Gastbeitrag von Eva: Warum mein Mann nachts nie mit dem Baby aufsteht

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Mein Name ist Eva und vor drei Wochen kam mein zweites Kind. Unser Großer ist drei Jahre alt, jetzt kam ein kleines Mädchen dazu. Ich habe zwischen den Kindern in einem Buchladen gearbeitet, mein Mann ist Ingenieur. 

Er ist jetzt in Elternzeit und unterstützt mich die nächsten zwei Monate. Und genau davon möchte ich Euch heute erzählen. Ich merke nämlich immer wieder, dass wie mit unserer Aufteilung im Bekanntenkreis auf Unverständnis stoßen. 

Seit das Baby da ist, schlafen mein Mann und ich nämlich getrennt. Das hat einen ganz einfachen Grund. Ich stille und sobald das Baby sich meldet, lege ich sie an. Manchmal hat die Kleine Bauchschmerzen und weint ganz doll, dann trage ich sie ein bisschen herum, massiere ihr den Bauch. Meist schläft sie schon bald wieder an der Brust ein. Jede Mama weiß: Diese Nächte sind anstrengend. Und doch haben wir uns entschieden, dass ich die Nächte bis auf weiteres alleine mache. 

Warum ist das so? Ich glaube, dass mein Mann mir nicht helfen kann, denn er kann ja nunmal nicht stillen. Ich kann zudem so kleine Babys nur schwer abgeben. Würde er ihr den Bauch massieren, würde ich wahrscheinlich nonstop meinen Senf dazu geben. Der Hauptgrund ist aber, dass sie Kleine sich am Besten an der Brust beruhigen lässt – und die hab nun mal nur ich. 

Das heißt, mein Mann schläft im Gästezimmer durch, steht dafür morgens mit unserem Sohn auf, macht ihn fertig und bringt ihn in den Kindergarten. Er erledigt zudem alle Einkäufe und Behördengänge, Kochen und Wäsche teilen wir uns bzw. machen sie gemeinsam. 

Der Deal ist, dass ich die Nächte übernehme – dafür aber auch das Recht habe, mich immer tagsüber immer mit der Kleinen hinzulegen und dass mein Mann eben all die anderen Aufgaben rund um den Großen und viel Haushalt macht. 

Nun bemerke ich, dass das auf Unverständnis stößt, weil unsere Aufteilung nicht gleichberechtigt sei. Ich frage mich sowieso, warum es unter Müttern (ja, leider sind es oft die Mütter und ganz selten die Väter!) immer das Bedürfnis gibt, die Lebensmodelle der anderen zu beurteilen. Ist es nicht einfach so, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss? Dass jede Familie anders funktioniert und dass sich auch Mütter in verschiedenen Rollen wohl fühlen? 

Für uns ist dieser Weg richtig. Ich sehe keinen Sinn darin, warum mein Mann sich auch die Nächte um die Ohren schlagen soll und wir beide somit tagsüber schlafen müssen. Gleichberechtigung ist wichtig. Aber heißt Gleichberechtigung wirklich, dass alles 50/50 aufgeteilt werden muss? Oder heisst es nicht viel mehr, dass beide Elternteile Aufgaben übernehmen – auch danach sortiert, wer was gut kann und was im Alltag sinnvoll ist?

Ich wünsche mir mehr Toleranz. Für uns alle. Für jeden Weg. Elternschaft ist so bunt, so vielfältig. Und das ist doch eigentlich was ganz wunderbares. 

 

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21 comments

  1. @Admins: SPAM!!!
    Hallo liebe Admins,
    hier hat mal wieder gemand rumgespamt.
    Hatte genau solchen Spam schon in einem älteren Beitrag hier mal gefunden.
    Vielleicht hilft euch eine Freischaltfunktion von Kommentaren.
    Vg

