Kindheit ohne Liebe: Ich bin ein Schattenkind

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Ihr Lieben, das Wichtigste, was man Kindern mitgeben kann, ist Liebe. Da sind wir uns wohl alle einig. Doch wie entwickeln sich Lebensläufe, bei denen genau das fehlt? Wie kann man selbst Liebe weitergeben, wenn man sie als Kind nie erlebt hat. Sandy hat sich bei uns gemeldet, sie bezeichnet sich als Schattenkind – also hat sich als Kind immer ungesehen und unwichtig gefühlt. Wir haben mit ihr darüber gesprochen.

Liebe Sandy, Du hast dich auf unseren Aufruf hin gemeldet, in dem es um Schattenkinder geht. Also um Kinder, die sich benachteiligt und nicht geliebt fühlen. In was für einer Familie bist du aufgewachsen?

Ich bin in einer mittelgroßen Stadt aufgewachsen, meine Eltern haben keine glückliche Ehe geführt. Sie haben sich nicht getrennt, aber es war klar, dass die Ehe nicht glücklich ist. Meine Mutter war nicht berufstätig, mein Vater war stellv. Leiter der Berufsfeuerwehr in meiner Heimatstadt. Ich habe noch eine jüngere Schwester.

Wie würdest du deine Kindheit beschreiben?

Ich habe wenig bleibende Erinnerungen aus meiner Kindheit. Durch die Schulzeit bin ich mittelmäßig erfolgreich und ohne große Unterstützung meiner Eltern gekommen. Meine Mutter hat nie mit mir gelernt oder sich für meine Noten interessiert. Ich hatte Glück, dass mein Vater aufgrund seiner beruflichen Position sehr bekannt in unserer Stadt ist und mir somit einen Ausbildungsplatz verschafft hat, den ich aufgrund meiner Zeugnisse sonst sicher nicht bekommen hätte.

Bezeichnend für meine Kindheit und Jugend ist, dass es keinerlei emotionalen Halt in der Familie gab. Wenn ich Probleme hatte, habe ich die mit mir selber ausgemacht. Über Gefühle wurde bei uns nicht gesprochen. Zu meiner Schwester habe ich – wohl sich deshalb – keine enge Bindung.

Beschreib mal Situationen, in denen du dich nicht geliebt gefühlt hast. 

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter mich jemals in den Arm genommen hätte oder mir gesagt hat, dass sie mich liebt/mag oder ähnliches. Ich erinnere mich, dass ich manchmal nachts weinend neben dem Bett meiner Eltern stand, weil ich schlecht geträumt hatte. Meine Mutter hat mich nicht getröstet, mich nicht beruhigt, sondern mich einfach nur zurück ins Bett geschickt. Genauso war es, wenn ich mir weh getan hatte. Es folgte einfach nie eine tröstende, liebevolle Geste. Es gab keine Emotionalität.

Was hat das mit dir als Kind gemacht?

Man könnte meinen, ich hätte mich mehr und mehr zurück gezogen. Aber es war es nicht. Ich habe sehr um die Aufmerksamkeit meiner Eltern gebuhlt. Ich habe mich so sehr nach Liebe von meiner Mutter gesehnt.

Gab es andere Menschen in deinem Umfeld, bei denen du dich verstanden und angenommen gefühlt hast?

Ein wenig Zuwendung habe ich von meiner Oma, der Mutter meines Vaters, bekommen. Sie hat bei uns im Haus gewohnt, und ich war als kleines Kind oft da. Mittlerweile weiß ich, dass meine Mutter kein gutes Verhältnis zu meiner Oma hatte und unter der Situation, mit ihr in einem Haus zu leben, auch gelitten hat.

Wie war das dann in einer Teenagerzeit bzw als junge Erwachsene?

Als Teenager hatte ich sehr viel Streit mit meiner Mutter. Verstärkt wurde das Thema in dieser Zeit noch durch eine Krebserkrankung und eine misslungene Brustverkleinerung meiner Mutter. Sie hat sich danach komplett hinter der Erkrankung versteckt und sich in die Opferrolle begeben. Als ich mit Mitte 20 dann mit meinem jetzigen Mann zusammengezogen bin, wurde das Verhältnis auch nicht besser.
Ich habe erst mit Mitte 30 angefangen zu begreifen, dass etwas mit mir nicht stimmt und dann psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Hast du deinen Eltern je gesagt, dass du dich nicht geliebt fühlst?

Ich habe noch nie mit meinen Eltern darüber gesprochen. Nach einer Familienaufstellung hatte ich die Motivation, der Ursache des Verhaltens meiner Mutter auf den Grund zu gehen. Ich habe ihr einige Fragen zu Ihrer Vergangenheit gestellt, aber ich habe kaum Antworten bekommen. Als ich schwanger wurde, hatte ich das Gefühl, dass sich unser Verhältnis bessert.

Die große Ernüchterung kam dann allerdings, als meine Tochter auf der Welt war. Ich bekam nach 5 Wochen einen Abzess und musste notoperiert werden. Da ich meinen Mann nicht erreichen konnte, rief ich aus dem Krankenhaus meine Eltern an, um sie zu bitten, sich um meine Tochter zu kümmern. Wie ich später von den Krankenschwestern erfahren musste, war meine Mutter nicht in der Lage, meine weinende Tochter zu beruhigen und mein Vater hat dann veranlasst, dass meine Tochter doch bei mir im Krankenhaus bleibt. Bis heute ist es so, dass meine Eltern kein Interesse an meiner Tochter haben.

Inwieweit beeinflusst dich deine lieblose Kindheit bis heute?

Meine Beziehung wäre fast daran zerbrochen, weil ich nur sehr schwer Gefühle zeigen kann. Ich habe es einfach nie vorgelebt bekommen, über Gefühle zu sprechen. Als mein Mann sich wegen einer anderen Frau von mir trennen wollte, habe ich angefangen, an mir zu arbeiten. Durch die Familienaufstellung konnte ich den riesigen Rucksack, den meine Mutter mir bei meiner Geburt aufgesetzt hatte, größtenteils ablegen und somit wurde der Weg für meine Tochter geebnet. Ich spüre schon, dass ich durch mein Kind die Wunden der Vergangenheit ein wenig heilen kann.

Wie ist dein Verhältnis heute zu deinen Eltern?

Das Verhältnis ist sehr distanziert. Ich melde mich selten, manchmal ruft mein Vater an und bindet meine Mutter dann über die Lautsprecherfunktion ein. Mit meiner Mutter spreche ich so kaum noch. Wenn ich ihr zum Geburtstag gratuliere (anstandshalber), dann wechseln wir nur wenige Worte.

Was machst du ganz anders bei deinem Kind als du es früher erlebt hast? 

Eigentlich mache ich alles anders. Ich gebe meiner Tochter alles was ich in meiner Kindheit vermisst habe im Überfluss. Sie soll sich geliebt und gesehen fühlen. Sie soll wissen, dass ich da bin und wir über alles sprechen können.

Foto: Pixabay

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45 comments

  1. ich bin 76 Jahre alt, mein Erzeuger ist unbekannt, Lovestory oder Vergewaltigung…ich weiß es nicht, meine Mutter erzählte mir (!) einmal im Leben in drei kurzen Sätzen… Vergewaltigung, ihr Bruder bei dem sie seinerzeit wohnte erzählte mir die Version Lovestory.
    Ich wurde zum lebenden Roboter erzogen.
    Umarmung…keine Erinnerung.
    Hilfe bei Hausaufgaben…ab und an, wenn ich bei einem Aufsatz keine Ideen hatte.
    Mein Stiefvater benutzte mich vom 10. bis zum 18. LJ sexuell…eine traumatische Erfahrung, die mich bis heute beeinträchtigt.

    Mein Fazit…mit all meinem Wissen aus ehrenamtlicher Tätigkeit…meine Mutter war schwer traumatisiert, sehr schwer.
    Was mir gerade bewusst wird…auch sie war ein „lebender Roboter“

    Ich habe meinen inneren Frieden, auch in Bezug auf die geschilderten Erfahrungen, gemacht.

    Ich wünsche dir den Frieden in der Seele

  2. Meine Pflegeeltern sollten mich für sechs Wochen in Pflege nehmen, aber meine leibliche Mutter ging in den Westen und kam nie wieder.So behielten mich meine Pflegeeltern bei sich. Ob das freiwillig war, danach habe ich nie gefragt, aber sie haben mich, obwohl sie sehr arm waren, großgezogen, wofür ich dankbar bin. Ich war als Kind sehr verschmust aber meine Pflegemutter konnte damit nicht umgehen. Sie war Jahrgang 1912, vielleicht waren die Ansichten über Kindererziehung damals anders. Auch habe ich meine Eltern nie Zärtlichkeiten austauschen sehen, auch mein Vater litt unter ihrer Lieblosigkeit, er konnte sehr lieb mit mir umgehen, andererseits aber auch kräftig zuschlagen, und zwar nicht einfach so, sondern mittels einer eigens zu diesem Zweck gebastelten Peitsche, die aus einem Holzstab bestand, an den mehrere längs aufgeschnittene Riemen genagelt wurden, damit es besonders zwiebelte. Bei meinem Schmerzgebrüll war ihnen nur wichtig, dass das die Nachbarn nicht hören sollten. Wenn ich mich meiner Mutter in zärtlicher Absicht näherte, riss sie zur Abwehr den Arm hoch mit der Bemerkung geh weg. Wenn meine Eltern über mich sprachen, sagten sie immer ‚die‘ anstelle meines Namens. Was das alles mit mir gemacht hat? Ich habe ein weitgehend normales Leben geführt, war aber immer sehr geltungsbedürftig. Das äußerte sich nicht nur in guten schulischen und beruflichen Leistungen (da kamen mir meine schnelle Auffassungsgabe und Sprachtalent entgegen), sondern auch in aus meiner heutigen Sicht durchaus entbehrlichen Sexualabenteuern; ich konnte nicht treu sein, weil ich bei den Männern immer glauben wollte, es ginge ihnen um mich.

  3. Was kich als Kind den Hintern vollgekriegt habe!
    Hosen runter und dann gabs mit dem Hosengürtel, aber so dass ich nicht mehr sitzen konnte!

  4. Ich bin mit 10 mal beim Klauen erwischt worden und von der Polzei nach Hause gebracht worden…..
    Da habe ich wohl die Tracht meines Lebens gekriegt. Meine Mutter zog mich runter in die Wachküche, wo ein ausrangierter Sessel stand. Darüber musste ich mich legen, sie zog mir die Hosen runter und ich hab mit dem Teppichklopfer so meinen nackten Hintern versohlt gekriegt, dass dieser zerbrochen ist…
    Abends als mein Vater nach Hause kam war ich schon im Bett…. Da hat er mich aus dem Bett gezogen, Schlafanzughose runter und ich kriegte mit dem Riemen nochmal anständig den Hintern voll!
    Da habe ich an einem Tag gleich zweimal gekriegt, aber wie!

    Vergesse ich bis heute nicht!

    Hat so etwas jemand mal ähnlich erlebt?
    Würde mich auf Austausch freuen!

    Danke und Gruss,
    Rolf

    1. Mit den Schattenkind kann ich mich sehr gut identifizieren. Ich stamme aus unsicheren Familienverhältnissen. Meiner Mutter fiel es schwer Liebe und Zuneigung zu zeigen, ich war kein Wunschkind und außerdem zu blöd aus der Brust zu trinken, das durfte ich mir sehr oft anhören. Sie ließ sich kurz nach meiner Geburt von meinem Vater scheiden und heiratete einen Mann, der selbst massive Probleme hatte und Alkoholabhängig war. Mein Stiefvater zwickte mich aus „Spaß“, betitelte mich mit unmöglichen Sprüchen „aus Spaß“ und wenn meine Halbschwester etwas anstellte bekam ich die Schläge. Wir lebten viele Jahre gemeinsam im Haus meiner Großeltern zusammen mit meiner Tante und den zwei Söhnen. Einer von ihnen missbrauchte mich 7 Jahre lang ohne dass es jemand mitbekam. Ich konnte mich auch nicht meinen Eltern anvertrauen, Probleme wurden gerne unter den Tisch gekehrt, nach außen musste die Familie heil dargestellt werden. Ich kämpfe noch heute mit Ängsten, negativen Glaubenssätzen und Mustern. Ich hab mich Stück für Stück von meiner Familie entfernt, meine Mutter besuche ich nur selten, anschließend geht es mir drei Tage lang schlecht.

  5. Meine Mutter war sehr jähzornig! Bei jeder Gelegenheit hat sie mich geschnappt, die Hosen runter gezogen und ich kriegte anständig den Hintern voll, aber wie!
    Schläge schon als Kleinkind gekriegt, damals noch mit der flachen Hand odr ihrem Schlappen, später dann mit dem Teppichklopfer oder Hosengürtel.
    Ich hab oft so gekriegt, dass ich in der Schule kaum sitzen konnte. Und die Lehrer wussten es….

    1. içh bin 39 Jahre alt , und von klein auf an haben mein Bruder und ich Prügel bekommen. Mit hosengürtel, und Angelrute, einmal sogar so doll das wir nicht mehr sitzen könnten war alles dick und blau, wir hatten heimlich gekühlt um den Schmerz in Griff zu kriegen , meine Mutter hat nur zu geschaut!! LG Kati

    2. ich erkenne mich durch deine Post wieder. habe eine ähnliche Historie, nur dass sich meine Eltern getrennt hatten als ich 6 gewesen bin und ich mit 14 zu meinem Vater gezogen bin da die Situationen sehr unschön eskaliert sind.
      mit 18 bin ich in meine erste Wohnung gezogen.

      bei meinem Sohn werde ich auch alles besser machen bzw. mache es ohne ihn aber von meiner liebe zu erdrücken, lese viel über das Thema und habe mich schon mal dabei ertappt.

      Mir fehlen mit Mitte 30 sehr Eltern, aber nicht meine Eltern..

      mich macht es sehr traurig zu sehen wie viele Oma und Opas mit ihren Enkeln auf dem Spielplatz sind, das wird bei unserem sehr selten passieren, vielleicht mal bei meinem Papa wenn es sein voller Terminkalender her gibt.

      ich lerne alleine klar zu kommen. mein Schattenkind begleitet mich seit eher und zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben.

      aber ich da ich Meister der Verdrängung bin und optimistisch (meistens) komm ich ganz gut klar, außer es bricht ein wie heute dann Google ich um solche Artikel wie diesen hier zu finden um mich weniger einsam zu fühlen, ich weiß nicht ob mein Kommentar je jemand lesen wird , aber es tat gut das mal nieder zu schreiben.

