Ihr Lieben, was Mynia erlebt hat, ist wohl der Alptraum vieler Eltern. Als sie am Beckenrand eines Schwimmbads steht, sieht sie, wie ein Kind untergeht. Ganz still und leise. Es ist ihr eigener kleiner Sohn. Ein Badeunfall. Einer, der gut ausgeht. Zum Glück. Ihr Sohn ist gleich wieder ansprechbar, weil sie dabei ist, weil er gerettet werden kann. Doch dieser Moment verändert vieles in ihr. Sie möchte unbedingt, dass er und seine Schwester so schnell wie möglich schwimmen lernen. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
Es ist der Sommer 2019. Ich stehe am Beckenrand eines Schwimmbads und beobachte ein Kind, wie es ertrinkt. Es ist mein eigener Sohn.
In einem unbeobachteten Moment ist er ins Becken geklettert und wollte ein Spielzeug aus dem Becken holen. Als ich bemerke, dass da jemand im Wasser ist, sehe ich schon nur noch seine Haarspitzen. Der Rest von ihm ist still und leise unter der Wasseroberfläche verschwunden.
Mein Kind geht unter, ich schreie
Ich bin starr vor Schreck und bringe nichts mehr als einen entsetzten Schrei über die Lippen. Gott sei Dank hört mich mein Vater und kann sich denken, was los ist. Er dreht sich um, springt ins Wasser und zieht meinen Sohn aus dem Becken.
Die erste Frage, die mein Kleiner stellt, als er wieder sprechen kann: „Mama, warum gehe ich unter?“ Meine Antwort damals: „Na, weil du noch nicht schwimmen kannst.“ Wie ich heute weiß, ist die Antwort viel komplexer. Wir haben einfach viele Fehler gemacht, die dazu geführt haben, dass er unterging. Aber dazu gleich mehr.
Meine Kinder sollen schwimmen lernen
Als sich die erste Aufregung gelegt hatte, war klar: Der junge Mann muss jetzt so schnell wie möglich Schwimmen lernen. Und da kam dann auch schon die große Ernüchterung: Schon vor Corona war es schwierig einen Platz im Schwimmkurs zu bekommen. Mehrere Monate zu warten – das kam damals für mich einfach nicht in Frage. Auch wusste ich: Wenn wir im Winter mit einem Kurs starten, fällt die Hälfte der Einheiten für uns wegen Erkältung flach… und da war die Frage, wer unseren Sohn dann immer zum Kurs fährt und möglicherweise während der Arbeitszeit am Beckenrand sitzt noch nicht einmal geklärt.
Also habe ich beschlossen: Ich bringe meinem Sohn und meiner Tochter das Schwimmen selber bei. Sofort bin ich richtig in das Thema eingestiegen: Ich habe wissenschaftliche Literatur gewälzt, mit ehemaligen Leistungs- und Profischwimmern sowie Schwimmlehrern gesprochen, um zu verstehen, wie Kinder Schwimmen lernen und wie man es ihnen am besten beibringt. Und ich habe mit wirklich vielen Eltern zu dem Thema gesprochen.
Schwimmkurse: Lange Wartezeiten
Bis auf eine einzige Ausnahme hatten alle ähnliche Erfahrungen mit klassischen Schwimmkursen gemacht wie wir. Von langen Wartezeiten über Kurszeiten zur Arbeitszeit und ausgefallenen Stunden in der Erkältungssaison war niemand so richtig glücklich. Also habe ich mir vorgenommen: Wenn ich es schaffe, meinen Kindern das Schwimmen beizubringen, dann schaffen das andere Eltern mit meiner Hilfe auch. So kam es zur Gründung der Online Schwimmschule.
In der Online Schwimmschule teile ich mein ganzes Wissen darüber, wie man als Eltern seinen Kindern das Schwimmen beibringt. Für alle, die nicht mehr auf einen Platz im Schwimmkurs warten möchten oder wissen, dass ihr Kind Schwimmen wahrscheinlich nicht in der Grundschule lernt und das Thema Wassersicherheit selber in die Hand nehmen wollen.
