Ihr Lieben, mein Name ist Nadine und ich habe vor fünf Monaten mein zweites Kind bekommen. Mein Großer ist 3 Jahre alt. Mein Mann und ich sind beide berufstätig und lieben unsere Jobs. Tatsächlich würde ich gerne demnächst wieder in den Job einsteigen, mein Mann ist selbstständig in der Gastronomie und kann keine Elternzeit nehmen.
Wenn ich also wieder einsteige, bedeutet das, dass der Kleine in die Betreuung muss. Wir leben in Berlin, hier ist es „üblich“, dass die Kinder nach dem ersten Geburtstag in die Kita gehen. Ich kenne eigentlich keinen, der seine Kinder früher in die Betreuung gegeben hat.
Daher bräuchte ich mal Erfahrungen von anderen Mamas, die schon vor dem ersten Geburtstag die Kids in die Kita oder zur Tagesmutter gebracht haben. Ist das okay? Kann man das bringen? Oder sind die Mäuse mit 6 oder 7 Monaten einfach doch noch zu klein? Ich würde mich sehr über eure Tipps und Erfahrungen freuen.
54 comments
Als ich deine Frage las, dachte ich schon, hier eskaliert sicherlich sofort eine heftige Diskussion, die dich null weiterbringen wird. Und es ist wie immer: es gibt nicht DIE Antwort auf diese Frage. Jedes Kind, jede Mutter, jeder Vater, jede Einrichtung ist anders und es kommt auf jeden einzelnen Baustein an. Hör auf dein Gefühl. sagt das: ja, es passt, dann mach es und lass dir kein schlechtes Gewissen machen. Sagt es nein (vielleicht auch erst während der Eingewöhnung), dann höre auch darauf und lass euch noch Zeit. und lass dich bloß nicht von irgendwelchen selbsternannten Spezialistinnen in Sachen frühkindlicher Erziehung verrückt machen. Dein Mann und du kennt euer Kind am besten. Liebe Grüße!
PS: ich habe dei Kinder, einer ist mit 12 Monaten, einer mit 10 und die letzte mit drei Jahren in die Einrichtung gegangen. Alle entwickeln sich prächtig und haben eine sehr enge Bindung zu uns Eltern. Aber wie gesagt, dass ist einfach sehr individuell.
Liebe Franzi,
Deinen 3. Beitrag weiter unten hatte ich zwar gelesen, aber tatsächlich fälschlich nicht Dir zugeordnet. (Vielleicht lag das am deutlich anderen „Ton“ der da zum Ausduck kam? Ich finde Deine beiden Kommentare zu meinem und dem Post von Iris nämlich tatsächlich einfach destruktiv.)
Es gibt genug Studien die gezeigt haben, dass mütterliche (bzw väterliche) Feinfühligkeit eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Bindung und diese wiederum mit einem (statistisch!) geringeren Risiko für psychische Störungen einhergeht. Wissenschaft macht aber keine Aussagen bzw Prognosen über einen Einzelfall. Meine knappen Formulierungen mögen Dir zu plump klingen, das liegt aber daran, dass man Wissenschaft in den seltensten Fällen in einen Bild-Headline-tauglichen Satz zusammenfassen kann. Ein paar Kommetatorinnen (auch ich) haben hier einfach neben ihrer persönlichen Erfahrung versucht, zusätzlich ihr Wissen aus Ausbildung und Studium in aller Kürze mit Nadine zu teilen, damit sie und andere Interessierte einen Anknüpfungspunkt haben, an dem sie sich selbst weiter orientieren können. Es ist ja jedem selbst überlassen, welcher Info aus welcher Quelle man vertrauen und folgen will oder wie tief man sich in ein Thema selbst einlesen möchte.
Ich lass Dir und auch jedem anderen seine eigene Meinung, finde es aber erstaunlich, dass Du Dich von meiner derartig angegriffen fühltest, dass Du mir als Reaktion Schwarz-Weiss-Denken und Unterstellen von Lügen angedichtet hast.
Unser Großer ist mit 7 Monaten in einer Großtagespflegestelle gestartet, erst für einige Wochen halbtags, mit 9 Monaten dann ganztags. 3 Tagesmütter mit je 3 Kindern. Er hatte keinerlei Probleme damit – nur die Reihenfolge der Mahlzeiten haben wir gedreht, da er keine Milchflasche (auch zu Hause beim Papa nicht) genommen hat und nur Haferbrei mit Obst sicher gegessen hat, Gemüsebrei etc. aber nur sehr sparsam.
Beim Kleinen war die Eingewöhnung in der Kita mit einem Jahr sehr viel schwieriger.
Meine Kinder wurden mit ca 9 Monaten in der Krippe eingewöhnt, sind nach der Krippe innerhalb der Einrichtung in eine andere Gruppe gekommen und haben und hatten nie irgendwelche Bindungsstörungen (auch keine unerkannten).
Ich habe mir Kinder gewünscht und liebe sie über alles. Ich bin aber nicht Mutter geworden um dann bis zum Auszug 24/7 mit ihnen zusammen zu sein.
Warum einem als Mutter nichts anderes sehr wichtig sein darf erschließt sich mir nicht.
Tut das, was für euch alle das richtige ist. Das wisst ihr vermutlich einfach am besten.
Alles Liebe für euch !
liebe Eleni,
du sprichst das aus, was sich die meisten Mütter nicht trauen zu sagen… wir sind nicht nur Mütter… wir haben auch ein Leben außerhalb dieser Rolle. Nur scheinbar ist das einigen da draußen nicht bewusst.
Hallo Nadine,
ich bin kinderlos, habe aber lange in der Kinderbetreuung, insbesondere im Krippenbereich, gearbeitet. Da es viele Kleinkinder gab, die mit der frühzeitigen Ganztagsbetreuung nicht klarkamen, habe ich mich intensiv mit der Entwicklungspsychologie eines Kleinkindes, sowie Bindungs-und Stressforschung auseinandergesetzt.
So ausführlich in dieser Form, wie ich es getan habe, kommt es nicht mal in der Erzieherausbildung vor (die beste Freundin von meinem Mann ist Erzieherin und weiß darüber nur deshalb ausführlich Bescheid, weil sie als aktive Erzieherin nach ihrer Ausbildung Fortbildungen zu dem Thema besuchte).
Zuerst einmal muss man wissen, dass Kinder unter zwei Jahren noch gar nicht gruppenfähig sind.
Mit 8 Monaten ist die Sehschärfe beim Baby voll ausgereift – das bedeutet, es erkennt seine Mama und seinen Papa richtig.
Deshalb kommt es zur 1. Fremdelphase. Das Baby fühlt sich noch als eine Einheit mit der Mama (wenn sie die Hauptbezugsperson war, bzw. ist). Zusätzlich kommt beim Kind, bzw. Baby dass es noch kein Zeitgefühl hat und kein Vorstellungsgedächtnis. Es kann keine Bilder im Gedächtnis abspeichern. Das heißt, wenn es in die Krippe oder Tagespflege mit einem Jahr kommt, fällt es ins bodenlose, wenn es von Mama oder Papa getrennt wird. Es ist für die Kleinen traumatisch. Die Kleinkinder fangen an, zu weinen und schreien – dann wird gesagt „da muss das Kind durch“. Kleinkinder, die scheinbar glücklich oder fröhlich reagieren, haben bereits eine Bindungsstörung zu den Eltern davon getragen. Irgendwann resignieren die Kleinkinder und funktionieren nur noch – dann wird gesagt „gut eingewöhnt“.
