Leserfrage zum Thema Mobbing: Ab wann würdet Ihr die Schule wechseln?

boy 694763 1280

Mein Name ist Uta, ich habe zwei Kinder und mein Großer ist 8 Jahre alt. Er ist ein sensibler, ruhiger Junge und ja – manchmal fällt es schwer, seinen Gedanken zu folgen. Das hat zur Folge, dass er für Außenstehende manchmal seltsam wirkt. Bevor die Frage aufkommt: Er ist nicht hochbegabt oder hochsensibel – er ist einfach eher einer Einzelgänger. Er spielt nicht wie alle anderen Jungs Fußball, ist keiner, der in einer Gruppe den Ton angibt. Und das macht ihn schon seit einiger Zeit zum Mobbingziel. 

Es tut mir weh zu sehen, dass er keine Freunde in seiner Klasse hat. Wenn ich daran denke, dass er die Pausen meist alleine verbringt, bricht mein Herz. An guten Tagen lassen ihn die anderen Kinder einfach in Ruhe und ignorieren ihn, an schlechten lachen sie ihn aus und er wurde auch schon herumgeschupst. 

Vor den Ferien gab es Tage, an denen mein Sohn plötzlich Bauchweh hatte und nicht in die Schule wollte. Sobald ich zugestimmt hatte, dass er zuhause bleiben kann, waren die Bauchschmerzen verschwunden..

Meine Frage: Sollen wir einfach noch ein bisschen durchhalten oder sollten wir uns nach einer anderen Schule umschauen. Doch was, wenn es dort genauso weitergeht? Seine jetzige Klassenlehrerin ist wirklich nett und bemüht sich, aber mein Sohn findet einfach keinen Anschluss. 

Gibt es hier Mamas, deren Kinder ähnliche Situationen erlebt haben? Ich freue mich über Austausch!

Foto: pixabay


Du magst vielleicht auch


10 comments

  1. aus eigener Erfahrung und Mutter sage ich- offen und konstruktiv aber auch konfrontativ Klartext, alle beteiligten Personen ansprechen, die zugänglichen Lehrer, Schulpsychologin einbeziehen und die Eltern von Mobbern.
    bei uns führte es in der 6. oder 7. Klasse dazu, das wir den Vater des Mädchens das mobbte, mit ihr zusammen auf eine Pizza eingeladen haben. Ich dachte, was sind 20 euro wenn danach Ruhe ist! meine Tochter wollte mit Bauchschmerzen auch oft nicht zur Schule gehen, so konnte es nicht weitergehen.
    Ergebnis – nettes gemeinsames Essen, klärende Gespräche! Siehe da, die beiden Mädchen waren sich ähnlich und waren danach fast Freundinnen. es kam nichts mehr vor.

  2. Nicht weglaufen sondern bitte (endlich!) Hilfe suchen! Das betrifft einerseits die Schulseite andererseits euch Eltern. Es gibt gute Kinderpsychologen… Nicht einfach laufen lassen?

  3. Mobbing nicht aushalten
    Liebe Uta. Welch blöde Situation. Dein Sohn käme in der Schule gut zurecht, wenn die Kinder nicht so einspurig wären und seine Andersartigkeit als Bereicherung erkennen würden bzw. diese Andersartigkeit einfach stehen lassen könnten. Unser Sohn ist ein ähnlicher Typ. Im Kindergarten sehr beliebt, aber da haben die Erzieherinnen anfangs seine Talente behutsam vorgestellt und es war eine gemischte Gruppe und unter den Jungs waren nur wenige Fußballfans. Jetzt kommt die Einschulung, seine Kindergarten freunde werden in die Schule im Nachbarort gehen und die Bauchschmerzen habe nun ich….Bei Bekannten mit ihrem Sohn war es ähnlich im letzten Jahr. Sie haben nach drei Monaten die Schule gewechselt, zu einer Montessorischule und ihr Sohn ist da aufgeblüht. Dort konnte er seinen Interessen nachgehen, die Klasse fühlt sich als Team und die Lehrer sind intensiv dabei. Die Eltern sind froh, dass sie nicht zugelasssen haben, dass das Mobbing verfestigt wurde. Gute Wünsche für Euch!

  4. Mein Sohn würde gemobbt und
    Mein Sohn würde gemobbt und geschlagen. Ich bin zur Direktorin gegangen und der Junge, der ihn immer gemobbt hat, musste die Klasse wechseln. Die Direktorin sagte, es kann und darf nicht sein, dass das Opfer wechseln muss Oder will.
    Seitdem haben Alle ein Auge auf ihn und es ist besser.
    Zudem ist nun auch im Fussballverein der Klassenkameraden. Er ist zwar nicht sportlich, aber Teamkollegen mobbt man nicht. Fussball ist für viele Jungs halt echt DAS Band zur Freundschaft.

  5. Erst alle Hilfmöglichkeiten ausschöpfen
    Liebe Uta,
    ich bin Schulsozialarbeiterin und kenne viele Kinder, die in der Situation deines Sohnes sind. Es gibt Methoden Mobbing zu stoppen/zu vermeiden. So wie du das beschreibst, würde ich aus Fachsicht noch nicht von Mobbing sprechen, was sehr viel Hoffnung macht. Mit den richtigen Mitteln, kann die Schule das stoppen, in keinem Fall sollte die Lehrerin mit der Klasse offen darüber sprechen, damit schwächt sie seine Position noch mehr, weil angenommen würde, er hätte sich bei der Lehrerin beschwert. Bei den jüngeren Kindern ist dieses Verhalten selten bösartig und meistens absolut unbedacht. Bitte besprich dich mit der Lehrerin, wer an der Schule Erfahrung mit solchen Fällen hat. Das kann eine Beratungs- oder Vertrauenslerherin sein oder vielleicht gibt es sogar eine Schulsozialarbeiterin?

