mann und ich haben unsere ELW an eine ukrainische Mama mit 2 Kids vermietet, ihr schon so einiges an Geld oder Einkäufen zu gesteckt. Ich denke auch, jeder der helfen möchte, tut dies bereits auch auch ohne die 300 Euro.Eine Umverteilung schluckt nur noch mehr Ressourcen, wenn dann hätte der Staat dies von Anfang an anders regeln sollen.

  6. Ich verteile privat um. Z.B. unterstütze ich meine Eltern, die nur eine sehr niedrige Rente haben oder bezahle die Kinokarten für eine Freundin, von der ich weiß dass sie es finanziell nicht so leicht hat. Ich gebe viele Kindersachen kostenlos ab, spende viel für soziale und ökologische Zwecke und arbeite neben meinem Job ehrenamtlich im Förderverein der Schule. Man kann beim Frisör und in der Gastronomie hohe Trinkgelder geben und vieles mehr. Ich bin davon überzeugt, dass man gut auch im privaten umverteilen kann, wenn man es möchte (und es einem finanziell möglich ist).

  7. Wahnsinn! Ich bin geschockt.
    Diese Definition von arm oder reich sowie die gesamten Rechtfertigungen, warum man dringend das Geld aufgrund des eigenen als notwendig erachteten Lebensstandards benötigt…
    Was braucht der Mensch denn wirklich? 3 Urlaube oder mehr im Jahr, zwei Autos etc. und dann wegen des schlechten Gewissens mal schnell auf ne Umweltdemo oder Rechtfertigungen hier und da??
    Wer teilen will, der teilt. Wer Gerechtigkeit leben will, der lebt sie. Wem die Umwelt am Herzen liegt, der verzichtet. Nur reden oder sich rechtfertigen reicht hier nicht.

    1. Hallo Isabelle, ehrlich gesagt sehe ich bei dem Artikel kein Schwarz oder Weiß, denn allein durch die Art der Förderung (sie wird versteuert) sehe ich vor allem grau. Denn wer bei der Förderung hohe Steuern zahlt, hat sie auch bisher gezahlt, das darf man nämlich bei all den Bedürftigkeitsdiskussionen nicht vergessen, in Deutschland zahlt der, der mehr Brutto bekommt auch überproportional in die sozialen Kassen ein, damit eben wirklich niemand im kalten auf der Straße lebt. Und das ist genau gut so! Ebenso wird ja auch durch die Jobcenter bei nachgewiesener Bedürftigkeit bei den Heizkosten weiter gefördert (Wohngeld, Lastenzuschuss), da frage ich mich wirklich, warum überhaupt die Frage gestellt wird, die Zulage um zu verteilen, wo sie das doch automatisch wird. Eben grau und nicht schwarz und weiß oder gut oder böse. Auch wenn ich heute die gestiegenen Kosten aus meinem Einkommen tragen kann, so garantiert mir ja auch keiner, dass ich es morgen noch aus meinem Einkommen tragen kann. Ich weiß nicht zu 100% ob ich meinen Job nächstes Jahr noch habe, ob ich gesund bin oder Krankengeld beziehen muss usw… wenn ich dabei noch die Verantwortung für Kinder trage ist es wichtig über meine jetzige Gehaltsabrechnung hinaus zu denken, damit ich Durststrecken überbrücken kann und nicht bei der kleinsten Störung sofort die sozialen Kassen anzapfen muss. Das nennt sich Eigenverantwortung und Voraussicht und nicht Missgunst und Geiz!

      1. Hallo K,
        das sehe ich vollkommen anders. Wir wissen doch alle nur zu gut, dass gerade nicht diejenigen, die wirklich viel verdienen in Deutschland entsprechend Steuern zahlen, da das „arm rechnen“ sehr gut funktioniert. Außerdem erreichen die gezahlten Steuern ja leider nicht auf direktem und zu oft auch nicht auf indirektem Wege diejenigen, die es wirklich dringend benötigen.