Die 2. Fremdelphase beginnt ab dem 18. Lebensmonat – hier beginnt der Ablöseprozess von der i. d. R. Mutter, wenn sie denn auch zu Hause als Hauptbezugsperson zur Verfügung stand. Diese Fremdelphase dauert bis zum 24. Lebensmonat an, von daher ist es wichtig, dass die Mutter oder auch der Vater hier intensiv zur Verfügung stehen, je nachdem wer Elternzeit genommen hat. Ich hatte in der Kita viele 18 Monate alte Kinder, die daran zerbrochen sind, in die Kita zu müssen, weil oft gemeint wird „mit 18 Monaten ist das Kind Kitafähig“, was aber nicht stimmt.
Erst wenn das Kind in die Automiephase gekommen ist und zu sicher selber „ICH“ sagt, ist es frühestens reif für die Kita.
Wenn ein Kind vor dem 8. Lebensmonat in die Betreuung kommt, wird es keine Probleme erstmal für die Eltern geben, es ist ja vor der 1. Fremdelphase. Die Erzieher freuen sich meist darüber – keine Probleme mit dem Kind, weniger Stress. Und wenn sich die Kinder – aus Mangel an Erwachsenen (Eltern sind auf Arbeit, Erzieher hat keine Zeit) – an Kinder binden, weil sie Bindung brauchen, heißt es „Kinder brauchen Kinder“.
Allerdings haben viele dieser Kinder (nicht alle, aber viele) später massiv zu leiden, da sie keine BINDUNG mit einer konstanten erwachsenen Bindungs-und Bezugsperson aufbauen konnten.
Hinzu kommt, dass Kinder, die sich an Kinder gebunden haben (also in der Krippe/Tagespflege) – Gleichaltrigen-Orientierung – sozial und emotional kaum reifen und Sozialkompetenz entwickeln können. Hier gilt nur das „der Stärkere gewinnt“.
Viele dieser Menschen spüren (nicht alle, aber viele) im Erwachsenenalter eine Leere in sich, sind kaum in der Lage, Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen. Depressionen sind oft die Folge oder ein „Funktionieren“ (seelische Verhärtung). Oft sind diese Menschen sehr Leistungsorientiert bis hin zum BurnOut, weil sie mit dieser Leistung sich Lob und Anerkennung holen wollen um die innere Leere zu kompensieren.
In allen Ländern mit frühzeitiger Ganztagsbetreuung ist zu beobachten:
Verhaltensauffällige Kinder
Jugendliche, die Drogen und Alkohol konsumieren
Erwachsene mit Bindungsstörungen (hohe Trennungs-und Scheidungsrate) und Depressionen.
Hierzu kann ich „Unsere Kinder brauchen uns“ vom kanadischen Entwicklunsforscher Prof. Dr. Gordon Neufeld empfehlen.
Ich füge hier mal zwei Links mit ein, von der Website von Gisela Geist
https://gute-erste-kinderjahre.de/anpassungsleistungen-von-krippenkindern-gisela-geist/
https://gute-erste-kinderjahre.de/risiken-frueher-krippenbetreuung/
Übrigens: Ich bin auch aus Berlin. Bis zur Einführung des Elterngeldes 2007, war es in Berlin üblich, dass die Kinder mit frühestens 2 Jahren in die Kita kamen, größtenteils auch „erst“ mit drei.
Und das ist genau das richtige Alter mit 3-4 Jahren – aus der Kinderperspektive.
Na klar, deshalb sind die Niederländer, Schweizer und Franzosen auch alle psychisch krank, gewalttätig und drogenabhängig, genau wie die Ostdeutschen.
Eine echt gute Beleuchtung des Themas und Zusammenstellung verschiedener Studien und Sichtweisen findet man hier: https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/02/fremdbetreuung-studien-fakten-geschichte-entwicklung-deutschland-europa.html
Warum muss du unsachlich werden? Niemand hat gesagt, dass alle Niederländer, Franzosen und Schweizer psychisch krank sind. Iris hat lediglich ihre Erfahrungen im Krippenbereich zu dem Thema mitgeteilt und hier ausführlich über ihre Auseinandersetzung zum Thema ‚Bindung‘ und ‚psychische Entwicklung von Kleinkindern‘ geschrieben. Jeder kann für sich entscheiden, wie er ihre Aussagen bewertet. Bitte keine unreflektierten Kommentare. Die braucht hier niemand.
Naja das hatten wir doch schon mal hier. Der fast wortgleiche Beitrag von „Iris“ der keinerlei Befunde belegt. Aber diese seltsamen Broschüren verlinkt. Und drei Claqueurinnen, die direkt im Anschluss posten. Das ist pdeudowissenschaftlich Eigenwerbung. Das ist für mich genau so unsachlich und macht vor allem allen Eltern, die ihre Kinder auch wo anders betreuen lassen ein schlechtes Gewissen. In der letzten Diskussion habe ich nach wissenschaftlich fundierten Belegen gefragt. Da kam nix mehr. Das wsr dann wohl zu sachlich. Hier gibts keine Smileys, sonst würd ich jetzt nur noch die Augen rollen.
Welche Broschüren meinst du? Wenn ich die Links öffne, werden zwei Seiten einer Website angezeigt. Einmal mit einem Artikel ohne wissenschaftliche Verweise (Das finde ich auch nicht so sinnvoll.) Aber der andere Artikel ist voll mit Verweisen und Quellenangaben. So ein Text ist zumindest wissenschaftlich fundiert. Damit will ich nicht sagen, dass dies belegt, dass frühkindliche Krippenbetreuung schädlich ist. Dafür habe ich mich nicht genug eingelesen und ein Artikel reicht nie aus, um etwas zu belegen.
Interessant ist allerdings, dass es auf der selben Website (im Menü zu finden) über die Widersprüchlichkeit der verschiedenen Studien geschrieben wird und die Studien genannt werden. Wen es also interessiert, könnte sich also genauer einlesen und sich auch die Quellen angucken.
Ich persönlich finde, dass es für die eigene Entscheidung der Frühbetreuung auch wichtig ist, wie die Situation der Familie ist. Und wenn man den Luxus hat, zu wählen, wann das Kind in die Betreuung soll, sollte man nicht nur nach Studien und Fremdmeinungen, sondern nach dem eigenen Kind gehen. Der Charakter und die Empfindlichkeit des Kindes spielt doch eine große Rolle.
Eine Quellenangabe alleine reicht nicht, um einen Text wissenschaftlich oder zumindest seriös zu fundieren. Damit kann man dann, wie ich es bei der letzten Diskussion und Beitrag von Iris gemacht habe, immerhin zurück verfolgen auf welche Quellen sich bezogen wird. Wenn die aber alle nur selbstreferentiell dasselbe schreiben, dann erweckt man zwar den Eindruck von Seriosität, aber eigentlich schreibt man nur: Ich habe recht, weil die andere Quelle recht hat… wie ich finde. Eine wissenschaftlich fundierte Quelle wird von anerkannten Wissenschaftlern gegengelesen und als Edit befürwortet.Der Text durchläuft einen wissenschaftlichen Evaluierungsprozess. Alle Studien, die zitiert werden, werden nachgeprüft, ob sie richtig zitiert werden. Es werden nur Quellen als seriös angesehen, die gewisse wissenschaftlichen Standards erfüllen. Das macht im Groben den Unterschied zwischen einem wissenschaftlichen Fachbeitrag (Peer-Review) und bspw. einem populärwissenschaftlichen Beitrag aus.
Diese Wiener Krippen Studie beispielsweise dürfte die Standards erfüllen. Obwohl man durchaus einwerfen könnte, da es ein betontermaßen psychoanalytisches Institut war, dass eine vollkommmene Ergebnisoffenheit genau geprüft werden sollte.