  6. Vllt Klassenwechsel?
    Ich kann jetzt nicht aus eigener Erfahrung sprechen, aber aus der Erfahrung einer Bekanntin.
    Ihr Sohn war auch Einzelgänger, hatte keine Lust auf Fussball etc, quasi eins zu eins wie deiner.
    Er wurde auch rum geschubst und die Mutter musste ihn jeden Tag zur Schule bringen und erst dann gehen, wenn es klingelt
    Er wurde dann von der 2. Klasse wieder zur 1. Klasse geschickt (wurde alles besprochen drum und dran), seit dem klappt es wohl Super. Er hat Freunde gefunden, verhält sich nun viel offener und er wird nicht mehr geärgert. Im Unterricht klappt es nun auch besser.
    Vielleicht ist das eine Lösung !?

    Alles Gute und Liebe Grüße

  7. Liebe Uta, ich schreibe mal
    Liebe Uta, ich schreibe mal aus der Draufsicht. Ein Kind, dass sich in der Schule schwer tut, Anschluss zu finden, wird das gleiche Problem womöglich auch in der nächsten Schule haben. Der Schulwechsel ist die eine Sache… wenn dein Kind weiß, aus welchem Grund es wechselt und in der nächsten Schule das gleiche Problem erlebt, wird es sehr wahrscheinlich sich selbst die Schuld geben. Damit wäre alles noch viel schlimmer gemacht… besser ist es, die Situation zu verbessern, indem ihr an mehreren Ecken ansetzt, sprich, „passende“ Kinder einladet, zB zu einer richtig megacoolen Geburtstagsparty… , euch mit anderen Eltern und deren Kindern verabredet und Dinge unternehmt, bei denen die ganze Gruppe mithelfen und zusammen arbeiten muss. ( Schnitzeljagd, Kinder suchen die Eltern und umgekehrt, alle bauen eine Riesensandburg, einen Damm, ….) Vielleicht fällt es deinem Sohn leichter, aus sich heraus zu gehen, wenn seine Bezugspersonen zunächst einmal in der Nähe sind.

    Und, ja ich weiß, das ist nicht ganz koscher… aber manchmal hilft es, den wirklich neuesten, coolsten Legostuff zu Hause zu haben, so dass man als Kind 1. was zu erzählen hätte, was 2. die anderen auch noch supercool finden, wobei man 3. mal ganz schnell in eine besondere Position kommt. Die Kinder bekommen ein anderes Bild von deinem Sohn. So läuft es leider oft, aber so läuft es eben….

    Ich wünsche euch ganz viel Erfolg !
    LG
    Gabi

  8. Mobbing
    Hallo. Meinem Sohn ging es sehr ähnlich. Allerdings nicht in der Grundschule, sonder beim Schulwechsel auf die weiterführende Schule. Er ist eher ruhig, liest sehr viel, fühlt mit jedem und allem, macht sich Gedanken um alles, Umwelt, Tiere, etc. In der Grundschule war er beliebt und hatte viele Freunde. Jetzt auf dem Gymnasium, will keiner so recht zu ihm passen oder er nicht zu den anderen, wie auch immer. Es gibt nur wenige Jungs in der Klasse. Die meisten davon sind sehr genormt und lassen auch nichts zu, was dieser nicht entspricht. In den Pause alleine zu sein ist schrecklich. Zumal dann immer Angriffsfläche existiert. Wir haben auch über alles mögliche nachgedacht. Klasse wechseln, Schule wechseln. Aber im neuen Schuljahr hat sich das Blatt gewendet und einige Mädchen und ein Junge haben erkannt, was in ihm steckt und er scheint derzeit glücklich und entspannt. Wir hoffen, dass dies so bleibt. Drücke euch ganz ganz fest die Daumen!!! Ich habe zu diesem Thema für meinen Sohn eine Geschichte geschrieben. Die er sehr schön fand. Wenn ihr wollt schicke ich sie.

  9. Gibt es vielleicht wenigstens
    Gibt es vielleicht wenigstens einen oder zwei beste Freunde, mit denen man den Kontakt verfestigt könnte, damit er in der Pause mit denen spielen kann? Sonst vielleicht mit der Klassenlehrerin sprechen, damit das Mobbing Thema unbedingt angesprochen wird! Und vielleicht ist ja noch ein anderes Kind deinem Kind im Einzelgänger _Tun ähnlich und die Lehrerin kann ein bisschen Kuppeln?!
    Sonst, wenn die Bauchschmerzen anhalten und er vielleicht auch vom Wechsel spricht kann man ja immer noch darüber nachdenken, euch alles gute!
    Julia

  10. Liebe Uta,

    Liebe Uta,

    mir bricht das Herz schon allein beim Lesen.
    Meine Tochter hat es auch schwer, allerdings wird sie nicht gemobbt oder ausgeschlossen. Es fällt ihr eher schwer, richtig gute Freunde zu finden.
    Ich glaube ja, wenn sich so eine Situation verfestigt ist es wahnsinnig schwer diese wieder zu lösen. Natürlich kann man mit den Kindern in der Klasse sprechen, die Eltern einbeziehen und den Alltag deines Sohnes verbessern, aber ich glaube richtig gut und urteilsfrei wird es wohl nicht werden.
    Bevor ihr allerdings die Schule wechselt, würde ich schauen das man direkt etwas tut, bevor die Situation sich wiederholen kann.
    Vielleicht direkt jemanden nach Hause einladen und deinen Sohn ermutigen sich zu öffnen und aktiv zu werden.
    Liebe Grüße

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert