Kinder-Überraschung: Von unerwarteter Freude! Teen-Time Jugendkolumne

Kinder-Überraschung

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Ihr Lieben, ich möchte mit euch heute mal über das Thema Kinder-Überraschung sprechen und darüber reden, wie sehr uns unsere Jugendlichen doch immer wieder erstaunen.

Neulich bekam ich die glückliche Nachricht einer Freundin, dass ihr Sohn, der in den letzten Jahren eigentlich immer nur Tadel und „Du bist zu viel“-Ermahnungen in der Schule bekam, nun von einem Sport-Scout zu einem Sichtungstraining eingeladen wurde. Die ganze Familie feierte das mit einer fetten Pizza-Bestellung und es hat mich so angerührt, weil ich das selbst auch so nachvollziehen kann.

Wir sind ja schon irgendwie Löwenmütter und wenn unsere Kinder es mal schwerer haben, reduziert sich ja unsere Liebe nicht! Wir gehen eher in den Verteidigungsmodus, bestärken unsere Schützlinge und flippen dann nur noch mehr vor Freude aus, wenn da mal ein Selbstbewusstseinsschub von außen kommt. Wenn unser Kind im wahrsten Sinne des Wortes mal gesehen wird!

Die Freude darüber ist superintensiv, wenn hier zum Beispiel mal ne Vier in Mathe mit nach Hause gebracht wird, obwohl die Grundschullehrerin vielleicht damals behauptet hat, dass da leider nie was zu holen sein wird bei unserem Kind – tja, ist doch klar, dass wir dann hier auch Konfetti werfen.

Kinder-Überraschung: Von unerwarteter Freude!

Wenn da ein Lehrer ist, der das Kind mit ADHS nicht vor die Tür stellt als Strafe, sondern sich das Kind zum „Kopier-Assistenten“ macht und sagt: „Hey, ich brauch kurz Hilfe, kommst du mal eben mit ins Sekretariat?!“ und die beiden dann zum Raum hüpfen oder rückwärts gehen und Hopserlauf machen, damit sich das Kind kurz austoben und danach wieder konzentrieren kann – ohne als Störer abgestempelt zu werden, sondern auf Augenhöhe und dort abgeholt, wo es halt steht. Wenn ich sowas höre, dann bekomme ich Tränen in den Augen. Wie viele Sorgen machen sich Eltern um ihr unangepasstes Kind… und wie schön, wenn es dann einfach so genommen wird, wie es ist.

Stolz
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Es gibt natürlich auch Kinder, denen alles so zufliegt, bei denen einfach alles immer zu laufen scheint. Und natürlich freuen sich die Eltern da auch, aber es soll heut eben um diejenigen gehen, die vielleicht auch mal hadern – und deren Erfolgserlebnisse sich dann für alle einfach so so intensiv anfühlen.  

Da erzählt mir letzte Woche eine Bekannte, dass ihr Sohn seit einem halben Jahr für die ZPs – also die zentralen Abschlussprüfungen der 10. Klasse – lerne und dann kurz vorher plötzlich vor ihr sitzt und sich fragt, warum allen anderen die Fremdsprachen so leichtfallen, nur ihm nicht. Und wie dann der kleine Bruder ankam und aufzählte, was er stattdessen alles kann. Und wie dann da plötzlich der bestandene Führerschein gefeiert wurde und die Zusage vom Ausbildungsbetrieb. Was du alles kannst!

Brauchen wir also manchmal die tiefen Täler, um dann auch die glücklichen Momente viel krasser feiern zu können? Ich glaube, auch Eltern, deren Kinder „so durchlaufen“, sind stolz auf sie, aber vielleicht ist es da gewohnter, weniger überraschend. Und wer mal gezittert hat und dann wieder in Sicherheit ist, ist einfach nochmal erleichterter als jemand, der sich nie einer Gefahr aussetzt. Vielleicht kann man das so sagen.

Konfetti
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Ich feiere jedenfalls alle Eltern, die ihre Kinder feiern, weil sie sie entgegen aller Prognosen von außen überraschen. Weil der, der nach der 9. Klasse ohne Abschluss abgegangen ist, jetzt plötzlich einen Bauernhof übernimmt.

Weil der, der im Laufe seiner Pubertät eine Schulangst entwickelte, plötzlich in einem Praktikum entdeckt hat, was ihm wirklich Spaß macht und was ihn antreibt. Weil der Unruhstifter der Klasse plötzlich zum Sichtungstraining eingeladen wird und das Kind, das keine Realschulempfehlung bekommen hat, plötzlich die Fachholschulreife in der Tasche hat. Wenn die, an die vielleicht nicht alle geglaubt haben, plötzlich ihren Weg machen. Für die soll´s buntes Konfetti regnen. Und für die Eltern auch!

P.S.: Und für alle, wo das gute Ende noch nicht in Sicht ist, soll´s auch Konfetti regnen. Als Mutmacher. Als Hoffnungsträger. Für die kleinsten aller kleinen Schritte nach vorn.

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6 comments

  1. Was fürbwin herzerwärmender Artikel. Oh ja die Löwenmama. … möge dieses Urvertrauen unsere Kinder stark machen. Möge das Vertrauen dass in jedem Menschen ein Schatz schlummert, welcher entdeckt werden will.
    ❤️ 🫶

  2. Danke Lisa! Für das Konfetti im Herzen ❤️

    Gerade mit Teenagern können die Täler bisweilen ganz schön lang sein…umso glücklicher sind dann alle über jeden kleinen Lichtstrahl!

  3. Vielen Dank für den wunderschönen wichtigen Text. Es ist so wichtig, dass jedes Kind ab und zu gefeiert wird ! Aber auch wenn die im Text erwähnten Schwierigkeiten durchaus die Berechtigung zur Sorgen und Frust haben, gibt es leider noch viel grössere Sorgen die man mit Kindern haben kann. Das relativiert sehr vieles. Man kann und sollte ein Kind auch feiern ganz ohne, dass es eine Leistung erbracht hat.

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