Allerdings ist es dann das nächste Thema, ob die Studie überhaupt mit ihrem Studienaufbau, die Aussagen, die hier mal eben gemacht werden erfüllt. Das tut sie nicht. Die meisten Studien in diesem Projekt waren Einzelfallstudien auf psychoanalytischen Hintergrund. Gewisslich auf ihre Art wertvoll, aber nicht verallgemeinerbar. Die Überblicksstudie ist nicht schlecht, aber auch nicht so toll und groß, dass das jetzt bombensicher als Beleg gilt.
Warum unsachlich? Wenn jemand behauptet, frühkindliche Betreuung würde unweigerlich psychische Schäden nach sich ziehen, dann muss es jawohl in den Ländern, die ihre frühkindliche Betreuung stark ausgebaut haben, viele Menschen mit solchen Schäden geben. Das ist nicht unsachlich sondern folgerichtig. Unsachlich finde ich die Schilderung von Iris („resignieren“, „fallen ins Bodenlose“ – soll das wissenschaftlich sein?!) die unsicheren Eltern unnötige Angst machen.
In der Ausgangsfrage wollte Nadine wissen, welche Erfahrungen Leser mit frühzeitiger Betreuung z.B. in der Kita gemacht haben. Auf diese Frage wurde geantwortet. Es gibt viele positive Erfahrungen und es gibt v.a. von Pädagogen hier, auch negative Stimmen. Ich finde nicht, dass damit unsicheren Eltern Angst gemacht wird. Es hilft einfach, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es wurde auch nicht geschrieben, frühkindliche Betreuung würde ‚UNWEIGERLICH psychische Schäden‘ nach sich ziehen… Das meine ich mit unsachlich.
@Caroline: hier ein Zitat aus dem Text von Iris:
„Ich hatte in der Kita viele 18 Monate alte Kinder, die daran zerbrochen sind, in die Kita zu müssen, weil oft gemeint wird „mit 18 Monaten ist das Kind Kitafähig“, was aber nicht stimmt.“
Nur als Beispiel, der ganze lange Text ist in diesem Ton und voller absurder Behauptungen geschrieben.
Wird mit der Aussage, Kindern seien „zerbrochen“ keine Angst geschürt? Ist das in irgendeiner Weise sachlich oder konstruktiv? Woran erkennt man denn, dass ein Kind zerbrochen ist? Und kann das dann wieder geklebt werden? Außerdem wird dort quasi im Nebensatz die These aufgestellt, Kinder seien mit 18 Monaten noch nicht kitafähig.
Noch ein Zitat:
“ In allen Ländern mit frühzeitiger Ganztagsbetreuung ist zu beobachten:
Verhaltensauffällige Kinder
Jugendliche, die Drogen und Alkohol konsumieren
Erwachsene mit Bindungsstörungen (hohe Trennungs-und Scheidungsrate) und Depressionen.
„In allen Ländern“ steht da. Das kann man schon mit „unweigerlich“ übersetzen, würde ich mal meinen.
Dass Du das nicht unsachlich findest, meine Kritik aber schon, finde ich schräg. Das ist in meinen Augen keine Meinung, sondern pseudowissenschaftliche Meinungsmache.
Liebe Franziska
Sie berichtet hier von ihren Erfahrungen als Betreuerin von Krippenkindern. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele Kinder daran zerbrochen sind. Ok. Das ist ihre Meinung. Und ganz ehrlich, jeder bekommt doch selber mit, ob es seinem Kind in derBetreuung gut geht (ob es gern geht) oder ob es leidet. Die Eltern, die ich kenne, sind selbstbewusst und selbstsicher genug und lassen sich sicher nicht durch solche Aussagen verängstigen. Oder ist das bei dir anders?
Liebe Caroline,
ja genau, sie hat geschrieben, Kinder wären daran „zerbrochen“. Mir wird vorgeworfen, ich sei unsachlich und unkonstruktiv. Dabei möchte ich einfach nur wissen, woran man erkennen kann, dass ein Kind zerbrochen sei. Das sei eine Meinung, okay, woran macht sie das denn fest. In meinen Augen ist das keine Meinung, sondern eine Wertung und angstschürend ohne Belege.
Ich finde Franzi gar nicht unsachlich. Iris hat nämlich schon gesagt, dass „nicht alle, aber viele“ Menschen psychisch krank seien, die vor dem Alter von 3-4 Jahren von jemand anderem als ihren Eltern betreut würden.
Und- sind wir mal ehrlich – das ist doch Quark.
Und wegen der Studien… es gibt Tausende, die sich alle diametral widersprechen. Wenn ich beweisen will, dass Krippen etwas Negatives sind, ist das kein Problem. Genausowenig wie es ein Problem ist, zu beweisen, dass Krippen was ganz Tolles sind.
Es ist beides super – je nachdem, wie die Einrichtung, das Kind, die Eltern, das Umfeld sind! Pauschal kann man da GAR NIX sagen. Ich dachte, das hätte sich inzwischen herumgesprochen ?!
Hallo,
auch wenn Sie es nicht wahrhaben wollen, es gibt genug Kinder die daran zerbrechen.
Alles was die Foristin oben geschrieben hat, kann ich so unterschreiben. Viele hier waren selbst nie so früh in einer Kita und nur bei Mama, haben also keine Ahnung wovon sie schreiben. Ja, Kinder gerade sensible Kinder wollen es ihren Eltern recht machen, verstehen dass sie arbeiten „müssen“, meine mussten es damals zumindest, und gehen lächelnd hin. Aber es bleibt ein Leben lang. Ich möchte privat nicht ins Detail gehen, weil hier zu viele sind die einfach nur hören wollen, was in ihre Lebensvorstellungen passt. Zum Teil kann ich es aus eigener Erfahrung auch verstehen, weil man als Frau (meisten sind es ja die) viel aufgeben muss, wenn man sich um die Kinder adäquat kümmern will, aber sie dann nun mal da und in kleinem Alter extrem abhängig von ihren Eltern.
Liebe Iris,
Hab herzlichen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast, hier so ausführlich und sachlich zu kommentieren. Ein sehr wertvoller Beitrag!
Beste Grüße
Nadine
Ich denke, das kannst du (damit meine ich deinen Partner und dich) nur für dich alleine beantworten und nicht andere für dich. Ich denke, es ist wichtig, dass du mit dir im Reinen bist und kein schlechtes Gewissen hast. es muss für dir auch egal sein, was andere sagen… jeder hat eh eine andere Meinung.
in vielen Ländern ist es üblich, dass die Kinder sehr früh in eine fremde Betreuung gehen ( Schweiz, Niederlande, Belgien..) Deutschland ist da weiter hinterher her.
auch braucht das Kind nicht nur eine Bezugsperson sondern mehrere (wir es in vielen Standardwerken vermerkt ist).. wichtig ist, dass es die auch bei der Betreuung gibt.
wenn ein Kind in einer guten Betreuung ist, hat es auch dort Bezugspersonen, die liebevoll sind. Die Gruppen für die Kleinen sind ja auch oft sehr klein und haben viel Personal. Tagesmütter/- Väter sind auch eher eine eindeutige Bezugspersonen.
wir haben unsere Kinder auch vor einen Jahr in die Betreuung gegeben aber auf unser Bauchgefühl gehört, wo wir uns beworben haben. Einige Kitas und Tagesmütter kamen nicht in Frage ohne dass wir genaue Gründe sagen können. Wir haben auch anfangs nicht ganz so lange gegeben, bis nach den Mittagsschläfchen.
Hör einfach auf dich selbst und lass dir nicht von anderen reinreden. Egal was man macht, irgendwer hat eh immer eine andere Meinung. können
Mit 6 Monaten gingen unsere Zwillinge für 3 Tage/6h zu einer Tagesmutter. Eine Kita war uns zu groß. Wir haben uns familiäre Atmosphäre gewünscht – so als wären sie eine Zeit bei einer Tante/Oma… Unsere Tagesmutter hat ihre Kleinsten in Babytragen gehabt und war sehr bemüht um eine gute Beziehung.
