Was darf im Kinderzimmer nicht fehlen? Interview mit einer Einrichtungs-Expertin

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Ihr Lieben, in den sozialen Netzwerken wimmelt es nur so vor tollen Kinderzimmern. Wir haben uns gefragt: Wann ist ein Kinderzimmer ein gutes Kinderzimmer und dazu mal eine Expertin gefragt. Zweifach Mama Cordula richtet nämlich Kinderzimmer ein – vielleicht auch bald das Eurer Kids? 

Liebe Cordula, erzähl erstmal, wer alles zu Deiner Familie gehört.

Wir sind zu viert. Neben meinem Mann und mir gehören noch unser 6-jähriger Sohn und unsere 2-jährige Tochter zu unserer Familie. Mein Sohn ist im Sommer in die Schule gekommen, meine Tochter geht liebend gerne in die Kita. Wir leben in Bad Vilbel, einer Kleinstadt nördlich von Frankfurt am Main.

Du hast früher im Marketing gearbeitet. In deiner zweiten Elternzeit aber hast Du Dich beruflich neu erfunden. Warum war das dein Wunsch?

In meiner zweiten Elternzeit kamen verschiedene Dinge zusammen. Zunächst einmal wusste ich noch von meiner ersten Babypause, dass ich etwas für meinen Kopf brauche und nicht nur den ganzen Tag über Windeln nachdenken möchte. Deshalb habe ich mich – zunächst aus reinem Interesse – entschlossen einen Abschluss im Bereich Innenarchitektur/Raumgestaltung zu machen. Das war schon immer mein Herzensthema und die Weiterbildung hat auch mit Baby gut funktioniert. 

Der zweite Punkt war, dass wir umgezogen sind und ich viel positives Feedback von Freunden und Bekannten auf die Kinderzimmer bekam. Zum ersten Mal wurde ich gefragt, ob ich denn auch fremde Kinderzimmer umgestalten würde. 

Tja, und dann kam die Nachricht, dass das Unternehmen, für das ich bisher gearbeitet hatte, geschlossen wird. Die Idee, mich selbstständig zu machen und Kinderzimmer einzurichten reifte also im meinem Kopf. Schon bei der Idee war ich so begeistert, dass ich irgendwann wusste: Das ist mein neuer Weg. 

Heute bist du mit happy kids interior selbstständig. Bitte erklär mal, was Du genau machst. 

Kleine Kinder nehmen Räume als Gefühle und Emotionen wahr und noch nicht als Raum. Daher ist es wichtig, ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit zu schaffen. Zudem gibt es Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass sich unser ästhetisches Empfinden schon in frühester Kindheit entwickelt. Die Wirkung eines Kinderzimmers ist also nicht zu unterschätzen. Wobei es nicht darum geht, ein perfektes Katalogzimmer zu gestalten, sondern einen Raum, in dem sich das Kind wohl fühlt. Dieser Raum muss kindgerecht sein und auch schon zukünftige Entwicklungen einbeziehen.

Ich unterstütze Eltern bei dieser Aufgabe. Denn eins habe ich aus eigener Erfahrung und den Gesprächen mit Kunden gelernt – das ist nicht immer so einfach. Meine Vorgehensweise habe ich bereits vielfach erprobt und sie funktioniert.  Zudem kenne den riesigen Markt sehr gut – die verschiedenen Shops, die unterschiedlichen Marken und habe natürlich auch den einen oder anderen Geheimtipp.

Welche verschiedenen Pakete kann man bei Dir buchen?

Meine Kinderzimmereinrichtung biete ich ortsunabhängig – also in ganz Deutschland – an. Ich brauche nur einen Grundriss und eventuell ein paar Fotos. In einem telefonischen, ausführlichen Vorgespräch kläre ich mit meinen Kunden dann die individuellen Wünsche, Vorstellungen und das Budget. Der Rest geht wunderbar per Mail.