Aus der heutigen Perspektive kann ich daher auch ziemlich konkret benennen, welche Fehler zu dem Badeunfall meines Sohnes geführt haben:
Fehler No 1: Wir haben uns nicht ausreichend gekümmert
98% der Eltern finden, Schwimmen ist eine lebenswichtige Fähigkeit. Zu denen gehöre ich auch. Aber ich habe gewartet, bis er im „richtigen Alter“ ist. Ich hatte irgendwo mal aufgeschnappt, dass Kinder so ab 4,5 Jahren Schwimmen lernen können. Ich kam gar nicht auf die Idee, diese Experten-Aussage zu hinterfragen. Was richtig ist: Die Koordinationsfähigkeit ist bei Kindern in diesem Alter besser ausgeprägt. Es ist einfacher, ihnen einen der klassischen Grundstile beizubringen. Was aber nicht bedeutet, dass sie vorher nicht Schwimmen lernen können. Meine Tochter konnte schon vor ihrem zweiten Geburtstag ein kurzes Stück tauchen und schwimmt heute (noch keine drei Jahre alt) ihre ersten Meter.
(Anmerkung der Redaktion: Lisas Kinder lernten erst mit 7 schwimmen – und eure?)
Fehler No 2: Einsatz von Schwimmhilfen
Mein Sohn war bis zu seinem Badeunfall fast ausschließlich mit Schwimmhilfe im Wasser unterwegs. Für uns als Eltern ja super praktisch. Es muss ihn keiner festhalten und er kann selbstständig durchs Becken schippern. So haben wir ihm allerdings keine Gelegenheit gegeben, Respekt vor dem Wasser zu entwickeln. Er hatte gar keine Chance zu verstehen, dass er nicht Schwimmen kann und die Eigenschaften des Wassers am eigenen Leib zu erfahren.
Fehler No 3: Kommunikation
Auch heute noch sehe ich die Szene im Schwimmbad immer wieder vor meinem inneren Auge und frage mich, was hätte ich damals besser machen können. Die Antwort ist erschreckend einfach: Miteinander reden. Für mich mittlerweile das A & O, wenn es um die Wassersicherheit meiner Familie am Wasser geht. Wenn ich weggehe und mein Mann alleine mit den Kindern am Wasser bleibt, gibt es eine kurze Übergabe, in der ich mich abmelde, damit er weiß: Jetzt muss er die Kinder alleine beaufsichtigen.
Fehler No 4: Abstandsregeln gelten auch im Wasser
Auch im Wasser gelten Abstandsregeln – allerdings kann es hier eigentlich nie nah genug sein. Kann ein Kind noch gar nicht schwimmen, sollte man sich als Elternteil nicht weiter als eine Armeslänge wegbewegen. Und solange ein Kind die Anforderungen für das Bronze-Abzeichen noch nicht erfüllt (u. a. 200m in unterschiedlichen Lagen in unter 15 Minuten schwimmen), sollte man es am Wasser nie aus den Augen lassen.
Schwimmenlernen im Jahr 2021
Klar ist: Kann ein Kind schwimmen, ist das Risiko für einen Badeunfall deutlich geringer. Aber wie lernen Kinder in Deutschland heutzutage eigentlich schwimmen? Der Badeunfall meines Sohnes ereignete sich im Sommer 2019 – also vor der Pandemie. Und schon da war es um die Schwimmfähigkeit unserer Kinder nicht sehr gut bestellt: Während in den 90er Jahren noch 90% (!) der 10jährigen sicher Schwimmen konnten, sind es heute nach Angaben der DLRG lediglich 40% (!). Zum Vergleich: In Frankreich sind es 85% und in England 77% der Kinder, die sicher schwimmen können.
Die Auswirkungen von Corona
Wie in so vielen anderen Bereichen wirkt auch hier Corona wie ein Brandbeschleuniger: Seit Beginn der Pandemie waren in vielen Städten und Gemeinden die Schwimmbäder teilweise zwölf Monate geschlossen, viele Kurse mussten unterbrochen werden oder sind ausgefallen. Durch die vielerorts geltenden Hygienevorschriften können die Kurse, wenn sie denn schon wieder stattfinden, meist nur mit geringerer Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Einen Kursplatz zu ergattern ist nach wie vor Glückssache und noch schwieriger als vor der Pandemie.
