Lasst uns über Geld reden! Wie können wir Frauen uns bloß gut absichern für später?

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Ihr Lieben, ich weiß nicht, wie das in euren Familien so war und ist, aber soweit ich das überblicken kann, reden wir hierzulande nicht wirklich über Geld. Fast so, als wäre es das letzte Tabu. Warum eigentlich?

Wir wissen doch nur zu gut, wie schwierig das mal für uns – besonders für uns als Frauen und Mütter, die kurz- oder langfristig aus dem Job ausscheiden oder die Erwerbsarbeitszeit reduzieren – werden kann.

Der Begriff Altersarmut mag uns jetzt noch fremd vorkommen, aber was, wenn wir unser Leben lang alles gegeben haben und dann am Ende mit leeren Händen dastehen?

Über Geld reden! Wie war das damals bei uns in der Familie?

Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, wurde über Geld nicht viel geredet. Ich habe nie gewusst, was meine Eltern verdienen, ich weiß das bis heute nicht. Es hat mich auch nie wirklich interessiert. Und auch von Freunden und deren Eltern wusste ich das nicht. Es war einfach kein Thema.

unioninvestment 0Zeichnung: Stephan Andreae

Was ich mitbekommen habe, war, dass weder mein Vater noch meine Mutter jemals ungern zur Arbeit gingen. Nie hab ich sie mal stöhnen gehört, sie machten gern, was sie taten. Sie waren mir da ein wirklich tolles Vorbild, denn ich wusste: Ich möchte auch mal einen Job, der mich erfüllt und mit dem ich ohne großes Stöhnen auch ein Leben mit Kindern finanziert bekomme – wie meine Eltern eben.

Sorg für dich selbst! Der beste Tipp, den meine Mutter mir geben konnte

Meine Eltern waren keine Menschen, die mir permanent Tipps gaben, eher lebten sie mir einfach etwas vor, von dem ich viel für mich und mein Leben mitnehmen konnte. Trotzdem gibt es da diesen einen Satz, den meine Mutter vermutlich nicht einmal mehr erinnert, der mich aber bis heute prägt – und den ich auch meiner Tochter mit auf den Weg gegeben habe.

„Mach dich nicht abhängig. Leg dir immer ein bisschen Weglauf-Geld zur Seite, von dem nur du weißt.“

Weglauf-Geld! Ist das nicht ein schönes Wort?! Ob man mit dem Ersparten später doch den Familienurlaub bezahlt oder einen längeren Krankenhausaufenthalt kompensiert ist am Ende ja egal. Aber es macht frei, zu wissen, dass da immer ein bisschen Geld auf der hohen Kante liegt, mit dem man sich selbst oder seine Liebsten im Zweifel retten kann.

Die Mütter-Falle: Wie wir uns absichern können, wenn wir weniger verdienen

Nun begeben sich viele von uns als Mütter natürlich doch übergangsweise auch mal in Abhängigkeiten. Das lässt sich ja oft gar nicht vermeiden. Trotzdem kann man natürlich so vorsorgen, dass es nicht nur bei der Haushaltsführung oder der Kinderbetreuung gleichberechtigt zugeht – sondern auch finanziell! 

Im Schnitt verdienen Frauen nun einmal weniger als Männer. Das ist Fakt! Und sie gehen öfter und länger in Eltern- oder Teilzeit. Dadurch entstehen Lohnunterschiede, es gibt Lücken im Lebenslauf (also nicht im Sinne von Freizeitvergnügen, sondern im Sinne von bezahlter Arbeit) und so sammeln wir Frauen also weniger Rentenpunkte und stehen im Alter einfach nicht gut da.

Laut OECD (2019) liegt die Rente bei heutigen über 65-jährigen 46 Prozent niedriger als bei gleichaltrigen Männern. Das ist ECHT viel!

Drohende Altersarmut: Wie wir mit Union Investment dagegen steuern können

Und wenn ihr euch jetzt fragt, wann ihr euch zwischen Kinderhusten, Job und Haushalt im Vereinbarkeitskarussell nun auch noch Gedanken zu Anlage-Sparen, Fonds und Rentenmodellen machen sollt, dann können wir euch beruhigen.

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Denn wir haben einfach mal im Sinne von uns ALLEN mal Expertin Kerstin Knoefel, Leiterin Vertriebs- & Vermarktungsmanagement von Union Investment gefragt, was wir – die wir im Alltag alles geben, damit es allen gutgeht – tun können, um für UNS und UNSER Alter vorzusorgen.

Eine Umfrage von Union Investment in privaten Haushalten ergab, dass trotz der schlechten Zinsen immer noch viele Frauen am klassischen Sparbuch festhalten. Welche guten Alternativen haben wir da?

