Verdammt, geht es jetzt wieder los mit den Dauer-Schnupfnasen?

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Was waren das herrliche Monate. Von morgens bis abends Sonnenschein, immer 30 Grad, die Kinder in kurzen Hosen und ohne Socken, mit weisblonden Haaren und braunen Beinen. Dieser Sommer war wirklich der Hammer. Doch – bumm – vor ein paar Tagen dann morgens unter 10 Grad. Hä? Strümpfe? Oberteile mit langen Armen? Wo hatte ich im März die bloß die wärmeren Klamotten hin?

Ich gebe zu: Ich könnte darauf noch eine Weile auf Socken und Jacken verzichten. Und zwar nicht, weil ich den Herbst nicht mag. Der kann durchaus schön sein (wenn er nicht so verregnet ist wie im letzten Jahr!!!). Aber ich habe einfach keine Lust darauf, dass jetzt die Krankheits-Saison wieder losgeht. Letztes Jahr hatte von September bis März immer ein Kind eine Rotznase. Dazu abwechselnd Husten, Bindehautentzündung, Ohrenschmerzen, erhöhte Temperatur – und sogar den so gehassten Pseudo-Krupp. 

Im Sommer dagegen: NÜSCHTE. Alle waren fit und mir saß nicht ständig diese Angst im Nacken: Oh bitte kein Fieber. Oh bitte keine Mittelohrentzündung. Oh bitte keine Bronchitis.  

Ich saß in den letzten Monaten nicht einmal in dem überfüllten Wartezimmer beim Kinderarzt. Den ganzen Sommer brauchten wir kein Nasenspray, keinen Hustensaft, kein Fieberthermometer, kein Inhalationsgerät. Jetzt langsam bringe ich meine Hausapotheke wieder auf Vordermann und mache mich gedanklich schon mal auf Berge von verrotzen Taschentüchern und durchhusteten Nächten gefasst. 

In den Herbst-und Wintermonaten merke ich auch einfach mal wieder, wie wackelig mein System "Familie, in der beide Elternteile arbeiten" eigentlich ist. Ich bin selbstständig, mir stehen also keine Krankheitstage fürs Kind zu. Kann ich nicht arbeiten, verdiene ich kein Geld – so einfach ist das. Mein Mann ist nach wie vor beruflich viel unterwegs, so dass ich fast immer einspringe, wenn ein Kind krank wird. Und da ich kein Fan davon bin, halbkranke Kinder in die Kita oder in die Schule zu schicken, kommen bei mir schnell einige Tage zusammen, an denen ich kaum oder gar nicht arbeiten kann. Wir haben zwar eine tolle Babysitterin, die gut mit den Kindern klar kommt – aber ein krankes Kind pflege ich schon lieber selbst. 

Vielleicht habe ich daher so großen Bammel vor den Rotz-Monaten. Weil sie mir zeigen, wie schnell mein Kartenhaus einstürzen kann und mir immer wieder bewusst wird, wie hin und hergerissen die meisten Frauen zwischen Beruf und Familie sind. Ich möchte an beiden Fronten mein Bestes geben – die Kinder sollen nicht darunter "leiden", dass ich arbeite – aber ich möchte auch gute Arbeit abgeben, zuverlässig sein, Termine einhalten. Dieser ständige Balance-Akt schafft mich manchmal ganz schön und ich weiß, dass es fast allen Müttern so geht – egal, ob sie festangestellt sind oder freiberuflich, ob sie 25 Stunden die Woche arbeiten oder 40. 

Daher interessiert mich: Wie macht Ihr das, wenn die Kids krank werden? Könnt Ihr Homeoffice machen, teilt Ihr Euch die Betreuung 50/50 mit ihrem Partner? Oder können die Großeltern einspringen? Ich freue mich auf Eure Erzählungen! 