Mehr denn je – Verantwortung der Eltern
Zu ergänzen bleibt noch, dass bereits seit Jahren immer weniger Grundschulen Schwimmunterricht anbieten können und wir Eltern stärker in der Verantwortung stehen, uns um die Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit unserer Kinder zu kümmern. Und für den Anfang reichen schon ganz simple Maßnahmen und Übungen.
1. Das A & O beim Schwimmen: Die richtige Atmung
Marilyn Monroe, Pablo Picasso oder auch Charly Chaplin haben alle erst als Erwachsene Schwimmen gelernt. Und alle haben die wichtigste Grundlage gelernt, während sie an einem Tisch saßen: Die Atmung. Durch lautes Blubbern lernen Kinder (oder eben Erwachsene), unter Wasser auszuatmen und die komplette Luft auf den Lungen zu drücken. Über Wasser wird dann schnell eingeatmet, bevor unter Wasser weiter ausgeatmet wird. Für Einsteiger eignet sich die Variante mit dem Strohhalm.
2. Schwimmhilfe adé
Die beste Schwimmhilfe sind für Kinder in den allermeisten Fällen die eigenen Eltern. Ja, es gibt Situationen – bspw. wenn man alleine mit drei oder mehr Kindern im Schwimmbad ist, das Becken so tief ist, dass man selber nicht mehr stehen kann – in denen Auftriebshilfen wie Flügel oder Gurte sinnvoll eingesetzt werden können. Meistens überwiegen aus meiner Sicht jedoch die Nachteile, wie beispielsweise
- Kinder gewöhnen sich an Schwimmhilfen und es braucht lange, sie wieder zu entwöhnen
- Schwimmhilfen vermitteln Eltern wie Kindern ein falsches Sicherheitsgefühl
- Schwimmhilfen nehmen den Kindern die Chance, Respekt vor dem Wasser zu entwickeln und das Wasser unverfälscht zu erleben
Mein Tipp: Auch wenn Eltern Schwimmhilfen einsetzen, sollten sie diese bei jedem Schwimmbadbesuch für mindestens zehn Minuten abnehmen.
3. Schwimmen lernt man nur durch Schwimmen
Man kann tatsächlich unheimlich viel für die Schwimmfähigkeit und Wasserkompetenz seines Kindes tun, ohne dafür ins Schwimmbad oder in den See zu müssen. Aber ab einem bestimmten Punkt lässt es sich einfach nicht mehr umgehen. Und dann gilt: Je öfter Kinder mit Wasser in Kontakt kommen und sich dort ausprobieren können, desto schneller machen sie Fortschritte und lernen Schwimmen.
4. Wassersicherheit ist mehr als nur die Baderegeln aufzusagen
Mittlerweile müssen selbst die Prüflinge beim Seepferdchen die Baderegeln aufsagen können. Aber gerade bei jüngeren Kindern sollten sich Eltern überlegen: Welche besonderen Bedingungen herrschen bei uns? Wo gibt es in unserer Nähe Wasser und welche individuellen Regeln müssen wir entwickeln und mit unserem Kind besprechen. Vielfach sind individuelle Besonderheiten nicht durch die offiziellen Baderegeln abgedeckt.
Über die Autorin: Mynia hat nach dem Badeunfall ihres Sohnes die Online Schwimmschule gegründet. Dort entwickelt sie unterschiedliche digitale Produkte für Eltern, die ihren Kindern das Schwimmen beibringen. Vom E-Book zum Thema Wassersicherheit, über ein Memory mit Baderegeln bis hin zum Online Kurs für Eltern und Kindern deckt sie ein breites Portfolio ab. Ganz aktuell ist ihr Buch „Lilly lernt Schwimmen“ auf Amazon erschienen. Mit diesem Kinderbuch macht sie Eltern wie Kindern Mut sich an das Thema Schwimmenlernen heranzuwagen. Die Mission der promovierten Gesundheitsökonomin: Es sollen wieder mehr Kinder in Deutschland Schwimmen lernen und Familien “mit Sicherheit mehr Spaß am Wasser haben.” Weitere Informationen findet ihr im Web unter onlineschwimmschule.de
9 comments
Der Artikel ist schon älter und es wurde auch schon viel richtiges und wichtiges gesagt. Ergänzend noch etwas, was mirfrüher nicht bewusst war: das Phänomen des sekundären Ertrinkens. Das bedeutet, dass auch ein kleiner Badeunfall, bei dem auf den ersten Blick „nichts“ passiert ist, durch osmotische Prozesse in der Lunge noch schwerwiegende Folgen auftreten können. Hierfür reicht auch schon ein Schluck eingeatmetes Wasser. Im Zweifelsfall bitte ärztlich abklären lassen.