  2. Mein Mann und ich sind seit
    Mein Mann und ich sind seit ungefähr 7 Jahren verheiratet. Wir sind glücklich verheiratet mit zwei Kindern, einem Jungen und einem Mädchen. Vor 3 Monaten bemerkte ich ein merkwürdiges Verhalten von ihm und einige Wochen später fand ich heraus, dass mein Mann jemanden sieht. Er kam spät von der Arbeit nach Hause, er kümmert sich kaum noch um mich oder die Kinder, manchmal geht er aus und kommt nicht einmal für 2-3 Tage nach Hause. Ich habe alles getan, um dieses Problem zu beheben, aber alles ohne Erfolg. Ich wurde sehr besorgt und brauchte Hilfe. Ich dachte an Dr. Goko, wie gut und nett er den Menschen in ihren Eheproblemen hilft, wie gebrochene Beziehungen und die Ehe noch mehr wiederherzustellen. Also kontaktierte ich ihn und erzählte ihm meine Probleme und er sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, dass er meinen Mann in 48 Stunden später wiederherstellen würde. so genau 48 Stunden kam mein Mann zu mir und entschuldigte sich für das Unrecht, das er tat und versprach, es nie wieder zu tun. Seitdem ist alles wieder normal. Meine Familie lebt wieder glücklich zusammen. Alles dank Dr. Goko. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, kontaktieren Sie ihn und ich garantiere Ihnen, dass er Ihnen helfen wird. Er wird dich nicht enttäuschen. Email ihn an: dr.gokosspiritualcaster@gmail.com Whatsapp und Viber ihn direkt an +2348056398964

  3. Gleichberechtigung?
    Ich glaube, das geht jeder Stillmama ähnlich, oder? Und es ist doch klasse, wenn dein Mann dich zwei Monate lang auch tagsüber so toll unterstützen kann. Es werden vermutlich aber auch die Tage kommen mit den durchwachten Nächten und dem quirligen Kindergartenkind, das eben nicht zulässt, dass du dich hinlegst. Und ich denke, dann wird es vielleicht schon nötig sein, dass dir dein Mann ab und an auch nachts das Baby mal abnimmt (sollte es nicht direkt nach dem Stillen einschlafen), damit du nicht zum Zombie wirst 🙂 Alles in allem glaube ich aber, dass man in den ersten Lebensjahren von Kindern nicht unbedingt von Gleichberechtigung auf allen Ebenen sprechen kann. Die meisten Familien wählen eben doch ein Modell, bei dem sich die Mama mehr um die Kinder und den Haushalt kümmert und der Papa ums Einkommen. Und in den meisten Fällen ändert es sich auch nicht wesentlich, wenn die Kinder grösser sind. Ich finde das auch okay, so lange keiner benachteiligt ist. Was ich allerdings schon auch beobachte, ist, dass berufstätige Mamas oft zuhause ein Vielfaches von dem Wuppen, was der Mann nach der Arbeit noch zu tun hat. Und das Väter oft weniger Probleme haben, sich mal rauszuziehen.

  4. Das ist doch 50:50!
    Wir machen es beim zweiten Kind aus anderen Gründen ähnlich, aber mein Mann schläft neben mir. Der Kleine lässt sich nachts vom Papa nicht beruhigen, also stehe ich auf. Immer. Tagsüber darf ich schlafen wenn die Kinder schlafen (am Wochenende) und später aufstehen. Ich finde das ist eben eine andere Aufteilung, aber sie ist fair und bringt uns weiter. Macht weiter, wie es für euch richtig ist!

  5. Das haben wir hier mit nur
    Das haben wir hier mit nur einem Kind seit Geburt 11 Monate lang so gemacht. Obwohl ich nach 8 Monaten, mein Mann nach 2 Monaten wieder arbeiten gegangen sind. Alle 1,5 bis 2 Stunden kam unser kleiner Sonnenschein. Anstrengend? Auf jeden Fall, aber in einem Bett mit meinem Baby und immer stillen, wenn er es will, empfand ich als richtig. Dann konnte ich eines Abends nicht mehr, weil ich unser Baby nicht beruhigt bekam. Er schrie fast 2 Stunden. Nichts half… Mein Mann kam vorm Sport und kümmerte sich die ganze Nacht und seit dem jede Nacht. Stillen wollte das Baby nicht mehr. Wir haben noch 2 Monate alle 3 zusammen geschlafen und seit dem schläft unser Sonnenschein alleine in seinem Zimmer und will gar nicht mehr zu uns.
    Du machst das genau richtig. Ich bin auch für weniger Verurteilungen unter uns Müttern. Wir leisten tolle Arbeit jeder auf seine Weise. Mach weiter so!