Kerstin Knoefel: Tatsächlich ist es so, dass sich beinahe zwei Drittel der Frauen (63 Prozent) zwar über das gegenwärtige Zinsniveau ärgern. Andererseits zeigen sie aber nur wenig Bereitschaft überhaupt zu handeln. Wenn sie dann aktiv werden, bevorzugen sie eher risikoarme Anlagen.

Das Problem dabei ist nur, dass heutzutage, beim aktuellen Zinsumfeld Sicherheit zum Risiko geworden ist, da man unter dem Strich Geld verliert.

Unsere Befragungen haben ergeben, dass trotzdem allerdings nur 28 Prozent der Sparerinnen bereit wären, ihr Geld in etwas anderes als verzinsliche Anlagen wie Tages- oder Festgeld zu investieren. Und das, obwohl sie es eigentlich besser wissen. Denn drei Viertel aller Frauen (75 Prozent) wissen, dass man mit einem Fondssparplan bei regelmäßigen Einzahlungen die höchsten Erträge erzielt.

Damit sind wir auch schon bei den Alternativen: Denn Fondssparpläne bieten attraktive Ertragschancen und sind gleichzeitig bequem und flexibel. Insbesondere Sparerinnen, die noch keine Erfahrung mit Fonds besitzen, erleichtern sie mit kleineren Sparraten ab 25 Euro monatlich den Einstieg.

Ihre Forschungen ergaben auch, dass Frauen zu weniger Risiko in Geldanlagen neigen als Männer. Wie kann denn da ein guter Kompromiss gefunden werden?

Kerstin Knoefel: Wichtiger als ein Kompromiss ist es, eine Struktur für das Vermögen herzustellen, die Stabilität mit Renditeaussichten verbindet. Eine solche Struktur ist vergleichbar mit der Statik eines Hauses, das auf mehreren Säulen basiert.

Dazu gehören neben liquiden Geldern, also einem schnell verfügbaren ‚Notgroschen‘, auch Geldwerte (beispielsweise verzinsliche Wertpapiere), Substanzwerte (zum Beispiel Aktien) und Sachwerte wie Immobilien.

Im Ergebnis bedeutet dies für die Geldanlage: mehr Chancen auf Erträge gepaart mit Risiken, die überschaubar bleiben. Wie eine solche Vermögensstruktur konkret aussehen kann, hängt auch von den ganz eigenen Zielen und persönlichen Anforderungen ab.

Doch mit Produkten wie Investmentfonds lassen sich Chancen und Risiken selbst für vorsichtige Anlegerinnen gut in Einklang bringen.

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In Geld- Dingen setzen Frauen eher auf Expertenwissen als Männer, sie gehen sachlicher an das Thema heran. Was halten Sie also zum Beispiel von der Idee, Eltern im ersten Jahr nach der Geburt des ersten Kindes einen Pflicht-Finanzberatungstermin einzuräumen, damit gar nicht erst ein finanzielles Ungleichgewicht innerhalb der Familie entsteht?

Kerstin Knoefel: Tatsächlich ist es natürlich wichtig, sich regelmäßig mit seiner Geldanlage, der Altersvorsorge und den hier möglicherweise bestehenden oder entstehenden Lücken zu beschäftigen. Um sich entsprechendes Expertenwissen einzuholen, ist eine Beratung in einer Bank sicherlich sehr zu empfehlen.

Ein Anlass für ein solches Beratungsgespräch könnte sicherlich die Geburt eines Kindes sein. Genauso wichtig ist es aber auch, sich beispielsweise bereits zum Berufsstart mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen – Stichwort vermögenswirksame Leistungen.

Es gibt also viele einschneidende Momente im Leben, die man als Anlass nehmen kann, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Dies aber verpflichtend zu einem einzelnen Lebensereignis einzuführen, scheint mir persönlich nicht unbedingt zielführend. Vielmehr ist der regelmäßige Blick auf mein Geld ausschlaggebend.

Nun haben Ihre Umfragen auch ergeben, dass sich viele Frauen nicht so gern mit Finanzthemen auseinandersetzen, weil es ihnen als „zu kompliziert“ erscheint. Können Sie uns denn den ultimativen Tipp geben, den wir als Frauen und Mütter befolgen sollten, um im Alter gut abgesichert zu sein?

Kerstin Knoefel: Mein Tipp wäre, alle drei Säulen der Altersvorsorge zu nutzen. Denn die gesetzliche Rente ist ja nur ein Baustein, auf den wir für später setzen. Hinzu kommt die zweite Säule der betrieblichen Altersvorsorge.