Babys sind in der Lage zu mehr als einer Person eine stabile Bindung aufzubauen und am Ende merkt es nicht, ob es nun Verwandtschaft ist oder nicht. Die sichere Bindung wird auch nicht dadurch aufgebaut, dass du 24h am Tag anwesend bist. In anderen Kulturen ist es bis heute üblich, dass ein „ganzes Dorf“ ein Kind erzieht. Für uns war es wichtig, dass lediglich eine weitere verlässliche Bezugsperson neben Mama, Papa, Oma hinzukommt. Damit kam nur das Konzept Tagesmutter infrage.
Die Eingewöhnung hat problemlos funktioniert und sie haben sich morgens auf die Tagesmutti gefreut und die Arme ausgestreckt genauso wie sie sich nachmittags auf mich und meinen Mann gefreut haben.
Ich arbeite selbst in einer Krippe. Dazu bin ich selbst Mutter von drei Kindern, wovon zwei selbst eine U3Kita besucht haben.
In Summe kann ich aus meiner Beobachtung sagen, dass Kinder im ersten Lebensjahr eine feste Bezugsperson braucht. Deshalb glaube ich, dass du mit einer Kinderfrau am besten beraten wärst. Also keine Tagesmutter, die noch drei oder vier andere Kinder zeitgleich hat, sondern eine Nanny, die sich nur um dein Kind kümmern kann (oder ggf wesentlich ältere Kinder noch in der Betreuung bei sich hat). Ich sehe viele Kinder im Krippenalter, denen die Stunden dort einfach zuviel sind. Die mehr Ruhe benötigen, als wir ihnen in der Krippe geben können und sie zu oft einfach funktionieren müssen. Jeder, der mehrere Kinder hat weiß, wie anstrengend Tage mit ihnen sein können. In einer Krippengruppe sind meist zehn Kinder, die jedes einen eigenen Charakter, Probleme und Wünsche hat. Gleichzeitig können sie aufgrund des Alters und der Entwicklungsstufe nur schwer Rücksicht nehmen und eigene Bedürfnisse zurückstellen. In einer Eins zu eins Betreuung durch die Eltern oder durch eine Nanny können kindliche Bedürfnisse besser beantwortet werden. Das tut den Kindern sehr gut.
Erst im dritten Lebensjahr, also nach dem zweiten Geburtstag, profitieren die Kids wirklich von der Gesellschaft anderer Kinder. Dann können sie auch gut einmal warten und sich auch besser äußern.
Ich verstehe es total, wenn man seinen Beruf liebt und es schwer ist, Familie und Beruf zu vereinbaren. Dennoch glaube ich, dass es toll für dein Kind wäre, wenn es mit seinen Bedürfnissen gut gesehen wird. Und das kann eine Person, die nicht gleichzeitig nach x anderen Kindern gucken muss, einfach am besten.
Ich liebe meine Arbeit mit den Kleinen, aber viele sind einfach nicht ideal aufgehoben in der Kita.
Natürlich muss man auch drauf schauen, wie lange das Kind in der Betreuung ist. Wir sind ein Ganztageshaus und das ist schon echt heftig, wenn die Kinder bei uns bis halb fünf sind. Meine eigenen Kinder waren nur sechs Stunden am Tag in der Krippe und das war für sie wirklich mehr als genug.
Alles Gute bei deiner Entscheidung!
meine in der Schweiz geborene Tochter kam mit 15 Wochen für 3 ganze Tage in die Krippe. Die Eingewöhnung war relativ kurz und in der Gruppe waren nur Babys und Kleinkinder bis diese sicher laufen konnten. Die Betreuenden waren alle sehr jung, sehr kompetent und sehr liebevoll. Als meine Tochter ins Fremdelalter kam gehörte das Personal der Krippe sozusagen schon zur Familie und es gab keine Probleme. Sie hat dort vieles in der Gemeinschaft mit anderen Kindern gelernt.Ich habe mir zum Ausgleich mit ihr daheim besonders viel Zeit genommen und wir haben eine enge und intakte Bindung- auch heute noch und sie ist inzwischen 13 Jahre alt. In Deutschland wird der frühe Krippeneintritt häufig noch kritisch gesehen- die Schweiz ist nicht das einzige Land in dem es üblich ist Kinder schon als Babys in die Fremdbetreuung zu geben.
Ich habe 3 Kinder und Pädagogik studiert und kann euch sagen, dass die Babyzeit sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder ist. In dieser Phase brauchen sie stabile Bindungen, weil sie Urvertrauen aufbauen müssen. Ich habe in meinem Beruf Kinder mit großen Problemen kennen gelernt, die in ihrer Babyzeit keine feste Bezugsperson hatten. Wenn ihr es irgendwie ermöglichen könnt, nehmt euch die Zeit. Sie ist so kostbar und wichtig. Die Kinder werden so schnell gross und dann brauchen sie euch nicht mehr.
Interessante Frage, die meisten Kitas nehmen Kinder erst ab 1 Jahr und Tagesmütter entscheiden das selbst. Meine hat auch keine Kinder unter 12 Monaten angenommen. Und ich finde, meine rein persönliche Meinung, die ersten 1-2 Jahre will ich intensiv miterleben. Wozu kriege ich sonst Kinder? Diese rasanten Entwicklungsschritte gibt es in keinem anderen Alter und die Zeit kommt nie wieder.
alles gut und schön,ich Frage mich trotzdem,warum bekomme ich Kinder wenn euch die Arbeit so wichtig ist
Hallo allerseits,
ich habe im Jahr 2013 meine Diplomarbeit als Psychologin über die Auswirkung der Betreuung in den ersten Jahren auf die subjektive Wahrnehmung der eigenen Bindungsqualität gefunden. Dazu habe ich (damals) auch hinreichend geforscht und auch Mal mich informiert, wie es in Naturvölkern ist ( und nein, da ist es auch nicht immer gleich). Wichtig ist für mich immer der Punkt, dass wenn ein Kind so früh betreut wird, es sich an die Betreuungsperson bindet, wie an die eigene Mutter. Das ist erstmal nicht schlimm, wenn es der Papa, die Oma, die beste Freundin oder ein anderes Stammesmitglied ist. Wenn allerdings so ein Kind nach 3 Jahren die Krippe verlässt, ist es für das Kind, als würde diese Bindungsperson sterben. Kinder in dem Alter können aber oft nur intensiv trauern, wenn ihr Umfeld es mit ihnen tut. Tut es das nicht, denn welche Eltern trauern intensiv um Krippe Erzieherinnen, kann die Trauer verdrängt werden und es zu Bindungsschäden kommen. Deshalb stehe ich persönlich institutioneller frühkindlicher Betreuung kritisch gegenüber. Wenn es die Tagesmutter, Oma, beste Freundin ist, die die Familie weiterhin sieht und eine sichere Bindung entstanden ist, ist es im Leben des Kindes eben eine weitere Bindung.
Natürlich gibt es da auch kein schwarz/weiß, manche Kinder binden sich an mehrere leichter, manche einseitiger, das Temperament, die Bindung zur Mutter U.ä. spielen auch eine Rolle. Deshalb ist das Thema so schwierig. Manche Kinder aus schwierigen Verhältnissen profitieren, anderen gerade sehr stillen Kindern kann Krippe auch schaden, ich wollte hier nichts pauschalisieren.
Der Punkt oben sollte aber meines Erachtens mehr beachtet werden.