  6. 3 Wochen nach der Geburt. Ist
    3 Wochen nach der Geburt. Ist man immer noch im Wochenbett. Da sollte es keinen ‚Deal‘ brauchen. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich mich nur um mein Baby und meine Genesung kümmere und meinem Mann alles andere bleibt.

    Alles andere würde bei mir völliges Unverständnis auslösen.

    Mein Mann schläft aber trotzdem bei uns. Auch wenn ich stille und selbst wenn unsere Babys mal nicht so toll schlafen, und steht trotzdem jeden Morgen auf, und ich darf jedes Wochenende ausschlafen…

    Wir bekommen unser sechstes Wunschkind.
    Ich hab offenbar wirklich den besten Mann auf dieser Welt gefunden. 🙂

  7. Ähnliches…
    … wurde ich auch gefragt. Als ich bei unsere ersten Tochter erzählte das mein Mann nachts nicht aufstehen muss da ich ja eh Stille. Völliges Unverständnis bei meinen Bekannten speziell bei den Frauen ohne Kinder. Aktuell erwarten wir unser zweites Kind und es geht mir nicht so besonders, mein Mann steht trotz vollzeit Job auf wenn unsere Große mal wach wird. Denke das Partner sich einfach unterstützen sollten wenn sie es brauchen und nicht alles auf den Millimeter aufteilen müssen, das ist einfach nur anstrengend und nicht Bedürfnis orientiert. Ihr macht es genau richtig wie ich finde.

  8. Das Einzige was zählt, ist
    Das Einzige was zählt, ist doch, dass ihr eine Absprache habt, die für euch funktioniert.
    Bei uns ist es genau andersrum, seit wir beide wieder arbeiten, macht mein Mann die Nächte, dafür steh ich am Wochenende früh auf. Ich bin ein Frühaufsteher, dafür bin ich völlig fertig, wenn ich nicht durchschlafen kann, tagsüber aufholen kann ich nicht (er macht das spielend). Mehrere Monate schlief die Kleine durch und ich kam schlechter weg, jetzt mit der Kitaeingewöhnung musste er mehrere Nächte in Folge schuckeln, schlechtes Gewissen hab ich nicht. 😉
    Dadurch, dass ich nach 9 Monaten voll wieder arbeiten war und mein Mann voll zu Hause, sind wir eh Exoten, da gewöhnt man sich die Vergleiche ab :).

  9. Herzensgrüße
    Was für weise Worte! Ja, warum soll so nicht Gleichberechtigung aussehen? Muss die Frau arbeiten gehen und der Mann daheim bleiben, damit die Frau ja nicht in die klassische Hausfrauenrolle fällt? Schade, dass wir Eltern uns gefühlt öfters kritisieren, anstatt zu unterstützen…
    Auf dem Krümel Blog läuft aktuell eine Blogparade zum Thema Stillen, vielleicht wollt ihr ja mitmachen 🙂 passt thematisch schon mal gut!
    Herzensgrüße vom Krümel Blog,

    Kruemelina

    http://www.kruemel.blog

  10. Ebenso
    Ich kann diese Aufteilung auch total nachvollziehen. Warum sollen am nächsten Morgen alle gerädert aufwachen? Wenn der Mann dafür umso mehr am Tag anpackt ist doch alles super. Haben wir auch so geplant, sobald unser zweiter da ist.

  11. Absolut nachvollziehbar.
    Absolut nachvollziehbar. Klingt für mich nach einer super Lösung. Gehe deinen Weg, egal was andere sagen und urteile im Gegenzug nicht über die Entscheidungen von anderen. ❤️

  12. Liebe Eva, herzlichen Dank
    Liebe Eva, herzlichen Dank für den Einblick bei euch. Schlaf ist ein wichtiges Thema. Wir schlafen im Familienbett, kennen aber nur wenige unruhige Nächte. Unser Geheimrezept ist ein völlig anderes, wo hier wahrscheinlich keiner unbedingt einen Zusammenhang vermutet: Wir halten bzw. hielten unsere Kinder so oft und früh wie möglich ab, damit haben sich Bauchschmerzen und unruhiges Schlafen deutlich reduziert. Das Stillen fällt dabei nicht zu kurz aus. Und bei uns ist mein Mann der beste Baby-Trager in unruhigen Zeiten, egal zu welcher Tageszeit. Jetzt arbeitet er allerdings wieder und unterstützt wo er kann oder darf 😉

