Unterschiedliche Bedürfnisse in einer eigentlich glücklichen Beziehung

Unterschiedliche Bedürfnisse

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Ihr Lieben, manchmal passen die Vorstellungen einer Beziehung nicht ganz zusammen, auch wenn beide ansonsten eigentlich glücklich miteinander sind. Wenn unterschiedliche Bedürfnisse da sind, hilft eigentlich nur reflektieren und reden. Das hat unsere Leserin Helga versucht.

Du Liebe, wie lang bist du schon mit deinem Partner zusammen und wie erinnerst du dich an eure Anfangs-Verliebtheit?

Wir sind jetzt 12 Jahre zusammen. Erinnerungen an die Anfangsverliebtheit gibt´s einige schöne und eigentlich sehr unaufgeregte. Wir sind beide nicht die Personen großer Gesten und Worte. Aber wir hatten Zeit für uns, fürs Kennenlernen, zur Definition unseres Kinderwunsches. Es war ganz bewusst gelebte Zweisamkeit. Es war mehr als die Selbstverständlichkeit, die´s jetzt leider immer wieder ist und wird in dem Viel aus Paar, ArbeitnehmerIn, Care-ArbeiterIn, Partner, Mama, Papa, Ehefrau…. Es war der „Zauber der großen Liebe“, an den keiner von uns mehr geglaubt hat.

Was ist es, was du bis heute ganz besonders an deinem Mann schätzt?

Ich liebe seine ruhige Art, seine Besonnenheit und seine Bedachtheit, ich liebe seine Achtsamkeit mir, aber auch allen Menschen gegenüber (so – und warum kriegen wir dann die Unterschiedlichkeit der körperlichen Bedürfnisse nicht ordentlich hin?) seine Klarheit. Seinen Humor, seine Dankbarkeit mir gegenüber, seine Liebe und seine Fürsorge mir und unserem Kind gegenüber. Ich seh ihn als großes Vorbild, gut zu sich selbst zu sein.

Beziehung
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Du schreibst, ihr habt grad unterschiedliche Bedürfnisse und im Moment sei die Diskrepanz eine intensivere Herausforderung als sonst – warum und inwiefern?

Ich glaub die Kunst sich im Elternsein „nicht komplett“ als Paar zu verlieren sehen wir beide derzeit sehr bewusst, haben jedoch unterschiedliche Herangehensweisen und ich glaub derzeit auch ein bisschen verschiedene Ebenen. Wir wollen etwas ändern und „mögen uns so sehr“, dass wir in 10 Jahren noch immer die besten Eltern für unsere Tochter sein möchten, jedoch auch als Paar genießen, lieben, lachen und 100 Jahre alt wollen.

Indem ich mich im Alltag zu oft „überfordere“, lässt er in Sachen Haushalt und bei anderem „Alltagskram“ auch einmal Fünfe gerade sein und lädt so seine Akkus auf. Ich möchte überspitzt gesagt „das meiste“ unserer Paarbeziehung über körperliche Nähe „lösen“ und sollte wahrscheinlich zum einen öfter klar, deutlich und unmissverständlicher einfordern, was mir auf körperlicher Ebene fehlt (und nicht nur stillschweigend erwarten, dass es bestimmt passiert) und auch andere Formen des Paar-Bleibens zulassen.

Es gibt schließlich mehr als die körperliche Ebene. Ich denke, da muss ich lernen, auch für anderes „offen“ zu sein und meine Bedürfnisse dennoch nicht unkommuniziert lassen. Mein Mann lebt, so glaube ich, viel mehr in der Sicherheit: Es ist alles gut, wir haben uns, was soll uns passieren… wenn was nicht passt, sagt er´s ja eh! Er kommt aber auch nicht aus einer so verletzenden Beziehung wie ich.

Vielleicht sorg ich mich viel öfter um „die Zukunft“ als er… Ich glaub, zurzeit fordert mich das Thema mehr als sonst, weil mehr „los ist“ im Alltag, weil die Toleranz mir und ihm gegenüber gesunken ist, weil das Bedürfnis nach Optimierung zu groß ist (wenn´s im Beruf, beim Kind…. noch offene Themen gibt ist´s sicher klug in der Beziehung ebenfalls noch optimieren zu wollen).

Wie würdest du es dir wünschen, wenn es dabei nur um dich ginge?

Einen regelmäßigen „Bett-Termin“ für uns zwei alle 14 Tage und verlässlich erledigte To Do´s in der Care Arbeit, die er zu 100 Prozent übernimmt.

Wie reagierst du, wenn du nicht das bekommst, was du dir wünschen würdest?

Ich reagiere kommunikationsfauler, schlecht gelaunter und erwarte von meinem Mann, dass er meine Bedürfnisse sieht.