Hallo,
Ich teile die Einschätzung von May, bin selbst Psychologin und habe mein Kind mit 18 Monaten in die Kita gegeben. In den ersten 12-18 Monaten findet die Entwicklung des Bindungsstils statt. Sind sie sicher an eine primäre Bezugsperson gebunden, die stabil im Leben präsent bleibt (z.B. Mutter, Vater, Oma, Opa, Tante,…) ist dann eine Fremdbetreuung i.d.R. (die Temperamente sind verschieden!) unkritisch und es werden einfach zusätzliche Bindungen aufgebaut, die aber nie so existenzielle sind wie die Bindung zur primären Bezugsperson. Bei einer Fremdbetreuung unter 12 Monaten täglich über mehrere Stunden baut das Kind zu einer Betreuungsperson eine primäre Bindung auf, die nicht Teil des langjährig stabilen privaten Umfelds ist. Eine Trennung von dieser Person entspricht daher einem existenziellen Verlust und führt mit erhöhter Wahrscheinlichkeit (die Temperamente und auch die Resilienzen sind verschieden, es ist nur eine Aussage über Wahrscheinlichkeiten) zu Bindungsstörungen. Ich persönlich würde ohne echte finanzielle Not mein Kind unter 12 Monaten in keine institutionelle Fremdbetreuung geben, wo der Verlust zur Bezugsperson zudem auch eintritt, sobald diese selbst schwanger wird oder einfach den Arbeitgeber wechselt. (Welche Tagesmitter hat zu allen ihren betreuten Säuglingen später noch Kontakt wenn die Bezahlung entfällt? Das gibt es sicher, aber das ist eher die Aunaahme als die Regel, denn es ist ein Beruf.) Wurde in der Phase der Bindungsprägung eine sichere Bindung zur Mutter und/oder Vater etabliert, kann man später ja auch Vollzeit arbeiten und den Verdienstausfall somit wieder ausgleichen und die Karriere wieder weiter verfolgen. Ein Kind ist ein Einschnitt auch in die Karriere, das ist so. Aber wir arbeiten ca. 40 Jahre lang und es ist für die Bindungsentwicklung des Kindes nicht egal, ob wir Eltern im ersten Lebensjahr viel oder wenig Zeit am Tag präsent sind. Bindungen sind nie austauschbar.
Klar, jede hat ihre Meinung und jede zweite scheint auch noch Kleinkind-Expertin zu sein, aber diese Schwarz-Weiß-Malerei (jede Betreuung vor 18 Monaten muss schon fast unweigerlich zur Bindungsstörung führen) geht mir sowas von auf die Ketten.
Aus verschiedenen Gründen: 1. Damit wird ja den Kindern, die früher in Betreuung waren, unterstellt, sie hätten irgendwo doch einen Knacks und ihre Eltern lügen, wenn sie sagen, dass es offene, fröhliche, gut entwickelte Kinder sind. Oder die Störung ist so subtil, dass es keiner merkt. 2. Es wird unterstellt, dass es zuhause immer super läuft, dabei ist das in vielen Fällen sicher nicht so. Wer garantiert denn, dass zuhause immer eine sichere Bindung aufgebaut wird? Dass die Mutter nicht häufig überfordert und genervt ist, vielleicht lieber auf das Handy guckt als auf das Kind usw. Und dass der Vater vielleicht den ganzen Tag weg ist (einer muss ja das Geld verdienen) und deshalb keine Bindung aufbauen kann, ist merkwürdigerweise kein Problem?! 3. Warum soll es so krass schlimm sein, wenn eine Bezugsperson (die Bezugsperson der Krippenzeit beispielsweise) verschwindet? Auch die Oma, Tante, Nachbarin oder wer auch immer kann sterben, umziehen, „Verschwinden“, ja, manchmal sogar ein Elternteil. Das ist natürlich nicht schön oder wünschenswert, aber doch sicherlich nicht traumatisierend. Ich würde mich sogar mal aus dem Fenster lehnen und behaupten, wenn ein Kind schon früh verschiedene Bindungen aufbauen konnte, ist es nicht so schlimm, wenn eine davon wegfällt, die anderen können diese ja ersetzen. Ein Kind dagegen, dass 18 Monate oder 3 Jahre nur eine einzige Bezugsperson hatte, ist viel abhängiger von dieser und der Wegfall wäre wirklich traumatisierend.
Aber auch ich bin der Meinung, das Kind sollte den größten Teil seiner Zeit bei den wichtigsten Bezugspersonen (Eltern) sein und die außerhäusige Betreuung soll keine Fremdbetreuung im Sinne häufig wechselnden Personals sein (ich frag mich, wann dieses tendenziöse Wort, das hier auch schon wieder im Intro für den Artikel steht, mal aus dem Sprachgebrauch verschwindet), sondern eine zugewandte und liebevolle Bezugsbetreuung in kleinen Gruppen mit ausgebildeten Fachkräften, die wirklich Lust auf den Beruf haben.
Liebe Franzi,
über wissenschaftliche Literaturdatenbanken wie PUBMED (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/) oder PSYNDEX (https://psyndex.de/) kann sich jeder selbst einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand im Bereich frühkindliche Bindungsentwicklung verschaffen. Hilfreiche Suchbegriffe sind z.B. „bonding“ (Bindung von der primären Bezugsperson zum Kind) und „attachment“ (Bindung vom Kind zur primären Bezugsperson).
Schade, dass sich Deine Kommentare hier darauf beschränken, die Beiträge anderer abzuwerten, statt selbst was Konstruktives zum Thema beizutragen.
Ich glaube, jede Mutter wünscht sich, dass das Kind bei Tagesmutter und Krippe gut aufgehoben ist und man die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gut hin bekommt. Aber, selbst wenn bestens ausgebildetes und hoch motiviertes Fachpersonal die Säuglinge betreut, es keinen Personalwechsel, keine Krankheitsausfälle etc gibt, stellt sich doch im Kern die Frage:
Was sind die Bedürfnisse eines Säuglings (im Fall von Nadines Frage im Alter von 6 Monaten) und kann man mit einem realen Betreuungsschlüssel bei einer Tagesmutter (meist 4:1) oder in einer Krippe (meist 10:3) die Erfüllung dieser Bedürfnisse ehrlicherweise tatsächlich leisten? Und, selbst wenn man „nur“ 20 Stunden Teilzeit arbeitet, ist das Baby realistischer Weise mit Hin- und Rückweg ca 5 Stunden täglich bei einer Bezugsperson, die möglichst prompt und adäquat auf die emotionalen Bedürfnisse von 3-4 Kindern in ähnlichem Alter (U3) gleichzeitig reagieren soll. (Man stelle sich hierzu einfach mal vor, man hätte selbst 3 eigene Kinder unter 3 Jahren zu betreuen, weil sie in so kurzen Abständen gekommen sind oder man Drillinge bekommen hat. Dann muss man wohl zugeben, dass jedes einzelne Kind nicht die gleiche Intensität an Zuwendung bekommen kann, als wenn Mama (oder natürlich Papa) sich in der Elternzeit ausschließlich um die Bedürfnisse eines Säuglings kümmert.)
Ja, natürlich gibt es Familien, wo emotionale Vernachlässigung so gravierend zu Hause stattfindet, dass eine sehr frühe externe Betreuung besser wäre für die Entwicklung des Kindes, als das was Mutter oder Vater zu Hause an Bindungsangeboten machen können. Zu dieser Gruppe zählt aber doch sehr wahrscheinlich nicht unsere Fragestellerin, die sich ja gerade vorab so viele Gedanken macht, wie die bestmögliche Lösung des Vereinbarkeitsproblems nicht nur für sie selbst sondern auch für ihr Baby aussehen könnte.
Liebe Nini.