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14 comments

  1. Oh man, diese Erfahrungen
    Oh man, diese Erfahrungen machen wir jetzt auch. Das kann schon sehr kräftezehrend sein…
    Ich bin, was meinen Job angeht, zum Glück sehr flexibel & kann notfalls auch mal Home Office machen. Die Oma’s & Opa’s sind zum Glück auch nicht weit weg (es sei denn wie zurzeit: alle im Urlaub…).
    LG, Richard (vom vatersohn.blog).

  2. Dieses leidige Thema …
    Jedes Jahr wieder Herbst, mir graut es immer vor den Herbst und Wintermonaten. Wir haben 2 Kinder, das Kleine jetzt fast 14 Monate alt. Eigentlich würde ich gern wieder arbeiten gehen, das Geld fehlt schon sehr. Wir haben uns dennoch entschieden, dass ich den Winter über noch in Elternzeit zu Hause bleibe um die üblichen Krankheiten abzuhalten. Was hätte ich jetzt auch schon auf Arbeit gewollt? Das wäre komplett schief gegangen – großes Kind sehr anfällig, kleines Kind gerade eingewöhnt, nee nee, da verzichten wir lieber auf das Geld und haben ein gutes Gewissen den Kindern gegenüber.

    Ab dem nächsten Jahr wird das wohl anders aussehen – wir haben zwar Großeltern bei uns, die sind aber alle selbst noch berufstätig. Wir werden zuerst die Kindkrank Tage meines Mannes aufbrauchen – zwar nur 7 Stück, dafür vollbezahlt (bei welchem Beamtenstatus bekommt man eigentlich 10?? Das schrieb doch irgendwo jemand?)

    Am schlimmsten sind eigentlich die Kollegen / Kolleginnen mit dauergesunden Kindern (ja, soetwas gibt es wohl) die immer den Kopf schütteln wenn das eigene Kind schon wieder krank ist. Vielen Dank für die gegenseitige elterliche Unterstützung.

  3. Oh weia
    Hier geht es auch los, beide Kinder „nur“ Schnupfen, ich liege mit Magen-Darm darnieder und weiß noch nicht genau, wie ich die Kleine gleich (und den Großen später) abholen soll. Zum Glück bin ich selbstständig (wegen der Kinder getraut), aber leider fehlt dann auch das Geld. Allerdings bringe ich es nicht übers Herz, ein unfittes Kind loszuschicken. Zum Glück ist uns Geld nicht so wichtig. Arzttermine manage ich meistens, und das sehr oft, weil die Kleine einen schlimmen Herzfehler hat. Ich habe meinen Mann gezwungen, zuerst seine Kind krank Tage auszuschöpfen – tut er mehr oder minder zähneknirschend – wir haben den gleichen Beruf, er nur angestellt. Außerdem wohnen seine Eltern in der Nähe, seine Mutter hat mein Baby seit sie 4 Wochen war, 2 Vormittage gehütet, damit ich arbeiten konnte. Allerdings will ich sie dafür jetzt weniger beanspruchen, weil das Verhältnis nicht nur leicht ist…
    Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit, vergesst nicht, Ihr rockt!

  4. Bei uns bin ich die Haupt-
    Bei uns bin ich die Haupt- (eigentlich fast die Allein-)verdienerin. Deswegen übernimmt mein Freund die „Halbkrankheiten“. Bei hohem Fieber lasse ich mich aber kindkrank schreiben oder nehme Gleitzeit.

  5. Seit gestern Abend ist es wieder soweit:
    Gestern Abend 18 Uhr= Kind klagt über heftige Kopfschmerzen, bekommt von einer Sekunde auf die andere Fieber…
    Und wie wird es dann heute klappen? Mein Mann und ich müssen ganztägig zur Messe. Oma hätte das Kind im Normalfall nach der OGS um 16.30 Uhr von der Schule abgeholt, muss heute schon am Morgen einspringen. Oma sagt ihre Verabredungen ab, kann ihren Termin beim Bankberater nicht wahrnehmen usw.
    Wenn unser Kind krank wird, nehme ich den Kinderkankenschein für Tag 1-2 oder Oma springt direkt ein. Sollte es länger dauern mit der Gesundung, legt mein Mann seine Termine um (er ist selbstständig) und ist ab Tag 3 fürs kranke Kind da. Danke an die Oma!

  6. So mache ich das
    Ich bleibe zu Hause, wenn das Kind krank ist. Ich habe das schlechte Gewissen dem Arbeitgeber/Kollegen gegenüber, ich verzichte auf spannende Projekte… die bekommt man nämlich nicht, wenn nicht kalkulierbar ist. Home-Office mit krankem Kind ist nichts halbes und nichts Ganzes, führt nur dazu dass man sich zerreißt.

  7. Bei uns springt primär mein
    Bei uns springt primär mein Mann ein, er kann gut Home office machen, währenddem das bei mir und meiner Arbeit nicht geht. Ausserdem arbeite ich im Schichtdienst und wenn ich kurzfristig ausfalle ist das für meine Koleginnen weit schlimmer, als wenn mein Mann im Ingeneursbüro mal einen Tag fehlt. Ich übernehme dann ab Tag 3. (da ich nur Teilzeit arbeite, bin ich fast nie mehr als 3 Tage am Stück eingeteilt) Wir haben die Kinderbetreuung familienintern gelöat, d.h. Meine Tante kümmert sich an 3 Tagen pro Woche um unseren Sohn (resp. Deckt 3 Tage ab, ich arbeite wie gesagt unregelmässig) und sie nimmt ihn auch krank zu sich. (natürlich gebenwir ihn nur ab, wenn sein Zustand es erlaubt)

  8. Bei uns auch…
    Ich fand den Sommer auch so toll, keine richtigen Krankheiten und jetzt geht es schon wieder los. Es ist zum heulen! Wir haben leider keine Großeltern, die einspringen können und teilen es deswegen spontan ein, bei wem es gerade besser beruflich passt. Es ist wirklich doof!
    Toi Toi Toi, dass der Winter nicht so doof wird!
    Julia

  9. Kind-krank
    Bei uns hat der 1. Schnupfen der Saison 3 Wochen nach dem KiGa-Start nach den Sommerferien zugeschlagen. Zum Glück „nur“ Schnupfen, so dass ich die Kinder trotzdem in den KiGa schicken konnte.
    Ansonsten ist es bei uns so: Ich bin verbeamtet, die Kinder und ich sind Privatversichert. Mein Mann ist gesetzlich Pflichtversichert. Sind die Kinder krank, bin eig. fast immer ich mit daheim. Meinem Mann stehen zwar genau wie mir 10 Tage „Kindkrank“ zu, allerdings bekommt er für diese Tage weder von seinem Arbeitgeber, noch von seiner KK, noch von meiner KK oder der Beihilfe dafür anteiliges Gehalt. Das ist nicht vorgesehen, wenn ein Kind privatversichert ist. Also bleibe ich mit daheim, da ich meine Bezüge trotzdem weiter bekomme.
    Die Omas und Opas spannen wir nur zur Betreuung in so einem Fall ein, wenn’s gar nicht anders geht oder wenn es neben den Kindern auch mich selbst richtig erwischt hat und ich mich aufgrund von hohem Fieber, Übelkeit oder sonst irgendwas nicht selbst um die Kinder kümmern kann.

  10. Zur Klarstellung
    Zumindest finanziell gehen die Kinderkrankheitstage auch gar nicht zu Lasten des Arbeitgebers, weil die Beschäftigten dafür ja Kinderkrankengeld von der Krankenkasse erhalten und keinen Arbeitslohn.