Und Vorsicht auch beim Wettauchen mit Hyperventilieren, das kann auch für geübte Schwimmer gefährlich werden (Ohnmacht unter Wasser).
Ansonsten: Wasser ist so ein grossartiges Element, wenn man sich darin sicher bewegt, habt Spaß!
Also ich konnte mit 2 Jahren schwimmen. An „Schwimmkurse“ haben meine Eltern dabei niemals gedacht (gab es sowas vor über 50 Jahren überhaupt?). Meine Mutter hat sich Schwimmen sehr spät selbst beigebracht, aber nie richtig gelernt. Mein Vater war hingegen ein sehr guter Schwimmer und hat es mir auch beigebracht. Im Sommer am See…erst habe ich das kleine 1×1 der Bewegung im Wasser von ihm gelernt und dann bin ich einfach mit rausgeschwommen…wenn ich nicht mehr konnte hab ich mich bei ihm am Rücken eingehängt und er hat mich dann mitgezogen. Eine zeitlang hatte ich solche Schwimmflügel, aber die wurden mir schnell lästig. Schnorcheln und tauchen und das schwimmen mit Flossen fand ich sehr schnell sehr viel besser. Dabei hat mein Vater auch immer dafür gesorgt, dass ich die Gefahren im Wasser gut einschätzen kann. Er selbst wäre in Südafrika einmal beinahe ertrunken und hat auch eine Hai Attacke mit angesehen (er schwamm dabei mit eine Delphinschule und war so nicht in Gefahr). Darum lag ihm viel daran, dass ich lerne mich richtig einzuschätzen und keine dummen Risiken eingehe.
Aber ich glaube heute machen Eltern sich einfach zu viele Gedanken über alles was schief gehen könnte, anstatt einfach gemeinsam mit ihren Kindern loszulegen und dabei Spaß zu haben. Allerdings ist es heute auch nicht mehr so einfach, weil es überall im Sommer so voll ist. Ich konnte mit meine Vater noch auf die Mitte des Starnberger Sees rausschwimmen, ohne von diversen Booten, Surfern, Paddlern etc. überfahren zu werden. Heute würde ich das definitiv nicht mehr machen.
Toller Beitrag. Gerne mehr davon.
Ich bin DLRG Vorsitzenden in einer kleinen Ortsgruppe und seit ich 13Jahre alt bin in der Schwimmausbildung aktiv. Wir sind sehr darum bemüht möglichst viele Kinder zu sicheren Schwimmern (DSA Bronze) auszubilden.
Leider fällt es uns bei Schwimmbadschließungen und immer weniger ehrenamtlichen Kräften schwer unserer Leidenschaft nachzugehen. Zudem kommen noch Mietzeitangebote, die ein Berufstätiger Ausbilder kaum mit dem Job vereinbaren kann.
Aber wie beschrieben, können die Eltern so einen großen Unterschied machen:
Geht mit euren Kindern regelmäßig ins Schwimmbad(z.B. einmal wöchntlich als festen Termin), duscht nicht mit Waschlappen über den Augen, nutzt nicht bei Kleinkindern Schwimmbrillen, erlernt die Grundlagen der Wassergewöhnung und Wasserbewältigung, seid euren Kindern ein Vorbild und habt nicht nur Spaß im Becken sondern nutzt es auch zur Ausbildung und Sport treiben.
Engagiert euch ehrenamtlich in der Schwimmausbildung und setzt euch für Schulschwimmen und den Schwimmbaderhalt und Neubau ein! Unterstützt eure DLRG Gruppen/Wasserwacht/etc. vor Ort – Sie leisten alle eine grandiose Arbeit. Die Schwimmfähigkeit ist eine lebensrettende Kentniss, die von allen Eltern genauso aufmerksam verfolgt werden sollte wie das laufen und sprechen lernen bei den Kindern.