    1. Herzensgrüße
      Liebe Sina,

      eure Aufteilung hört sich gut an, wir machen es auch so 🙂 schau mal auf unserem Blog vorbei, da gehts viel um Windelfrei. Freu mich auf einen Austausch

      Liebe Grüße,

      Kruemelina

      http://www.kruemel.blog

  13. Meine Kleine ist 5 Monate alt
    und wir schlafen immernoch getrennt. Als wir erfuhren, dass wir nochmal Nachwuchs bekommen würden, haben wir uns überlegt was für uns das beste ist, damit wir alle möglichst viel schlafen können. Es ist nämlich so, dass unsere Große leider nicht immer durchschläft und wenn ich in der Nacht präsent bin will sie mit mir weiterschlafen bzw. von mir beruhigt werden. Wenn sie weint und das Baby dadurch wach wird, muss ich das Baby aber zur Beruhigung stillen somit habe ich dann zwei Kinder die mich gleichzeitig brauchen. An Wochenenden schlafen wir auch schon mal wieder gemeinsam sind aber am nächsten Tag alle von der Nacht geschlaucht. Somit ist es für uns die beste Lösung.

  14. Lieblingsortwaschkueche.com
    Ist für mich auch was ganz normales! Und unsere Kinder sind schon 2 und 5. Ich habe immer noch die Möglichkeit mich tagsüber mal hin zu legen, ich kann alles mal schluren lassen, und er muss 100% voll da sein.
    Dafür darf ich dann am We auch mal getrennt schlafen, und auch mal wieder eine Stunde länger.
    Liebe Grüße

  15. Ich finde das normal
    Hey Eva, ich habe auch immer nachts gestillt; wer nicht? Was soll der Mann da helfen können? Später wenn die Kids größer sind, kann man sich die Nächte anders aufteilen, aber bei einem Säugling ist es halt leider so, dass die Mama zuständig ist. Dass dein Mann dafür tagsüber mehr übernimmt, ist für mich eine 50/50-Aufteilung. Was genau erwarten deine Bekannten denn?

  16. Absolut nachvollziehbar
    Absolut nachvollziehbar finde ich eure Abmachung. Ich freue mich für euch, dass ihr das für euch gefunden habt!
    Unsere Aufteilung war so ähnlich, wobei mein Mann wegen seiner Selbständigkeit keine Elternteil nehmen konnte.
    Das Beurteilen und Vergleichen finde ich auch immer schwierig. Wobei ich mich selbst auch dabei ertappe. Eine Freundin hat für sich was ganz anderes gewählt. Sie ging zurück zur Arbeit, als ihr Baby 4 Monate alt war und hatte ab dem Zeitpunkt eine Nanny. Das Abgeben eines so kleinen Babys hätte ich persönlich nicht geschafft und es fällt mir schwer, nicht ungewollt zu werten!
    Aber nochmal zu euch: logisch erklärt dürfte doch jeder auf verstehen, was euch dazu bewegt hat. Klar ist es nervig, sich so im Erklärungszwang zu befinden, aber zumindest nach dem Gespräch sollte man euch euer Modell lassen und akzeptieren!

    LG

  17. Aufteilung
    Ich finde das hört sich alles sehr gleichberechtigt an.
    Allerdings wäre es für mich (! ;)) nicht denkbar, meinen Sohn und Mann morgens ohne mich aufstehen zu lassen. Wir stehen zu viert auf und tagsüber hinlegen möchte ich mich nicht, weil die Exklusivzeit mit dem Großen sowieso zu kurz kommt.
    Sowieso geht es in der Woche gar nicht und am Wochenende wollen wir gemeinsame Zeit genießen.

  18. Nachvollziehbar
    Guten Morgen,
    ich finde deine Aufteilung sinnvoll und nachvollziehbar. Das wichtigste Argumebt hast du gebracht: dein Mann hat nunmal keine Brust. Was soll er nachts groß tun?! Wichtig finde ich, dass ihr euch wohlfühlt und dein Mann scheint sich ja tagsüber gut zu unterstützen.
    Wir werden ab Sommer wohl auch dieses Modell fahren. Eines würde mich interessieren: wie klappt es tagsüber mit dem Grossen? Ich könnte mir vorstellen, dass meine Große um Aufmerksamkeit buhlt und hinlegen dann schwer wird.
    Viele Grüße.