  6. Ich bin nunmehr 52 Jahre alt und immer noch nahezu maximal verwirrt was meine eigene Person bzw. meine Rolle im Leben betrifft.

    Wenn ich das mit einem Satz beschreiben müsste, dann wohl in der Form, dass ich nicht weiß wer oder was ich bin – ich weiß es einfach nicht.

    Ich entstamme einer Familie des gehobenen Mittelstandes, mein Vater war ein hochrangiger Beamter der Stadtverwaltung, meine Mutter Kaufmännische Angestellte.

    Generell entstamme ich einer sehr erfolgsorientieren Familie, meine Cousins und Cousinen haben alle ihren Platz im Leben gefunden und Karriere gemacht, meine Onkels waren ebenfalls betuchte Beamte, teilweise mit politischen Kontakten im Verteidigungsausschuss etc.

    Man könnte mich also durchaus als das „schwarze Schaf“ dieser erlauchten Sippe bezeichnen.

    Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass meine Großeltern recht hochrangige Nazifunktionäre mit einer Menge Dreck am Stecken gewesen sind – eventuell hilft das bezüglich einer Erörterung von Ursachen wie „generationsübergreifender Schuld“ oder „genetischem Gedächtnis“.

    Bei uns wird nicht viel darüber gesprochen und Filme wie „Schindlers Liste“ scheuen meine Eltern wie der Teufel das Weihwasser.

    Wenn man darüber schreibt ist dieses Familiengeheimnis doppelt gruselig.

    Aber zurück zum Anfang:

    An meine frühe Kindheit habe ich nur wunderschöne Erinnerungen, ich war materiell bestens versorgt ohne verwöhnt zu werden.

    Es existieren Fotos, auf denen mein Vater mit mir als Kleinkind herumtollt, wie ich mit roten Wangen an Heiligabend das Wohnzimmer zur Bescherung betrete.

    Teilweise erinnere ich mich selber auch an diese Momente.

    In der Grundschule und damaligen Orientierungsstufe war ich ein guter bis hervorragender Schüler, engagiert, interessiert.

    So bekam ich letzten Endes dann auch eine glatte Empfehlung für den weiterführenden Schulbesuch auf dem Gymnasium.

    Und dann, so mit zwölf Jahren, geschah irgendwas mit mir.

    Die Schule machte auf einmal ganz und gar keinen Spaß mehr, alles wurde irgendwie groß, einschüchternd und bedrohlich.

    Dementsprechend litten auch meine Noten.

    Sozusagen im „Erdrutschverfahren“ stürzte mein Zensurenschnitt von „gut“ auf „ausreichend“ oder schlechter.

    Irgendwann hatte ich auch keine Lust mehr zu lernen, selbst Hausaufgaben erledigte ich entweder gar nicht oder auf den letzten Drücker in der Bahn oder vor dem Unterricht auf irgendeiner Treppe.

    Im Endeffekt musste ich die achte und zehnte Klasse wiederholen, ging dann mit dem erweiterten Realschulabschluss ab.

    Zu Hause änderte sich auch etwas.

    Meine Eltern sagen noch heute, dass sie irgendwann nicht mehr zu mir durchdringen konnten.

    Teilweise überwachten sie selber meine Arbeit an den Hausaufgaben, und wenn ich mal wieder nicht weiter wusste (vor allem in Mathe und Naturwissenschaften) dann gab es auch mal einen hinter die Löffel.

    Das konnte sich Stunden hinziehen.

    Abends erfolgten regelmäßig lange Predigten meines Vaters, während denen ich stumm auf dem Sofa sass und mir anhören musste wie schlecht es um meine Zukunft bestellt wäre, was für eine „Freude“ ich meinen Eltern machen würde (zynisch gemeint) und dass sie nicht mehr weiter wüssten mit mir.

    Aus Furcht begann ich irgendwann schlechte Noten zu verheimlichen, was natürlich nichts brachte, weil ich irgendwann alle auf einmal vorzeigen musste.

    Heute glaube ich, dass ich einfach überfordert war mit allem.

    Meine damaligen Interessen (ich war ein ziemlicher Träumer aber künstlerisch interessiert, zeichnete viel und schrieb eigene Geschichten) waren in den Augen meiner Eltern „Spinnereien“, denen ich viel zu viel Zeit widmete.

    An Liebe oder Zuwendung erinnere ich mich in dieser Lebensphase nicht mehr, nur noch an ungeheuren, emotionalen Stress.

    Mit 16 war ich zum ersten Mal unglücklich verliebt, was meiner Verfassung ebenfalls nicht förderlich war, aber diese Erfahrung teilte ich natürlich ebenfalls nicht mit meinen Eltern – ich vertraute ihnen schlichtweg nicht.

    Mein späteres Leben verlief ausgesprochen unstet, war sozusagen ein Spiegel meiner eigenen, inneren Zerrissenheit.

    Ich diente einige Jahre beim Militär, hielt mich mit zahlreichen Gelegenheitsjobs über Wasser und machte schliesslich sogar eine Ausbildung zum Erzieher.

    Es ging aber eigentlich immer nur darum eigenes Geld in der Tasche zu haben, niemals um wirkliches Interesse oder Engagement.

    Heute arbeite ich als Pförtner und werde damit wohl auch in Rente gehen.

    Das Verhältnis zu meinen Eltern ist ausgesprochen distanziert, wir telefonieren regelmäßig (Pflichtübung), aber eigentlich sind sie mir egal, auch jetzt, wo es mit beiden gesundheitlich bergab geht und die Ratio mir vor Augen führt, dass ich mich als „guter Sohn“ viel mehr für sie engagieren sollte.

    Ich weiß, dass ich die Enttäuschung ihres Lebens für sie bin, weiß, dass sie gerne Enkelkinder gehabt, mich in einem respektablen, anspruchsvollen Beruf gesehen hätten.

    Mein Vater hat eine beachtliche Summe Geldes angehäuft, über die Jahre, und er macht keinen Hehl daraus, dass ich das alles nach ihrem Tod vererbt bekommen würde.

    Aber nicht einmal das interessiert mich wirklich, eigentlich will ich ihr Geld nicht.

    Wäre meine Frau nicht, die ich wahrhaftig als einzigen Menschen auf der Welt über alles liebe (und die mit unserer Bekanntschaft vor nunmehr 15 Jahren eigentlich auch meine erste, feste Beziehung ist) dann würde ich mich als innerlich tot bezeichnen.

    Zwei Dinge werde ich nie vergessen.

    Ich erinnere mich erstens an ein Gespräch mit meinem Onkel, dem Bruder meiner Mutter, das ist schon wieder viele Jahre her.

    Wir hatten beide schon ganz gut ins Glas geschaut, und irgendwie kamen wir im Gespräch auf meine Eltern.

    Ein Satz meines Onkels verfolgt mich bis heute:

    „Deine Eltern haben sich immer selbst genügt!“

    Die zweite Sache war ein Ausspruch meiner leicht angeheiterten Mutter, als wir zu Besuch bei meiner damals noch lebenden Großmutter waren.