Ich finde es schon ziemlich dreist, dass Du mich so darstellst, als würde ich nur rummosern, weil ich halt eine andere Meinung habe. Wenn das mal nicht abwertend ist. Wer definiert denn bitte, was „konstruktiv“ ist und was abwertend. Konstruktiv sind in Deinen Augen wahrscheinlich nur Beiträge, die in dasselbe angstmachende Bindungsstörungs-Horn blasen, alles andere wird als „abwerten“ verunglimpft. Wie Du hoffentlich gesehen hast, habe ich weiter unten von meinen eigenen positiven Erfahrungen mit meiner eigenen Tochter (ist das konstruktiv genug?) berichtet, außerdem habe ich einen Link eingestellt von einer Bloggerin die einige interessante Aspekte zusammenträgt zur Kleinkindbetreuung (geht das als konstruktiv durch)?
Zeig mir doch bitte mal eine Studie, die belegt, dass Kleinkinder, die die komplette und vollständige Aufmerksamkeit ihrer Eltern in den ersten Lebensjahren bekommen, später glücklicher sind als die, die in einer Gruppe von mehreren Kindern waren und sich Bezugspersonen teilten. In welcher Etappe der Menschheitsgeschichte soll diese Exklusivität und Fokussierung auf ein Baby normal gewesen sein? Aufmerksamkeit wird immer geteilt, sei es mit Geschwistern und Hausarbeit zuhause oder eben mit anderen Kitakindern in einer Einrichtung.
Liebe Birgit, würdest du diese Frage auch einem Mann stellen?
Außerdem geht es hier ja nicht um die Frage, was andere davon halten, wenn ein Kind bevor es ein Jahr alt ist, in die Krippe geht, sondern ob sie Erfahrung damit haben.
In unserern europäischen Nachbarländern stelle keiner diese Frage, es ist einfach üblich.
ungefragt, unnötig, mumbashing, überheblich, arrogant, engstirnig
Die Liste für passende Wörter zu diesem Kommentar ist sicher erweiterbar.
Gilt Ihre Aussage auch für Väter? am besten arbeiten beide nicht mehr, bis das Kind alt genug ist, da man nur Kinder haben sollte, wenn man 100% für die da ist.
Ich denke, dass ein Großteil der arbeitenden Väter ein Kind wollte und trotzdem arbeitet. Warum wollten die nur ein Kind, wenn sie doch nur arbeiten und es kaum sehen?
Natürlich kann man sich, für ein Leben nur als Mutter entscheiden, wenn es für einen und den Partner selbst die ideale Lösung ist. Daran ist nichts auszusetzen. Aber es nicht OK, wie Sie für alle zu „verlangen“, dass man Kinder nur bekommen sollte, wenn man sich selbst komplett nur noch als Mutter definiert. Ich denke, dass es im Leben viele Nuancen zwischen beiden Extremen gibt und jeder für sich selbst gucken sollte, was für sich und das Kind das Beste insgesamt das Beste. mit einem Kind muss man natürlich beruflich zurückstecken, aber das sollte für beide Partner gelten. solange die Eltern ausreichend dedizierte Zeit mit dem Kind haben und auch selbst glücklich sind, ist es egal, welches Konzept man wählt.
Man sollte für sich selbst eine gute Lösung finden, aber auch tolerant gegenüber anderen Modellen und Konstellationen sein.
Klasse Kommentar liebe Silvia, danke dafür!!
Ich würde sagen, in Deutschland ist es ein Problem…in Spanien z.B. Ist es ganz normal, dass sie nach der bezahlte Pause (4 Monate) die Kinder in einer Krippe betreut werden, oder wenn man Glück hat, die Oma aufpassen.
Ich selbst kam mit 6 Monaten in die Krippe, weil es in Osteuropa so üblich war. Erinnerungen habe ich kaum, aber ich weiß von Erzählungen, dass ich danach kaum noch nach Mama rief, wenn was passiert ist. Aus späterer Zeit weiß ich noch, dass ich als Kind nie daran dachte, meine Mutter zu fragen, wenn was blöd lief und eigentlich nie um Hilfe gebeten habe. Ich habe sie bis heute einfach als Bezugsperson nicht auf dem Schirm, mir wäre nie eingefallen, ihr irgendwas zu erzählen, egal ob freudig oder nicht. Dass sie nichts dafür kann, weil es halt dort so war, ist mir bewusst, aber eine emotionale Bindung zwischen uns existiert schlicht nicht. Will jetzt nicht sagen, dass das immer so laufen muss, aber das war unsere/meine Erfahrung. Kinder in dem Alter können eben nicht sagen, was ihnen fehlt und ob sie nach Hause wollen. Meine eigene Tochter habe ich deshalb deutlich länger daheim gelassen.
hallo zusammen, ich bin nach meiner ersten Tochter auch nach 5 Monaten wieder Arbeit gegangen, da ich noch im Referendariat war und es damals eine gute Option für mich gab, an meiner Schule zu bleiben, sofern ich bald fertig werden würde. meine Tochter wurde vier Tage die Woche abwechselnd von den Großeltern betreut. in der Regel habe ich sie dann morgens nach dem Aufstehen nicht einmal gesehen, sondern meistens war direkt einer der Großeltern da.
mit meiner Tochter lief das total super, und natürlich hat sie heute eine innige Beziehung zu den Großeltern.
damit bin ich in meinem Umfeld aber auch so ziemlich die einzige. ich glaube das wichtigste ist, ob du dich selbst so einschätzt, dass du dein Kind so früh abgeben kannst. andere Leute werden andere Dinge für wichtig erachten, andere Routinen einführen, gegebenenfalls andere Dinge füttern und Sachen einfach anders handhaben. du wirst dich auch damit arrangieren müssen, dass du bestimmte Dinge nicht als erstes mitbekommst oder vielleicht auch gar nicht beispielsweise die ersten Worte oder Schritte.
da ich in den letzten Jahren(ich habe auch noch ein zweites Kind) sehr viele Eltern und insbesondere Mütter kennengelernt habe, ist es einfach sehr unterschiedlich wie offen und tolerant der Umgang mit der Fremdbetreuung ist. übrigens habe ich den Eindruck dass sich Kinder so ca ab anderthalb bis drei Jahre deutlich schwerer in die Kita eingewöhnen lassen, als sehr junge Kinder. das ist aber nur mein subjektiver Eindruck.
ich finde für die ganz kleinen das Prinzip von Tagesmüttern oder tages-großeltern total super. vielleicht ist es ja eine Option, das Kind nur an drei Tagen die Woche oder jeden Tag und dafür weniger Stunden bei einer Tagesmutter abzugeben. ich finde hier den Betreuungsschlüssel oft besser. letzten Endes ist es immer das Wichtigste, dass du einfach richtig zufrieden mit der Betreuungseinrichtung bist. sonst wird es sowieso nichts werden.
und aus eigener Erfahrung: stell dich darauf ein dass dein Kind im ersten Jahr in der Fremdbetreuung regelmäßig krank sein wird. ich habe mich regelmäßig morgens zur Arbeit geschleppt, obwohl ich ganz sicher nicht mehr hätte Auto fahren können😅 das hatte ich beim ersten Kind total unterschätzt.
daher würde ich dir abschließend raten: gehe gerne arbeiten, wenn es dir gut tut. wenn dein Partner aber nicht flexibel bei der Betreuung mit unterstützen kann, dann mach nicht allzu viele Stunden. Plan ein, dass das Kind krank sein wird und morgens auch einfach mal nicht los will.
viele Grüße, der auch super gerne arbeitenden Mutti ☺️
Sarah
Hallo. Meine Große war 10 Wochen alt, da musste ich wieder arbeiten. Ohne Elterngeld und Einkommen vom Mann lebt es sich nicht so gut.
Wir haben eine tolle Tagesmutter gefunden und meine Tochter hat sich dort total wohl gefühlt.