Erst am vergagenen Wochenende musste ich wieder einen tragischen Unglücksfall miterleben. Solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder wie wichtig unsere Arbeit ist und lassen mich die Motivation niemals verlieren.
Meine drei Kinder haben alle vor der Einschulung schon Schwimmen gelernt, weil ich es auch für eine sehr wichtige Fähigkeit halte. Bei jedem lieg es anders, der älteste hat einen einwöchigen Intensivkurs gemacht, der ihm viel Spaß machte, der mittlere hat im Urlaub mit uns schwimmen gelernt und die kleinste hat mehrere 2x pro Woche Kurse belegt.
Hm, ich finde nicht, dass kleine Kinder schwimmen lernen sollten, nur damit die Eltern sich sicherer fühlen und im Wasser künftig weniger nah an ihrem Nachwuchs dran sein müssen. Ich finde, Kinder sollten schwimmen lernen, wenn sie selbst es wollen und zur Sprache bringen. Das kann beim einen Kind mit drei der Fall sein, beim andern erst mit acht. Viele Schwimmkurse sind laut und mit eine Art Drill verbunden, den nicht jedes Kind verkraften kann. Die Eltern sollten warten, bis das Kind soweit ist und es selbst will. Bis dahin müssen sie halt immer daneben bleiben, ist halt so. Meine Kinder hatten übrigens nie Schwimmhilfen, da raten Experten ja schon lange von ab. Beide haben viel Respekt vor Wasser. Meine Tochter (2) geht höchstens bis zu den Knien hinein und mein Sohn (fast sechs) höchstens bis zur Hüfte. Er ist aber glaube ich bald soweit, diesen Sommer hat er erstmals gefragt, wann er schwimmen lernen kann.
Ja, deswegen finde ich die Online Schwimmschule auch gut, da dort Eltern angeleitet werden, ihren Kindern selbst das Schwimmen bei zu bringen. Da brauchen die Kinder dann gar nicht in einen strengen und lauten Schwimmkurs. Deswegen kann man es ihnen dann ja auch schon ganz jung bei bringen. Und ehrlich gesagt, können kleine Kinder schon im Planschbecken ertrinken, bzw. in einem unbeobachteten Moment in den Pool des Nachbarn fallen, in eine Regentonne, einen Fluss etc… deswegen heißt frühes schwimmen lernen nicht nur Vorteil für die Eltern, weil sie am Wasser entspannter sein können, sondern schlicht und einfach Leben bewahren, weil man als Eltern eben nicht in jeder Situation im Leben dabei und immer voll aufmerksam sein kann. Also das ist meine Meinung…Super wichtig ist, dass die Kinder wissen, wie sie sich selber retten können, sonst bleiben sie einfach im Wasser liegen und gehen lautlos unter. In Australien ist es ganz normal, dass schon Dreijährige lernen, dass man sich im Zweifel im Wasser auf den Rücken dreht und so Luft holen kann.