Die dritte Säule ist die geförderte und die ungeförderte Vorsorge. Hiermit meine ich insbesondere die Riester-Rente. Denn gerade für Frauen mit Kindern ist die Riester-Rente mit ihren Zulagen und überschaubaren monatlichen Einzahlungen eine gute Möglichkeit, die Säulen eins und zwei zu ergänzen.

So muss zum Beispiel eine Frau mit zwei Kindern nur mindestens 60 Euro im Jahr einzahlen, um vom Staat eine Förderung in Höhe von 756 Euro pro Jahr zu erhalten.

 

 

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4 comments

  1. Finger weg von Union Investment
    Ich finde es gut, dass ihr über Frauen und Finanzen schreibt und ich weiß, dass auch ihr Geld verdienen müsst und wahrscheinlich von der Union Geld für diesen Artikel erhaltet. Doch ein anderer Artikel würde Frauen mehr helfen. Bankberater sind keine Berater, sie sind Verkäufer. Die „Beratung“ ist kostenlos. Der Bankberater erhält sein Geld dann durch die Gebühren, die man für die verkauften Produkte in Lauf der Jahre zahlt. Damit ist die Rendite dieser Produkte unterirdisch. Simpel und einfach investiert Frau in ETFs. Wer eine einfache Anleitung dazu braucht, die man abends auf dem Klo lesen kann, liest z. B. die Bücher von Madame Moneypenny. Ich hatte vor einem Jahr noch keine Ahnung von Aktien und dachte, ich habe auch keine Zeit, mich darum zu kümmern. Heute habe ich einen Notgroschen und ein breit gestreutes Aktiendepot. Und es war super, super simpel. Frauen, nehmt das selbst in die Hand. Weiterbildung auf dem Gebiet ist das A und O. Der Grundstein zur Emanzipation.

  2. Einseitig
    Guten Morgen,

    ich finde o. g. Kommentar sehr einseitig! Klar kosten Fonds Ausgabeaufschlag und Verwaltungsgebühren, was man aber nicht vergessen darf, die Beratung dazu wird bei Sparkassen und Banken ohne Honorar vorgenommen! Während im Kommentar genannte Dienstleister sich die Beratung ordentlich vergüten lassen (von irgendetwas müssen sie ja leben). Auch hat man bei Banken und Sparkassen immer eine ordentliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit, da diese durch Mifid und das Bundesaufsichtsamt für Finanzwesen streng geregelt ist! Im übrigen fallen auch bei kostengünstigen Direktbanken Gebühren an und auch ETFs verursachen Kosten- ganz ohne eine Managementleistung für Ihre Anleger zu erbringen, weil sie starr Indizes abbilden. Und ganz ehrlich, wenn ich in einem Gebiet Laie bin, dann bin ich auf gute Berater angewiesen und diese sollten es mir auch wert sein. Ich schneide mir doch auch aus Geiz nicht die Haare selber, sondern bezahle dafür einen Profi- und das hoffentlich fair!

    1. Absolut richtig…
      … Kathrin!
      Das sehe ich ganz genauso.

      Es gibt Anleger, die wählen das Sparbuch/Tagegeld, weil es einfach ist. Mag ja sein, aber der einfache Weg nach dem Scheuklappenprinzip ist nicht immer der beste. Hier eine Beratung in Anspruch zu nehmen, kann zu mehr Durchblick führen und zu mehr Ertrag (im Vergleich zu vorher).

      Eine Anmerkung habe ich jedoch – eine Frau zahlt bei der Riesterrente nicht per se 60€, wenn sie 2 Kinder hat. Der Eigenbeitrag ist Einkommensabhängig und die Förderung setzt sich unter Umständen nicht nur aus der Zulage, sondern auch aus einem Steuervorteil zusammen.

  3. Zweifelhaft
    Hallo ihr beiden,
    Mir haben sich bei eurem Text die Nackenhaare gesträubt. Firmen wie Union Investment wollen nicht Frauen unterstützen, sondern mit hohen Gebühren möglichst viel Profit machen. Ähnlich geht aktuell auch die Sparkasse mit ihrer Werbung (gezielt für Frauen) vor.
    Wenn man Blogs/Internetseiten wie geldfrau oder Madame moneypenny anschaut, wird dort genau vor diesen Produkten gewarnt.
    Es ist klar, dass der Artikel eine Anzeige von Union Investment ist, trotzdem finde ich eure „Tipps“ für solche Produkte irreführend.
    Das Thema an sich ist sehr wichtig. Allerdings sollte keine Frau in Produkte dieser Firmen mit immensen Gebühren investieren.

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