Sie ist nun 13 Jahre und hat immer noch eine enge Bindung zur Tagesmutter und meine Tochter ist fröhlich und offen 🙂
Ich hatte meinen Mini mit 7 Monaten zu (einer sehr netten) Tagesmutter gebracht, die noch drei andere Kinder zwischen 9 Monaten und 3 Jahren betreut hat. Der Vorteil für meinen Kleinen war, dass er in diesem Alter ja noch eigentlich gar nicht gefremdelt hat und die Eingewöhnung für ihn deshalb sehr leicht war.
Ich denke, dass es (aber egal in welchem Alter) einfach auf das Kind ankommt. Meiner hat z.B. ganz easy überall geschlafen und alles mit Begeisterung gegessen. Und er fand die anderen Kinder supertoll und spannend. Das ist natürlich nicht immer der Fall.
Ich glaub, du musst einfach ausprobieren, was für euch gut ist! Und von wegen kritische Stimmen von anderen: Für das Kind ist eine Eingewöhnung mit 6Monaten viel besser und leichter als mit 12 Monaten! Die 12 Monate, die „alle“ machen, hängen ja nur am Elterngeld! Die sind eigentlich null kindorientiert!
Ich habe leider keine Erfahrung damit- hätte es mir gewünscht für 2-3 Tage die Woche. Ganz üblich in den Niederlanden. Und: feste Bezugspersonen könnten auch Betreuung außerhalb der Familie sein. Ein Kind braucht stabile und glückliche Eltern. Ich kann das Gelaber von „warum bekommt ihr dann Kinder“ nicht mehr hören. Wir bekommen Kinder weil die Gesellschaft sie braucht und Eltern sie wollen, aber einige vielleicht NICHT 24/7 und das ist LEGITIM, genauso legitim wie nichts anderes mehr tun zu wollen als Eltern sein. Jede Familie ist anders und entscheidet für sich.
Wenn ein vertrauensvolles Verhältnis zu Kinderarzt/-ärztin besteht, würde ich in der Situation der Fragenden mir dort Rat holen. Das ist sicher die beste „Erst-Anlaufstelle“ auch für solche Fragen.
Der Arzt / die Ärztin verfügt über Wissen aus Entwicklungspsychologie und Bindungsforschung und kennt darüber hinaus auch noch das Kind.
Hallo Nadine,
Ich habe damals in der Schweiz gelebt als ich mein Kind bekam und nur drei Monate nach Geburt Geld bekommen. Danach geht Frau entweder wieder arbeiten, hat einen Mann, der sie finanziert oder lebt vom gesparten. Bei mir war es letzteres. Mit 7 Monaten ist mein Kind in eine gemischte Grippe gekommen. Gemischt bedeutet, eine Gruppe von 12 Kindern zwischen 3 Monaten und 4 Jahren. Maximal 2 Kinder jünger als 1 Jahr. 4 Erzieher für 12 kinder, immer einer fest für die zwei unter einem Jahr.die Kita hatte eine eigene Köchin für die zwei Gruppen und hat frisch eingekauft und gekocht.
Mein Kind war an 4 Tagen in der Gruppe jeweils bis halb 5, hat nach dem Mittag geschlafen bis etwa 4, noch einen kleinen Snack und dann hab ich ihn abgeholt.
Mein Kind hat sich dort wohl gefühlt. Ich war in enger Abstimmung mit seiner Betreuerin.
Für mich war es damals die einzige Option, da alleine, ohne Familie und Vater. Einfacher hat es mir der Familiäre Kreis der Kita gemacht, dass sie nur zwei Gruppen und einen eigenen Garten hatte, der gute Betreuungsschlüssel für mich gut war (ist dafür halt teuer). Würde ich es nochmal so machen? Mittlerweile lebe ich wieder in Deutschland und hier gibt es Elterngeld & co. Mit der finanziellen Stütze würde ich das erste Jahr zu Hause bleiben. Es passiert so viel in diesem Jahr und ich würde mehr dabei sein wollen, mehr miterleben und begleiten. Seit ich Mama bin ist mir der Job nicht mehr so wichtig.
Das ist meine Geschichte.
Du stehst vor einer schwierigen Entscheidung und solltest dir Zeit dafür lassen, sie sollte für dich und deine Familiensituation passen.
Alles Gute für dich und deine Familie.
— Katharina
Meine Schwester wohnt in der Schweiz, dort ist das ganz normal. Du stellst dir die Frage nur aus der deutschen Perspektive, weil es hier normal ist, das Kind erst mit einem Jahr in die Kita zu geben. Deswegen wirst du auch von vielen Seiten dafür angegriffen und verurteilt werden, Fremdbetreuung von Babys bzw. Kleinkindern wird hierzulande sehr emotional und wertend diskutiert. Bei meiner Schwester klappt es super, das Baby geht gerne und ganz unkompliziert in die Kita.Sie hat aber eine wirklich gute Einrichtung, mit einem Betreuungsschlüssel von 3 Kindern pro Erzieher. Das Baby hatte von Anfang an eine feste Erzieherin, die auch seit einem Jahr nicht gewechselt hat. Ich glaube der Kleine sieht sie als zweite Mama und meine Schwester meint, dass die Erzieherin wirklich super süß mit dem Kleinen ist.
Hallo Nadine,
ich denke, dazu wirst Du gaaaanz viele verschiedene Meinungen hören 🙂
Ich selber habe meine Kleine damals mit 7 Monaten in Berlin in die Krippe gegeben, da ich selbständig war und die Elternzeit so in dem Sinne nicht hatte.
Für mich und uns war das ok, ich hatte nur mit dem Stillen etwas struggle, da die Maus die Flsche verweigerte. Aber zu dieser Zeit klappt es in der Krippe dann schon ganz gut mit anderer Nahrung.
Höre auf Deinen Bauch, bebachte Dein Kind und lass Dir möglichst nicht von Außen reinreden.
LG Evi
Liebe Nadine, wir haben unsere Kinder beide mit 6 bzw 8 Monaten von einer Tagesmutter betreuen lassen, ca 5 Stunden am Tag, nach einer eher längeren Eingewöhnungsphase und zum Teil mit Stillbesuchen. Meiner Erfahrung nach war es das schwierigste, die richtige Betreuung zu finden. Wir leben auch in Berlin und wir können uns gerne dazu austauschen, wenn StadtLandMama den Kontakt herstellt. Viele Grüße, Simone
Meine Kinder haben mit 3-4 Monaten in der Kita angefangen. 4 halbe Tage (6.5 Stunden) und ein ganzer Tag (10.5 Stunden). Beim grossen Kind haben wir extra eine kleine Kita ausgesucht, wo ich von der Leiterin einen sehr guten Eindruck hatte. Der lange Tag war zu viel, die kurzen Tage waren super. Eingewöhnungsprobleme gab es nicht. Beim zweiten Kind war der Vorteil, dass beide zusammen in die gleiche Betreuung gegangen sind. Da lief alles noch einfacher. Um die 6 Monate fängt das Fremdeln an, oder? Vielleicht ist etwas früher besser.
es gibt viele Studenten und Studentinnen, die ihr Baby vor den ersten Geburtstag in die Krippe geben, weil es nicht anders geht aber scheinbar funktioniert es auch so. nur weil das Baby nicht rund um die Uhr bei den Eltern ist, heißt es nicht, dass der Beziehung geschädigt sein könnte. es kommt ja immer darauf an, wie lange das Baby in Krippe ist und wie oft, denke ich. selbst wenn, was sagt dein Bauchgefühl? eben. als Eltern trifft man immer die Entscheidungen, egal ob sie richtig oder falsch ist. man lernt daraus oder freut sich dass es richtig war. 🙂 alles gute.
Ich denke, das ist individuell.