        1. Hallo Isabelle,
          Du solltest mal nicht alles in einen Topf schmeissen. Natürlich gibt es Steinreiche, die kaum Steuern zahlen, weil sie z.B. Unternehmen besitzen und sich arm rechnen können. Aber von denen ist ja nun hier nicht die Rede. Das bewegt sich im Promillebereich der Bevölkerung. Wenn der Staat an denen ihr Geld käme, fände ich es toll, aber diese Reichen sind es ja leider nicht, die zur Kasse gebeten werden. Nein, es sind die abhängig Beschäftigten, die mit ihren Steuern und Abgaben für die Umverteilung sorgen. Die zu beschimpfen und als egoistisch und geldgeil darzustellen ist nunmal ziemlich engstirnig und kontraproduktiv. Wir zum Beispiel haben auch 3 Kinder, müssen zwei Autos finanzieren, um zur Arbeit zu kommen und zahlen jeden Monat etwa 2000 Euro Steuern, ohne Spitzenverdiener zu sein. Armrechnen können wir uns sicher nicht, reich sind wir aber auch nicht. Und dafür müssen wir ganz schön schuften.
          Andere Paare mit 3 Kindern entscheiden sich, dass die Mutter zuhause bleibt und zahlen dann zum Beispiel auch keine Krankenkasse für die Frau (übrigens auch nicht, wenn keine Kinder da sind). Kann man ja auch mal fragen, ob das gerecht ist, dass Doppelverdienerpaare mit Kindern die Krankenkasse für die Frauen, die nicht arbeiten, mitbezahlen (müssen). Da gibt es viel zu diskutieren über Gerechtigkeit und Solidarität. Aber man braucht wohl niemandem, der durch seine Arbeit einen guten Lebensstandard erreichen möchte, das vorzuwerfen, oder? Und wer eine zündende Idee hat, wie man an das Geld der wirklich Reichen kommt, möge sich damit in der Politik engagieren!! Statt die runterzuputzen, die etwas wohlhabender sind.

          1. Hallo Franzi,
            nein, auch das sehe ich vollkommen anders. Wir gehören sicherlich auch zu den Besserverdienenden. Klar, das haben wir durch Studium und Promotion „selbst“ erreicht. Sukzessive ist unser Lebensstandard und der unserer Kinder gestiegen. Klar arbeiten wir beide dafür „hart“. Dennoch denke ich, dass auch wir viel zu viele Dinge haben bzw. machen, die man als reinen Luxus bezeichnen könnte. In schwierigen Zeiten finde ich es einfach nur solidarisch und menschlich, davon etwas zurückzutreten und etwas abzugeben. Aber das sieht halt jeder anders!
            Bezüglich der Steuerdebatte kann ich aus eigenem Umfeld sagen, dass es sicherlich nicht nur die Steinreichen betrifft. Die kenne ich gar nicht persönlich. Ich spreche von guten bis sehr guten Jahreseinkommen, die durch die zweite oder dritte zusätzliche Eigentumswohnung sowie durch diverse andere Finessen kleingerechnet werden.

          2. Hallo Franzi, nein, das sehe ich ebenfalls vollkommen anders. Ich zähle uns auch zu den Besserverdienenden. Klar, dass haben wir uns selbst durch Studium und Promotion geschaffen. Klar, arbeiten wir beide „hart“ dafür. Dennoch merke ich, dass unser Lebensstandard und der unserer Kinder sukzessive gestiegen ist. Besonders in schwierigen Zeiten, finde ich es nur solidarisch und menschlich und nicht zuletzt auch ökologisch, davon ein Stück zurückzutreten, ein wenig zu verzichten und natürlich auch etwas abzugeben und zu teilen. Aber das sieht halt jeder anders!
            Bezüglich der Steuerdebatte betrifft das in meinen Augen keinesfalls nur die Steinreichen. Die kenne ich gar nicht persönlich. Ich sehe, dass bei vielen guten bis sehr guten Jahreseinkommen, welche dann durch die zusätzliche Eigentumswohnung sowie zahlreiche andere Finessen kleingerechnet werden. Hinzukommen sehr große Erbschaften oder Schenkungen, welche ebenfalls ohne mit der Wimper zu zucken als „verdient“ angesehen werden. Das ist natürlich gesamtgesellschaftlich mehr als problematisch, weil die Schere einfach immer weiter auseinander klaffen wird.

  8. Was für ein spannendes Thema, welches ja eigentlich ein ganz anderes Thema als Grundlage hat – wo ordne ich mich eigentlich selbst ein?

    Es ist doch ganz einfach – habe ich mehr Geld zur Verfügung, dann habe ich mich bisher auch ganz anders im Leben eingerichtet, habe andere Ansprüche, andere Kredite, andere Fixkosten usw Das heißt – auch bei Gutverdienern kann das Geld am Ende des Monats durchaus alle sein.

    Ich denke, nur die wenigsten würden wohl auf eine Zusatzeinnahme verzichten. Wer an diesem Punkt angekommen ist das er kein zusätzliches Geld benötigt, der ist kein Gutverdiener mehr, sondern reich (oder hat eine komplett andere Einstellung zu materialistischen Werten – soll es ja auch geben).

    Von außen betrachte benötigen wir als Familie das Geld nicht. Ich nehme es trotzdem gern, einfach deshalb, weil auch bei Besserverdienenden die gestiegen Kosten zu einer veränderten Ausgabensituation geführt haben. Wir zB haben vorher alles, also wirklich alles an Lebensmitteln, Bio gekauft. Das ist bei einem 4 Personenhaushalt derzeit für uns nicht mehr möglich. Ja, das sind ohne Frage Luxusprobleme. Aber uns geht es hierbei nicht um den Geschmack, sondern um die Gesundheit. Zu sagen man würde die 600 € abgeben (bei 2 arbeiteten Eltern bleibt davon doch eh nur etwas um die 300€ pro Familie) ist das eine. Sich ganz intensiv mit dem
    Gedanken es auch wirklich zu tun auseinanderzusetzen, ist das andere.

    Was diese ganze Situation derzeit bei mir aber auch bewirkt: Dankbarkeit für unsere Situation und unsere sicheren Jobs. Und Wut auf die Politik, dass sie es nicht hinbekommt, Familien ihre Existenzsorgen zu nehmen.

    Eine ebenso brandheiße Diskussion wäre, warum Familien nicht mehr als Menschen ohne Kinder bekommen. Egal wie groß der Haushalt ist – ein Paar bekommt 600 € und eine Familie mit 3 Kindern ebenso. Wäre denn ein kinderloses Paar bereit, seinen Anteil für eine große Familie abzutreten? Da könnte man sich bei der Diskussion auch ordentlich die Köpfe einschlagen 😅

  9. Hallo,
    wir gehören wohl zu denen, die gut auf die 300 Euro verzichten können. Ich tue mich normalerweise allerdings schwer mit dem „privaten“ Helfen. Ich finde es ist Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können und niemand auf private Organisationen angewiesen ist. Leider ist das oft nicht die Realität. Ich würde also viel lieber das Geld an den Staat zurückgeben, der dann bitte entscheidet, wer dann ein Anrecht darauf hat, ganz ohne, dass diese Person irgendjemanden dankbar sein muss.
    Nun liegt ja tatsächlich eine Ausnahmesituation vor. Ich bin gespannt, ob jemand einen guten Vorschlag hat, wie das Geld unter die Leute gebracht werden könnte. Ich würde auf jeden Fall einen Pool von Spendern und einen Pool von Empfängern machen, so dass niemand jemanden persönlich dankbar sein muss. Aber wie man soetwas gegen Betrüger absichert, keine Ahnung.

  10. Wir haben 2 Kinder, gehen beide arbeiten und haben uns unser Leben mit der Situation eingerichtet. Durch die Besteuerung des Bonus wird wahrscheinlich nur die Hälfte übrig bleiben, die wir aber mit 2 knapp hintereinander geborenen Schulkindern bei den aktuellen Preissteigerungen gut gebrauchen können. Ich vermute, es gibt nur wenige Menschen, die in der jetzigen Situation diese Zulagen wirklich nicht brauchen, wie die denken, das weiß ich leider nicht. Und ich bezweifle, dass man diese Menschen auf diesem Blog erreicht.

    1. Hmm, angesichts der hier beworbenen Produkte/Dienstleistungen/Autos/Urlaubsunterkünfte/Life Coaches etc. habe ich schon den Eindruck, dass die Kern-Zielgruppe dieses Blogs mindestens die obere Mittelschicht ist.

      Und ansonsten: Auch für eine Familie mit gutem Einkommen kann es sich bedrohlich anfühlen, wenn im Raum steht, dass die Fitnessstudio-Mitgliedschaft gekündigt oder die Kosmetik-Termine abgesagt werden, weil die Lebenshaltungskosten am Explodieren sind. Da drängt sich bei vielen wahrscheinlich der Gedanke auf, wie diese ganze Entwicklung wohl weitergeht und was in einem halben Jahr ist.
      Das kann sich auch für ein Besserverdiener-Paar ungut anfühlen, wenn kein Wohneigentum und keine nennenswerten Rücklagen vorhanden sind.
      Wer aber in der abbezahlten/geerbten Immobilie lebt und zwar die Kosmetik-Termine, nicht aber den geplanten Skiurlaub absagt – der ist sicher finanziell in der Lage, etwas Geld in welcher Form auch immer zu spenden. (Ob dann die Bereitschaft dazu da ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.)

  11. Wir zählen vermutlich auch zu den Besserverdienern, aber die steigenden Nebenkosten und die Inflation generell treffen uns schon so hart, dass wir unseren Zweitwagen abgegeben haben. Das bedeutet, dass ich unseren Zweijährigen jetzt bei Wind und Wetter mit dem Rad fahre, während mein Mann auf Montage ist. Wir leben auf dem Land, der öffentliche Nahverkehr ist also keine Option. Wir wären sicher nicht zwingend auf die 300€ angewiesen, da ich aber in meinem Job beispielsweise nur 12 Gehälter bekomme, würde ich das Geld sehr dankbar für Weihnachtsgeschenke oder mal einen teureren Ausflug wie einen Freizeitpark nehmen, denn dafür bleibt am Ende des Monats nicht viel übrig. 🤷‍♀️ Und das, obwohl wir unsere Haare selbst schneiden, für den Kleinen viel bei Manikreisel kaufen, ich mir selbst das letzte Mal in der Schwangerschaft neue Kleidung gekauft habe (und davon auch das meiste gebraucht), wir nie auswärts essen, auch nicht bei Rewe / Edeka einkaufen gehen, wir „nur“ Miete für eine 3-Zimmer Wohnung zahlen und ich mittlerweile wieder Teilzeit arbeiten gehe. Es ist einfach alles teuer geworden. Ich glaube nicht, dass da sonderlich viele viele Menschen freiwillig auf Geld verzichten würden.