Bei dem  Paket „Möbel“ erstelle ich eine 3D-Planung des Zimmers. So sehen die Kunden ganz genau, wie der Raum mit Möbeln aussehen wird. Das ist gerade für kleine Zimmer, Zimmer mit Dachschräge oder schwierige Grundrisse eine tolle Option.
Vorhandene Möbel kann ich natürlich mit einplanen.

Desweiteren biete ich Hilfe beim Thema „Farbe & Deko“ an. Ich erstelle ein Farb- und Dekorationskonzept, das ich mithilfe eines Moodboards (eine Collage mit Bildern von Deko, Textilien und Lampen) visualisiere. So bekommen meine Kunden ein sehr gutes Gefühl dafür, wie das Kinderzimmer später aussehen und sich anfühlen wird.
Zusätzlich gibt es bei beiden Paketen eine Einkaufsliste mit Links zu allen Artikeln. Für die Eltern heißt das: Kein Suchen, kein Vergleichen, einfach bestellen.

Beide Pakete können auch zusammen gebucht werden, dann gibt es on top ein Schritt-für-Schritt Einrichtungskonzept dazu. Weitere Leistungen, wie z.B. die komplette Umsetzung, biete ich zusammen mit Partnern ebenfalls an.

An welche Zielgruppe richtet sich Dein Angebot?

Mein Angebot richtet sich an Schwangere und Eltern mit Kindern bis etwa 10-12 Jahre. Ältere Kinder haben oft schon einen starken eigenen Geschmack, den sie in ihrem Zimmer auch ausleben können sollten. Aber natürlich kann ich auch hier unterstützen.

Viele meiner Kunden kommen zu mir, weil sie mit dem aktuellen Kinderzimmer nicht zufrieden sind oder eine Umgestaltung ansteht. Entweder wissen sie selbst nicht weiter oder sie haben ganz einfach keine Zeit oder Muße, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn das Angebot an Kinderzimmermöbeln und -dekoartikeln ist einfach riesengroß. Da kann man sich schnell verlieren und Tage mit der Recherche verbringen. Und dass es am Ende aussieht wie gewünscht, ist dann auch noch nicht garantiert. 
Eltern, die mit mir arbeiten, bekommen ein individuelles Kinderzimmer und sparen dabei Zeit und Nerven.

In den sozialen Medien sieht man oft die tollsten Kinderzimmer – wir denken uns oft, dass diese Zimmer den Eltern wohl besser gefallen als den Kindern. Was macht aus einem Kinderzimmer ein gutes Kinderzimmer?

Zunächst einmal finde ich es sogar sehr gut, wenn sich auch die Eltern im Kinderzimmer wohlfühlen. Gerade mit kleinen Kindern verbringt man dort ja sehr viel Zeit. Aber natürlich muss ein Zimmer in erster Linie dem Kind gefallen.

Ein gutes Kinderzimmer zeichnet sich nach meiner Erfahrung durch verschiedene Aspekte aus:
1. Das Kind muss sich wohlfühlen. Damit dies gelingt, sollten Kinder altersgerecht in die Gestaltung einbezogen werden.
2. Das Zimmer ist kindgerecht. Spielzeug und Kleidung sind für das Kind also am besten einfach erreichbar, damit es sich autonom bewegen kann.
3. Es hat verschiedene Zonen. Idealerweise sind der Schlaf-, Mal-/Hausaufgaben- und Spielbereich optisch etwas getrennt.
4. Es ist beständig. Gerade Babies und Kleinkinder lieben Routine und fühlen sich mit Beständigkeit am Wohlsten. Anstatt also oft umzuräumen, werden die Entwicklungen der nächsten Jahre idealerweise direkt mit eingeplant.

Gibt es gerade einen besonderen Trend beim Einrichten?