    Es war spät am Abend, ich lag bereits in einer von der Küche abgeteilten Schlafkammer, war aber noch wach, was draußen keiner wusste.

    Meine Mutter sass also mit meiner Großmutter bei einer Flasche Wein am Küchentisch und unterhielt sich mit ihr über mich.

    Der übliche Mist, dass ich nichts geregelt bekommen würde etc.

    Und dann fiel dieser Satz:

    „Ich hasse diesen kleinen Scheisser.

    Ich hasse ihn wirklich!“

    Rückblickend auf das was mein Onkel sagte:

    Vielleicht ist es das, vielleicht war ich in Wirklichkeit immer nur formale Verantwortung, Verköstigung, Pflege – aber keine Liebe.

    Vielleicht liegt es auch an mir, möglicherweise hat mit mir schon immer etwas nicht gestimmt.

    Ich bin ein Kind der 1970er und 80er, da ging man nicht zu Kinderpsychologen und war auch nicht sensibilisiert für „auffälliges“ Verhalten des Nachwuchses.

    Vielleicht kann am Ende keiner etwas dafür, vielleicht ist „Schuld“ ohnehin der falsche Ansatz.

    Ich habe aber die Nase voll davon diesem ergebnislosen Gedankenkarussell weiter zu folgen wie ich es all die Jahre über getan habe.

    Und eventuell ist meine Geschichte hier gar nicht richtig aufgehoben.

    Aber jetzt ist sie halt da.

    1. Hallo zusammen,

      bei mir ist es ähnlich.
      Einzelkind, geb. 1959, Blue Baby und verkehrter Rhesusfaktor, Blut wurde gleich ausgetauscht.

      Meine Mutter sagte zar immer, ich sei ein Wunschkind, aber später hörte ich sehr oft von ihr: Mit deiner Geburt fing das ganze Übel an.

      Mein Vater ist ein Narziß, er lebt noch, meine Mutter verstarb 2013 an Lungenkrebs.

      Auch ich wurde nie in den Arm genommen; und tat mir später schwer, Gefühle zu zeigen. Ich habe immer nur funktioniert, und mich selber kontrolliert.

      Beide Eltern gingen arbeiten. Ich war bereits mit 2 Jahren in einem Ganztageskindergarten. Die Großeltern wollten mich nicht.
      Keinen Kontakt zu der anderen Verwandtschaft. Bis heute.

      Ich zog mit 18 aus.

      Als ich älter wurde, verwechselte ich immer Sex mit Liebe.

      Als ich 1985 meinen erstmaligen richtigen Partner kennenlernte, der mich als Mensch sah und auch verstand. Leider verstarb er 1996, er trank irgendwann vermehrt, weil auch er mit seinem Leben irgendwie nicht mehr klarkam, er war aber hochintelligent…sein Kindheitstrauma.

      Nach seinem Tod brach für mich eine Welt zusammen. Ich war Alleinerbin und erbte viel Geld. Viele viele Jahre hatte ich keinen Kontakt zu meinen Eltern, weil sie ihn nicht mochten…er war aber normal.

      Irgendwie ging ich wieder auf meine Eltern zu, ich war Co-Trinkerin, mittlerweile trank ich tgl. Wegen der Trauer dann auch noch tbl. abhängig. Ich war starker Raucher.

      Dann irgendwann hörte ich mit allem auf, holte mir auch diesbez. Hilfe, und bin seitdem frei von allen Süchten.

      Leider bekamen meine Eltern damals mit, dass ich was geerbt hatte, und ich lieh ihnen damals noch DM, 500.00. 7 Anwälte schaltete ich ein, keine Chance. Ich sah das Geld nie wieder. Sie kauften sich 1997 ein großes Anwesen auf Mallorca, mit großer Finca und Pool.

      Die Anwälte kosteten viel Geld…ich war am Ende. Litt 10 Jahre an Panikattacken, hier half mir ein Meridiantherapeut.

      Dann bekam ich 2003 auf einmal Diabetes Typ 1. ich war am Boden zerstört.

      Dann eine OP mit riesengroßen Myomen an der Gebärmutter.
      Kinder habe ich leider keine, ich verlor eines mit 28 Jahren im Mutterleib.

      Ich kümmerte mich ab 1997 um Kaninchen, die keiner mehr wollte.
      2022 ging das letzte Tierchen, ich verlor an die 30 Tiere, einige waren nur ein paar Monate bei mir, andere 1-2 Jahre. Nun habe ich 2 weiße Perserkatzen mit Nase, keine Qualzucht.

      Ich war als Kind recht früh selbständig, war ja immer alleine, nie ein Haustier. Vlt kümmerte ich mich deshalb um diese kleinen Wesen, auch sah ich teils Parallelen mit diesen Tierchen.

      Ich habe eine Insolvenz durch, Hartz4. Bin aber ein Stehaufmännchen.

      Männern konnte ich seit dem Betrug der Eltern nicht mehr vertrauen, also blieb ich alleine.

      Nächstes Jahr gehe ich in Rente, muß aber weiter arbeiten, weil das Geld nicht reicht. Obwohl mich mein verstorbener Partner eigentlich versorgt hatte.

      Erben werde ich mal nichts, mein Erzeuger hat das Anwesen 2015 veräußert, mit lebenslangem Wohnrecht.

      Tja, das ist das Leben…aber es geht weiter.

      Ja, manchmal frage ich mich, was ist Liebe?
      Dieses Gefühl, erwünscht zu sein.

      Nach dem Tod meines Partners fragte ich nach dem Sinn des Lebens,
      lebe seitdem spirituell, aber nicht abgehoben. Auch lebe ich vegan.

      Jetzt, wo man doch älter wird, kommt wieder so einiges hoch.
      Bleibe ich soweit gesund, dass ich weiter arbeiten kann, im Homeoffice am PC.

      Leider hatte ich letztes Jahr einen stabilen Wirbelbruch, ohne OP zusammen gewachsen. Langes Sitzen trotzdem doof.

      Ich fühle mich vom Kopf her nicht alt.

      Ich denke, Jede/r hat so sein Paket, das er zu tragen hat.
      Und immer das Beste draus machen sollte…irgendwie.