    Bei uns kümmern wir beide uns abwechselnd um des kranke Kinde, wobei ich, wenn er richtig krank ist, schon lieber selber zu Hause bleibe und Papa übernimmt dann, wenn es der Besserung entgegengeht. Oma und Opa haben wir zwar, aber die sind als Rentner total im Freizeitstress und können höchstens mal stundenweise einspringen 😉

    Natürlich ist es immer eine Frage der Organisation und des Verständnisses aller Beteiligten. Wenn die Betreuung eh schon wackelig organisiert ist, dann fällt im Krankheitsfall alles zusammen. Da ich die Situation dann aber einfach nicht ändern kann, versuche ich da entspannt heranzugehen und es zu akzeptieren, um meinem Kind dann auch den Halt geben zu können und zu signalisieren: Hey es ist doof dass du krank bist, aber ich bin da und kümmere mich um dich ohne schlechtes Gewissen.

    In diesem Sinne: einen gesunden Herbst/Winter euch allen!

  11. Bei uns ist jeder einen
    Bei uns ist jeder einen halben Tag dran. Einer darf dann Abends ganz lange arbeiten. Falls einer Termine hat wird auch schon mal mehrfach gewechselt. Das wird tagesaktuell entschieden.
    Aus meiner Sicht dürfen die Kinderkrankheiten nicht zu Lasten des Arbeitgebers gehen. Da die Kinder meist von den Frauen gepflegt werden, werdenMänner als Arbeitnehmer bevorzugt. Daher teilen wir uns die Pflege. Ach ja, das Kind ist chronisch krank und es gibt extrem viele Kinderkranktage – teils über Wochen.

  12. Einzelspieler
    Da mein Mann beruflich von Mo. Bis Do. unterwegs ist, und die Krankheitsfälle eigentlich immer dann eintreten, wenn er schon unterwegs ist, muss ich leider immer zu Hause bleiben. Wenn das frühzeitig bekannt wäre, könnte auch mal mein Mann Homeoffice einschieben, aber das ist so noch nie vorgekommen. Meistens liege ich dann selber auch nochmal flach und Falle direkt zwei Wochen aus. Die Nase meiner Kleinen läuft seit 3 Wochen durchgehend, mal mehr mal weniger. Dank Kita Beginn. Aber solange nur die Nase läuft bin ich entspannt und der Laden läuft. Aber die Zerrissenheit zwischen Kindkrank und Arbeit kenne ich nur zu gut.

  13. Omas&Opa
    Wir haben das sehr große Glück, dass meine Eltern und meine Schwiegermama auf unsere Kinder aufpassen, auch wenn sie krank sind. Wobei ich dabei auch unterscheide, wie krank sie sind. Mein kleines Kind hat es vor 2 Wochen so richtig dahingerafft mit verengten Atemwegen, Schnupfen, Husten, Fieber etc. Da ging es nur noch weiter mit Asthmaspray und Antibiotikum. Hätte ich nicht selbst einen Krankenschein gehabt, hätte ich mir einen Kinderkrankenschein geben lassen, weil ich mich dann auch selbst um meine Kinder kümmern möchte. Wenn es „nur“ ein leichter Schnupfen oder Husten ist, passen unsere Eltern auf. Und da bin ich sehr dankbar für, weil ich weiß, dass nicht jeder dieses Glück hat und ich habe vor jedem Respekt, der sich alleine und ohne Hilfe kümmern muss!! Auch vor Dir Katharina, kenne das auch, weil mein Freund in Kontischicht arbeitet und sich auch nicht kümmern kann, wenn mal ein Kind krank ist, nur in seinen Freischichten. Und ich bekomme dann ja auch weiter mein Geld, wenn ich mal ausfalle und mich kümmern muss, im Gegensatz zu Dir. Daher kann ich mir vorstellen, was das für ein Kraftakt ist.

  14. 50/50
    Wir machen bei Krankheitsfällen immer 50/50. Gerade im Juni hatte unser Sohn eine Lungenentzündung – er konnte 4 Wochen nicht in die Schule gehen. Ein Albtraum. Mein Mann hat vormittags Home Ofguce gemacht ich habe den Nachmittag übernommen. Unsere Tochter war zum Glück fit. Omas und Opas haben wir nicht zum Einspringen.

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