Hallo, oje zum Glück ist alles gut gegangen! Ich kenne diese Situation auch. Einmal war mein Sohn erst 1,5 Jahre alt und hat sich nach einem Scheinwerferlicht im für mich knietiefen Wasser gebückt, die Orientierung verloren und konnte sich nicht wieder aufrichten. Da stand ich genau daneben, allerdings hat es einen kurzen Moment gedauert, bis ich begriffen habe, was los ist und ihn raus gehoben habe. Das zweite Mal war ich mit ihm, 3,5 Jahre alt und der Tochter 1 Jahr alt allein im Hotelschwimmbad. Wir wollten gerade gehen, zog meinem Sohn die Schwimmflügel ab, er hatte nur noch einen an, als meine Tochter jammerte, ich mich zu ihr umdrehte und er mit einem Schwimmflügel ins Wasser sprang. Ich das Töchterlein nem fremden Mann auf den Schoß geworfen und hinter meinem Sohn her gesprungen, der auch völlig verdutzt war, dass er unter ging. Danach sind wir zu viert ins Schwimmbad gegangen und mein Mann hat sich um unsere Tochter gekümmert und ich habe unserem Sohn „gezeigt“, dass er eben nicht schwimmen kann (er war felsenfest überzeugt, er kann es). Also ich bin mit ihm zusammen ins Wasser, habe ihn los gelassen (das habe ich ihm aber vorher erklärt) bis 5 gezählt und dann wieder raus geholt. Ab da wollte er schwimmen lernen. Hat er dann auch. Er war vier, als er es ein paar Züge konnte. Soviel, dass er selbständig an den Beckenrand schwimmen konnte, wenn er rein sprang. Ich habe dann weiter und weiter mit ihm geübt, bis er dann bei einem weiteren Badeausflug mit 5 das Seepferdchen machte. Dann habe ich ihn im Schwimmverein angemeldet (in der ersten Klasse hat er Bronze gemacht, in der 2. Klasse Silber), jetzt trainiert er für Gold. Unsere Tochter ist deutlich vorsichtiger und hat bis 3 im Wasser eigentlich auf unseren Rücken oder Armen gewohnt. Dann hat sie sich mit Schwimmflügeln langsam von uns weg getraut. Mit knapp 5 hat sie im flachen Wasser der Ostsee zwischen Opa und mir schwimmen gelernt, seit dem geht auch sie in den Schwimmverein, dort hat sie als erstes Rückenschwimmen gelernt, doch das Seepferdchen hat sie mit Brustschwimmen abgelegt, da war sie auch 5. dann hat sie noch vor der Einschulung ihr Bronzeabzeichen mit 6 Jahren abgelegt. Nun ist sie in Klasse 1 und trainiert für Silber. Schwimmen ist ihr liebstes Hobby geworden. Sie ist immer und ständig im Wasser, überall. Das hat sie von mir, ich bin auch ne Wasserratte! Das ist wahrscheinlich auch das Wichtigste, als Eltern Spaß und keine Angst im Wasser zu haben, aber Respekt! Ich wollte nach der Erkenntnis mit dem Sohn auch, dass die Kinder schnell schwimmen lernen. Allerdings war mir klar, dass sie mit 4 es nicht bei fremden Personen lernen, da waren sie zu ängstlich. Deshalb haben wir es in der Familie gelernt. Ich war allerdings auch als Kind lange im Schwimmverein und Synchronschwimmerin. Mein Vater hat mir auch das Schwimmen selber beigebracht im Sommerurlaub im See. Dazu muss man wirklich Lust haben, denn es bedeutet viele Stunden im Wasser zu verbringen. Die Kinder immer wieder zu motivieren. Für meine Tochter musste ich 2 verschiedene Schwimmbrillen kaufen, bevor sie freiwillig tauchte. Ich stand ewig in der schönsten Therme mit ihr am Rand in einer Ecke und sie tauchte bestimmt 100 mal an mir auf und ab. Erst dann war sie überhaupt bereit ohne Körperkontakt zum Beckenrand zu tauchen. Dann kam ganz langsam das Schwimmen usw… Während mein Sohn ganz unerschrocken an die Sache ran ging. Ja, ich finde schwimmen lernen ist sehr wichtig und da sind definitiv die Eltern in der Verantwortung, das kann Schule von 0 auf Schwimmen gar nicht leisten. Jetzt, da beide richtige Fische sind, verbringen wir ganz entspannt viele Stunden am Strand und in Schwimmbädern. Allerdings lasse ich sie im Wasser noch immer nicht aus den Augen!
Das nicht aus den Augen lassen ist wohl das Wichtigste, egal ob ,,Schwimmer,, oder Nicht-Schwimmer.
Selbst Erwachsene tun gut daran zu zweit zu sein im/beim Wasser.
Dort in Australien und auch in Amerika gibt es sogenannte floatingkurse . Dort lernen schon 1 jährige,teilweise junger, wie sie sich im Wasser auf den Rücken drehen können. Das wird zu einem Automatismus und wenn Kinder dann ins Wasser fallen „wissen sie was zu tun ist“. Gibt es hier in Deutschland nur gar nicht,aus den oben genannten Gründen…