      Danke für´s lesen.
      Dagmar

  7. Hallo, auch von mir ein kurzes Statement, da ich mich in so vilene von euch geschriebenen Texten auch irgendwo wiederfinde.
    Ich bin als Einzelkind in einer Familie aufgewachsen, wo der Vater mich von Geburt an ablehnte, weil ich kein Junge geworden bin. Ich habe früher immer Wutanfälle bekommen, wenn ich hörte, ach Einzelkinder haben es doch gut. Beide stammten selbst aus emotional desolaten Familien. So hatte ich keine Omas und keine Mutter, die mir beistand. Mein Vater hat mich gehasst, wie die Pest. Ich bekam mehr Prügel als zu Essen. Meine Mutter stand daneben, als er mich fast tot schlug und ich so bis heute diese Nahtoderfahrung habe. Es war denen egal, wie es mir ging. Ich konnte über nichts mit denen reden. Ich hatte mehr Stubenarrest als die ganze Nation und so wurde ich isoliert und als Arbeitstier für den Haushalt missbraucht. Ich kämpfte mein ganzes Leben um Anerkennung, Liebe, Beachtung und Wärme. Meine sogenannte Mutter war der Meinung, dass Kinder nicht krank sind. Ich wurde mit Gehirnerschütterungen in die Schule geschickt, man besuchte mich nicht im Krankenhaus. Nichts. Am Wochenende schliefen beide im Wohnzimmer von der Arbeit den ganzen Nachmittag und ich saß allein da. In den Ferien wurde ich zu Leuten verschickt, die ich anfangs nicht mal kannte und mir als ferne Verwandte vorgestellt wurden. Über die Jahre kannte ich die Leute dann. Nie wurde sich mit mir beschäftigt oder dass ich ein Danke bekam. Mir wurde immer eine Weggabe in ein Heim angedroht. Himmel, da wäre es mir besser gegangen. Er sagte Dinge zu mir, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
    Mit 18 flüchtete ich aus diesem Haus. Die Beziehung meiner Eltern zerbrach, da der Prügelknabe nun weg war und die beiden nun überhaupt nicht mehr klarkamen. Mein Vater sagte mir ins Gesicht, dass er keine Tochter mehr habe. Das war vor 26 Jahren. Zu meiner Mutter hielt ich immer noch den Kontakt auch, wenn das Verhältnis nie herzlich war.
    Ich hatte danach 4 Beziehungen. Die ersten 2 kurz, dann mein Mann und dann noch ein Freund nach meiner Ehe.
    Aus meiner Ehe stammt mein Sohn. Ich habe bei ihm alles komplett anders gemacht. Habe ihm intuitiv die Liebe geschenkt, die er brauchte (obwohl ich die nie gelernt oder gespürt habe), habe ihm zugehört, ihn reden lassen, wenn er was zu sagen hatte, ihm seine Freiheiten gelassen und vor allem Entscheidungen zu finden, sodass er sich entfalten konnte. Dinge, die ich nie erlebt habe. Heute ist er 21 und wir haben ein sehr gutes familiäres Verhältnis.
    Mein letzter Freund nach meiner Ehe war dann hurra noch obendrauf ein Narzisst. Er hat mich mit Ignoranz bestraft. Das hat dazu geführt, dass alles aus meiner Kindheit nach der Trennung vor 2 Jahren mit hochgekommen ist. Ich erkenne heute zwar, was das eigentliche Problem ist, dennoch liegt heute mit jetzt 51 Jahren mein Leben in Scherben. In der Woche funktioniere ich mit einer Art trainierter Maske auf Arbeit. An den Wochenenden breche ich zusammen und heule , wie ein Schlosshund. Ich fühle, dass ich nicht mehr lange Zeit habe, bis alles zusammenbricht.

    1. Ichhabe schon als Kleinkind den Hintern vollgekriegt, aber wie!
      Meine Mutter hat mich mit 16 noch mit dem Hosengürtel versohlt wenn ich nicht spurte!

      1. Ich hab noch mit 15 den nackten Hintern vollgekriegt wenn ich nicht spurte, aber wie!
        Da gab es noch anständig mit dem Hosengürtel hintendrauf!

    2. Liebe Saskia, ich bin auch ein Schattenkind und bin von meiner Mutter und Vater schlecht behandelt worden und leider auch immer wieder in diese Muster Freundschaften, Beziehungen ect. gekommen. Wenn es meiner Mutter gefuehlsmaessig schlecht ging bin ich stets dafür verantwortlich gemacht worden und wenn ich mich nicht ihrem Willen unterworfen habe wurden die anderen Familienmitglieder gegen mich aufgehetzt. Die Erziehung zu meinen beiden Söhnen ist sehr liebevoll weil ich vieles anders gemacht habe. Zu meiner Herkunftsfamilie habe ich kaum oder fast garkeinen Kontakt mehr weil es mir immer schlecht nach diesen Verwandtschaftsbesuchen geht und ich mich für positivere Umfelder entschieden habe. Ich kann dich gut verstehen denn ich habe auch immer viel geweint und gedacht, dass mit mir was nicht stimmt. Bevor Du dir was antust suche Dir professionelle Hilfe ( Psychotherapie). Du bist ein wertvoller Mensch und wirst geliebt und es liegt nicht an Dir wenn Dich Menschen schlecht behandeln oder ignorieren. Diese Menschen werden mit ihren eigenen Problemen nicht fertig und projezieren es auf andere damit es Ihnen besser geht. Das hat nichts mit Dir zu tun. Mit Sicherheit haben wir auch unseren Anteil weil wir nie gelernt haben Grenzen zu setzen. Such Dir bitte professionelle Hilfe oder geh in die psychiatrische Notfallambulanz. Ich habe deinen Beitrag erst sehr spät gelesen. Aber vielleicht liest Du Ihn noch. Von Herzen alles Gute

  8. Zu Schattenkind.
    Auch ich bin in so einem Verhältnis aufgewachsen. War ein nicht geplantes Kind, weswegen man Heiraten musste. Ein Jahr später kamm mein Bruder dann darauf noch eine Schwester. Da waren schon Geschrei und Alkohol im Spiel. Schläge und Strafen waren an der Tagesordnung. Sogar unter dem Dach, da gab es eine dunkle Kammer, da wurde ich als kleines Kind eingesperrt. In den Arm nehmen oder liebe Worte kenne ich von meiner Mutter nicht. Es wurde noch extremer, als ich mit 10 Jahren noch eine Schwester bekam. Diese wurde vergöttert, bekam alles. Wir wohnten in einer Wohnung, die heruntergekommen war. Ein Ofen, kein Bad, nur ein WC das außerhalb der Wohnung war. Der Alkohol wurde bei meinem Eltern das Grundnahrungsmittel. Jeden Abend Streit, Gebrüll und volle Eltern. Dann am Anderen Tag wenn du aus der Schule gekommen bist, hattest du Angst nach Hause zu gehen, weil du wusstest, das nach einer durchzechten Nacht, dich Prügel erwarten. Und zwar mit allem was da war. Wenn man krank war, keinen Trost, keine Hilfe bei Hausaufgaben, nur Drohung und Schläge. Mein Vater war den ganzen Tag arbeiten und ging dann in die Kneipe. Er war zwar gut betrunken, war aber friedlich und ging arbeiten. Nie gefehlt nur wenn er krank war. Aber er hat auch nur weggeschaut. Er wusste, daß mein Bruder und ich viel und grausam geschlagen wurden. Kein Danke kein Bitte. Und dann siehst du, das es auch anders geht. Die Jüngste hat zwar keine Schläge erhalten und alles bekommen was sie wollte. Ich hab mich immer geschämt wegen meiner Eltern und immer versucht zu entschuldigen. Bin mit 16 ausgezogen zu meiner Tante. Das nimmt mir meine erste Schwester übel, da sie an meiner Stelle dann verprügelt wurde und alles mit meinem Bruder ausbaden musste. Heute bin ich zwei mal geschieden, habe drei Kids. Beziehung halten nicht ich kann auch nicht lange kuscheln, keine Gefult mit einem Partner, ich kenn es nicht, ich liebe meine Kids und habe es versucht besser zu machen. Ob es geklappt hat, keine Ahnung. Jetzt dind beide Tod. Ich kann aber damit nicht abschließen, ich bin gefangen in dieser Vergangenheit.