Meine Kids waren vom 1 Lebensjahr an in der Kita. Noch jüngere Kinder hat unsere Kita nicht genommen, sonst hätten wir es ggf. auch schon früher mit der Eingewöhnung versucht. Unsere Erfahrungen waren da mit beiden Kindern sehr positiv. Wir hatten das Gefühl, sie profitieren sehr von der Kita.
Zum Beginn meiner Elternzeit mit dem zweiten Kind (da war der Kleine gerade 7 Monate), bin ich mit ihm und seiner größeren Schwester alleine Zelten gefahren, ganz ohne Mama. Das klappte auch sehr gut und ich hatte nicht das Gefühl, dass das Baby seiner Mama nachtrauert.
Mein Vorschlag wäre: Probiert es einfach mal aus. Falls es nicht klappt, könnt Ihr ja immer noch nach einer anderen Lösung suchen.
Hey,
ich habe mein erstes Kind mit 1,5Jahren morgens zur Tagesmutter gebracht. Unser Zweiter war mit 1Jahr das erste Mal bei ihr und unser drittes Kind dann mit 6 Monaten.
Ich habe zu diesem Zeitpunkt noch studiert bzw. promoviert und ich wollte nicht lange aussetzen. Ich fand es sehr wichtig, dass meine Kinder eine feste Bezugsperson und einen geregelten Tagesablauf hatten. Wir hätten die Betreuung vielleicht auch reduzieren und zeitweise über unsere Eltern und Freunde abdecken können. Das wäre aber sehr unregelmäßig und mit viel Planerei verbunden gewesen. Mir war es wichtig, dass unser Umfeld als Stütze für Unvorhergesehenes da ist und uns auch so unterstützen konnte ohne regelmäßig fest eingeplant zu sein.
Meine Kids haben ihre Tagesmutter in sehr guter Erinnerung und noch heute losen Kontakt.Ich stand hinter ihrem Betreuungskonzept und war sehr glücklich mit ihrem Verhältnis zu unseren Kindern.
So war es für mich mit jedem weiteren Kind auch unproblematisch, es früher zu ihr zu bringen. Ich hatte damit einfach ein sehr gutes Gefühl und musste über die Entscheidung nicht lange nachdenken.
Unsere Dritte war bei ihr, da konnte sie noch nicht einmal robben.Das erfordert schon ein großes Vertrauen und meines Erachtens auch ein guten Betreuungsschlüssel. Das war beides bei uns gegeben.
Letztlich musst du hinter dieser Entscheidung stehen und ein gutes Gefühl haben. Erfahrungsaustausch ist wichtig, aber es kann dir die Entscheidung nicht abnehmen. Ich würde auf mein Bauchgefühl hören und die Situation immer wieder neu überprüfen.
Liebe Grüße
Ich glaube das ist eine sehr sehr schwierige Frage. Wir hatten das bei unserer inzwischen 2 Jährigen Tochter probiert. Ziemlich genau mit 6 Monaten. Das war halt mitten in der Corona Zeit und eigentlich dachten wir nur an so 2 Stunden am Tag damit sie mal andere Kinder sieht und andere Bezugspersonen hat (Großeltern haben zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe gewohnt und Freunde war auch schwierig mir regelmäßig treffen, Krabbelgruppe gab es nicht).
Die kurz Version ist, das wir es dann doch nicht konnten. Die Eingewöhnung fand ich zu kurz, also ich wurde zu früh schon aus dem Raum geschickt nach meinem Geschmack. Aber das größere Problem war, dass bei unter 1 jährigen mit einem 1:5 Schlüssel gerechnet wurde. Und das kann in meinen Augen kaum funktionieren. Wir hatten kein gutes Gefühl und haben es dann gelassen. (Highlight war das mir gesagt wurde, dass wir doch ein Fläschchen zum trinken mitbringen sollen, unsere Tochter war voll gestillt und hat nie Fläschchen genommen und konnte zu diesem Zeitpunkt aber Wasser (um das es ja ging, keine Ahnung warum wenn wir eh nur an 2 Stunden dachten…) aus einem Becher mit Hilfe trinken aber da wurde gesagt, dass das nicht geht weil sie ja nicht allen Kindern gleichzeitig helfen können, blöd fand ich auch die Begrüßung als ich mit der kleinen in der Trage ankam und das erste was ich gehört habe ein: „Sie wissen aber das wir das hier nicht leisten können“ war). Also wie gesagt zu viele babys für zu wenig Personal. Wir haben dann noch eine ganze Weile gewartet sind umgezogen und haben jetzt eine ganz tolle Kita mit liebevoller Bezugserzieherin und top Betreuungsschlüssel. Sie geht jetzt immer noch nur wenige Stunden am Tag hin, das aber gerne.
Also grundsätzlich würde ich raten euch es gut zu überlegen ob ihr euer Kind schon so früh in die nicht familiäre Betreuung geben wollt. Ich denke es kann bei einer guten Tagesmutter oder Tagespapa mit nur sehr wenigen Kindern (und vielleicht nicht gerade noch weiteren Babys) funktionieren wenn wirklich die individuelle Betreuung die ein Baby halt brauch gegeben ist und es halt so kurz wie möglich ist… Aber da brauch man glaube ich viel Glück um an eine solche Person zu kommen… wenn ihr so jemanden findet dann probiert es doch aus und haltet euch wenn möglich die Option offen das es auch einfach nicht passt und ihr wieder zu Hause betreut.
Hallo, meine Tochter kam mit 9Monaten in die Krippe. Ich fand das okay, es ging ihr gut. Allerdings war ich damals Studentin und zeitlich sehr flexibel. Sie war nur von ca 9.30 bis 15 Uhr und hat in der Zeit zwei Stunden Mittagsschlaf gemacht. Außerdem war es eine nette Einrichtung, nur Kinder bis 3 Jahre und 2 Erzieherinnen in einer Gruppe mit 10 Kindern ( von denen meist nur 7-8 da waren.) Es sollte einem bewusst sein, dass Kinder in dem Alter noch oft krank werden können und man das abfangen können muss.
Erfahrungen dazu hab ich keine, wir haben unseren Sohn mit 16 Monaten zur Tagesmutter gegeben und es war zu früh.
Was ich aber weiß ist, dass bei uns Tagesmütter Kinder erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr aufnehmen dürfen. In die Kita dürfen die Kinder bereits ab 6 Monaten.
es kommt einfach nur drauf an wen du fragst.
jeder wird es anders beantworten.
die Erzieherin ( eine entfernte Bekannte, jünger als ich), die ich gefragt habe sagte: sie hat ihre eigenen drei Kinder nicht vor dem dritten Geburtstag in den Kindergarten und auch nie dort zum Essen angemeldet. aus verschiedenen Gründen, die sie allgemeine als kritisch im Kindergarten sieht. und arbeitet deswegen auch nicht, bis das kleinste mit 3 Jahren dann auch geht und sicher nicht zum Essen bleibt.
meine Nachbarin, auch Erzieherin im Kindergarten, zeitweise auch Leitung, noch old School (könnte meine Mama sein und ist jetzt in Rente seit kurzem)….hatte die Aufgabe, ihre Enkeltochter mit unter 2 Jahren jede Woche in den Kindergarten zu bringen und war sehr unglücklich drüber, da sie meinte, es sei, wie die Betreuung generell läuft, für Kinder unter 3 Jahre! nicht abgestimmt genug und sah ihre eigene Arbeit rückblickend den Kleineren gegenüber sehr kritisch.
wie gesagt: nicht die Einrichtung im speziellen hat sie als ungeeignet beurteilt, sondern das Konzept Frühbetreuung allgemein. Wenn es dann das eigene Fleisch und Blut betrifft, dann merkt man es scheinbar halt erst wirklich, dass es doch nicht so ,,artgerecht,, abläuft ( wie Nicola Schmid es wahrscheinlich sagen würde)