  12. Ich finde das eine sehr schöne Idee. Wie es dann in der Realität funktionieren würde, weiß ich nicht. Wer entscheidet dann, wer etwas bekommen darf? Wir gehören auch zu der Gruppe, die das Glück hat, gut zu verdienen und zumindest mein Job als Ärztin ist kriesensicher. Bisher haben wir es so gemacht, dass wir zB bei KiTa Veranstaltungen ein Kind aus einer einkommensschwachen Familie mitfinaziert haben, um im kleinen zu helfen und regelmäßig spenden.
    Auch wir merken die ansteigenden Preise, aber es bedeutet dann weniger Urlaub und Sparen, aber keine Existenzangst. Ich finde es schade, dass alle, die bisher kommentiert haben, zwar (vielleicht) teilen könnten aber nicht wollen.

    1. Die 300€ Maßnahme für alle finde ich falsch.

      „Brauchen“ scheint sehr relativ zu sein. Das beschämt beim Lesen der Kommentare.

      Die Idee finde ich gut. Aber anonym. Sonst wäre das unangenehm für Nehmer und etwas voyeuristisch seitens der Geber.

  13. Ich glaube hier haben wir auch ein riesen problem mit dem thema selbstwahrnehmung. Wer ist denn besserverdienend und braucht das geld nicht oder nicht so dringend. Wenn ich höre das sich menschen mit 500000€ jahreseinkommen in der zitat „unteren mittelschicht“ sehen, befürchte ich das die die das geld abgeben würden nicht die sind die es wirklich nicht brauchen.

  14. Nur weil jemand keine Kinder hat und „gut“ verdient, heißt das noch lange nicht, dass diese Menschen die 300€ nicht brauchen. Mein Mann und ich gehören seit 2 Jahren zu dieser Gruppe. Daher konnten wir uns erst jetzt, fast ohne Eigenkapital (woher sollte es kommen?!) eine Wohnung kaufen. Davor war unsere Jobsituation eine Katastrophe (ausbeuterische Kettenverträge). Die Kreditrate ist daher entsprechend hoch (2.000€ im Monat) obwohl wir ihn auf eine Laufzeit bis zu unserem Pensionsantritt abgeschlossen haben. Die Wohnung ist eine normale Durchschnittswohnung ohne Luxus. Wir haben sie gekauft, weil wir uns in der Pension keine realistische Miete mehr leisten können. Wir versuchen damit also die drohende Altersarmut abzufangen. Kinder wären schon rechnerisch nicht denkbar gewesen. Zum Glück war kein Kinderwunsch vorhanden, aber wenn, hätten wir uns zwischen Altersarmut und Kindern entscheiden müssen!
    Was ich damit sagen will: Menschen mit mehr Verdienst haben sich ihr Leben auch oft mit mehr Fixkosten-Ausgaben zurecht gelegt und können nun nicht einfach „einsparen“. Auch für uns wird alles teurer. Ich spare schon bei Kleidung, Urlaub und beim Friseur ein. – Da dazu „Gutverdiener“ mit hohen Lohnsteuern diesen Bonus ja ohnehin finanzieren, kommt es für mich nicht in Frage auch noch meinen Bonus abzugeben.

    1. Moin,
      bleibt die Frage, ob man den Lebensstandard hat oder ob der Lebensstandard einen hat.
      „Brauchen“ scheint mir ein bisschen hochgegriffen für so vieles in diesem Leben. Wollen trifft es mMn eher.
      LG Anne

  15. Nette Idee, echt toller Gedanke. Wir gehören zu den Besser-verdienern, ich würde trotzdem keinen Cent abgeben. klingt vllt egoistisch, ist aber meine Meinung.

  16. Hallo,
    ich finde die Idee nicht grundsätzlich schlecht, habe nur eine Anmerkung. Wir gehören auch zu den Eher-Besserverdienern, und genau deshalb bekommen wir die 300 Euro nicht komplett, sondern sie werden versteuert.bei mir bleiben mit Steuerklasse 5 beispielsweise nur ca 150Euro übrig. so gesehen ist da ja schon ein solidarischer Anteil vorhanden.

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