    1. Fast wie bei mir, nur das ich 50 Jahr nichts gemerkt hab das mir was fehlt,bis ich zusammen brach. Jetzt 55 wach ich auf ,muss jeden Tag kämpfen um aufzustehen,Gefühle? Wo sind die? Düstere Gefühle merk ich,aber was ist mit Freude, glücklich usw.?
      Waren jetzt aber nicht nur die Eltern,dazu kam die Schule,Lehrzeit usw.
      Hab noch kein Psychologe, aber Psychiaterin,Betreuung.
      Bin seit 5 Jahren In Erwerbsminderungsrente.

      1. Bei mir ähnlich. Ich habe es auch nie bemerkt.
        Auch erst mit 55, meine ich, beide Eltern narzistisch veranlagt.

        Ich hatte auch einen Beitrag geschrieben, weiter oben.

        Ich gab meinen Erzeugern 500.000 damals noch DM, das war 1997. Ich sollte es zurück bekommen. Angeblich gab es Lebensversicherungen. Von wegen.

        Es läuft mir heute, mit 64 Jahren, noch nach, dass mein Leben so verlief, wie es jetzt verlief. Eigentlich wollte ich immer eine Familie, es anders/besser machen.

        Viele Menschen können mich nicht verstehen, warum ich so bin wie ich bin. Sie haben nicht miterlebt, was ich alles durchmachte.

        Am schlimmsten ist es eigentlich für mich, dass ich mit meiner Mutter nie über all das reden konnte. Wenn ich anrief, legte sie auf…wenn ich Briefe schrieb, kam keine Antwort.

        Sier starb 2013 an Lungenkrebs. Die Urne steht immer noch im Schrank in der Finca auf Mallorca, es gibt kein Grab von ihr. Meinem Vater ist es egal.

        Seit ihrem Tod habe ich keinen Kontakt mehr, will ich auch nicht. Er lebt auf meine Kosten, nie was erreicht im Leben, außer sein einzigstes Kind zu betrügen.

        Festgestellt habe ich, dass Beide Narzissten waren/sind.

  9. Ich wusste nicht, dass es einen Begriff gibt dafür. Ich habe meine Kindheit nicht nur als lieblos, sondern auch als schuldbehaftet und gewalttätig erlebt. Und das im angeblich behüteten sozialen Mittelbau ohne Drogenproblematik.
    Es fällt mit trotz Therapien immer noch schwer, im Streit dem anderen keine Böswilligkeit zu unterstellen, die in meinem Elternhaus offensichtlich Gang und Gebe war.
    Ich gebe meinen Kinder all das, was ich selbst als Kind so vermisst habe. Es vergeht kein Tag, an dem ich Ihnen nicht sage, wie sehr ich sie liebe und wie stolz ich auf sie bin. Dass ich sie lieben werde, egal was kommt und sie immer unterstützen werde. Das sind Dinge, für die ICH ein Leben lang gekämpft habe aber sie von meinen Eltern nicht bekommen habe.

    Aber auch diese Sicht ist einseitig. Vielleicht wussten und konnten meine Eltern auf Grund ihrer eigenen Geschichte nicht anders handeln? Teilweise möglich, aber verzeihen kann ich Ihnen das nicht, dass sie ihre Kinder so lieblos erzogen haben.
    Was haben sie heute davon? Drei Kinder, die ihre Eltern lieber einmal weniger als zu viel sehen. Enkel, die sie nicht kennen. Aber immerhin viel Geld, das war ihnen immer wichtig….

    1. Auch ich bin so aufgewachsen. Ich bin geschockt wieviele ungeliebte Kinder es gibt. Auch ich habe eine familienaufstellung gemacht und vieles erfahren dich meine Eltern haben und werden nicht erzählen .letztens wurde ich beschimpft als „du bringst schande über die Familie „auf die Frage wieso das den ? Hat man mich rausgeschmissen.habe jetzt den Kontakt abgebrochen. Sie waren erwachsen ich war Kind sie hatten die Verantwortung nicht ich . Es macht mich sehr sehr traurig das alles zu lesen. Ich glaubte immer ich habe was falsch gemacht bin nicht gut genug usw.

  10. So viele Parallelen zu mir. Schlimm, wie viele Menschen Kinder bekommen, ihnen Lieben zu können… Ich sage immer, eine Kindheit ohne Liebe ist ähnlich wie aufzuwachsen mit amputiertem Arm oder Bein. Es fehlt an etwas, so unterscheidet man sich von den anderen. Das Leben ist ein täglicher Kampf 🙁

    1. Das würde ich auch sehr gerne doch das glaubt einen keiner was man in der Kindheit erlebt hat. Wir können stolz sein das wir so sind wie wir sind den wir sind tolle Menschen

  11. ich bin zwar kein schattenkind und so wurde ich auch nicht behandelt. aber ich war ungeplant und ungewollt. in den jahren kam dann die liebe. aber die folge davon ist ja dann meist auch ein fehlendes urvertrauen und schlechtes selbstwertgefühl. es ist w nicht einfach für kinder mitzubekommen das man nicht erwünscht ist.
    meine mutter hat auch ihren großen rucksack zu tragen und ich kann nachvollziehen warum sie so ist wie sie ist.
    nur hilft mir das als kind aber leider nicht!und ich hatte keinen ersatz, also bei anderen kindern übernehmen die rolle ja dann zb die oma oder tante oder sonst wer. das gabs bei mir halt auch nicht.
    ja und tanja, im kommentar weiter unten:
    es sind doch zwei seiten – meist machen die mütter das ja nicht bewusst und um dem kind eins auszuwischen und sie brauchen eigentlich auch hilfe und verständnis.
    aber aus der perspektive des kindes ist es halt nunmal hart! und belastet einen je nachdem wann man es da raus schafft, teils ein leben lang. und dann kommt es auch darauf an wie die mutter drauf ist. meine hat zb auch definitiv narzisstischer züge und hat nichts falsch gemacht ! ich bin das problem oder die umstände oder andere, sie war immer die tolle mutter die alles richtig gemacht hat. reflexion? arbeit an sich selbst? den kind mal ehrlich und zugewandt zuhören? ihm seine eigenen gefühle und perspektive lassen? fehlanzeige. ihr muss man nicht helfen! das ist ihre sicht der dinge. aus ihrer sicht braucht sie keine hilfe oder hat alles richtig gemacht.

  12. Zu „Ich bin ein Schattenkind“

    Es ist immer so leicht gesagt“die Mutter ist Schuld“. Natürlich ist es schwer zu verstehen, wenn eine Mutter so reagiert wie in Sandys Fall, aber sie so zu verurteilen finde ich ebenso fatal. Keiner, außer sie selber, weiß, welchen Rucksack sie mit sich rumschleppt. Die Ehe war bzw. ist unglücklich, scheinbar fühlte sie sich in ihrem Körper nicht gut und eine Krebserkrankung, das ist schon Balast genug. Es macht mich nahezu fassungslos zu lesen, dass man meint, die Mutter hätte sich hinter ihrem Krebs versteckt und sich in eine Opferrolle begeben. Kann man sich dahinter verstecken? Ich denke nicht. Ein Opfer ist man automatisch. Da rauszukommen bedarf Geduld mit sich selbst und viel Mut und Kampfgeist.
    Hat der Vater ihr beigestanden? Oder musste sie den Kampf allein kämpfen und ganz nebenbei noch alles wuppen? Die Kinder, den Haushalt, die ungeliebte Schwiegermutter im Haus?
    Ich weiß es nicht. Ich will damit nur sagen, dass man doch viel mehr hinterfragen muss, bevor man ein Urteil fällen kann.
    Unsere Gesellschaft will immer den Kindern helfen (was auch gut und richtig ist), aber wer hilft den Eltern, wenn sie Liebe geben, sich für ihr Kind interessieren, ihnen Geborgenheit geben uvm., aber das Kind trotzdem selber z. B.ein Eisklotz bleibt? Was ist dann? Es ist so traurig, dass man so sehr auf die Eltern schaut und dort die Fehler sucht bis man einen gefunden hat. Für Kinder gibt es immer Entschuldigungen, aber für Eltern nicht. Kinder sind so oder so, weil die Eltern, das so oder so vorgelebt haben usw. So wird es meist gesagt.Das ist nicht richtig in meinen Augen. Es wäre schön, wenn auch Eltern eine Lobby bekämen, die sich nicht erklären können, warum das Verhältnis zu ihrem Kind in Schieflage gerät. Die von einer Beratung zur nächsten laufen und, sich schuldig fühlent, die Beratungsstelle verlassen, weil wieder der Focus nur auf den „Fehlern“ der Eltern lag.
    Das große Ganze muss versucht werden, gesehen zu werden.

    1. Tanja
      Sie machen hier einen großen Fehler. In der Eltern- Kind Beziehung sind die Eltern/ Erwachsenen für die Kinder zuständig nicht andersrum. Und wenn Erwachsene Probleme und Sorgen haben müssen sie das für sich selbst regeln und nicht an Kindern auslassen. Diese Verantwortung gehört zum Elternteil dazu, das ist nämlich keine gleichberechtigte Beziehung auf Augenhöhe sondern eine Abhängigkeit der Kinder von Eltern. Auch wenn Sie sich offenbar ganz persönlich angegriffen fühlen, es gibt nicht “ nur“ physische sondern auch seelische Misshandlung. Dann lieber die ehrliche Entscheidung treffen und keine Kinder kriegen.

        1. Hallo Silvia, ich finde den Satz..dann lieber eine ehrliche Entscheidung treffen und keine Kinder bekommen sehr problematisch.Viele Schwangerschaften sind ungeplant..man denkt drüber nach,sagt sich,nun Gut dann wollen wir Mal..und hinein ins ungeplante Abenteuer Eltern zu sein.Wie soll man vorher wissen wie sich die Beziehung zum Partner, zum Kind, zum sozialen Umfeld und berufliche Dinge entwickeln?Oft erfährt man erst in diesem Verlauf und durch Selbstreflexion, das irgendwo was nicht hinhaut im Selbst….das ist,so hoffe ich auch ein normaler Erfahrungsprozess.Ich habe noch nie perfekte Eltern gesehen…da wo vielleicht mehr Liebe offen verteilt wird, gibt’s um im verborgenen andere Defizite… die Summe der Leiden ist am Ende oft gleich.

        2. Ich habe leider keine guten Erinnerungen an meine Mutter aus der Kindheit…
          Bei jeder Kleinigkeit hat sie mir früher den Hintern versohlt. Bin noch auf dem Töpfchen gesessen als sie mich das erste Mal versohlt hat….
          Kann mich nur vage erinnern, aber das hat sie oft erzählt…

    2. Die Mutter ist nun mal prägend im Leben eines Kindes. Ich lese hier keine Vorwürfe oder Verurteilung heraus, sondern einfach einen Erfahrungsbericht, wie es ist mit Eltern aufzuwachsen, die selbst einen schweren Rucksack tragen.

    3. Ich glaube, hier geht es nicht um Schuld, sondern um elementare Grundbedürfnisse, die ein Säugling, Kleinkind, Schulkind und Teenager nun einmal an seine Eltern hat und zwar berechtigterweise. Dass das Kind sich dann auch zu einem „emotional zurückhaltenden“ Menschen entwickelt, liegt auf der Hand. Nun aber davon zu sprechen, dass, wenn Eltern Liebe geben, sich für ihr Kind interessieren, ihnen Geborgenheit geben uvm. das Kind aber trotzdem ein Eisblock bleibt, spricht dafür, dass das Kind mit Zuwendung überschüttet wurde, was auch nicht das Nonplusultra ist. Ich vermute mal, dass sie diese Mutter sind, die das erfährt. Es hat aber nichts mit dem Artikel hier zu tun und ist meiner Meinung nach sogar ein Schlag in’s Gesicht für alle „Kinder“, die das erlebt haben in ihrer Kindheit, was in diesem Artikel beschrieben wird. Kinder, die auf die Welt kommen, haben Grundbedürfnisse, die die Eltern bitte auch zu erfüllen haben, ansonsten sollten sie keine Kinder bekommen.

      1. Wenn wir das Wort „Schuld“ ersetzen durch das Wort „Ursache“, kommen wir der Sache näher. Kein Elternteil beabsichtigt, sein Kind so zu verletzten. Kein Elternteil macht das absichtlich. Jeder ist ein Produkt seiner Erfahrungen, so auch meine Eltern. Mehr war halt einfach nicht da. Mehr konnten sie nicht geben. Ja, die Liebe hat gefehlt. Ja, ich habe einen harten Kampf über viele viele Jahre gefochten, und fechte ihn heute noch, damit ich nicht hinter jedem Wort, das jemand anderer an mich richtet, einen Angriff auf meine Person vermute, und mich nicht jedes Mal sofort in die totale Verteidigung begebe. Ja, die Ursache liegt darin, dass ich ein ungeliebtes, lästiges Kind meiner Eltern bin. Ja, es kostet mich viel, mein Leben überhaupt halbwegs glücklich und zufrieden leben zu können. Aber nein, ich gebe die Verantwortung nicht (mehr) an meine Eltern, weil ich bin seit langem erwachsen, und ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern. Und was in der Vergangenheit passiert ist (schlimm genug), hat mich den Weg gehen lassen, den ich gegangen bin, und hat mich auch zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Und auf diesen Menschen, der ich geworden bin, zu dem ICH mich gemacht habe, auf den bin ich echt stolz! Nochmal: Ja, es ist ein harter, und enorm steiniger Weg. Die Schuld bei den Eltern abzuladen ist eine Möglichkeit, bringt aber nicht weiter. Weiter bringt, die „Schuld“ nur als das zu sehen, was sie ist, nämlich die Ursache für Verhaltensmuster, und diese (mittels jahrelanger harter Arbeit) hinter sich zu lassen. Ganz wird es nie funktionieren, leider. Aber immerhin, ein lebenswertes Leben in einer gewissen Portion Glück und Zufriedenheit ist möglich.

    4. Liebe Tanja
      Das wichtigste, was Kinder zum gesunden aufwachsen brauchen, ist nun mal Liebe!
      Damit können Kinder gesund wachsen und gedeihen, körperlich und seelisch
      und das brauchen sie nun mal von Erwachsenen!
      Sie sind darauf angewiesen
      und brauchen nicht Eltern, die darauf nicht achten und nur mit sich selbst beschäftigt sind, ganz gleich warum.
      Die Kinder müssen beschützt werden, nicht die Eltern!
      Eine Kindheit geht ziemlich schnell vorbei und kommt nicht mehr zurück.
      So viel zu deinem Kommentar

  13. Ich finde ihren Mut zu dieser Ehrlichkeit faszinierend. Viel Erfolg im nun neuen Abschnitt. Und wenn möglich natürlich eine große Portion Seelenheil.

  14. Liebe Sandy

    Deine Worte haben mich sehr berührt. Der Text hätte von mir sein können. Es tut mir sehr leid, dass dir deine Eltern, insbesondere deine Mutter nie das geben konnte, was du als Kind so dringend gebraucht hast. Und du dich so alleine fühltest mit deinen Sorgen, Problemen und Ängsten. Umso toller, dass du dein Leben nun selber in die Hand nimmst und deine Vergangenheit aktiv aufarbeitest. Ich denke, es gibt viele Schattenkinder da draussen. Nur sprechen die wenigsten darüber, weil es so schmerzhaft ist. Umso wichtiger ist es, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und den eigenen Kindern alle Liebe angedeien zu lassen, die wir so schmerzlich vermissten.
    Ich wünsche dir und deiner Familie viele emotionale und innige Momente. Und denk daran, wir lassen nicht zu, dass wir unser schweres Erbe an unsere Kinder weitergeben. Denn, wir sind nicht so, wie unsere Mütter.

  15. Der Beitrag ist mir aus der Seele geschrieben. So ähnlich kann auch ich meine Kindheit beschreiben. Bewusst wurde mir das auch alles erst durch meine eigenen Kinder. Erst dann habe ich bemerkt, dass ich gelernte Erziehungsmethoden bei meinen Kindern keinesfalls anwenden möchte. Und heute streite ich mit meiner Mutter darüber warum ich zu meinen Kindern bin, wie ich bin. Sie hat eine andere Auffassung und jedesmal sticht es mich in mein Herz zu erleben wie sie sein kann.

  16. Liebe Sandy,
    Deinen Beitrag zu lesen ist für mich wie ein Dejavu. Soviele paralellen. Mit dem kleinen Unterschied, daß Gewalt bei uns im Elternhaus zusätzlich eine große Rolle spielte, mein Vater abtauchte als ich 9 war. Meine Mutter sich heute noch in der „Opferrolle“ suhlt und nebenher narzistische Charakterzüge präsentiert. Auch bei mir gab es die „Erleuchtung“ mit der Geburt meiner ersten Tochter. Mittlerweile haben wir keinen Kontakt mehr, denn ich möchte meinen Kindern dieses Drama, daß sich bei uns scheinbar über Generationen vererbt ersparen. Es ist schlimm, wenn man seine eigenen Kinder vor der Familie beschützen muss, aber in meinem Fall das Beste. Nur so kann ich die Mutter sein, die ich nie hatte und meinen Kindern die Kraft schenken, die mir sonst die Familie rauben würde. Es ist kein leichter Weg,denn Wunden bleiben. Ich wünsche Dir viel Kraft.

  17. Liebe Sandy, ich wünsche dir für die Gegenwart und Zukunft viel Glück, die Vergangenheit zu bewältigen und aus den jetzigen schönen Momenten Kraft zu schöpfen.
    Ich habe auch keine Liebe erhalten (mit dem Hintergrundwissen hatte ich aber verstanden, wieso) und während der Schwangerschaft meiner ersten Tochter Angst bekommen, ihr nie Liebe geben zu können. Mir viel es auch immer schwer, meinem Mann zu sagen: ich liebe dich. Aber sobald dieses kleine Wesen gleich nach der Geburt auf meiner Brust lag und mit den Augen wirkte, als könnte sie mich erkennen, fühlte ich, dass es anders wird. Und sowohl meine jetzt Fünfjährige als auch meine zweimonatige Tochter hören jeden Tag oft „Ich liebe dich“. Worte, die ich nie aus meiner Familie mir gegenüber gehört habe, aber selbst ohne Probleme sagen kann. Denn auch wenn es sich kitschig anhört, erst mit der Geburt meiner ersten Tochter konnte ich wahrhaftig tiefe, bedingungslose Liebe empfinden und weitergeben sowie diese auch zeigen.

  18. Ich fühle mit dir. Ich habe das gleiche Verhältnis zu meiner Mutter. Sie hat mir mit Mitte 20 erzählt, dass sie nach meiner Geburt postpartale Depressionen hatte… Aber diese nie hat behandeln lassen. Und sie sagte mir ins Gesicht, nach heutigem Wissen hätte sie mich nicht bekommen müssen. Das tat richtig weh und der Kontakt besteht aus nur aus gelegentlichen „Na, alles in Ordnung bei euch?“ Für meine Kinder hat sie ebenfalls nur sporadisch Interesse und dann müssen wir springen. Zu meinen Schwestern und deren Kindern hat sie ein super herzliches Verhältnis.
    Ich distanziere mich von ihr, denn der Kontakt ist immer wieder enttäuschend.

    1. Hallo guten Tag ich bin die carmen und so Zusagen Nesthäckchen wo immer um Liebe kämpft ,in einer Familie von 5 Geschwister. Diese Geschichte gleicht auch fast meiner ,ich habe 2 Söhne die ich mit Liebe groß gezogen habe, das das meinem Kinder nicht passiert was mir passiert ist im Kindesalter und manchmal noch im Erwachsenenalter. Vg carmen bleibt Gesund

    2. Ich lag beim ersten Kind im sterben fast ,mein damaliger Mann rief Mutter und Vater an das sie bitte ins Krankenhaus kommen sollen das es um mich schlecht steht, meine Mutter sagte nur sie kann nicht hat einen Termin. ICH hab trotz allen Wunden versucht meine Mutter und Vater zu lieben

      1. Ich denke jeder Mensch hat in seiner Kindheit Situationen erlebt bei denen er sich von seinen Bezugspersonen ungeliebt gefühlt hat. Ich hab auch zwei Kinder und als ich den Text gelesen habe, hab ich mich gefragt ob meine Kinder sich nicht gelient fühlen könnten. Ich hab auch manchmal schlechte Laune oder keine Nerven und Stress. Bin ich immer gerecht? Ich glaube nicht. Meine Eltern leben schon beide nicht mehr. Und die beiden waren alles andere als Perfekt. Meine Mutter war kein einfacher Mensch. Heute denke ich wohlwollender über sie. Und ich hoffe dass meine Kinder auch mit Liebe über mich denken und mir den ein oder anderen Fehltritt nachsehen.

      2. Auch ich bin in einer unglücklichen Ehe mit Alkohol- und Tablettensucht beider Eltern und wenig Zuwendung aufgewachsen. Es dauerte 35 Jahre bis ich in einer Therapie mein Trauma nicht geliebt worden zu sein aufarbeiten konnte. Es war sehr schmerzhaft aber heilsam mich meiner Vergangenheit zu stellen. Die Bücher von Mike Hellwig haben mich sehr beeindruckt und ich habe viel daraus ziehen können. Mit meinem Kind Versuche ich jeden Tag nicht Opfer der alten Muster zu werden und bedingungslos Liebe zu geben. Ich wünsche Allen Selbstliebe und Heilung die diese Erfahrung des nicht geliebt Werdens aus der Kindheit in sich tragen.

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