Warme und gedämpfte Herbsttöne (senfgelb, terra, erdiges grün, dunkelblau) sind die Farbtrends in 2020, diese passen gut zum anhaltenden Boho-Trend im Kinderzimmer. Andererseits sind aber auch zarte, pastellige Farben sowie Einhörner/Regenbögen häufig zu sehen.
Aber gerade im Kinderzimmer finde ich den persönlichem Geschmack am wichtigsten. Erlaubt ist, was (idealerweise auch in 3 Jahren noch) gefällt. Deko kann schnell mal angepasst werden, aber gerade Möbel und die grundsätzliche Farbgestaltung sind teuer und nur aufwändig zu ändern.

Muss guter Geschmack immer teuer sein?

Nicht unbedingt. Ich glaube es kommt immer darauf an, was einem wichtig ist.
Manche Kunden wünschen sich zum Beispiel ein ganz bestimmtes Bett – dann muss man bei den Dekoartikeln und Textilien stärker auf den Preis achten. Oder man ist mit einfachen oder gebrauchten Möbeln zufrieden, gönnt sich dann aber ein besonderes Beleuchtungskonzept oder einen thematischen Schwerpunkt. Individualität hat sicher einen gewissen Preis, aber es gibt immer Bereiche wo man sparen kann.

Bei meinen Konzepten beziehe ich immer die Entwicklungen der nächsten Jahre mit ein (Kind kommt in die Schule, das erste große Bett, ausreichend Stauraum, usw.). Das mag zu Beginn etwas teurer sein. Aber meine Kunden können sicher sein, dass das Zimmer fertig ist, dass alles zusammen passt und „rund ist“.

Immer mal wieder hier und da etwas dazu zu kaufen, fühlt sich vielleicht nicht so teuer an – ist es am Ende in Summe aber doch. Und die Gefahr ist groß, dass Dinge am Ende nicht gut zusammen passen und man nie fertig ist.

—Mehr Infos zu Cordula findet Ihr hier: www.gethappykids.de

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Wie sehen denn die Kinderzimmer Deiner Kids aus?
Mein Sohn hat ein sehr großes Kinderzimmer, das in Naturtönen gehalten ist (grün, braun, Holz). Er sitzt sehr gerne an seinem Schreibtisch und malt/bastelt dort – manchmal stundenlang. Daher war mir ein großer Schreibtisch mit viel Licht sehr wichtig.

Meine Tochter hat ein kleineres Zimmer, das aber eine total schöne Nische hat. Dort steht ihr Bett und wir haben eine Kuschelecke mit vielen Kissen eingerichtet. Diese Ecke liebt sie sehr – insbesondere wenn der hinterleuchtete Betthimmel über der Nische an ist.

Wenn Du an dein Kinderzimmer denkst – was siehst du da? 

Mein Kinderzimmer war klein, aber auch total gemütlich. Leider auch ziemlich unaufgeräumt und heute (mit eigenen Kindern) verstehe ich den Unmut meiner Mutter:-) Deshalb plane ich in alle meine Kinderzimmer auch immer ausreichend und einfach erreichbaren Stauraum ein.

Die damals typischen Holzmöbel würde ich heute zwar nicht kaufen, aber das Gefühl von Wärme und Gemütlichkeit fühle ich immer noch und genau das finde ich erstrebenswert. Vielleicht richte ich deshalb so gerne kleine Kinderzimmer ein. Sie sind eine Herausforderung, aber wenn man alles richtig macht, dann gibt es fast nichts gemütlicheres.

Hast du schon Rückmeldungen von Kunden bekommen und wenn ja -wie waren die?

Zum Glück waren die Rückmeldungen meiner Kunden bisher durchweg positiv. Ich investiere zu Beginn meiner Beratung aber auch viel Engagement, um die Wünsche und Vorstellungen meiner Kunden und deren Kinder gut zu verstehen. Denn am Ende muss es ihnen gefallen und das ist mein großes Ziel.happy kids interior 01

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