Wie und wann sprecht über diese unterschiedlichen Bedürfnisse – und ändert sich dann was?

Die „medienfreie Stunde“ wurde wieder eingeführt, in der Handy und PC aus sind und wir max. 10 Minuten übers Kind reden und dann sind WIR dran sind… entweder quatschend, Spiele spielend, spazieren gehend (das Dorf ist so klein und das Kind schon so groß, dass die babyphonetauglichen Routen gut geprüft sind).

Ja, wenn ich da mein Bedürfnis nach mehr körperlicher Nähe ausspreche, merke ich schon, dass „bald darauf“ meine Wünsche erfüllt werden. Er rechtfertigt dies oftmals durch Müdigkeit, Erschöpfung und seiner „Passt doch eh“-Zufriedenheit.

Traust du dich überhaupt noch, zu fragen?

Ich deponiere Wünsche und lege die Verantwortung für die weitere „Bearbeitung“ in seine Hände – ist das fair? Ich habe Zweifel… 🙂

Was könnte eine Lösung für euch sein?

Reden, reden und nochmal reden… Aktiv zuhören…. Er müsste die Bequemlichkeit, die Zufriedenheit und die Sicherheit, die er hat, genießen und dennoch mehr Optimierungswillen und Taten zeigen und ich müsste aufhören, mich im Alltag so viel zu überfordern, dass ich das WIR nur noch über körperliche Nähe sehe. Vielleicht sollte ich die kleinen Gesten im Alltag auch wieder mehr schätzen lernen.

Puh, das war ne gute Reflexion für mich – fürs Wir, für die letzte medienfreie Stunde – da haben wir gemeinsam diese Interview-Fragen beantwortet. 

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11 comments

  1. Der Artikel zeigt in meinen Augen klar eine aktuelle Dikrepanz zweier Menschen bzgl. körperlicher Nähe innerhalb einer Paarbeziehung. Die eine Seite möchte mehr, die andere ist zufrieden. Die Autorin skizziert den bisherigen und aktuellen Weg auf der Suche nach einem guten Kompromiss für beide Seiten.

    Was ist an diesem Text nicht zu verstehen und warum sollte ein Artikel hier eine Art Mehrwehrt haben? Es geht um das Teilen einer individuellen Geschichte, so wie in zig anderen Beiträgen auch. Und die Autorin hat auch nicht nach Rat oder ähnlichen Situationen gefragt, der letzte Absatz beschreibt es mochmals: es geht um Selbstreflexion.

    1. Wenn die Interviewpartnerin ihre Selbstreflexion im eigenen Blog veröffentlicht hätte, wäre dein Einwand nachvollziehbar. Wenn man so etwas aber in einem anderen Blog als Gastartikel oder gar als Interview veröffentlicht, geht man doch höchstwahrscheinlich davon aus, dass das einen wie auch immer gearteten Mehrwert für einen relevanten Anteil der Leserschaft hat. Das scheint nicht geklappt zu haben, und in dieser Information liegt ja nun auch wieder ein Mehrwert für die Betreiber. Nehme ich jedenfalls an.

  2. Sehr merkwürdiges Interview….hatte mir viel von der Überschrift versprochen, verstehe die Situation und Probleme der Autorin nicht. ggf.bräuchte es mehr Hintergrundwissen, verstehe aber auch wenn die Autorin nicht mehr preis geben will!

  3. Irgendwie sehe ich das Problem nicht so recht…wenn die Kommunikation mit ihrem Partner auch so kompliziert wie dieser Text verläuft, kann ich Verständnis dafür aufbringen, daß er etwas überfordert ist, ihre Bedürfnisse zu erkennen.
    Aber vielleicht ist das nur meine Wahrnehmung.

  4. Ich verstehe tatsächlich nicht wirklich, was die Aussagen des Interviews sind und frage mich, was für die Lesenden der Mehrwert sein soll.

  5. Vielleicht liegt’s an mir, aber irgendwie versteh ich nicht, worum es überhaupt gebt. Alles etwas sehr schwammig und wenig konkret.
    Aber wenn die Autorin es für sich als gute Reflexion versteht, hilft es ja vielleicht irgendwie weiter.

    1. @Eva: Mir ging es ganz genauso wie Dir. Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen des Artikels gefragt, worum es eigentlich geht und was die Autorin ums sagen will…

    2. Ging mir gestern beim ersten Lesen genauso. Aber ich dachte, das läge wahrscheinlich an mir. Also habe ich lieber estmal nichts gesagt. Die Gedankengänge sind so unstrukturiert und zum Teil widersprüchlich dargelegt, dass ich an Stelle des Partners vermutlich auch nicht so recht erfassen könnte, worum es der Dame geht und was ihr Ziel ist, wenn sie im Alltag auch so kommuniziert.

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